Gämse – Opfer der Forstpolitik in Bayern;

JMB

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Es geht gar nicht um "zweifeln", es geht darum wie man mit dieser "Klatsche" umgeht.

Natürlich ist es Tradition, dass zuerst die Partei mit den meisten Wählerstimmen versucht eine handlungsfähige Regierung zu bilden (sofern sie nicht alleine die absolute Mehrheit hat - und sei es auch nur über Überhangmandate o.ä.) - und dafür, das hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt, würden die meisten Parteien sogar einen "Pakt mit dem Teufel" eingehen.


WaiHei
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Es geht gar nicht um "zweifeln", es geht darum wie man mit dieser "Klatsche" umgeht.

....


WaiHei

in erster Linie geht es jetzt darum, innerhalb kürzester Zeit eine handlungs- wie regierungsfähige Koaltion zu schmieden.
Großartig hzu taktieren, dazu hat man keine Zeit.

Der Auftrag dazu wurde seitens der Wähler zweifelfrei der CSU erteilt. Da besiist die Maus keinen Faden ab, das ist so. Bei momentan immer nioch 37,2% Wählerstimmenanteil.

Und noch etwas dazu: schwarz / rot ginge sich mit 107 Sitzen ebenfalls aus !
..und die Anderen würden mit zusammen 98 Sitzen blöd aus der Wäsche schauen !
 
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Die CSU hat ein akzeptables Ergebnis eingefahren und die anstehende Koalition mit den Freien Wählern ist ein Segen für Bayern.

Die wertkonservativen Kräfte in Bayern (CSU + FW + AfD + FDP) wurden mit dieser Wahl insgesamt gestärkt und haben zusammen 64,1% der Stimmen bekommen. Der linke Block kommt nur auf 35,5 % und dort haben sich die Stimmen lediglich von der SPD zu den Grünen verschoben. Für die praktische Politik in Bayern hat das keinen Einfluss, weil sich Grüne und SPD sowieso nicht wesentlich unterscheiden und beide in der Opposition landen.

Auch aus jagdlicher Sicht kann man sich in Bayern also seeeehr entspannt zurücklehnen und die Gemsen werden sich bei Aiwanger noch bedanken, wetten ?
 
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z/7

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Ringeln betraf immer schon vor allem Einzelbäume oder kleinere Gruppen, denn es wäre eine gewaltige Verschwendung, ganze Bestände flächendeckend zu ringeln und dann stehen zu lassen (von der Verkehrssicherungsthematik mal ganz abgesehen).

Und die Aussage des Forstdirektors betraf Ringeln von Buchen ganz generell.

Und man sollte auch nicht vergessen, dass solche Bäume auf Kosten des Steuerzahlers jahrzehntelang aufgepäppelt wurden und wenn sie dann z.B. von Rotwild geschält worden wären, dann wäre wohl wieder mal so was wie der forstliche Weltuntergang an die Wand gemalt worden :

"Da gab es viele dieser Sorte“, sagt der Leiter des Forstbetriebs Oberammergau, Meinhard Süß. „Sie haben die Rinde von den Bäumen geschält, was zu massiven Schäden geführt hat." Deshalb habe er einen Abschussantrag bei der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt Garmisch-Partenkirchen gestellt.
https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/hirsch-sorgt-zuendstoff-1228649.html

So sprach der "Ringler" ...

"Das Ringeln ist für mich forstlicher Alltag“, erklärte Süß seine Entscheidung gegenüber Mitbewerber. "
https://www.Mitbewerber.de/news/forst-herrscht-belieben
Bei dem in Rede stehenden Bestand handelt es sich um keinen Lawinenschutzwald. Dann gelten dort wirtschaftliche Maßstäbe. Das bedeutet, eine gleichmäßiges Aufwachsen der Naturverjüngung ist erforderlich. Zu diesem Zweck werden grobe Vorwüchse oder ehemaliger Unterstand entnommen oder auch geringelt. Das hängt vom Zustand der restlichen Verjüngung, der Baumartenzusammensetzung, der Wüchsigkeit und einigem Mehr ab.

