Wen meinst Du?
Wenn Du in meiner Gegend wohnen würdest, wüsstest Du sofort, wen ich meine. So aber sind Namen Schall und Rauch.
Der Natur ist es völlig egal, ob da Muren abgehen, der Gebirgsfluss sich bei Hochwasser ein neues Bett sucht, bzw. sich über große Flächen ausbreitet.
Die "Einfalt und Kleingeistigkeit" besteht doch zum großen Teil darin in/unter solchen Gebieten Gebäude zu errichten.
Früher baute man eben keine Häuser in potentiellen Überschwemmungs- und Lawinengebieten.
Das ist auch nicht Sache des Forsts, sondern a) des Verstandes und b) der Raumordnung.
Wie hypsilon ganz richtig schrieb: Was ist Ursache, was Wirkung?
Natürlich können (wurden und werden wohl auch noch) auch waldbauliche Fehler gemacht werden.
Vergrasung kann durch zu schnelles Auflichten des Waldbestandes verursacht werden, aber eben auch dadurch, dass die Waldverjüngung durch zu viel Wild verhindert wird.
Sobald der Mensch eingreift, hat es sich doch i.d.R. mit "von selbst eingeregelt hatten". Welches Bewaldungsprozent hatten wir, bevor der Mensch nennenswert eingegriffen hat?
Das ging schon mit der Sesshaftwerdung, also der Wandlung vom "Jäger und Sammler" zum Bauern los - und nicht erst mit der Schutzwaldsanierung.
Vergrasung kann viele Möglichkeiten haben. Ebenso kann das Wachstum der Krautschicht von Jahr zu Jahr verschieden sein. Und wenn keine Äser vorhanden sind (wie von Outback beschrieben), wird das Gras oder gewisse andere Pflanzen(teile) nicht weniger werden.
Wer spricht eigentlich von "Wald
ohne Wild"?
Doch in der Regel die, die weit überhöhte Wildbestände für normal halten, bei jedem Ansitz "haufenweise" Wild sehen wollen und am liebsten nur Trophäenträger schießen möchten -
"Ich schieße doch keine Gaisen, die sollen mir doch nächstes Jahr wieder Bockkitze setzen." ist auch heutzutage in bestimmten Kreisen gar nicht so selten.
Ich habe auf Outbacks Meldung repliziert, falls Dir das nicht aufgefallen ist. Somit direkter Konnex zu diesem Beitrag und keine Allerweltsfeststellung.
ICH kenne KEINEN Förster, der Wald OHNE Wild fordert oder auch nur, dass Verbiss- und Schälschäden NULL sein müssten.
Wenn aber das (externe!) Schälschadensgutachten ergibt, dass wenn es so weiter geht in 7 (in Worten: SIEBEN) Jahren JEDER schälfähige Stamm geschält ist, dann müsste eigentlich jeder einsehen, dass das zu viel ist - und zwar VIEL zu viel.
Vielen Jagdpächtern ist aber doch der Wald völlig egal!
Dient ihnen doch nur als "Kulisse" ihres Hobbys.
Ich kenne da ein schönes Beispiel:
Der "größte Schreihals", der immer gegen das Forstamt gewettert hatte, weil die "mit ihren Zäunen das Wild aus dem Wald ausperren, wollte später beim Forstamt "billig Zaun mitkaufen", weil er eine eigene Wiese aufgeforstet hatte und "die blöden Viecher mir doch sonst alles abfressen".
Sachen gibt's ...
Ich behaupte trotzdem, dass Wild auch in einen Schutzwald passt. Über die tragbare Bestandesdichte will und habe ich nicht geschrieben.
Dass z.B. das Rotwild seine frühere Winterwanderung nicht mehr machen kann liegt mitnichten an den bösen Förstern.
Wir können aber meinetwegen gerne die BAB München - Salzburg zurückbauen und die Isarauen vom Gebirge bis weit hinter Moosburg "freiräumen".
Oder so wie in vieler Orts und in Österreich Wildbrücken bauen....
Viele der heute ach so schönen "naturnahen" Wälder sind übrigens in Zeiten mit sehr geringen Wilddichten entstanden.
Wer's nicht glaubt der lese bei und über Carl Emil Dietzel nach, wie der gejammert hat, als 1848 plötzlich "jeder Bauer mit der Flinte ...".
Es bedarf keines so langen Rückblicks. Die ersten 10 Jahre nach 1945 zeigen selbiges....
Das eine schließt das andere nicht aus!
Natürlich könnte man auf "Wirtschafts-" auch verzichten, nur - woraus baust Du dann Deinen Dachstuhl?
Und dann ist das Geschrei wieder groß, dass die "bösen" Forsten ja rote Zahlen schreiben.
Welche andere Verwaltung schreibt eigentlich schwarze Zahlen?
Die Forst
wirtschaft hat schon immer gewirtschaftet.
Beispiel gefällig?:
Die Sanierung des Weihenstephaner Hanges (wg. des Ulmensterbens, IIRC) wurde damals von Landespflegern durchgeführt.
Eine Kalkulation eines forstlichen Lehrstuhles ergab damals, dass das nicht nur "mehr", sondern ein Vielfaches dessen gekostet hatte, als wenn man es "forstlich" gemacht hätte - und das, obwohl man schon "extra teuer" kalkuliert hat, so mit Heli-Logging (damit nicht die spärliche Verjüngung auch noch beim Herausbringen der Stämme geschädigt würde), ohne Akkord, ...
Macht ja nichts, wenn das "mal eben" ein paar Millionen kostet, musste doch gemacht werden, nicht das der Hang abrutscht.
Hmmm, das hätte ich mir jetzt fast nicht gedacht, dass die Forstwirtschaft wirtschaftet.... Puh, ist schon lange her, dass ich mit Matrikelnummer 86XXXXX auf der BOKU in Wien inskribiert war.... Also hat sich vielleicht seither doch nichts geändert, oder?
Die gibt es natürlich, sind aber oft schwerlich abzustellen.
Wie hieß noch dieses schwefelspuckende Monstrum in der Oberpfalz?
Die massiven Waldschäden wurden aber angeblich durch die Kohlekraftwerke in der damaligen CSSR verursacht, wie auch immer die das gemacht haben - bei vorwiegenden Westwinden.
Der Ski-Tourismus ist ein weiterer Punkt, der in einer für das Wild "kritischen" Jahreszeit sehr viel Unruhe bringt. Du kannst aber gerne dafür sorgen, dass das aufhört.
Letzter Punkt ist gerade in Schutzwäldern und /oder Schutzwaldsanierungsgebieten und in den räumlichen Nahbereichen derselben nicht zu vernachlässigen. Patentrezept hab ich leider auch keines und Variantenfahrer und ähnliches stehen nicht am Abschussplan....
WaiHei