Anfängerfrage: Verschluss schliesst etwas schwerer - Ursachen?

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Hallo

Vorweg: Ich bin seit kurzem angehender Wiederlader und mache gerade meine ersten Schritte, daher rückversichere ich mich lieber einmal zu viel.

Ich habe gerade meine ersten 5 Patronen wiedergeladen.

- RWS-Cineshot Hülse
- Vihtavuori N140 Pulver 40,0 gr. (10% unter Laderezept)
- Barnes TSX 150gr Geschoss

Ich habe die Hülsen gereinigt, gefettet, vollkalibriert und mit einer LE Wilson Hülsenlehre getestet. Hülsenmund entgratet. Nochmal gereinigt. Kontrolliert, dass sie sauber sind.

Bei der Hülsenlehre waren die Hülsen zwar am oberen Rand, aber noch zwischen unterer und oberer Fläche.

Die Patronenlagerlänge bis Anfang Züge und Felder habe ich mit einer Patronenlager-Messlehre bis zur Ogive ausgemessen. Habe ganze Serien gemacht, um sicher zu gehen. Bei meiner Sauer 404 ist das Patronenlager enorm lang: 74,2 mm

Da ich plane, die Patronen nur aus dieser Büchse zu verschiessen, habe ich die Geschosse so gesetzt, dass sich etwa 1,0mm rotationsloser Weg ergibt, bis die Ogive des Geschosses die Züge und Felder berührt.

Beim testweise Laden der fertigen Patrone habe ich jetzt aber bemerkt, dass sich der Verschluss etwas schwerer schliessen lässt als bei Fabrikpatronen. Man muss jetzt keine Gewalt anwenden, aber man merkt halt etwas Widerstand.


Ich dachte an folgende Möglichkeiten:

- Hülle zu wenig kalibriert (oberer Bereich der Hülsenlehre)?
-- Kann ich eigentlich eine ungeladene und ungezünderte Hülse aus der gleichen Serie ins Gewehr probeladen, oder laufe ich da Gefahr, dass die stecken bleibt? Sollte ja eigentlich ausgezogen werden. Wenn es an der Hülse liegt dachte ich, würde die dann auch etwas schwerer zu laden sein.

- Geschoss sitzt zu weit draussen? Kann ich dass mit Ruß/Edding irgendwie testen, ob das schon anstösst? Ich will eigentlich nicht mit nem Feuerzeug an eine geladen Patrone ;-) (Geht Edding oder was anderes?)

Ist das ein Problem? Ich kann die Patronen ja nicht zur DEVA schicken, weil ich die Geschosse ausserhalb der CIP-Norm gesetzt habe.

P.S. Durch die niedrige Ladung raschelt das Pulver. Ist das ein Problem? Muss das Pulver fest sitzen?

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten. Sorry, wenn da dumme Fragen bei sind ;-)
 
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Hallo,
du hast schön aufgezählt, was du alles für Komponenten nimmst.....nur, was für eine Patrone es ist, nicht. Aber ist ja auch egal, wenn der Verschluss stramm schließt, ist an der Patrone irgendwas (zu)groß. Vorausgesetzt du hast den richtigen Matrizensatz genommen (gehe ich mal von aus), gibts eigentlich nur zwei Möglichkeiten, entweder das Geschoss zu weit herausgesetzt, oder die Hülse nicht ganz kalibriert. Von den beiden ist eigentlich nur das erstere kitzlig. Geschosse wollen meist ein bisschen Anlauf, bevor sie in die Züge des Laufes gehen, vor allem das Barnes-TSX. Kriegen sie den nicht, kanns Drucksprünge geben. Das kannst du problemlos mit dem Edding testen, ist das (geschwärzte) Geschoss zu weit draussen, siehst du die Abdrücke von Zügen und Feldern auf dem Geschoss, wenn du so eine Patrone in die Waffe lädst und den Verschluss schließt. Falls das der Grund ist, die Geschosse einfach einen mm weiter in die Hülse drücken und nochmal probieren (wie gesagt, TSX wollen "Anlauf").
War das nicht der Grund, hast du vermutlich nicht vollkalibriert. Das kommt vor, wenn man die Matrize nicht weit genug in die Presse dreht oder deren Rahmen ein bisschen nachgegeben hat. Das ist nicht schlimm, manche Wiederlader machen das absichtlich, um einen spielfreieren Sitz der Patrone im Patronenlager zu haben, was meist präzisionsfördernd ist.
Grad fällt mir noch eine dritte Möglichkeit ein: stehen womöglich die Zündhütchen zu weit raus? Das kannst du leicht prüfen, in dem du z. B. die Schieblehre oder ein Lineal an den Hülsenboden hältst und das Ganze gegen das Licht hältst. Dann siehst du, ob das ZH mit dem Hülsenboden eben ist (ideal wäre, ZH ein bisschen UNTER Niveau Hülsenboden) oder ein bisschen drüber rausguckt.
Prüf mal nochmal alles durch und lass uns wissen, was rausgekommen ist, ja?
Gruß
Manni
 
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Hallo Manni

Sorry. Es ist eine 308 Win.

Ich habe dem TSX 1,0mm "Anlauf" gegeben. Ist das ausreichend?

Zündhütchen sitzt knapp unter Niveau, so dass ich einen ganz winzigen Lichtspalt sehe. Das sollte es eigentlich nicht sein.

