Weniger Jagddruck auf Rehe

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Das Hundemeuten-klientel wirst du eben gerade nicht auf großen staatlichen DJen antreffen...
Wieder ein Indiz, dass deine Meinung mehr auf Grundlagen von Stammtisch-Parolen beruht...
Ich lade immer wieder Skeptiker zu uns auf Bewegungsjagd mit vorwiegend Rehwild ein. Viele sind erstaunt, dasses doch ganz anders läuft, wie sie sichs vorgestellt haben - im positiven Sinne. Und sind heute noch gern gesehener Gast.
Wer Bewegungsjagden auf Rehwild ablehnt, der soll konsequenterweise grundsätzlich Jagden auf bewegtes Wild - egal ob Fuchs, Sau oder Fasan - ablehnen...
Wer Rehwild auf Bewegungsjagden beobachtet, der wird oft beobachten wie es Ähnlich der geflügelten Ente den Hund und die Treiber verarscht. Wie wird weiter vorn geschrieben: Rehwild ist auf Flucht von natur aus angepasst...


Da irrst Du! Ich kenne viele Leute in der jagdlichen Welt und das sind KEINE Stammtischbrüder.

Was Du da schreibst, ist schlicht geflunkert. Ich weis von Meuteführern höchstselbst, wo sie zu Gast sind.

Ich oute mich doch nicht bei jedem jagdlichen Gespräch als Gegner diverser Praktiken und Einstellungen. Ganz im Gegenteil. Durch gezielten Einsatz erlernter Fragetechniken erfahre ich in acht von zehn Fällen mehr, als man mir normalerweise sagen würde. Du ahnst ja gar nicht, was einem Leute erzählen, wenn man "Bewunderung und Interesse heuchelt", insbesondere dann, wenn man im ein oder anderen Falle einer unter ihnen ist. :cool:

Also höre bitte auf, mich für dumm zu verkaufen. Würdest Du als Förster mich im realen Leben irgendwo kennen lernen,, könntest Du vielleicht annehmen, ich sei der größte Rehschreck auf Gottes Erden. :cool: Am Besten funktioniert die Methode noch bei der forstlichen Elite. Gebe einem Forstwissenschaftler das Gefühl, du seiest Meisterhasser traditionellen Jägerwesens und er gewährt dir tiefe Einblicke in die Abgründe seiner rabenschwarzen Schalenwildhasserseele.

Natürlich gibt es auch Drückjagden, die akzeptabel und möglichst schonend ablaufen. Ich kenne Dich nicht und deshalb möchte ich Dir das auch nicht abstreiten. Allerdings ist das nicht die Regel, denn für diese Regel bräuchte man u. a. auch "besonnene" Hunde, die in so großer Anzahl gar nicht vorhanden sind, weil die meisten Hunde bzw. Hundeführer heute viel mit Schwarzwild zu tun haben und entsprechende Teufelsgeigen führen.

Bei einer reinen Rehwildjagd (wo gibt es das heute schon noch...) kommt es natürlich auch in erster Linie auf gute strategische Planung an, wie man die Einstände angeht, wo man schnallt, etc etc.. Um ein Rehlein auf die Läufe zu bringen, reichte oft sogar "Omas Wauzi mit kurzen Läufen". Was da von Profis teilweise abgeführt wird, könnte man aber schon fast als waffenscheinpflichtig bezeichnen und das wird dann auch auf die Reh losgelassen. Die wenigsten sind rehrein, auch wenns gebetsmühlenhaft von einigen Führern behauptet wird, die am WE drauf dann wieder beim Staatsforst mitmachen. :mad: Also erzähl mir blos nix!! Zudem müssen wir hier nicht über die absoluten Ausnahmen debattieren, die es natürlich gibt. Keine Frage.

Den Rest Deiner Einwände darf man gepflegt als Krampf bezeichnen. Füchse mit ihren hohen Vermehrungsraten müssen vielfältig bejagd werden, um anderen Arten im Ökosystem das Überleben zu erleichtern, Hühnervögel kann man nicht anders bejagen und der Küchenhase wird heute zumeist sowieso mit der Kugel geschossen.

