Peinlich, peinlich...

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 21531
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Bei dem was ich fast jedes Mal auf dem Schießstand erleben darf/muss (beim Jagen ist man ja meist allein unterwegs) wundert es mich eher dass nicht viel viel mehr passiert!! Mir ist es z.B. ein Rätsel wie man den Ladezustand der eigenen Waffe(n) nicht jederzeit definitiv wissen kann oder wie z.B. Flintenschützen auf die dämliche Idee kommen die Mündung auf dem Fuß abzustellen.

Bei allem was ich selber in der Jagdschulzeit erlebt habe und viel zu oft immer wieder sehe ist der Ausbildungsstand bei den Waffen häufig leider auf einem katastrophal schlechten Stand! Wenn jemand schon Probleme mit der Handhabung auf dem Stand hat wie soll das dann in der Stresssituation bei der Jagd funktionieren???

Selber habe ich auch viele Fehler an Waffen gemacht! Aber seit der Grundausbildung definitiv keinen Sicherheitsrelevanten mehr. Durch gute, intensive Ausbildung und lange Tätigkeit an Waffen kann ich manche Dinge an/mit Waffen nicht bzw nur sehr bewusst tun. Es ist als sperre sich mein Körper automatisch dagegen auch wenn es komisch klingt. Die Laufkontrolle beim Revolver war eine echte Aufgabe :)

Ich will nicht sagen dass Jäger wie beim Bund gedrillt werden sollen. Aber eine fundiertere Ausbildung, absolute Null Tolleranz bei Sicherheitsverstößen besonders auf Schießständen und immer wieder Üben wären schon mal ein Fortschritt. Aber gerade das Üben (Handhabung, Schießen) wird gefühlt scheinbar völlig überbewertet...

Und vielleicht das Wichtigste wie Cast schon schrieb: immer der gleiche Ablauf! Das beugt den geliebten Flüchtigkeitsfehlern vor. Meine Waffe wird am Auto bei Ankunft als Letztes geladen und bei Rückkehr als Erstes entladen. Ebenso beim Auf-/Abbaumen. Auch wird das Patronenlager beim Entladen nochmals geprüft. Immer. Lege ich die Waffe z.B. beim Ansitz wieder ab prüfe ich immer nochmal die Sicherung/Handspannung. Ganz automatisch ohne erst dran denken zu müssen auch wenn ich weiss dass sie gesichert/entspannt ist. Dazu gesunder Respekt vor der Materie und das Teil zwischen den Ohren bewusst nutzen und schon wäre alles gut ;-)

Wie man am Text merkt ist die Waffenhandhabung/Schießen ein Thema wo mir regelmäßig die Galle hochkommt!

WH
Jan

Die Grundausbildung - und auch einiges mehr - haben hier sicher viele durchlaufen. Ob das ausreicht, um sich auf das von Dir gesattelte hohe Ross zu setzen, mag ich doch sehr bezeifeln. Hochmut - insbesondere auch die verbal zur Schau gestellt - kommt bekanntlich vor dem Fall...
 
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Es ist ein Unterschied, eine gebrochene Flinte oder eine geschlossene Flinte auf dem Fuss abzustellen. Wenn ich damit rechnen muss, dass die Schrotpatrone ohne Zutun von alleine umsetzt, darf ich morgens nicht aufstehen und muss Lotto im Dauertipp spielen. Das alles ist wahrscheinlicher und viel gefährlicher. Aber: Schlendrian und negative Routine (die zu einem Aufmerksamkeitsminus führt) sind ein großes Problem.
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,
dass man den Ladezustand der eigenen Waffe selbstredend ständig im Kopf haben muss, ist klar - aber Vorsicht bei der sogenannten Routine, die kann auch tödlich sein.
Dann glaubt man unter Umständen - ist also felsenfest davon überzeugt ! - alle Handgriffe "runtergekloppt" zu haben und hat in Wirklichkeit einen vergessen, weil man mitten in der "Übung" abgelenkt wurde. Habe ich selbst bei einem frisch gedrillten Soldaten erlebt, der felsenfest überzeugt war, das Magazin aus seiner Waffe entfernt zu haben, aber beim Versorgen der Waffe kurz gestört worden war.
So stand die Waffe mit gefülltem Magazin im Schrank und er hätte Stein und Bein geschworen, es entnommen zu haben.
"In Fleisch und Blut" übergegangene Handgriffe sind wichtig, aber man muss sich immer auch "bewusst" sein, was man getan oder eben auch nicht getan hat.
 
