Hallo,
wie soll der Schaft schon aussehen? Selbst ein (suboptimaler) Schweinsrückenschaft (mag lieber gerade Hinterschäfte, da wird´s bei größeren ZFs aber noch problematischer mit dem Anschlag, ansonsten MC-Schäfte) reicht doch. Das ist eine 30-06 und mit "modernem" Schaft, halt wie Jahrzentelang an der Favorit verbaut, wiegt die Knarre ohne ZF rd. 3,3-3,5kg (je nach Lauflänge und Holzdichte). Mit dem Glas und Montage dann gut über 4kg. Das ist keine .500Jeffery!!! Jedermann der die "grüne Pappe" in der Manteltasche hat, sollte damit ein 150-200grs. schweres .30er Geschoß mit einer Energie von 3600-4000Joule verschießen können, ohne hinterher den Internisten oder Kieferklempner bemühen zu müssen, außer er ist der Urururuurenkel von Quasimodo. Stößt die Waffe zuviel liegt´s eher an falscher Anschlagsgewohnheit.
Eins ist klar: Die Amischäfte an den US-Büchsen sind i.d.R. zu kurz. Das kommt von den vielen in den letzten 50 Jahren ungesunden Essgewohnheiten von denen da drüben. Wächst der Bauch, die Schwabbelärmchen und das 2. oder 3. Kinn, bleiben die Arme aber immer gleich lang, d.h. auf die Körperfülle gerechnet, werden sie kürzer. Deshalb wären Waffen mit den in Mitteleuropa üblichen Schaftlängen von 360-380mm zu lang. Dort sind dann eher 330-350mm zu haben, wie bei uns vorm Krieg. Nicht das die Leute vor 80-100 Jahren bei uns fettleibiger waren als heute, ganz im Gegenteil, nur man war im Durchschnitt rd. 10-15cm kleiner als heute und da passte es dann mit Körperfülle zur Armlänge/Halslänge.
Die Frankonia Favorits die ich in den Händen gehalten und teils auch geschossen habe, waren alle auf Basis von DWM-Systemen, brünner VZ24 oder Mauser-Systemen (vor byf-Codierung) hergestellt, also (bis auf die poln. Radom M29 und die österr. Steyr M1912-Systeme) so ziemlich das beste was an milit. 98ern je gefertigt wurde.
SEM und Brückenmontage beißen sich. Wüßte nicht, daß es die SEM auch mit Brücke gab. Brückenmontage heißt m.M. nach: Schwenkmontage, also was dauerhaftes. Ob von Recknagel, EAW oder MAK bleibt noch zu eruieren, sind aber alles drei gute Fabrikate.
Habe eine (Recknagel) seit 1995 auf meiner (kurzschäftigen, war beim Kauf damals aber 182cm groß und 85kg schwer) Weatherby Mk.V in .340Wby.Mag. mit MC-Schaft. Wenn die schon nicht "wehtut", wird´s ´ne rund 40% schwächere .30-06 erst recht nicht.
Mit dem Deutschen Stecher soll er erst mal schießen. Einstellen kann man ihn sich ja spielend einfach auf den persönl. Geschmack und der ungestochene Druckpunkt ist auch nicht schlechter als der original DP des 98er.
Also nochmal: Nichts spricht gegen den Kauf der betr. Waffe, guter techn. Zustand von Waffe und Optik natürl. vorrausgesetzt, zum Preis von 800-900€.
Glas mit 30er Mittelrohr ist drauf, da kann dann in zwei/drei Jahren ein Diavari-Z, Diavari-V, Swaro Habicht für 450-600€ drauf und wenn´s Spaß macht für die DJ noch ein Meosight mit Adapter für 300€.
Die Labo mit der die Waffe gut schießt und eingeschossen ist, weiß er auch schon, also was soll´s.
Was soll er sich jetzt für 600-800€ ´ne grottenschlechte Plaste-Wegwerfknarre mit "großem Namen" kaufen? Da wird für den Preis wohl kein Z6i draufhocken, noch nicht mal ein altes 80er/90er Jahre-Diavari/Habicht, sondern nüscht.
Grüße
Sirius