Schade, daß kaum einer mehr sich die Mühe macht, ein Buch zu erwerben und intensiv zu lesen...
Wandersmann
Moin,
erst wollte ich lediglich ein "Danke" anclicken - aber die Allgemeingültigkeit dieses Satzes - über "Drilling" und "Klups" hinaus - verdient mehr.
Vor Wochen hatte ich Besuch von einem guten Freund, wir haben einander immer eine Menge zu erzählen, insbesondere plagt mich die Neugier in Bezug auf seine "Sauenerlebnisse". Beim Nachmittagskaffe steht er plötzlich auf und besieht sich meine Bücherwand, die allein was Jagd, Waffen und Militärgeschichte (insbes. amerik. Bürgerkrieg) anlangt, mehr als 200 Titel zu tragen hat, die sich in den letzten 45 Jahren angesammelt haben.
"Hast Du die wirklich alle gelesen ?" fragte er mich, irgendwie ungläubig.
Ich gab ihm eine sehr ehrliche Antwort: "Quergelesen ja, es gibt einige, die ich aber nicht intensiv gelesen habe - viele sind es nicht, vergiss' nicht, ich habe für mein Studium auch viel aus Büchern lernen müssen-
u n d ich bin fast 61.
Er schüttelte den Kopf, meinte, das ganze Wissen sei doch dem net zu entnehmen.. . Ortega y Gasset und seine Meditationen über die Jagd habe ich herausgenommen und wir haben bis spät in die Nacht (zusammen mit unseren Frauen) über Sätze, die ich einmal angestrichen habe, diskutiert.
Als wir uns verabschiedeten (er musste dienstlich ins Ausland und wann wir uns wiedersehen, ist unklar) meinte er, dass niemals ein Buch verstanden werden könne, wenn man nur den Inhalt kennt, man müsse auch drüber nachgedacht haben - und w i e man das gehe, das habe er in der Schule nicht gelernt... ..
Ich danke an dieser Stelle meinen Deutsch-Lehrern ebenso wie den Professoren meiner Universität - und ich verfluche an dieser Stelle all jene Lehrkäfte, die den jungen Menschen (mein Freund ist 25) n i c h t beibringen, wie man ein Buch liest und (geistig!) "auseinandernimmt".