Und wenn Du die Erfordernis einer Bewegungsjagd auf Sauen mit der aufs Rehwild vergleichst, zeigt das nur, dass Du vom Schwarzwild nicht die geringste Ahnung hast, denn im Gegensatz zum Rehwild hilft dir bei der SW-Populationsrate die Einzeljagd auch mit erfahrensten und passionierteste Sauenjägern nichts, wenn es sich um ein Problemgebiet handelt.

Im Gegensatz dazu könnte man aber in Rehwildrevieren (gerade wenn sie, wie beim Staatsforst häufig anzutreffen etwas größer sind) mit Passion, Erfahrung und den richtigen Mitjägern sehr viel auf schonende Art bewirken. Aber wo natürlich ein Förster, der nur die Bäum im Kopf hat, keine Jagdpassion entwickelt und von wenig erfahrenen Pirschbezirklern umlagert ist, wirds natürlich nix. Völlig klar, glasklar!

Bei privaten Pächtern ist das nicht anders. Wenn jemand seinen Laden kennt und im Griff hat, weis er haargenau, wie er vorgehen muss und wo es sich wann zum Ansitz lohnen könnte. Seine Begeher und Gäste setzt er gezielt ein und es kracht relativ häufig nach wenigen Anitzen. Und dort, wo bspw. auf 500 ha fünf Jaga frei Schnauze rumturnen, wird mehr vergrämt als erlegt und nach zehn Ansitzen hast oft immer noch nix. Umso bedeutender wird das noch, wenn es sich um eine reine Waldjagd handelt. Aber auch hier kann man mit fleißigen, klugen Leuten, mobilen EInrichtungen, Kameras, Wärmebildtechnik, etc. sehr viel bewirken, wenn man fleissig ist.

Den Förster, der nach Dienstschluß heim zu Frauli oder ins Kino will, kann man dazu natürlich nicht gebrauchen. Ich konnte eine Zeit lang mit einem älteren Förster jagen. Der hatte in der Jagdzeit immer seine Stullen mit, die verzehrte er kurz vor Dienstschluss im Büro, dann sperrte er den Laden zu und ging raus auf Ansitz. Im Mai/Juni war der JEDEN Tag draussen. Heute sieht man mancherorts die Förster selten (frühmorgens gar nicht), dafür aber Pirschbezirkler mit fremden Autokennzeichen und chicken Outfits. Tja, was soll man sagen, die Welt ist ein Affenzirkus geworden und so mancher Förster mittendrin .....

Trotzdem nix für ungut! Ich lass DIr gerne Deinen försterlichen Irrglauben. Am End stimmt ja für Dein Revier tatsächlich, was Du sagst und Du bist vielleicht gar nicht so übel. Vielleicht? Vielleicht aber auch nicht ... wer weis das schon...... :)
 
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... Wald ist ein Genertionenthema und muss daher auch über Generationen ausgerichtet sein. Die forstliche Meinung Eurer Wissenschaftler änderte sich jedoch in den vergangenen Jahrzehnten öfter mal. In der Vergangenheit gab es Irrwege und heute sind die Anderen schuld, ....
Wenn jemand aus Erkenntnisgewinn seine Meinung ändert, so verdient das Respekt. Insbesondere dann, wenn das Resultat des eigenen Tuns erst mit ausgiebiger Latenz sichtbar wird ... man weiß eigentlich, dass man es selber nicht erleben wird. Ich verstehe darum nicht, warum hier so häufig polemisiert wird, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, die man jetzt gern korrigieren möchte, eben um einen Generationenvertrag noch besser zu erfüllen.
So sind allerdings viele der Probleme im Wald auch erst entstanden - da hat ganz richtig die Jagd ursächlich weniger mit zu tun: es wurde ja nicht plötzlich weniger Strecke gemacht. Der Mensch hat sich Ziele neu gesteckt, und da diese Kursänderung die Rehwildbestände "entwickelt" hat, muss er nun B sagen, um den Erfolg nicht zu gefährden. Wer darüber schimpft, der möge bessere Vorschläge machen, wie sich Waldbau mit dem erklärten Ziel bewerkstelligen lässt.
Gleichzeitig ist es natürlich lächerlich, wenn Jäger als verkrustet oder unfähig hingestellt werden, bloß weil sie selbst gerne auf gewisse Methoden der Jagd verzichten möchten. Aber das ist glaube ich nur die angepixxte und tatsächlich manchmal etwas jämmerliche Reaktion, wenn einem ewig ans Bein gepinkelt wird, man würde seinen Job nicht richtig erledigen und es seien keine Rehe mehr da.
 