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Ich fand meine Waffen-Ausbildung vor 20 Jahren in der KJG sehr gewissenhaft und gut. Ein einziger sicherheitsrelevanter Fehler bei der Bedienung bedeutete in der Waffenhandhabung das Aus. Sicherlich wird nur in wenigen Länder in der Jägerausbildung so streng an der Waffe ausgebildet und geprüft wie in Deutschland. Und bei mehr als 350.000 Jagdscheininhabern kann man sagen: es passiert fast nichts!
 
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Die Grundausbildung - und auch einiges mehr - haben hier sicher viele durchlaufen. Ob das ausreicht, um sich auf das von Dir gesattelte hohe Ross zu setzen, mag ich doch sehr bezeifeln. Hochmut - insbesondere auch die verbal zur Schau gestellt - kommt bekanntlich vor dem Fall...

Das einmal Gelerntes und Geübtes allein nicht ausreicht stimmt vollkommen. Daher auch der Hinweis auf regelmäßiges Üben und bewusstes Handeln gerade bei Routine.
Nenne es hohes Ross oder Hochmut - mag sein oder so wirken. Kann/muss ich mit leben ;-) Frei von Fehlern bin auch ich nicht (wie auch geschrieben) aber gerade bei der Handhabung extrem pingelig und anspruchsvoll auch (oder gerade) gegenüber mir selbst.

WH
Jan
 
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Ich war in den frühen 2000ern mal bei "Kunst & Krempel", einen Infanteriesäbel anschauen lassen. Thema war historische Waffen.

Da sassen dann also auch viele mit Schusswaffen rum und haben auf die Experten gewartet. Heute wäre das ein Abenteuer, die Waffen durch die Stadt zu karren und dann in 100 Mann Stärke damit ins Rathaus zu marschieren (Fernsehaufzeichnung war im Rathaus). :D

Jedenfalls sass neben mit einer mit einer Kipplaufwaffe. Was das genau war, weiss ich nicht mehr. Experte kommt, öffnet die Waffe und fällt vom Glauben ab: Ja, die war geladen. Wir haben den Held dann zusammen recht rund gemacht.
 
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Ich wundere mich nur immer über die Aussage was ständig alles gefährliches passiert....

Ich bin seit über 20 Jahren Standaufsicht und mußte mir noch nie die Unterhose wechseln.
Klar macht mal einer im Ansatz was falsch, der bekommt einen deutlichen Hinweis, aber das da dauernd jemand.. ??? Aber in Bayern mag ja vieles anders sein.:rolleyes:
 
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Bei aller Vorsicht.
Bei so manchem Sportschützen merkt man, daß die die Kanone nur auf dem Stand bewegen.
 
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Wollte ich gerade ergänzen. (y)

Die übertriebene Vorsicht des einen und die absolute Sorglosigkeit manches anderen.
 
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Wollte ich gerade ergänzen. (y)

Die übertriebene Vorsicht des einen und die absolute Sorglosigkeit manches anderen.

Da stimmt ich völlig zu.

Habe früher selbst recht regelmäßig sportlich geschossen, war auch Standaufsicht und habe die SuRT beim BDS abgelegt, wie manche sich selbst kastaneien, z.B. bzgl. Transport, ist schon vom feinsten.

Andererseits hätte ich selbst sehr gute Freunde die nur jagdlich und militärisch schießen/schossen bei gewissen Aktionen (überstreichen mit leerer Waffe) als Standaufsicht doch etwas deutlicher ermahnt.
 
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