Wenn die Rehe so aussahen, dann die Sauen vermutlich auch. Nur interessiert es da scheinbar niemanden.
Wenn die Strecke so schlecht aussieht, liegt das aber in erster Linie an den Schützen, nicht an der Jagdleitung. Deren Fehler war es dann, diese Schützen einzuladen. Dänen sagst du? War das eine Jagd mit zahlenden Gästen? Sowas lehne ich generell ab. Wie gesagt, nur weil etwas vom Landesforst kommt, ist es nicht gut und ich bin froh, dass es sowas in Bayern nicht gibt (meines Wissens nach). Bei uns werden die Schützen nach Einstellung und Können ausgesucht, nicht nach Geldbeutel. Außerdem wird von jedem ein Schießnachweis verlangt. Dementsprechend gut schauen die Strecken aus.
Und was ist bitte falsch daran, Füchse nur unter der Bedingung freizugeben, dass sie sinnvoll verwertet werden? Mir wird hier Hass auf die Kreatur vorgeworfen, aber dann wird verlangt, Füchse zu erschießen, nur um sie danach zu entsorgen?
Du hast sicherlich mit einigen Punkten, die du in diesem Beitrag und in den vorherigen angesprochen hast, recht!
Ich möchte hier mal einige grundsätzliche Dinge herausstellen:
Grundsätzlich gilt, das die Schussleistungen und die daraus resultierenden Ergebnisse auf Bewegungsjagden insbesondere auf Rehwild (ich denke dies gilt auch für die berühmt, berüchtigten Bewegungsjagden mit den legendären Schießleistungen in Bayern) nicht an die bei der Einzeljagd heranreichen; dies dürfte wohl außer Frage stehen; das nun mal liegt in der Natur der Dinge!
Was das für die lebensmitteltechnische/hygienische Qualität des Produktes Wildpret bedeutet, sollte ebenfalls bekannt sein und außer Frage stehen.
Wir sind uns sicherlich einig, das wir bei den heutigen Wildbeständen, insbesondere in den großen zusammenhängenden Waldgebieten, nicht um Bewegungsjagden herumkommen.
In vielen anderen Regionen und anderen Revierstrukturen (Feld/Wald-Gemenge) ist allerdings z. B. der Rehwildabschuss, auch unter der Prämisse einer sehr scharfen Bejagung dieser Wildart, durchaus auch anders zu managen; (und bitte nicht wieder mit gesteigerten Jagddruck und den Folgen /Konsequenzen für das Rotwild anfangen oder argumentieren; Rotwild haben wir nur auf etwa 25 % Prozent der Fläche der BRD, d. h. auf ca 3/4 der Flächen fällt dieses Argument aus!)
Erfolgreiche und clevere Rehwildjäger erzielen häufig auch sehr hohe Strecken auf der Einzeljagd, sodaß die Bewegungsjagden in diesen Revieren sich primär auf Schwarzwild konzentrieren und ausgelegt werden können und sind, welches eben mit der Einzeljagd deutlich schwerer zu bejagen ist als Rehwild! (erfolgreiche Schwarzwildjagd bei der Einzeljagd ist eben etwas für Schwarzwildprofis und findet meiner Erfahrung nach in den großen Regiejagden oder Privatwäldern kaum oder überhaupt nicht statt; da liegen die jagdlichen Schwerpunkte fast ausschließlich bei der der Jagd auf wiederkäuende Wildarten).
Die Interessen der Reviere mit ausschließlichem oder sehr hohem Waldanteil (um es mal neutral zu formulieren
) und der meisten "Bauern/Genossenschaftsjagden" sind nun mal seltenst oder überhaupt nicht kongruent!
In dieser Grundstellation liegt häufig der Konflikt zwischen Forst/Regiejagd und verpachteten Revieren mit hohem Feld/Grünlandanteil begründet; ich selber stehe als Betroffener mitten in diesem Konflikt und schaue mir dieses Geschehen schon seit mehr als 30 Jahren an!
Der Lösungsansatz muss dann doch lauten; setzt euch an einen Tisch, sprecht die Probleme an und habt Verständnis für die jeweils anderen Standpunkte!
Für mich persönlich bedeutet dies, das ich versuche so zu jagen, das die Bewirtschafter der landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen in meinem Einflussbereich so arbeiten und wirtschaften können, das allzu große Konflikte ausbleiben. (und das klappt bisher auch noch nach Aussage der Betroffenen ganz gut
)
Aber Forstwirtschaft vollkommen ohne Schäden durch Wildwiederkäuer und Landwirtschaft ohne Schäden (primär durch Schwarzwild verursacht), kann und wird es nicht geben; es sei denn, man hat diese Tierarten vorher ausgerottet, was wohl kaum im Interesse der meisten hier und auch nicht im Interesse der Gesellschaft ist.
Radikale Standpunkte oder Extrempositionen sind dabei wenig hilfreich und führen eher zu einer weiteren Verhärtung der Fronten!
Ist schon spät jetzt und dich bin ziemlich k.o. nach einem langen Tag , aber ich hoffe es kommt rüber, wo ich hin will will!
Gruß
Prinzengesicht