Resistente Keime bei Hunden?

Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.396
Guten Morgen, grad hat einer unserer vierbeinigen Helfer ein Problem mit einer Entzündung am Kopf, die sich als recht hartnäckig erweist. Möglicherweise nach einem Zeckenbiss, ich endeckte sie vermutlich erst am zweiten Tag, zog sie auch, weiss aber nicht, ob ich den Stachel auch mit raus bekam, entwickelte sich eine Schwellung, die so stark zunahm, dass ich beim TA aufkreutze. Es handelte sich um einen Abszess, der "gespalten" werden musste. Nach drei Tagen, also vor anderthalb Wochen, wurde vom TA die Drainage entfernt. Zwei Tage später zeigte wieder eine grösser werdende Schwellung und Wundseket mit Blut vermischt fliesst ab. Das wiederholt sich seither. Am kommenden Montag steht der nächste TA-Termin schon an.
Falls der Zeckenstachel drin geblieben sein sollte, müsste er inzwischen eigentlich verkapselt und rausgespült worden sein, so dass ich weiter nach der Ursache suche.
Hat schon jemand von Euch etwas von resistenten Keimen (MRSA) bei Hunden gehört. Um Fragen zuvor zu kommen, der Kerle bekommt seit der ersten OP Antibiotikum, Synulox. Gibt es noch andere Antibiotika, über die ich mit dem TA sprechen könnte, vielleicht muss man wchseln.
Danke und Gruss, DKDK.
 
Registriert
13 Sep 2012
Beiträge
5.008
Die Frage ist : Wurden ein Antibiogramm gemacht um festzustellen um welche Keime es sich eigentlich Handelt ?

Nicht jedes Antibiotika wirkt auch gegen alle Keime...

TM
 
Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.396
Nach der ersten OP (vor 14 Tagen) sollte eine bakteriologische Laboruntersuchung gemacht werden, jedenfalls laut Rechnung, aber als ich am letzten Montag noch mal da war, vergass ich zu fragen. Werde es aber am kommenden Montag nicht vergessen.
Genau das denke ich, weshalb ich fragte, ob es verschieden Antibiotika gibt, damit ich mit dem TA diskutieren kann.

Danke und Gruss, DKDK.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
Natürlich gibt es verschiedene Antibiotika aus verschiedenen Wirkstoffgruppen (Penicilline, Chinolone, Makrolide, Cephalosporine,...).

Verschiedene Keime haben verschiedene Empfindlichkeiten für Antibiotika.

Abszesse werden in der oftmals von Staphylokokken verursacht. Ob das bei deinem Hund so ist und gegen welche Antibiotika dieser spezielle Keim sensibel ist, wird im Labor untersucht.

Ein Antibiotikum ist nicht zur eigentlichen Behandlung eines Abszesses geeignet, soll aber eine weitere Ausbreitung ins umliegende Gewebe verhindern. In das Innere des Abszesses, also in die entstandene Wundhöhle, kommt das Antibiotikum nicht hin. Es sei denn es wird direkt eingebracht. Also muss eröffnet oder exzidiert werden.

Manchmal eröffnet man einen Herd, aber es haben sich kleinere Gänge/Höhlen gebildet die man nicht erreicht hat oder übersehen hat oder nicht sehen konnte. Kommt vor. Oder die Haut verschliesst sich und in der Höhle darunter kommt es zu einem erneuten Aufflammen.
 
Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.396
Ich tappe halt noch ziemlich im Dunklen, da es mich aber schon stresst, dass ich schwarze Salbe draufschmieren muss, falls sich die "Wunde" nicht von allein öffnet und das Sekret abfliesst, habe ich ja für Montag einen Termin gemacht, bei dem der Bereich noch mal aufgeschnitten werden soll, falls es keine anderen Erkenntnisse gibt. Das Laborergebnis könnte ja Hinweise darauf geben, ob Synulox das richtige Antibiotikum ist.
Dass ich beim letzten "Besuch" nicht nach dem Ergebnis gefragt habe, ärgert mich, will mich nun aber vorbereiten und konzentriert in den Termin gehen, drum hier meine Fagerei. Der Kerle findet es halt nicht prickelnd, wenn ihm das Wundsekret bis in den Fang fliesst, was mir ja auch nicht gefällt.
Also Danke, Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
R

Ronny15

Guest
Hallo
Doxycyclin ist eine halbsynthetisches Antibiotikum der Tetrazyklin-Gruppe*
Und jeder Abszess muss eröffnet werden, Salben helfen hier nicht und wenn möglich nicht langeWarten bis zur OP.– besser heute als morgen.
*Ein
Antibiotikum kann man geben, aber bei richtiger OP und
Wundspülungen braucht man es nicht.


Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.396
Der Abszess wurde ja auch "gespalten", also aufgeschnitten und gespült, vor 11 Tagen. Die Drainage wurde vor 8 Tagen gezogen. So weit so gut, schien auch zwei Tage in Ordnung zu sein, der Heilungsprozess. Aber was mich inzwischen nervös macht ist die Tatsache, dass sich immer wieder Wundsekret im Bereich des entfernten Abszess sammelt, vielleicht auch etwas "Eiter". Wenn die Flüssigkeitsansammlung zu viel wird, platzt die Wunde von allein auf, vielleicht kratzt er sie sich auch auf, und wenn es mir zu suspekt wird, kommt halt schwarze Salbe drauf und nach spätestens 30 Minuten fliesst alles raus.
Vor ner knappen Woche war ich wieder beim TA, der aber noch nicht wieder schneiden wollte, sondern noch mal Synulox mitgab. Weil das aber doch noch nicht in Ordnung war, siehe oben, habe ich für Montag den nächsten Termin gemacht.
Jetzt möchte ich mich aber doch ein wenig schlau machen, damit ich übermorgen einer wirklichen Lösung näher komme. Der Kerle ist ja auch kein Zimmerhund, er soll und will ja mit auf die Jagd, aber mit nem offenen Loch auf dem Kopf ist das sicher auch nicht das Gelbe vom Ei.
Ich meine ja auch, dass der Fremdkörper, der vielleicht drin war, inzwischen raus sein müsste, deshalb kommen vielleicht nur noch Keime in Betracht, die man ohne Labor nicht identifizieren kann, das ist ja klar. Nur fand ich im Internet keine Übersicht über überhaupt gängige Antibiotika für Hunde, deshalb meine vielleicht dumme Frage.
Aber Danke und Gruss, DKDK.
 
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
@ DKDK:

Wie Du siehst eröffnet so eine Anfrage im weiten Rund des Forums die volle Breite (veterinär-)medizinischen Fachwissens - und Ronny ist bei Dir, bringt aus freien Stücken Doxycyclin ins Spiel - oder hat er's mit dem von Dir erwähnten Synulox (Amoxicillin - Clavulansäure) verwechselt?
-----------------------
Was willst Du Dich ohne fachlichen Hintergrund über die möglich anwendbare Palette an Antibiotika informieren, ist doch noch nicht einmal Achtelwissen, und Halbwissen ist in der Medizin schon ein Greul.
Beschreibe Deinem TA den Ablauf, frage nach seinem Rat, führe ihn gewissenhaft aus, vor allem die Dosierung - und wenn alles nix hilft, wechsele die Praxis.
Aber versuche erst gar nicht, es besser wissen zu wollen oder gar es fachlich zu diskutieren.

Dem Hunde gute Besserung!
Wandersmann

PS: Synolux war keine schlechte Wahl...
 
Registriert
11 Feb 2014
Beiträge
81
Hat schon jemand von Euch etwas von resistenten Keimen (MRSA) bei Hunden gehört.

Ja ich. Hatte meine letzte Hündin nach mehrwöchigem Klinikaufenthallt und mehreren OPs. Die war allerdings extrem immungeschwächt, bekam Kortison und Medikamente aus der Humanmedizin, die eigentlich Abstoßungsreaktionen bei Organtransplantierten verhindern sollen (lange Geschichte). Das war keine wiederkehrende Füllung einer Abszesshöhle, sondern regelrechter Fleischfraß entlang der OP-Narbe. Der Hund wurde bei lebendigem Leib gefressen. Geholfen hat nach dem Antibiogramm ein teures Antibiotikum, das wohl nur in nachgewiesenen MRSA-Fällen eingesetzt wird. Der Fraß hörte auf, die abgestorbenen Flächen wurden krustig und fielen irgendwann ab. Darunter war neue Haut.

