Weitschuss / Long Range

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Alles was Spass macht ist unmoralisch, illegal oder macht dick !

Das hier nicht, macht aber trotzdem Spass.

Remy

Distanzschießen macht natürlich richtig Spaß, aber das empfindet vermutlich Jeder anders. Mir persönlich macht es mehr Spaß, auf Distanzen zu üben, auf die ich noch mit dem ersten Schuss ein Ziel in Größe der letalen Zone von Jagdwild treffe und die Maximaldistanz erst durch mehr Leistung und Treffsicherheit gesteigert wird, als durch try-and-error Schießen auf riesige Entfernungen, bei dem man sich so lange herantastet, bis man irgendwann auch mal einen (nicht sicher reproduzierbaren) Treffer gelandet hat.
Man kann natürlich auch auf weite Distanzen oder im Schießkino mal Spaß mit Ballern statt sicherem Treffen haben. Mich fasziniert eher jeder einzelne Schuss als sicherer Treffer. ;)
 
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Das ist was ich gemeint habe mit Long Range schießen ist keine Übung für den jagdlichen Weitschuß. Wir können uns nicht an das Ziel heran tasten.

Mehr oder wenig sicher ist das Schießen bis 300m. Danach kommt eine Grauzone zwischen 300m und 450m.
 
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Das gilt im ebenen Gelände für jeden Kugelschuss mit einem Auftreffwinkel unter 5°, also z. B. vom Hochsitz bei allen Schüssen weiter als ca. 40m. Dann prallt das (Rest-)Geschoss vom Boden ab, ganz gleich, ob der Schuss auf 50m, 150m oder 500m war.
was bedeutet das für den täglichen praktischen Jagdbetrieb in unserem Land?
 

JMB

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Das bedeutet, dass
  • bei der Standortwahl für Hochsitze viel mehr auf das Gelände/Kugelfang gelegt werden sollte
  • der Finger wahrscheinlich viel öfter gerade bleiben müsste
    (bei Ansitz, DJ und Pirsch)
  • viele Jäger bisher einfach unwahrscheinlich viel Glück hatten
    (über die anderen diskutieren wir hier dann regelmäßig)

WaiHei
 
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Antwort zur Frage #1699:

Wer gerne in ebenem Gelände auf 250m schießen möchte, will oder kann (müssen muss er nicht) hat das Gewehr bei einem Winkel von 5° in einer Höhe von mindestens 21,8 m aufzulegen.
Die erforderliche Auflagenhöhe lässt sich für jede Entfernung berechnen, falls weicher Boden den Kugelfang darstellt und nicht etwa steinigen Boden oder auch eine Wasser- oder Eisfläche.
Nimmt man 10° als Sicherheitspolster wären das bei 100m Schussweite eine Auflagenhöhe von 17,4m (alles bitte nachrechnen!!)
40m 5° = 3,5m
100m 5° = 8,70m
250m 5° = 21,8m (wie obenstehend)

Meine Schusswinkel betragen in aller Regel zwischen unter 5°, was natürlich vom Gelände, Hintergelände und Hanglage abhängt. Gegen einen Hang können die Schusswinkel bei 0° liegen.

Wie auch immer, Vorsicht und Umsicht ist besser als Absicht und Nachsicht.
 

JMB

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Da geht es aber nur um direkte Treffer, bzw. "Restbolzen", die das Wild geradlinig in Schussrichtung verlassen.
Was ist mit an Knochen o.ä. abgelenkten (großen) Geschossresten?
Wenn man da alle Szenarien durchdenkt, dann dürfte man überhaupt nicht mehr schießen.
Ich denke da an den tragischen Fall, in dem der Nachbarschütze den Querschläger vom einzigen Stein weit und breit abbekam.


WaiHei
 
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27 Apr 2009
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was bedeutet das für den täglichen praktischen Jagdbetrieb in unserem Land?

JMBs Ausführungen schließe ich mich an.
Es bedeutet aber auch, dass wir bei nahezu jedem jagdlichen Schuss in offener Landschaft mit einem geringen "Restrisiko" rechnen müssen und deshalb besser einkalkulieren, ob ein eventueller Bodenabpraller aller Voraussicht nach im Hintergelände keinen Schaden anrichten wird.
Das ist vor allem für Organisatoren von Bewegungsjagden extrem wichtig bei der Planung der Stände und es sollte dabei der Vergangenheit angehören, Drückjagdteilnehmer noch vom Boden aus schießen zu lassen. Selbst DJ-Hocker baut man besser 3m als 2m hoch.
 
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Und vorallem sorgt man dafür, daß keiner verleitet wird weiter als 50 m zu schiessen.
Wir schneiden jeden Stand/DJ Bock zur Jagd frei, aber nicht so, daß man 100 m weit schiessen könnte.
 

JMB

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... bei der Planung der Stände und es sollte dabei der Vergangenheit angehören, Drückjagdteilnehmer noch vom Boden aus schießen zu lassen. Selbst DJ-Hocker baut man besser 3m als 2m hoch.
Und wie viele Meter gewinnt man damit?
Wenn wir mal von einer "Feuerhöhe" (FH) von 1,50 m ausgehen, dann ergeben sich vom Boden, bei 2 m (FH = 3,50 m) u. 3 m (FH = 4,50 m) Fußbodenhöhe folgende max. Entfernungen für den "kritischen Winkel":
FH: 1,50 - 3,50 - 4,50
10°: 8,50 - 20 - 25 m
5°: 17,00 - 40 - 50 m
Durch eine Erhöhung des Fußbodens um einen Meter gewinnt man gerade einmal 5, bzw. 10 m.
Nun ist das Gelände aber meistens nicht völlig eben, so dass m.E. durch geschickte Standplatzwahl da wesentlich mehr Sicherheit zu gewinnen ist, ggf. sogar an manchen Stellen vom Boden aus die Gefährdung geringer sein kann, als von einem hohen DJ-Bock aus.

Wenn dann nur noch Geländeoberfläche, Bestand/Schussfeld und Wechsel passen würden ...
Passend zu Ottos 70.:
Da waren sie wieder - meine drei Probleme.

Jetzt sind wir aber weit weg von Weitschuss.


WaiHei
 
G

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