Wenn der Naturschutz weint, dann nur deshalb, weil die nicht begriffen haben, daß Natur dynamisch ist und nicht statisch. In ein paar Jahrzehnten wird auch dieser Bestand wieder Heimat der beklagten Arten sein, die in der Zwischenzeit in anderen geeigneten Beständen ein fröhliches Auskommen pflegen. Schimpft sich nachhaltige Forstwirtschaft mit ausgeglichenem Altersklassenverhältnis.
 
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Im (Lawinen/Steinschlags/Niederschlags/Möchtegern/Planstellen)-Schutzwald ist die Buche je nach individueller forstlicher Weltanschauung und Vorlieben auch unerwünscht und wird dann bekämpft.
Wahrscheinlich spielen dabei auch Mondphase, Vorgänge im familiären Umfeld, Verdauungsprobleme, etc. noch eine nicht unerhebliche Rolle und irgend eine vorgeschobene Begründung lässt sich immer konstruieren.

Eben wie es die Überschrift im verlinkten Artikel so treffend formuliert : "Forst herrscht nach Belieben".

Bei dem in Rede stehenden Bestand handelt es sich um keinen Lawinenschutzwald. Dann gelten dort wirtschaftliche Maßstäbe. ...
Nur zur Fortbildung : In FFH-Gebieten gilt ein Veschlechterungsverbot, und zwar hier und jetzt.

Was in 100 Jahren dann ev. mal sein könnte, spielt bei der Bewertung eine untergeordnete Rolle, denn das ist ohnehin völlig unsicher, weil bis dahin sind ja noch ca. 4 Förstergenerationen dazwischen ...
 
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Irgendeine vorgeschobene Mäkelei lässt sich auch immer finden. Gerade von Naturschützern kommt da viel was man auch nur mit "Mondphase, Vorgänge im familiären Umfeld etc." erklären kann. ;)
 

z/7

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Der Schutzwaldmythos hat sich total verselbständigt und ist zum Planstellengenerator verkommen.

Ein Grossteil der sog. "Schutzwaldsanierungsgebiete" und "Schutzwaldsanierungsflächen" dient überhaupt nicht dem Objektschutz, sondern vor allem der Schaffung und dem Erhalt von Planstellen der Forstbürokratie.
Besonders anschaulich absurd sind z.B. die Fälle, in denen in abgelegenen Naturschutz-, FFH- und SPA-Gebieten "Schutzwaldsanierungsflächen" ausgewiesen und dann dort die FFH-Anhang-V-Art "Rupicapra rupicapra" per Schonzeit-Aufhebung ganzjährig verbissen bekämpft wird.

Und wenn steilste, südexponierte Hänge, auf denen seit der letzten Eiszeit noch NIE der vom Forst selbst theoretisch zusammengebastelte Wunsch-Kunstwald gewachsen ist, zwangsaufgeforstet werden, ist das einfach eine gewaltige Geldverschwendung und fachlich total dämlich.
Diese Flächen erkennt man meist schon an ihren historischen Flurnamen, die heissen nicht ohne Grund so.
Und in manchen Fällen sehr effektive Lawinengalerien zum Schutz für Strassen am Hangfuss, mit deren Hilfe man den ganzen Berg oberhalb in Ruhe lassen und gesetzlich geschützte Offenlandbiotope erhalten könnte, fallen halt nicht in die Kompetenz der Forstbürokratie ...
Aber manche Dinge entwickeln eben eine Eigendynamik, und wenn man erst mal 100 Millionen und mehr in irgend etwas reingesteckt hat, muss man eben auch irgendwann "Erfolge" vorweisen, und seien die noch so konstruiert.