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Wenn jemand aus Erkenntnisgewinn seine Meinung ändert, so verdient das Respekt. Insbesondere dann, wenn das Resultat des eigenen Tuns erst mit ausgiebiger Latenz sichtbar wird ... man weiß eigentlich, dass man es selber nicht erleben wird. Ich verstehe darum nicht, warum hier so häufig polemisiert wird, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, die man jetzt gern korrigieren möchte, eben um einen Generationenvertrag noch besser zu erfüllen.
So sind allerdings viele der Probleme im Wald auch erst entstanden - da hat ganz richtig die Jagd ursächlich weniger mit zu tun: es wurde ja nicht plötzlich weniger Strecke gemacht. Der Mensch hat sich Ziele neu gesteckt, und da diese Kursänderung die Rehwildbestände "entwickelt" hat, muss er nun B sagen, um den Erfolg nicht zu gefährden. Wer darüber schimpft, der möge bessere Vorschläge machen, wie sich Waldbau mit dem erklärten Ziel bewerkstelligen lässt.
Gleichzeitig ist es natürlich lächerlich, wenn Jäger als verkrustet oder unfähig hingestellt werden, bloß weil sie selbst gerne auf gewisse Methoden der Jagd verzichten möchten. Aber das ist glaube ich nur die angepixxte und tatsächlich manchmal etwas jämmerliche Reaktion, wenn einem ewig ans Bein gepinkelt wird, man würde seinen Job nicht richtig erledigen und es seien keine Rehe mehr da.


Ein Herr Förster der Neuzeit war angepisst, dass ich es mir erlaubte, die Unfehlbarkeit des Forstes und seiner ideologischen Führer zu kritisieren, wobei ich in meiner dezent zurückhaltenden Art vermittelte, dass auch die Forstpartie die Weisheit weder mit Löffeln gefressen noch auf Jahrhunderte gepachtet hatte, was die Geschichte m. E. hinreichend belegt.

Alles Andere sind völlig normale Schlagabtäusche zwischen Schalenwildmaximalvenichtern und Anwälten des Wildes, für welches sich kein Schwanz interessiert, weil es keine Wölfe sind.

Das muss sich ändern und deshalb muss es diese Schlagabtäusche geben. Nicht nur in Jagdforen sondern auch in der Öffentlichkeit, damit die Leute merken, dass es den Staatsforsten keineswegs nur um Klimaschutz geht. Alleine die grenzenlose Unverfrorenheit, zu suggerieren, in Deutschland müsse man Schalenwild wegen des Klimawaldes möglichst scharf bejagen, treibt mir die Wutröte ins Gesicht.

Wie haben denn das bitteschön all die Jahrzehnte die großen privaten Forstbetriebe gemacht?
Da gab es von jeher viel mehr Mischwald, die klimastabiler waren und auch heute noch sind bei gleichzeitigen Herrenjagden. Und dann kommen diese Vollheinzen aus Göttingen und Weihenstephan und erklären den Jägern, dass die Erde eine Kugel ist. Wer bitteschön zahlt denn heute die Zeche mit Käferbäumen und Sturmschäden? Das sind all die kleinen Waldbauern und mittleren Privatwaldbesitzer, die Jahrzehnte auf die Heinzen aus Weihenstephan & Co. gehört haben, anstatt zu schauen, wie man es zB in so manchem blaublütigen Walde getrieben hat. Da findet man nicht überall aber sehr oft Prachtwälder mit allen möglichen Bäumchen.

