Was tun gegen Mucken

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Hallo zusammen

Ich schieße eine Steyr sm12 in .308 und habe festgestellt, daß ich fürchterlich mucke. Ich habe mich selbst dabei "beobachtet", dass ich kurz vor der Schußabgabe die Augen zusammenkneife (richtig schließe) und irgendwie nahezu Angst vor dem Schuß/Knall habe. Dabei verreiße ich die Waffe. Ich bin Jungjäger und habe vielleicht 100 Schuß auf dem Stand mit der Waffe geschossen. Als Ursache fällt mir neben meiner eigenen Unzulänglichkeit nur ein, dass ich den ersten Schuß mit der Waffe auf dem Stand ohne Ohrschützer gemacht habe. War nicht schön aber auch nicht dramatisch. Jetzt habe ich aber dieses Problem und kann ohne hinteres Abstützen der Waffe auf einem kleinen Sandsack keine ordentlichen Ergebnisse erzielen. Vielleicht hat ja jemand ein paar Tips. Ich bin, seitdem ich das festgestellt habe, jeden Tag auf dem Stand und verschieße ca. 20 Schuß. Das geht aber auf Dauer auch etwas ins Geld.

LG und Danke im voraus

davman
 
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Moin davman,

es spricht einiges dafür, dass Dein Mucken nicht schön, aber dramatisch ist, um es mit Deinen eigenen Worten zu schreiben.
Will meinen, Dein geschildertes Erlebnis ist sehr wahrscheinlich ursächlich für Dein aktuelles Problem.

Probier vielleicht mal Folgendes aus:

Leih Dir ne .22lr und geh damit auf den Stand, nimm noch nen 2. Mann mit, der am Besten schon eine Menge Erfahrung hat. Der eine oder andere aus Reihen der Foristi oder Ex-Foristi fällt mir da ein.
Mach ein paar Schüsse mit intensiver Atemkontrolle und bewusstem Abziehen.
Du weißt, dass die .22ger Dir bereits ohne Gehörschutz nicht wehtut.
Zusätzlich weißt Du, dass Du einen Gehörschutz nutzt, du kannst also ohne Befürchtung schießen.
Lass Dir von Deinem Spannmann darüber hinaus ein par leere Hülsen laden, so dass Du nicht weißt, obs knallt oder nicht.
Er soll Dich auch beobachten, ob Du noch die Augen schließt, wann Du das machst und ob Du deswegen auch verreißt.
Wiederhole dieses Prozedere mit der .22 Hornet, steigere Dich auf .222 oder .223 Remington und letztlich auf Dein eigentliches Jagdkaliber.

Dein sich immer mehr verfestigendes Wissen um die Tatsache, dass Dir der Knall nicht (mehr) wehtut, sollte Das Mucken verschwinden lassen.


Waidmannsheil


Beuterheinländer
 
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Hallo zusammen

Ich schieße eine Steyr sm12 in .308 und habe festgestellt, daß ich fürchterlich mucke.
davman

Schalldämpfer kaufen (sollte über kurz oder lang überall in DE möglich sein). Das mindert den Lärm und den Rückstoß.
Ansonsten Übungsmunition kaufen und mit Hilfe eines erfahrenen Schützen auf den Stand gehen.
vg
 
S

Schorse2210

Guest
Moin,

hatte das gleiche mit meinem alten Herren, der hat sich mit dem Alter das Mucken erst angewöhnt. Hat sich eine .222 gekauft, da wir damals viele Füchse hatten, und hat auf dem
Schießstand, beim Einschießen, nix zustande bekommen, habe dann durch Zufall bemerkt das er genau wie du die Augen zu macht und dann abdrückt. Bei ihm hat das bewusste Abziehen mit darauf achten das die Augen offen sind recht schnell geholfen, und dann war auch die Präzision relativ schnell wieder da.
Er hat machmal auf dem Schießstand noch kurze "Rückfälle" aber auf der Jagd ist das Geschichte.
Ich weiß das nicht jeder Schütze gleich ist, aber ich würde den Rat von "der mit der Bracke jagt"
versuchen, vielleicht auch mit einem kleineren Kaliber, sofern du da was auftrieben kannst.