Bin jetzt nicht sicher, ob das auch Staphylococcus aureus beim Hund ist, aber in jedem Fall waren die Symptome gleich und die Klinik sprach von einem multiresistenten Keim. Welcher genau war mir damals egal.

Wenn's das wäre, was mein Hund hatte, wäre bei deinem Hund aber vermutlich nach wenigen Tagen die komplette Kopfhaut weg. Sowas hab ich echt noch nie gesehen. Hätte auch nie gedacht, dass der Hund das überleben kann.
 
Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.396
Schon richtig Wandersmann, aber Synulox ist, glaube ich, ein "Breitbandantibiotikum", das viel erwischt und ein Mittel des ersten Einsatzes ist, wenn man noch nichts genaues weiss aber handeln muss.
Es ist nicht so, dass ich nicht auf den TA hören will, nein, ich fragte mich ja schon, wie blöd ich war und nicht nach dem Laborergebnis fragte. Ich kann ja auch die TATA verstehen, insbesondere wenn sie eine grosse und volle Praxis haben und es manchmal flott gehen muss, da warten ja immer dringende Fälle. Deshalb sollten wir ja präzise beschreiben und möglichst auch fragen, um die/den TA auf weitere Möglichkeiten zu bringen.
Auf die Frage zu "Resistenten Keimen bei Hunden" bin ich gekommen, weil ich mich schon wundere, dass sich nach 10 Tagen immer wieder binnen 12 Stunden die Abszesshöhle mit Sekret und Blut füllt. Ausserdem fand ich im WWW leider keine, ich sage mal ganz einfach, Auflistung von Antibiotika, weshalb ich das einfach mal im Forum gepostet habe. Allerdings wüsste ich ja auch nicht, wie der Kerle an die Keime gekommen sein könnte, wenn es denn solche wären.
Aber gut, morgen habe ich ja wieder einen Termin und dann sollte ich mehr wissen, wobei ich halt zunächst sprechen will. Der TA hatte ja am letzten Dienstag gemeint, dass man das alles noch mal aufschneidet, wenn es sich nicht bessert. Das würde ich dem Hund gern ersparen, wenn es möglich ist, anderseits kann er auch nicht ewig und drei Tage ein "Breitbandantibiotikum" bekommen, morgens eine halbe Tablette und abends eine halbe, selbst wenn er das bislang gut verträgt. Allerdings muss ich mir schon überlegen, wie ich ihn zur Einnahme überliste.
Aber nichts für ungut ob meines Posting, lassen wir es jetzt damit gut sein. Danke, Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
@ DKDK:

Bei allem Verständnis um Deine Sorge um Deinen Hund, wärest Du bei mir in der Praxis gewesen hättest Du als erstes Redeverbot und bei zu erwartender Resistenz einen Maulkorb bekommen - von meiner charmantesten Praxishelferin - denn Du willst ja nur das Beste.
In der gewonnenen Zeit wäre der Hund behandelt worden, lege artis, nach bestem Wissen und nach "state of the art".
Langatmige Diskussionen mit Leuten in der Praxis, die nun absolut keine Ahnung haben, sind der Albtraum jeden (Tier-)Arztes.
Davon zu differenzieren wäre Diagnose und Verlaufsschilderung in Kurzform.

Wandersmann
 
Registriert
15 Okt 2013
Beiträge
1.192
vielleicht kratzt er sie sich auch auf,

Der Kerle ist ja auch kein Zimmerhund, er soll und will ja mit auf die Jagd, aber mit nem offenen Loch auf dem Kopf ist das sicher auch nicht das Gelbe vom Ei.


Ständiges Aufkratzen ist auch nicht optimal.
Hat er einen Halskragen?

Kann er bis zur Genesung nicht im Hausflur bleiben?
Mir wäre lieber, ich hätte da ein Auge drauf.
 
Registriert
25 Dez 2008
Beiträge
3.200
Langatmige Diskussionen mit Leuten in der Praxis, die nun absolut keine Ahnung haben, sind der Albtraum jeden (Tier-)Arztes.

Das stimmt bestimmt, genauso aber sind unfähige TÄ der Alptraum jedes Patienten. Und davon gibt es auch weit mehr als genug ;-)

Petra
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
76
Zurzeit aktive Gäste
686
Besucher gesamt
762
Oben