Von der Schutzwaldsanierung ist vielleicht ein Drittel der Fläche sinnvoll nachvollziehbar, der Rest ist Kokolores und Selbstbeweihräucherung.
Und die grossspurig inszenierte ganzjährige Bekämpfung der Gemsen incl. Schonzeitaufhebung im Winter ist in Wirklichkeit das Eingeständinis von jagdlichem Totalversagen, denn für eine effektive Bejagung von Gemsen reicht die normale Jagdzeit völlig aus.
Schutzwald ist ein sehr allgemeiner Begriff. Lawinenschutz ist nur eine von vielen Schutzfunktionen. Bodenschutz, Klimaschutz, Grundwasser, Immissionsschutz, Lärmschutz etc.
viele dieser Funktionen sind nicht offensichtlich, manche sind allein durch die Lage gegeben, andere werden festgelegt. http://www.stmelf.bayern.de/wald/waldfunktionen/waldfunktionsplanung/054599/index.php

Wald in Steillagen ist rein aufgrund seiner Lage Schutzwald. Egal wo. Egal was draufsteht oder drunter gebaut ist oder nicht. Hochwasserschutzfunktion. So wie in Hauptwindrichtung vorgelagerter Wald immer Sturmschutzfunktion hat.

Die meisten Wälder müssen sehr viele dieser Funktionen gleichzeitig erfüllen, häufig sind konkurrierende Aspekte unter einen Hut zu bekommen.

Interessant, daß uns die Flurnamen vom Neandertaler überkommen sind. Erweitert meinen anthropologischen Horizont. ;-> Wenn die Hänge flach genug sind, daß man was pflanzen kann, dann sind die auch bewaldungsfähig.

Wir haben im übrigen ein massives Problem mit der Überalterung der Schutzwälder. Wenn die Bäume zu groß werden, ist die Gefahr von Hangrutschungen mitsamt Bestand stark erhöht. Das betrifft vor allem die Flyschregionen. Das Problem resultiert aus dem verzögerten Aufkommen der natürlichen Verjüngung. Der Grund ist allseits bekannt. Dazu sollte man noch wissen, daß das Wachstum der Verjüngung unter Hochgebirgsbedingungen mindestens um den Faktor 10 länger dauert als im Flachland.

Laubholz ist im übrigen auch im Bergwald unter dem Aspekt des Hochwasserschutzes und der Wasserspende ein wichtiger Bestandteil des Waldes.
 

z/7

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Nur zur Fortbildung : In FFH-Gebieten gilt ein Veschlechterungsverbot, und zwar hier und jetzt.

Was in 100 Jahren dann ev. mal sein könnte, spielt bei der Bewertung eine untergeordnete Rolle, denn das ist ohnehin völlig unsicher, weil bis dahin sind ja noch ca. 4 Förstergenerationen dazwischen ...
Dann sollte das FFH-Gebiet vllt großräumiger ausgeelgt werden, um alle in Frage kommenden Bestände zu erfassen. Im übrigen gilt Satz 1: Der Naturschutz hat nicht begriffen, daß Natur dynamisch...
 
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Schutzwald ist ein sehr allgemeiner Begriff. Lawinenschutz ist nur eine von vielen Schutzfunktionen. Bodenschutz, Klimaschutz, Grundwasser, Immissionsschutz, Lärmschutz etc.
Klar, und deswegen kann man ihn ja auch flugs zum Schutzwald erklären oder auch nicht, gerade so, wie es aktuell mal wieder passt.
Wenn gar nix mehr hilft, dann hat man ja immer noch die angebliche "Klimaschutz"-Funktion, die passt immer und überall. Nach dem Kriterium könnten auch die im verlinkten Artikel gezeigten geringelten Bestände ohne weiteres sofort als "Schutzwald" zu definiert werden (wenn sie es nicht inWirklichkeit zumindest teilweise schon sind).
Der Rest von deinen Ausführungen ist das alte langweilige, rituelle aber leider oft auch falsche Lied vom Schutzwaldmythos.

> Wenn die Hänge flach genug sind, daß man was pflanzen kann, dann sind die auch bewaldungsfähig. ...
An dieser Behauptung sieht man, dass Du aus dem Flachland kommt und von den Verhältnissen in den Bergen keine Ahung hast.

