Zum Gruße,
das is t g e n a u der P u n k t - mit B e w u s s t s e i n, blinder Gehorsam hat aber auch gar nichts mit Traditionsbewusstsein zu tun.
Da sind wir uns einig - das Hirn dabei einschalten.
Was bedeutet das aber, wenn wir im Jahr 2018 Bewusstsein und Respekt für Wild haben und leben wollen?
Für
mich ist es, trotz Rinderfilet beim Discounter das kleine Jägerrecht zu verwerten, bereit zu sein bei einer Jagdeinladung die selbst geschossenen Stücke abzukaufen, dem Wilde seine Ruhe zu gönnen indem ich sein Heim möglichst wenig mit dem Auto durchquere.
Schlecht geschossene Stücke nach dem gehorsamen Verblasen dem Pächter zum verludern zu geben,
das ist für mich fehlender Respekt vor dem Geschöpf.
2018 sollten wir auch längst über "Hut ab beim verblasen" hinweg sein, die neue Frage ist doch ob es nicht machbar ist, dass alle beim verblasen ihre dämlichen Telefone stecken lassen und im Kopf anwesend sind, statt schon Fotos für Facebook zu knipsen.
Leider durfte ich schon bei meiner ersten Niederwildtreibjagd miterleben, dass ich als Treiber der einzige war, der dem Pächter einen Hasen abnahm - auf den Keulenschüssen ist er selbst sitzen geblieben. Anscheinend geht es vielen Jägern in meiner Umgebung, ob Ö oder B vor'm JV, nur um's Schießen von Hasen, für's Essen sind sie sich dann zu fein.
In welchem Bewusstsein haben sich unsere jagenden Vorväter ihre Kleidung, Jagdhörner und Ausrüstung ausgesucht?
Ich kann nur raten, aber mein Tipp wäre: Die Kleidung zum Schutz vor Wetter und zur Tarnung, die Hörner zur Kommunikation, die Ausrüstung zum besten ansprechen und sicheren treffen. Selbstverständlich suche ich mir heute meine Ausrüstung im gleichen Bewusstsein aus, nur fällt die Wahl am Ende mitunter auf andere Gegenstände (z.B. Mikroelektronik statt Blechblasen).
Wir sind verschiedene Menschen, leben in verschiedenen Ecken der Welt. Wenn wir mit dem gleichen Bewusstsein an die Jagd gehen, treffen wir vielleicht unterschiedliche Handlungsentscheidungen, aber wir können doch trotzdem zusammen in Gemeinschaft anstoßen, mit welcher Hand auch immer. Nur weil ich mit jemandem nicht die gleichen Bräuche teile, bedeutet doch nicht, dass ich ihn ablehne.
Wenn ich in mein Umfeld schaue: Ein Revier drückt im Dezember auf Rehe, das andere fährt bei der ersten Schneeflocke einen Hänger voll Futter raus. Gegensätzliche Handlungen, die aber beide aus dem Verständnis tun, wildbiologisch optimal zu handeln. Wer von beiden liegt richtig?
Ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, ich wage nicht zu urteilen.