Kann ich denn eine leere Hülse ins Gewehr verladen um einen Fehler beim Kalibrieren zu überprüfen? Die müsste ich vermutlich etwas reinfummeln, weil ja kein Geschoss drin ist.
 
G

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Guest
- Hülle zu wenig kalibriert (oberer Bereich der Hülsenlehre)?
Klar, kann sein. Messschieber?
Auf min CIP trimmen (50,9mm) dann ist erstmal Ruhe

-- Kann ich eigentlich eine ungeladene und ungezünderte Hülse aus der gleichen Serie ins Gewehr probeladen, oder laufe ich da Gefahr, dass die stecken bleibt? Sollte ja eigentlich ausgezogen werden. Wenn es an der Hülse liegt dachte ich, würde die dann auch etwas schwerer zu laden sein.
Kannst Du. Solltest Du. So kannst Du vorher testen ob die Hülsen ins Lager passen

- Geschoss sitzt zu weit draussen? Kann ich dass mit Ruß/Edding irgendwie testen, ob das schon anstösst? Ich will eigentlich nicht mit nem Feuerzeug an eine geladen Patrone ;-) (Geht Edding oder was anderes?)
Klar, kann sein. Testpatrone bauen.
Und zwr so:
https://www.nosler.com/blog/news-an...mine-proper-bullet-seating-depth-for-your-gun


Ist das ein Problem? Ich kann die Patronen ja nicht zur DEVA schicken, weil ich die Geschosse ausserhalb der CIP-Norm gesetzt habe.
Vergiss mal die DEVA

P.S. Durch die niedrige Ladung raschelt das Pulver. Ist das ein Problem? Muss das Pulver fest sitzen?
Nein. Hast Du keine Fabrikpatrone Zuhause?
5% reduktion der MAX-Ladung reichen bei nem modernen Repetierer auch.

Zündhütchen wurde schon genannt
Viel Spaß
 
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Kann ich denn eine leere Hülse ins Gewehr verladen um einen Fehler beim Kalibrieren zu überprüfen? Die müsste ich vermutlich etwas reinfummeln, weil ja kein Geschoss drin ist.

Der Hülsenhals ist vorm Geschosssetzen noch aufgeweitet. Würd ich nicht empfehlen.
 
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Wenn die Hülse an sich nicht zu lang ist (das Maß L3), ist die Hülsenschulter eventuell schuld, da nicht weit genug zurückgesetzt. Das kann passieren, wenn der Hülsenhalter nicht stramm gegen die Matrize drückt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

......

Kann ich denn eine leere Hülse ins Gewehr verladen um einen Fehler beim Kalibrieren zu überprüfen?
vollkalibriert und getrimmt... alles kein Problem (auch unkalibriert und nicht getrimmt, nur erkennst Du dann ja nichts....)

Die müsste ich vermutlich etwas reinfummeln, weil ja kein Geschoss drin ist.
meistens nur beim 98er System, weil die Hülse hinter die Auswerferklammer am Stoßboden gleitern können muss...

Dazu kannst Du die Hülse mit einem Finger etwas klemmen, bis der Hülsenrand eingeschnappt hat

Welchen Hülsenhalter verwendest zum Kalibieren Deiner Hülsen?

Wenn er zu tief ist, bleibt die Hülsenschulter zu hoch stehen, die Hülse spießt sich dadurch etwas. Wenn nur das Dein Problem ist, und nicht ein zu weit herausstehendes Geschoß, dann macht das nichts aus
 
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Test 1 (der momentan wenigste Aufwand):
Setz das Geschoß auf CIP Patronenlänge (71mm).
Das mit nahe an die Züge setzen um angeblich die Präzision zu fördern ist Pipifax und gerade bei Jagdpatronen nicht angesagt.
Test 2: Kalibriermatrize nochmal richtig einstellen.
Bemerkung: Mit 10% reduzieren ist nicht die Pulverladung vom Gewicht her gemeint, sondern vom P-max.
Mit deinen 40gr. hast du grad mal einen 87% Füllgrad, was der Präzision eher abträglich ist.
QL sagt dazu: P = 2676bar; Vo = 764m/s (600mmLauf); Umsatz 98% (was o.k. ist)
 

tar

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Aber ihr habt schon gelesen, dass die Patrone in die Hülsenlehre passt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Der Hülsenhals ist vorm Geschosssetzen noch aufgeweitet. Würd ich nicht empfehlen.
der Hülsenhals weitet sich beim Abfeuern bis maximal an die Patronenlagerwand, zieht sich dann aber durch erkalten wieder ein Stück zurück und bleibt im Durchmesser minimal kleiner stehen.

Wäre das nicht der Fall, bekämst Du die Hülse nicht mehr aus dem Patronenlager.

Insofern hat sie Untermaß zur Innenwand des Lagers und man kann auch abgefeuerte Hülsen problemlos in das Patronenlager hinein und wieder heraus repetieren.

Vorausgesetrzt, es ist die gleiche Waffe.... bei anderer Waffe muss das nicht funktionieren, denn jedes Patronenlager hat sein ihm eigenes Maß (auch innerhalb der CIP Toleranzen)
 
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G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Aber ihr habt schon gelesen, dass die Patrone in die Hülsenlehre passt?

aber ja, sicher... was aber nicht gleichsam bedeutet, dass diese Lagerlehre nicht minimal größer als das Patronenlager ist ;)

Lagerlehren sind rausgeschmissenes Geld, wenn man für seine eigene Waffe lädt.
 

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