Nun ja, Motivationen sind unterschiedlich. Der YRQ fällt am ehesten unter das Stichwort "Bucket-list". Ich paddle halt viel und divers ( Marathon, Wildwasser, Outrigger,) und habe in anderen Sportarten (Alpenbergsteigen, Eisklettern) auch schon Ultra-marathon ähnliche Geschichten gemacht. Dieses Rennen ist halt eine Herausforderung, weil man nicht nur halbwegs fix und sehr effizient paddeln muss, sondern auch die ganze Geschichte mit Essen, Trinken, Schlafen und Pinkeln im Boot hinkriegen muss. Mein Partner und ich haben konsequent das Jahr über trainiert und gepaddelt (Meine Frau wollte das Rennen NICHT mit mir machen). Wir haben uns auch detaillierte Gedanken über die Ausrüstung gemacht und sind dabei von einigen meiner ehemaligen Alpinsport Sponsoren unterstützt worden. Im Kontrast dazu trat ein Team aus Louisiana in einem Voyageur/7-Mann Kanu an, die 3 Wochen vorher bei einem Saufgelage sich zur Teilnahme entschlossen hatten. Die kamen in Jeans an...Wir hatten ein Riesenproblem, weil wir die Nacht vorher vor Aufregung nur 2h geschlafen haben. Wir lagen dann zu Anfang sehr gut im Rennen, konnten dann am Donnerstag Morgen um 3h die Augen nicht mehr offen halten und haben 3h am Ufer gepennt. Da der Fluss mit 10 km/h fliesst kostet das elendig, bei uns ca 30 Plätze. Wir haben Mittwoch, Donnerstag und Freitag Nacht auf dem Fluss verbracht, in der Mitkommen Dämmerung ist das schon magisch. Und die 5Finger-Stromschnellen um 2 Uhr Morgens waren dann auch ein bisschen aufregend. Insgesamt haben wir zu viel angehalten, um richtig schnell zu sein, wir denken, mit mehr Effizienz hätten wir 10h schneller sein können. Ein tolles Rennen war es trotzdem. Am wichtigsten ist, das mein Kumpel und ich noch miteinander können, wir sind sogar seitdem wieder gepaddelt. Das YRQ geschafft zu haben hinterlässt ein wunderbares Nachglühen, das hoffentlich noch eine Weile anhalten wird. Und ausserdem bin ich für Elch in der Limited Entry gezogen worden, was soll da dies Jahr noch schiefgehen?