@ wuidbratler-schorsch,
ich schenke mir mal Spekulationen über die Motivation, mit der Du das hier in eine sehr isolierte und kritische Perspektive und in ein wie auch immer geartetes Vorgehen in Annaberg rückst. Nachdem ich deine Ausführungen zum Thema 'Rehbocktrophäen' zur Kenntnis genommen habe, bin ich mir eh nicht ganz sicher, ob Du Jäger bist, ob Du hier nur provozieren möchtest ... und wenn Du einen Jagdschein haben solltest, wie ich deine jagdliche Motivation und Betätigung einschätzen soll. Das ist aber letztlich ausschließlich deine Sache.
Btw., soweit in Annaberg der Straftäter/ Beschuldigte eine Waffe zur Hand genommen bzw. einen Streifenwagen von der Straße abgedrängt hat, kann ich durchaus nachvollziehen, warum ein Beamter zuerst schießt. In dessen Situation hätte ich auch nicht darauf vertraut, dem ersten Schuss meines Gegenübers schon erfolgreich auszuweichen oder in meinem Fahrzeug schon unbeschadet zu überleben, wenn ich von der Straße gedrängt werde. Sollte sich zukünftig, nach deiner Auffassung, immer erst ein Beamter erschießen lassen um seinen Kollegen die Legitimation für den Schusswaffeneinsatz zu liefern? Das sind schlicht Kriminelle, sonst nix!
Die von dir aufgeführten Geschehnisse in Annaberg kann und will ich aber letztlich schlicht nicht beurteilen und tun - nach meiner Wahrnehmung - auch nur sehr bedingt etwas zur konkreten Sache. ich kann lesen und glauben, was da in der Presse geschrieben steht, ich kann das mit dem 'Glauben' aber auch lassen. Wie schon geschrieben, liefert es für mich auch so gut wie nichts zur konkreten Sache.
Die Entscheidung (am Dienstag) für oder gegen einen entsprechenden Einsatz des Cobra-SEK ist auch nicht von der Führung des SEK getroffen worden, sondern von der polizeilichen Einsatzleitung in Innsbruck.
Ich muss ein wenig vorsichtig sein, als Eingeweihter keine Interna auszuplaudern und halte es daher eher allgemein.
Wir haben seit Jahr und Tag Wilderer im Revier und wissen sehr konkret, dass die mit gegebener Frequenz (bewaffnet und auch auf den Wanderwegen) unterwegs waren/ sind. Die machen aus ihrem Herzen keine Mördergruppe und bekennen das (soweit juristisch nicht verwertbar) im Gespräch recht offen. Mit Kleinkaliber schießen, Haupt abschärfen und den Rest vergammeln lassen ist die Vorgehensweise. Letztlich auch völlig egal, ob man die Geiß vor dem Kitz wegschießt.
Die Beweggründe sind von niederer Art und bilden eine Mischung aus Neid/ Missgunst, krimineller Energie, Gewohnheit ... und falsch verstandener alpenländischer Folklore. Hunger, Not oder Aufbegehren gegen die Obrigkeit (wie vielleicht früher) gehört faktisch nicht dazu.
Bis dato wurde der Straftatbestand der Wilderei durch die Exekutive eher schaumgebremst verfolgt. Es hat nicht wirklich interessiert, was da so getrieben wurde und wie man diese Art von Straftaten nachhaltig unterbindet. Das treibt dem Jagdpächter, der sich um seine jagdlichen Gegebenheiten, seinen Wildbestand kümmert und AUCH die monetären Aufwendungen hat, die Zornesröte ins Gesicht.
Die Aktion vom Dienstag hat uns entsprechend extrem gut gefallen und ein für alle potenziellen Wilderer sichtbares Zeichen gesetzt. Die Exekutive hat sehr klar und deutlich kommuniziert, dass das konkrete Thema weiterverfolgt wird und man bei nächster Gelegenheit vergleichbare Präsenz zeigen werde. Er ist uns einmal entkommen, beim nächsten Mal wird ihm das nicht mehr gelingen, da bin ich recht sicher.
... und jetzt wünsche ich abschließend , aus ganzem Herzen, allen Wilderern die Pest an den Hals!
Grosso