Erntejagd

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Da z.Z. ja die Erntejagd ein großes Thema in den Medien ist - Häufung von (tödlichen) Unfällen - hier mal eine Beschreibung was offensichtlich manchmal abläuft:

Erntejagd

Da wundert mich ehrlich gesagt nichts mehr....

Ich bin Landwirt und Jäger, daher kenne ich beide Seiten!
Aber wenn ich als Gastjäger bei so einer Chaosveranstaltung wäre, dann würde es scheppern - ob ich dann nochmal kommen dürfte, wäre mir ehrlich gesagt relativ egal!
 
S

scaver

Guest
Erntejagd = Schweinejagd. Das ist trotz der rechten neuen Jagdform, bereits jetzt ein Anachronismus höchster Ordnung.

Schnell da sein, rein, schnell raus, Koordination ist meist nicht möglich, Planungsvorlauf auch nicht. Das ist bei 98% der Erntejagden systemimmanent nicht zu ändern. Die 2 % die jetzt gleich auftrumpfen, wo das so viel besser geht, ändern an dieser unumstößlichen Tatsache auch nichts. Daher ist die Erntejagd eine sinnfremde Neuzeitjagd, die Ihren Ursprung nicht in der Jagd, sondern in der Landwirtschaft hat, ohne dass ich die Landwirtschaft hier werten möchte - es ist aber so.
Am Gesamtproblem Schwein ändert sich durch die Erntejagd gar nichts. Es gibt nur mehr letalen Kollateralschaden.
sca
 
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Deswegen gehe ich auf keine mehr. Dafür häng ich zu sehr an meinem Leben....

Genauso gibt es Drückjagden im Herbst wo ich nicht mehr hingehe. Sei es als HF oder Schütze. Viel zu viel Quatsch schon gesehen.
 
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Es gibt mittlerweile Jagden, wenn ich dort bestimmte Personen antreffe, da setze ich mich gleich wieder ins Auto.

Jo, da bin ich schon einen Schritt weiter.
1. Gehe ich nur im eigenen Revier bei 2 Jagdfreunden überhaupt zu so etwas.
2. Gibt es weder bei uns, noch bei den Beiden Jagdfreunden mehr als 5 besonnene Schützen
3. Sprechen wir alles mit dem Landwirt, oder Lohnunternehmer ab, wo stehen die wartenden Gespanne und dazu gehörende Fahrer usw. Die Ernte wird durch uns niemals behindert!!!
4. Verkehrssicherung auf Strassen
5. Ein Jagdleiter ist benannt und teilt ein (und leitet definitiv!!!)
6. Keine Schüsse ohne Kugelfang, oder in Richtung von Personen, Fahrzeugen,Ortschaften
7. keine Hunde
8. Alle tragen Warnweste, oder Jacke
9. Bei schlechter Sicht durch Dämmerung oder unverhältnismässig viel Staub ist Feierabend!

Idioten haben bei so etwas nichts zu suchen:mad:
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,
nehmen wir uns doch mal der Ursache für die sog. Erntejagden an: Ich höre immer wieder "Strecke machen" - "Sauen dezimieren". Das bekommt man von Jägern und jenen, die manchen Acker bewirtschaften (nicht zwangsläufig Landwirten) viel zu oft zu hören.
In meinen Augen wird gegen das Schwarzwild mancherorts Krieg geführt - und im Krieg hat man meist Kollateralschäden.
Machen wir uns aber nichts vor - wenn man den Sauen in der Nacht mit Wärmebildkamera und anderen technischen Leckereien nachstellt, so kann man im Grunde nur hoffen, dass derjenige, der die Technik anwendet, auch das Gelände genau kennt und nicht im Sinne von "Hauptsache Strecke" schießen lässt oder schießt.
Erfolgreich Sauen zu bejagen braucht Kenntnis der Wildbiologie, des Lebensraumes, in welchem gejagt werden soll und - vor allem anderen - G e d u l d.
 
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Zum Gruße,
nehmen wir uns doch mal der Ursache für die sog. Erntejagden an: Ich höre immer wieder "Strecke machen" - "Sauen dezimieren". Das bekommt man von Jägern und jenen, die manchen Acker bewirtschaften (nicht zwangsläufig Landwirten) viel zu oft zu hören.
In meinen Augen wird gegen das Schwarzwild mancherorts Krieg geführt - und im Krieg hat man meist Kollateralschäden.
Machen wir uns aber nichts vor - wenn man den Sauen in der Nacht mit Wärmebildkamera und anderen technischen Leckereien nachstellt, so kann man im Grunde nur hoffen, dass derjenige, der die Technik anwendet, auch das Gelände genau kennt und nicht im Sinne von "Hauptsache Strecke" schießen lässt oder schießt.
Erfolgreich Sauen zu bejagen braucht Kenntnis der Wildbiologie, des Lebensraumes, in welchem gejagt werden soll und - vor allem anderen - G e d u l d.