Ich kann Dir beliebig viele Flächen zeigen, die so flach sind, dass Du in jedem Sommerhalbjahr so viele Bäume pflanzen und Steuergelder vernichten kannst, wie Du willst, aber dort wird sich trotzdem NIE der nach der aktuellen Forstdoktrin definierte künstliche Wunsch-Kunst-"Schutz"wald halten können.
Schau für´s erste einfach mal auf meinen Avatar.

Dann sollte das FFH-Gebiet vllt großräumiger ausgeelgt werden, um alle in Frage kommenden Bestände zu erfassen. Im übrigen gilt Satz 1: Der Naturschutz hat nicht begriffen, daß Natur dynamisch...
Wenn es einen Preis für Institutionen gäbe, die nicht begriffen haben oder einfach nicht akzeptieren wollen, dass Natur dynamisch ist, dann ginge der Jackpot ganz sicher an die Forstbürokratie.
Paradebeispiele dafür sind u.a. der Schutzwaldmythos, die blindwütige Bekämpfung der Gemsen oder das forstliche "Management" in Nationalparks etc.
 
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z/7

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Blindwütig ist das, was Du da grade verzapfst. Hatte Dich bisher als vernünftigen Diskussionspartner empfunden, aber mit dem pauschalen Krampf ist das wohl perdü.

Ich bin schon in den Bergen rumgekraxelt, da konnt ich kaum laufen.

Die Weißwand war vorher bewaldet, also kann sie es auch hinterher sein. Wie lange vorher eine Wand mal bewaldet war, ob das Deiner höchstpersönlichen Vorstellung von Wald entsprach oder auch nicht, ist ziemlich egal. GsD fragen Bäume nicht nach Deiner Genehmigung, ob sie wo stehen dürfen.
 
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Und Schneegleiten oder Lawinen fragen DICH nicht, ob sie die Bäumchen wieder herausreissen dürfen.
Unter den klimatischen Bedingungen in den Bergen herrschen völlig andere Wuchsbedingungen als im Flachland.
Der Wald z.B. an der Weisswand (ja Du hast recht, solche Flurnamen habe ich gemeint, andere sind z.B. "Grüneck", "Hagenberg", "Markgraben", ...) hat seit der letzten Eiszeit höchstwahrscheinlich NIE den aktuellen Definitionen oder jetzt theoretisch formulierten Anforderungen an einen "Schutzwald" entsprochen und solche Wälder haben sehr lange Zyklen zwischen den verschiedenen Stadien.
Das ist mit den ständig kurzfristig wechselnden forstlichen Wunschvorstellungen und mit den aus Steuergeldern finanzierten Zwangsaufforstungen überhaupt nicht kompatibel.

Grob geschätzt würde ich sagen, dass die offiziellen forstlichen Ziele in nur ca. einem Drittel der Schutzwaldsanierungsgebiete fachlich wirklich sinnvoll und realistisch sind, der Rest ist Planstellengenierung, Wunschdenken und Selbstinszenierung.
Und auf der Basis ist das Schalenwildbashing und vor allem die blindwütige Bekämfung von Gemsen sogar im Winter nicht akzeptabel.
Ich kann dir sinnvolle Schutzwaldsanierungsflächen zeigen, wo die Verjüngung und auch der Aufwuchs der Bäume trotz der Anwesenheit von Reh-, Rot- UND Gemswild sehr gut funktioniert, und zwar völlig ohne tierschutzdwidrige Bekämpung des Schalenwildes im Winter.

Da kann der Aiwanger als Landwirtschaftsminister mal einiges wieder vom Kopf auf die Füsse stellen.

http://fs1.directupload.net/images/180505/b32el23s.jpg
b32el23s.jpg



http://fs5.directupload.net/images/180505/zbfpqa26.jpg
zbfpqa26.jpg


Auf den Bildern lassen sich bei genauerem Hinsehen einige Informationen zur Vegetationsgeschichte erkennen.
Aber die Entwicklung der Bäume auf solchen Flächen braucht einfach Zeit und lässt sich nicht mit irgend einer Forstdoktrin erzwingen - und es kann auch immer wieder Rückschläge geben und das hat primär überhaupt nichts mit dem Wild zu tun, auch wenn es dem bevorzugt in die Schuhe geschoben wird.
 
