Jagdmesser in der Praxis

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... aber das A und O ist eben, Verkeimung und Verhitzung im Wildkörper vermeiden...

Wmh
Ergänzung in ROT durch mich...;)

Sehr interessant zu lesen, dass viele es als Hygieneverbrechen ansehen vor Ort aufzubrechen. Defakto ist der Waldboden aber nur dreckig und nicht keimbelastet. Ich möchte wetten, dass die Keimbelastung in so mancher Wildkammer höher ist.
(y)
Verschmutzt ist noch lange nicht verdorben. Sonst müsste ja jedes Stück mit "grünem" Schuss verworfen werden.
Gruß-Spitz
 
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Ergänzung in ROT durch mich...;)

Naja, so schnell verhitzen Wildkörper nicht, sogar in der landwirtschaftlichen Damwildhaltung, die ja ideale Versorgungszeitfenster ermöglicht, gibt es die Richtlinie, dass das Aufbrechen spätestens nach 2 Std. zu erfolgen hat, früher ist immer besser, klar, aber wenn ein Stück mal eine Std. liegt, dann ist das wildbrethygienisch unbedenklich. Viel schlimmer ist der Glykogenabbau der Muskulatur durch Hatz oder Stress (Bewegungsjagden), weil dadurch der Fleischreifeprozess erheblich beeinflusst wird, Milchsärebakterien brauchen eben Zucker, um arbeiten zu können. Der allgemeine Irrglaube, Adrenalin oder Stresshormone würde das Fleisch zäh und schlechter genießbar machen, hält sich standhaft. Wenn so etwas dann noch in den Prozeß der Nassreifung geht, die ja auf die Arbeit eben dieser Milchsäurebakterien basiert, tja, dann bleibts halt zäh, was ja von der Sensorik des Gaumens als unlecker wahrgenommen wird. ..

Wmh
 
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Von Damwild hab ich keine Ahnung.
Aber in diesem Jagdjahr hatte ich bei drei 40-50kg-Sauen grüne Keuleninnenseiten (da, wo der Schnitt aufs Schloss erfolgt) bereits nach 30-40min Liegezeit. Die letzte bei -2°C.
Wildhändler hat Abzug vom Preis gemacht :mad:
Gruiß-Spitz
 
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Von Damwild hab ich keine Ahnung.
Aber in diesem Jagdjahr hatte ich bei drei 40-50kg-Sauen grüne Keuleninnenseiten (da, wo der Schnitt aufs Schloss erfolgt) bereits nach 30-40min Liegezeit. Die letzte bei -2°C.
Wildhändler hat Abzug vom Preis gemacht :mad:
Gruiß-Spitz
Sauen waren wahrscheinlich extrem feist, oder?
 
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Die letzte war normal weiß.
Ansonsten sind die Sauen dies Jahr recht mager.
Gruß-Spitz
Hm okay.
Metzger hat mal gemeint, dass besonders im Winter die (unaufgebrochenen) Sauen schneller verhitzen, bei sehr feisten Sauen sei die Gefahr noch höher.
Klinkt ja auch irgendwie logisch.
 
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Wo siehst du den gravieren Unterschied zwischen ausspülen und ausspritzen?
Ich spüle auch aus daher meine Nachfrage.

Ausspülen

geht druckfrei, ausspritzen ist unter Druck. Ein gängiger für den Jagdbedarf angebotener Ausspüler z.B. arbeitet mit 3 - 9 bar Druck, das entspricht 30 bis 90 m Wassersäule. Damit drücke ich eventuelle Verunreinigungen im Inneren des Wildkörpers ins Gewebe.

Lasse ich dagegen von oben Wasser durch den aufgebrochenen Wildkörper laufen, aufgehängt an den Hinterläufen (so wie aufgebrochen wurde) und bis zur Äserspitze / Wurf aufgeschlitzt, dann spüle ich die Verunreinigungen druckfrei aus dem Wildkörper. Ich habe einen 10l und einen 20l Kanister im Kofferraum, 10l reichen "dicke" aus.

War die Sau vorher in der Suhle, kommt sie daheim an eine Stahlstange außen und wird äußerlich mit dem Schlauch aus der Wildkammer abgespritzt, Gardena-Dusche auf Strahl gestellt. Danach sicherheitshalber noch mal auf sanfte Dusche (= Druckminderer) gestellt und den Innenraum nachgespült. Dann abtropfen lassen (im Winter draußen) und später in die Kühlung.

Trinkwasser ist keimfrei und bringt keine zusätzlichen Verunreinigungen ans Wild.

Gruß,

Mbogo
 
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Also ich säubere mein Jagdmesser wie mein Geschirr auch.
Nach dem Aufbrechen wird's saubergeleckt, dabei aufpassen, dass die Zunge auch wirklich überall hinkommt. Dann ab in die Lederscheide bis zum nächsten mal.
 

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