Laufreinigung nach Benutzung von Moly-beschichteten Geschossen

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Ich schieße ebenfalls eine Tikka Super Varmint in 6,5x55 als Matchwaffe :), habe mich aber gegen die Verwendung von MdS2 entschieden.
Das Zeugs ist in nichts löslich, das nicht auch den Lauf angreifen würde, zum Glück ist es sehr weich und läßt sich daher gut mechanisch entfernen.
Zuerst mit einer Brozebürste und reichlich WD 40 als Lösungsmittel den Lauf intensiv von Pulverresten, Wachs, locker anhaftendem Moly usw. befreien, mit Patches sauberwischen.
Tombak wird sich wohl keines aufbauen, deshalb kann die Behandlung mit Solvent entfallen. Falls doch, dabei niemals mit Bronzebürsten arbeiten, das freut nur die Hersteller und Vertreiber derselben und man sieht auch nie, wann der Lauf "sauber" ist.
Dem verbliebenen Rest vom Moly kann man dann mit Schleifpaste zu Leibe rücken. Die JB Paste hat den Vorteil, daß man damit von Hand den Lauf wohl niemals kaputtputzen kann.
Wie weit das aber überhaupt sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen.
In anderen Foren wurde mal berichtet, daß sich im Lauf Ringe von stark verdichtetem Moly aufbauen könnten.
Die regelmäßige Behandlung mit Schleifpaste würde dem entgegenwirken.
 
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Moin!

Die Bürsten verschleißen eigentlich fast nur durch unsachgemäße Anwendung. Zum Beispiel dann, wenn sie nicht ganz durch den Lauf gefahren werden und vor dem Verlassen der Mündung (mit Gewalt) umgedreht werden. Oder aber wenn man eben chemische Zusätze verwendet, die auch die Bronze angreifen.

Normalerweise lasse ich Solvent einwirken, schiebe das mit Filzen oder Patches raus und nutze die Bronzebürsten dann in reichlich Öl. Trotzdem halten die bei mir max. 2 - 3 Reinigungszyklen (ohne "Umkehr im Lauf"). Verwende ich Kunststoffbürsten nur zum Benetzen der Laufinnenflächen halten die auch ewig. Mit JB-Paste aber nicht, wobei ich die dann auch zum gezielten Schrubben an neuralgischen Stellen im Lauf wende.

Viele Grüße

Joe
 
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Moin,

das ist komisch, habe ich auch so noch nie gehört. Verwendest Du kugelgelagerte Putzstöcke (Dewey, etc.)?

Bei Verwendung dieser, folgt die Bürste dem Feld-/Zug-Profil und nutzt so eigentlich auch nicht ab.

Bei Verwendung von starren Stöcken ist es durchaus möglich, das beim Überfahren des Feld-/Zug-Profils die Borsten sich umlegen (verbiegen).
 
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Moin!

Kugelgelagert ja, Dewey nein. Aus irgendwelchen Gründen rutschen die Bürsten (egal, ob Messing oder Bronze, billig oder teuer) aber immer über die Felder. Ich habe auch noch nie bei irgendeiner meiner Büchsen eine Dralllängenbestimmung mit der Putzstock-Methode hinbekommen. :sad:

Viele Grüße

Joe
 
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Merkwürdig. Nimm für die 6,5 mal eine 7mm-Bürste, für 7mm dann .338, etc. Sollte ohne Laufbeschädigung möglich sein.
 
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@Lacky0_17

stand vor kurzem vor der gleichen Frage wie ich das am Besten bewerkstellige, den Wechsel zwischen Moly- und Nicht- beschichteten Geschossen.
Habe mich dann einfach dafür entschieden, alle Geschosse (auch die Jagdgeschosse) einfach zu beschichten ;-) ist das ev. eine Alternative für dich?

WH Lois
 
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@Louis
Ich werde nicht alles beschichte, nach einer Reinigung schießen die unbeschichteten Geschosse auch wieder gut. Ohne Reinigen liegen die Ersten 5 Schuss ca. 2-3 cm höher und nähern sich bei spätestens 10 Schuss der "normalen" Lage der unbescichteten Geschosse. Also jagdlich für mich ok.
 
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Würde mich auch wundern, wenn dies nicht so wäre!

Mit Molybeschichtung "vergütete" Laufoberfläche sorgt für einen geringeren Reibungskoeffizienten zwischen Laufoberfläche und unbeschichtetem Geschoss -> weniger Reibung = höhere Geschwindigkeit -> Hochschuss

Dieser Effekt hält eben nur so lange an, wie die Beschichtung ausreichend vorhanden ist. Beim Geschossdurchtrieb werden ja Molypartikel mitgerissen. Bei Dir scheint sich das nach ca. 10 Schuss zu geben und der "alte" Zustand ist wieder hergestellt.
 
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Dieser Effekt hält eben nur so lange an, wie die Beschichtung ausreichend vorhanden ist. Beim Geschossdurchtrieb werden ja Molypartikel mitgerissen. Bei Dir scheint sich das nach ca. 10 Schuss zu geben und der "alte" Zustand ist wieder hergestellt.

Nun ja der "alte" Zustand heißt dann bei mir das ich ab dem Punkt nicht mehr sagen kann ob es an mir oder anderen Umständen liegt wenn die Gruppe um ein paar mm wo anders liegt. Das Reicht mir persönlich da ich kein Wettkampsschütze bin...
 

JMB

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Mit Molybeschichtung "vergütete" Laufoberfläche sorgt für einen geringeren Reibungskoeffizienten zwischen Laufoberfläche und unbeschichtetem Geschoss -> weniger Reibung = höhere Geschwindigkeit -> Hochschuss
-> andere Durchlaufzeit -> Mündungsdurchgang bei anderem Abgangsfehlerwinkel und das soll dann immer Hochschuss ergeben?


WaiHei
 
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Wie JMB richtig schrieb, die V0 hat in dem Fall nichts mit Hoch oder Tiefschuss zu tun, sondern die Innenballistik
und das Schwingungsverhalten des Laufes. Der dadurch entstehende Abgangswinkel kann zu jeder beliebigen Ablage führen. Wichtig ist nur, dass das Schwingungsverhalten des Laufes bzw. der Geschossabgangswinkel immer gleich ist.
Ist das der Fall, stimmt auch das Trefferbild.
 
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-> andere Durchlaufzeit -> Mündungsdurchgang bei anderem Abgangsfehlerwinkel und das soll dann immer Hochschuss ergeben?

WaiHei

Hier in allgemein vorwiegendem "Praktiker ambiente" vielleicht zu anspruchsvolle Voraussetzung :-D.........

MfG N_F
 
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Zeige mir eine Waffe, die bei mehr VauNull Tiefschuss hat.

Kein Problem.

Außerdem ist deine Milchmädchenrechnung noch in einem weiteren Punkt wacklig. Die geringere Reibung imLauf beeinflusst auch die Druckentwicklung. Wie sich in Zusammenspiel aller Parameter letztendlich die Trefferlage darstellt, ist nur experimentell zu ermitteln.
 

JMB

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Zeige mir eine Waffe, die bei mehr VauNull Tiefschuss hat.
Nehmen wir mal an Du hast 2 Waffen (8x57 und .300 Weatherby) und sollst im Gebirge einmal oberhalb deines Standortes (Höhe über N.N.) und einmal unterhalb Deines Standortes schießen.
Ist es möglich mit der 8x57 das obere und mit der .300 Wea das untere Stück zu erlegen und wenn ja, wie geht das, wo doch die .300 Wea eine viel gestrecktere Flugbahn hat?

Klingelt's?


WaiHei
 

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