Ob ein Reh zwischen Spaziergänger und Jäger unterscheidet, hängt vom Verhalten des Jägers ab. Das weis aber jeder erfahrene Jäger und weis sich richtig zu verhalten. Gerade hier gilt: Je größer die bejagbare Fläche und je weniger Jäger, herumstiefeln, deto besser.
Welche Bedeutung Wälder im Ökosystem haben, wissen ALLE Jäger. Dazu braucht es garantiert nicht der Belehrungen von Forst und ÖJV.
Natürlich unterschreibe ich ebenso, dass wir Wälder brauchen, die mit den klimatischen Bedingungen in 50 oder 100 Jahren zurecht kommen müssen. Das muss uns Jägern aber auch nicht der Forst und der ÖJV erklären. Da wendet Euch mal lieber an die Waldeigentümer, von denen jede Menge zwar die nickenden Fichten nicht schön finden, aber vom Brot und Butter Baum nicht lassen wollen und auch nicht immer einsehen wollen, was große Privatwaldbesitzer und passionierte Jäger seit Generationen schon immer wussten. Das Thema Wald ist ein "Generationenthema" und wer einen standortgerechten Mischwald mit Bestand in der Zukunft haben möchte, der wird möglicherweise selbst nicht mehr ganz so viel Rendite daraus ziehen können.
Selbstverständlich gebe ich Dir auch recht, dass das was gepflanzt wird auch überwiegend durchkommen muss. Wo wir uns aber mit Sicherheit streiten können, ist die Frage, wie das zu bewerkstelligen ist.
Ich bin nicht ganz unwissend und in dem Thema sehr interessiert, d. h. ich schaue mir gern viel an und frage viel herum. Und da werde ich mich mit Dir gerne bis aufs Blut streiten, wenn Du gebetsmühlenartig den Krampf verbreiten und verteidigen möchtest, dass es bei wertvollen Pflanzungen ohne Verbiss-Schutz gehen kann oder muss. Wer das fordert, der muss zum Ziel haben, einen Revierteil bzw. das Revier möglichst rehrein zu schießen, d. h. den Bestand innerhalb der Gesetzeslage so weit herunter zu schießen, wie es nur möglich ist. Und dann sind wir auch nicht mehr beim Thema Klimaschutz, sondern bei den Eigentümerinteressen und da habe ich schon die Frage aufgeworfen, inwieweit da nicht auch noch andere Interessen zu berücksichtigen sind. Einerseits gehört zur Natur auch noch Wild, dass der Mensch zu Gesicht bekommen soll und andererseits haben Jäger selbstverständlich auch legitime Interessen, ihr Revier, für das sie bezahlen, nachhaltig zu bewirtschaften, d. h. einerseits muss der Waldumbau gelingen, andererseits ist ein Bestand an standortgerechten Schalenwildarten auch zu erhalten bzw. verantwortungsbewusst zu hegen, den das Ökosystem verträgt.
Du sprichst hier etwas abschätzig von "Hobby", verkennst aber ein paar relevante Details gewaltig. Erstens käme eine gewerbliche Bejagung dem weit überwiegenden Teil der privaten Waldbesitzer wesentlich teuerer, als Verbiss-Schutzaßnahmen incl. Pachteinnahmen der Genossenschaften bei attraktiver Höhe in jagdlich wertvollen Revieren und zweitens gehört eine angemessene, nachhaltige Bewirtschaftung von Schalenwild genauso in die ökologische Verantwortung, wie das Ausbringen von Nistkästen und sonstigen Maßnahmen vieler engagierter Jägerinnen und Jäger im Sinne des Naturschutzes und der Artenvielfalt.
Ene Nutzung des Ökosytems bzw. Lebensraumes ist dem Wilde also selbstverständlich zuzugestehen. Wie hoch diese Nutzung sein darf, darüber kann man reden.
Ich wiederhole mich ungern. Deshalb schreibe ich jetzt nicht mehr viel zum Thema Drückjagd. Gerade beim Staatsforst hat es häufig ganz andere Gründe, weshalb die Ansitzjagd erfolglos bleibt. Bei der Waldjagd kommt es umso mehr auf Erfahrung und Wissen an. Da wirken lustlose Förster und unerfahrene PB´ler äußerst unproduktiv. Ich will hier nicht falsch verstanden werden, aber wenn ich die Meinung/Jagdlust so mancher Försterleins vernehme und sehe, wer da so alles einen Pirschbezirk bekommt, wundert mich überhaupt nicht, warum Ihr mit Euren Ideologien gebetsmühlenartig immer wieder den gleichen Mist predigt bzw. predigen MÜSST, weil Euch nix anderes übrig bleibt, wolltet Ihr Euch nicht der Gefahr aussetzen, am Ende mehr Verbiss zu haben, als in den Privatwäldern manchmal vorhanden ist.
Eingeladen werden selbstverständlich bevorzugt die Leute, die im Sinne Eurer Ideologie wissen, dass es um maximale Strecke geht. Da spielt es auch keine Rolle, ob ein Bock liegt oder die Geiß vielleicht ohne Kitz am Streckenplatz liegt. Die Frage des Umgehens mit dem Gewehr kann man diskutieren, wenn man weis, wie oft hier und da mal auf noch lebende Stücke nachgesucht wurde und man in einer bestimmten Umgebung die Wildbrethändler kennt, die entsprechende Strecken annehmen.