Als Pächter und jemand der sich "unseren" Landwirten sehr verbunden fühlt, gehört es sich einfach, dass ich, so weit zeitlich möglich, bei der Raps-/Maisernte auf Stücken wo , höchst wahrscheinlich, mit Schwarzwild zu rechnen ist, zugegen bin. Hier ruft niemand sofort an, weil mal eine Sau gebrochen hat, aber wenn aus einem Schlag, in dem Schaden ist 20,30,50 Sauen flüchten und kein Jäger etwas tut, dafür hätte niemand Verständnis.
 
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Als Pächter und jemand der sich "unseren" Landwirten sehr verbunden fühlt, gehört es sich einfach, dass ich, so weit zeitlich möglich, bei der Raps-/Maisernte auf Stücken wo mit Schwarzwild zu recnen ist zugegen bin. Hier ruft niemand sofort an, weil mal eine Sau gebrochen hat, aber wenn aus einem Schlag, in dem Schaden ist, 10,20,30,50 Sauen flüchten und kein Jäger etwas tut, dafür hätte niemand Verständnis.

Hat denn jemand verständnis, wenn auf solch einer Jagd jemand zu Schaden kommt?
Erntejagd JA, aber nur wenn sicher abgestellt wird (und Schützen auf dem Boden sind nicht sicher!), wenn Kugelfang vorhanden ist und wenn die Schützen zuverlässig sind.

Setzt man sich an bekannte Wechsel, kann man meistens wesentlich mehr ausrichten.
 
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Jagd ist nicht sicherer, oder unsicherer weil jemand auf der Erde steht, oder auf einem DJ-Bock. Das ist völlig vom Gelände abhängig, ist es flach wie ein Brett, oder habe ich kupiertes Gelände.
Jagd ist gefährlich und wird es immer bleiben, da scharf geschossen wird. Ein Jagdleiter mit Plan wird niemand dort hinstellen, wo dieser Schütze nirgends Kugelfang hat.
Idioten machen Jagd noch gefährlicher, deshalb sollte man solche nicht mitnehmen.
Dein Tipp mit den Wechseln... Wenn noch andere Schläge mit Deckung in der Nähe sind, wirst Du an Deinen Wechseln sitzen können, bis Du einen Bart hast. Sauen werden aber keine kommen...
 
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Zum Jagdleiter mit Plan, auch dieser hat nicht das Recht Schüsse in den Raps/Mais zu
( ins Treiben) erlauben! Nie!, Niemals!! Die Richtlinien der BG von erhöhter Warte entfernt vom Erntegut anzusitzen haben da für Irritationen gesorgt. Genauso wenig darf er erlauben, das Schützen ohne ihren Nachbarn zu verständigen ihren Platz verlassen, verständigt wird sich nach jeder Runde der Maschine!
 
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Die zwei Regeln für die "Erntejagd":

1. Geh nicht hin.
2. Wenn 1. nicht funktioniert und Du hingehen musst, leg Dich auf den Boden und warte, bis das Schiessen aufhört.

Nach meiner Wahrnehmung wären Erntejagden kaum notwendig, wenn in den Monaten vorher durch die Landwirte die geeigneten Voraussetzungen geschaffen worden sind (nicht bis an die Buschkante drillen / Bejagungsschneisen, die den Namen auch verdienen etc.) UND die zuständigen Jäger ihren Job gemacht haben.
 
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Das sind die elementarsten Grundsätze, für geistig langsamere stehen die noch immer hinten auf dem Jagdschein.
Der Schuß mit der Kugel ins Treiben ist verboten!
Einer der Gründe warum ich nichts von Ansitzeinrichtungen bei Erntejagden halte, wenn man sicher und erfolgreich jagen möchte, muß man mit Voranschreiten der Ernte immer Nachrücken, um sicher nach außen schiessen zu können.
 
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Die Unsitte, völlig unerfahrene Jagdscheininhaber, deren Dokument noch klebrig vom Drucken ist zu solchen Erntejagden einzuladen. Die können nicht ansprechen und sind mit der ganzen Situation völlig überfordert. Anfänger und Menschen die nicht gehorchen können, oder ihren Drückefinger nicht im Griff haben gehören da nicht hin!!!
Das ist kein Spaß, kein Schießkino, kein Event...
 

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