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z/7

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Du mußt die Förster schon für ganz schön blöd halten, wenn Du meinst, Dinge wie Schneeschurf, Wuchsbedingungen und Wachstumszyklen wären uns nicht bewußt. Das ist das kleine Einmaleins. Das große sind dann die Dinge, die der Laie eben nicht mehr beurteilen kann. Warum der manches als unsinnig erachtet. Und dann großkotzig 2 Drittel der Sanierungsflächen mal eben als überflüssig erachtet. Aber klar, der Deutsche als solcher hat schon mit der Muttermilch das Förstern gelernt.

Kleiner Hinweis: ich hatte schon oben geschrieben, daß wir bei der Verjünung im Bergwald gegenüber dem Flachland einen erheblich längeren Zeitraum einrechnen müssen, bis die Pflanzen aus dem gröbsten raus sind. Hast grad selber nochmal bestätigt. Dementsprechend multipliziert sich der Schaden durch Verbiß. Monetär natürlich, aber vor allem auch im verzögerten Eintreten welcher angestrebten Funktion auch immer. Im Flachland würd man Zäunen. In den Bergen brauchts eben ganzjährige Bejagung. Der Vergrämungseffekt ist da fast wichtiger als die Entnahme. Und da Wild nicht angewachsen ist, kann so eine Sanierungsfläche dann auch mal jagdlich etwas größer ausfallen, damit die angrenzenden Einstände keine Trojanischen Pferde darstellen. Schwerpunktbejagung wär ein salonfähiges Schlagwort.

Nb. Nette Foddos. Die Mulde willste mir jetzt aber nicht als Lawinenschutzhang verkaufen, oder?
 
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Zu Deinem Pech bin ich aber kein Laie und zu den zwei Dritteln der fachlich fragwürdigen Schutzwaldsanierungsgebiete stehe ich.
Eine ganzjährige Bejagung des Schalenwildes ist völlig unnötig, die normalen Jagdzeiten reichen ohne weiteres aus, wenn man es richtig macht.
Ich habe extra die Links zu den Fotos in höherer Auflösung mit eingestellt, damit man sich die jährlichen Zuwächse ansehen kann.
Dann sieht man nämlich auch, dass das Höhenwachstum nicht linear verläuft und die Bäume (unabhängig vom Wildverbiss) ab einem gewissen Alter trotz Höhe und Klima ein recht ordentliches Längenwachstum haben.
Das könnte auch an solchen wenig beachteten Faktoren wie Mykorrhiza etc. liegen und ist längst noch nicht in allen Details bekannt.
Eine Grundlage ist höchstwahrscheinlich auch, dass sie am Anfang erst mal sehr langsam wachsen und sich so zunächst eine gute Ausgangsposition "erarbeiten". Das kann auch schon mal 20 Jahre oder noch länger dauern.
Diese Grundlage fehlt frisch aus der Baumschule bezogenen Bäumchen natürlich völlig und entsprechend sind die Verluste bei denen gewaltig, auch ohne Wild.
Und der resultierende Frust wird dann auf das Schalenwild projeziert und daraus ergeben sich dann solche Auswüchse wie Bekämpfung von Gemsen im Winter etc.

Nb. Nette Foddos. Die Mulde willste mir jetzt aber nicht als Lawinenschutzhang verkaufen, oder?
Ist ein offizielles Schutzwaldsanierungsgebiet, ich glaube sogar Schutzwaldsanierungsfläche, müsste ich im GIS nachsehen ... :-]
Und ich würde die Fläche sogar noch zu dem rund einen Drittel der sinnvollen Schutzwaldsanierungsflächen zählen.
Im übrigen täuschen die Bilder wie meistens etwas, der Hang ist ziemlich steil.

Unterhalb verläuft sogar eine Strasse zu einer ganzjährig bewohnten Siedlung, was ja längst nicht bei allen "Schutzwaldsanierungsflächen" der Fall ist.
 