WmH
Schorse
 
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KK bringt meines Erachtens und meiner Erfahrung nach nix, denn sobald die "große Kugel" dran ist, fängt das wieder an.
Mein Rat (auf ein Buch darf ich nicht verweisen): Waffe absolut ruhig auflegen, nicht zuuu fest einziehen, wenn irgend möglich ohne Stecher schießen.
Vor dem scharfen Schuss die Scheibe anvisieren und so langsam als möglich abziiiiiehen.
Abzug kommt von ziehen und nicht von reißen. Mehrmals machen, bis das absehen nach dem Abziehen noch auf dem Ziel bleibt.
Stecher sind schlecht, weil sich der Schießfinger nicht anlegen lässt, ohne dass es gleich knallt.
Doppelzüngelstecher sind für Mucker noch schlechter als Rückstecher.
Abzug nicht von der Seite abziehen, weil sich Rst. oft nur entstechen, aber nicht auslösen.
Der Frankonia-Rst und viele andere, wie der vom Steyr-Mannlicher Luxus, lassen sich ungestochen sehr kontrolliert abziehen.
Beim scharfen Schuss Gehörschutz auf die Lauscher, alles wie oben machen.
Nach dem Schuss hinter dem Zfr. bleiben und durchgucken.
Um sich einen guten Anschlag anzutrainieren, immer wieder aus der Grundstellung in den Anschlag gehen. Je besser der Anschlag, umso besser der Treffer.

Das sind aber nur Einzelpunkte, die weder praktische noch eingehendere theoretische Hilfen ersetzen können.
 

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wenn du am stand bist konzentriere dich drauf dass du beim abziehen die augen offenlässt und nicht auf streukreise. wichtig dass du dich drauf konzentrierst die augen offen zu lassen.

Das ist ein guter Rat da man beim schießen immer üben sollte das Ziel so präzis wie möglich im Auge zu halten , auch während dem Ablauf des Abfeuern der Patrone , was möglich ist wenn der Rückstoß sehr gering ist wie zum Beispiel bei der Patrone 308 Winchester. Man lernt auch wenn man sich auf das Ziel konzentriert Abstand zu nehmen von allem was sich vor dem drücken des Abzuges abspielt insbesondere die Erwartung des Rückstoßes , der Hauptgrund für das mucken.

Alle Großkaliber Schützen wissen das es einfacher ist diese Büchsen während der Jagd zu schießen als auf dem Schießstand da man durch die Action und die Konzentration auf das Ziel voll abgelenkt ist.

Sonst ist es schwer Ratschläge zu verteilen da jeder leider selbst unter Erkenntnis der Ursache durch Übung das mucken unter Kontrolle kriegen muss.

Mit kleinen Kaliber zu üben ist nach meiner Meinung nicht ratsam da es eine Flucht ist vor der Hauptursache des Geschehens.

Andere Ursachen für diese unkoordinierte Bewegung sind dann auf die körperliche psychische oder physische Verfassung vom einzelnen zurückzuführen und müssten dann dementsprechend angegangen werden.
 
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Kenn ich, mich hat eine Pufferpatrone weitergebracht. Jagdlich hatte ich nie ein Problem, aber auf dem Stand ging gar nichts. Ich hab einfach zu Hause Trockenübungen gemacht. Es hat Tage gedauert, bis ich mit der Pufferpatrone ohne Mucken kontrolliert abgedrückt habe. Unglaublich wie bescheuert ein Gehirn sein kann. Jetzt geht es ganz gut mit und ohne Schalldämpfer, aber besser sind meine Ergebnisse mit Dämpfer.
 
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Ich hab für mich, bin ja auch Anfänger, festgestellt, dass mehr als 5 oder 6 Schuss pro Trainingseinheit viel zu viel sind. Beim Tontaubenschießen werden die Ergebnisse erstaunlicherweise erst nach 30 Schuss schlechter.