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Das Problem sind ja nicht die Förster, sondern diejenigen, die mit Vehemenz und Unnachgiebigkeit Generationen von Förstern prägen und zu geistigen Leibeigenen machen.
Und das, bis wieder ein neuer Stern am Lehrstuhlhimmel Waldbau oder aber "Wildtierökologie und Wildtiermanagement" aufsteigt, der dann die nächste Generation Förster anders indoktriniert! ;)

Waldökosystemmanagement ist wirklich ein toll klingendes Wort.... aber Wildtiermanagement übertrifft es noch gewaltig!

Quo vadis?
 

z/7

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Zu Deinem Pech bin ich aber kein Laie und zu den zwei Dritteln der fachlich fragwürdigen Schutzwaldsanierungsgebiete stehe ich.
Eine ganzjährige Bejagung des Schalenwildes ist völlig unnötig, die normalen Jagdzeiten reichen ohne weiteres aus, wenn man es richtig macht.
Ich habe extra die Links zu den Fotos in höherer Auflösung mit eingestellt, damit man sich die jährlichen Zuwächse ansehen kann.
Dann sieht man nämlich auch, dass das Höhenwachstum nicht linear verläuft und die Bäume (unabhängig vom Wildverbiss) ab einem gewissen Alter trotz Höhe und Klima ein recht ordentliches Längenwachstum haben.
Das könnte auch an solchen wenig beachteten Faktoren wie Mykorrhiza etc. liegen und ist längst noch nicht in allen Details bekannt.
Eine Grundlage ist höchstwahrscheinlich auch, dass sie am Anfang erst mal sehr langsam wachsen und sich so zunächst eine gute Ausgangsposition "erarbeiten". Das kann auch schon mal 20 Jahre oder noch länger dauern.
Diese Grundlage fehlt frisch aus der Baumschule bezogenen Bäumchen natürlich völlig und entsprechend sind die Verluste bei denen gewaltig, auch ohne Wild.
Und der resultierende Frust wird dann auf das Schalenwild projeziert und daraus ergeben sich dann solche Auswüchse wie Bekämpfung von Gemsen im Winter etc.

Ist ein offizielles Schutzwaldsanierungsgebiet, ich glaube sogar Schutzwaldsanierungsfläche, müsste ich im GIS nachsehen ... :-]
Und ich würde die Fläche sogar noch zu dem rund einen Drittel der sinnvollen Schutzwaldsanierungsflächen zählen.
Im übrigen täuschen die Bilder wie meistens etwas, der Hang ist ziemlich steil.

Unterhalb verläuft sogar eine Strasse zu einer ganzjährig bewohnten Siedlung, was ja längst nicht bei allen "Schutzwaldsanierungsflächen" der Fall ist.
Wie gesagt, Du hältst uns Förster anscheinend für dumm. Zu dumm, zu erkennen, ob ein Bäumchen an Verbiß oder an Dürre oder an Rüsselkäfer oder an was auch immer eingegangen ist. Mykorrhiza ist ein alter Hut. Dafür hast anscheinend immer noch nicht begriffen, daß es die unterschiedlichsten Schutzfunktionen gibt.

Gerade weil die Anwuchsprozente schlecht sind, ist jeder zusätzliche Verbiß oder Schälschaden zu vermeiden. Und leider sind Baumschulpflanzen erheblich verbißgefährdeter als Naturverjüngung.

Pflanzen ist teuer, das macht man nicht ohne Not. Wo Altbäume fehlen, geht es nicht anders.

Das mit dem Trieblängen ist im Flachland auch nicht anders, das ist die normale Wuchsdynamik eines Baumes, nur die Größenordnungen unterscheiden sich. Auf mattwüchsigen Standorten wie Hochmoor oder Heide sind die aber auch im Flachland ähnlich. Gepflanztes Material hat auch im Flachland erstmal den sogenannten Pflanzschock. Berappelt sich dort halt etwas schneller.

Wenn es überall mit Naturverjüngung ginge, ohne intensivste Bejagung, nichts wär dem Forst lieber...
 

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