Als ich meine Büchse nach einer Nachsuche, diie ich fabriziert habe Probe geschossen habe, hab ich mehr als 10 Schuss gemacht. Das war dann ganz schön anstrengend....
 

KHH

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Wenn die Büchse gut angeschlagen wird, so wie Heinrich schreibt, tut sie Dir nichts. Klingt trivial, ist aber eine m.E. wichtige Erkenntnis. Hat man das verinnerlicht, braucht man keine Angst zu haben. Ein Blinzeln nach Schussauslösung ist nicht schlimm, das ist ein Reflex der nur sehr schwer abzustellen ist. Das 'Genick einziehen' davor kann man aber steuern. Deshalb halte ich auch wenig von der Methode, sich die Patronen reichen zu lassen, inklusive geplanter 'Blindgänger'. Du erwartest einen Schuss, der soll dann auch kommen. Und besser maßvoll aber konzentriert üben, als verzweifelt Ballern.
 
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Jeden Tag eine Schachtel ? Alle Achtung... viel hilft aber nicht immer viel. Wie wäre es sont mal das etwas zu reduzieren ? Mach lieber sonst mal 5 oder max 10 Schüsse, aber die wirklich voll konzentriert, als 20 Stück möglicherweise unkontrolliert auf der Scheibe zu verteilen. Gerade wenn es nicht so klappt wie gewünscht, verliert man die Geduld mit sich selbst und versucht es dann zu erzwingen. Am Ende des Tages ist die Schulter lahm und man total genervt von sich selbst und der Waffe und überhaupt und sowieso. Der nächste Tag wird dann meist nicht besser, denn man erinnert sich ja an den vorherigen Tag und täglich grüßt das Murmeltier.

Gewöhne dir feste Abläufe an, sprich Waffe ausrichtigen, bis sie exakt im Ziel liegt und du nur noch dich dahinter setzen und abziehen brauchst. Erstmal nimmst du nur eine Pufferpatrone, mehr braucht es in der Situation nicht. Dann Waffe einziehen, Finger auf den Abzugsbügel ( nicht Abzug !!), einatmen, ausatmen, einatmen (Finger legt sich auf den Abzug, nur rauflegen ohne Druck !!), halb ausatmen, Luft halten und dann Druck vom Zeigefinger erhöhen, bis du den "Schuss" hörst.

Das wiederholst du, bis du es sicher reproduzieren kannst, dann erst kommt ne scharfe Patrone in die Kammer.

Wichtig ist auch eines im Hinterkopf behalten: Du hast Zeit !! Es gibt beim Ansitz i.d.R. nicht die eine perfekte 1/10000stel Sekunde die es zu treffen gilt beim abziehen. Versuchst du die zu treffen, wirst du noch in einem Jahr täglich schießen und nicht über Zufallstreffer hinaus kommen. Es kommt einem vielleicht wie eine Ewigkeit vor, aber gemessen ist es doch deutlich kürzer als gefühlt ;).

Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen, gar keine Frage. Probier Sie aus und schau womit du am besten zurecht kommst und bleib vielleicht dabei.
 
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16 Jan 2003
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Ohne mich zuuu weit aus dem Kanzelfenster lehnen zu wollen, scheinen hier doch meist JJ mit dem Problem zu kämpfen. Hier scheint die Tendenz bei der Ausbildung zu herrschen, dass der Aspirant mithilfe von hohem Muniverbrauch sich schon eine für die Prüfung ausreichende "Fertigkeit" angeschossen hat. Ich habe schon Stände gesehen, wo sich die Anfänger gegenseitig halfen und sich ihre eigenen Anschlagsarten beigebracht haben, ohne von einem Instruktor eingewiesen zu werden. :(
Es ist aber durchaus nicht so, dass nur JJ unter mucken leiden. Viele ältere Jäger gehen nur deshalb nicht zu Schießen ihrer Ortsvereine oder schießen vor Zuschauern, weil sie fürchterlich mucken. Ausreden, auf der Jagd besser zuschießen als auf dem Stand, wurden noch nicht bestätigt. Am besten wird von den Alten immer noch am Biertisch geschossen, Junge schießen dafür mehr am PC. ;)
 

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