Wenn Du nun schreibst, es sei positiv, wenn jemand aus Erkenntnisgewinn seine Meinung ändert, dann hast Du natürlich recht. Aber die Vertreter dieser postmodernen Zunft des Erkenntnisgewinnes brauchen deshalb noch lange nicht so zu tun, als wären die Anderen alle deppert und müssten sich der neuen Erkenntnisideologie unreflektiert unterordnen. Da kommt mir die Galle hoch.
 
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Jagd ist halt ein Thema, das Emotionen weckt. Und man kann, auch hier, wunderschöne Charakterstudien betreiben.
Ich überlege, ob ich aus den gesammelten Erkenntnissen hier in Fortsetzung von U.Schramls Diss über Normen und Werte von Jägern (lesenswert!) nicht eine daran anschließende Habil angehe :)
Was hinzukommt ist, dass irgendwann einmal jemand in grober Verkennung der Leistungen, die man ablegen muss, um die Hochschulreife zu erlangen, den Witz vom „grünen Abitur“ in Umlauf gebracht hat. Wenn man sich anschaut, worin die Leistung besteht, dann vor allem darin, zwei Bücher auswendig zu lernen.
Und dennoch fühlt sich der Absolvent wissend und wähnt sich einer Elite anzugehören, die, siehe im Parallelfaden auf den Pfaden „uralter Traditionen“ wandelt. Da reichen dann auch 2 Stunden Land- und Waldbau, um sich als Fachmann zu allen Belangen des Waldes zu fühlen.
Schon ein kurzer Blick in das Curriculum eines forstlichen Hochschulstudiums würde den grünen Abiturienten zeigen, wo sie stehen - wenn sie sich nicht hochklassig und ständig fortbilden. Möglich ist das und es gibt wirklich fachkundige „Laien“, die etwas draufhaben. Sogar hier im Forum. Die sind aber nicht meinungsstark und faktenschwach oder bloße Virtuosen auf der Klaviatur des Wikipediums.
Dennoch kann man im Forum immer noch etwas dazulernen, es gibt hier ja auch inselbegabte:)



Ich halte es für reichlich überzogen, wenn Du behauptest, dass sich Jäger als "Fachmann zu allen Belangen des Waldes" fühlen.. Man bezeichnet die Jägerprüfung zwar noch als "grünes Abitur", aber ernsthaft würde heute niemand mehr davon sprechen, der Abi und ein Studium hat, wobei man sagen muss, das auch das Abi an Qualität und Anspruch deutlich Federn gelassen hat, bzw. man natürlich gewaltig zwischen Bundesländern, Wegen, etc. differenzieren muss.

Obwohl ich mir die Stundenpläne aus Weihenstephan bereits mal anschaute (sowohl FH als auch Uni), komme ich nicht unbedingt zu dem Ergebnis, dass ich diese Fächer brauche, um darüber zu diskutieren, ob ich die Eigentümerechte ggf. modifizieren möchte oder dem Eigentümer zumuten darf, wertvolle Pflanzerl aus der Baumschule mit Verbiss-Schutz zu schützen.

Ebenso brauche ich keines der Fächer, um zu definieren, wieviel Verbiss das Wild als natürliches Bedürfnis benspruchen darf (das ist eher eine "politsche" Entscheidung, wenn fachlich korrekt definiert wird, was auf einer ganz bestimmten Fläche X von einer ganz bestimmten Pflanze Y drauf sein darf bzw. muss.

Das gilt für die Naturverjüngung genauso, wie für den Anbau. Entscheidend ist, dass genügend durchkommt, damit sich der Wald gut entwickelt und was darüber hinaus die Rehleins genießen, bleibt sich gleich. Der Verbiss darf nur nicht so hoch sein, dass am Ende, wenn die Pflanzerl dem Äser entwachsen sind, weniger Bäumchen gesund bzw. wirtschaftlich verwertbar da stehen, als für die gegebene Fläche bzw. Lage ökologisch sinnvoll wäre. Zuviele Pflanzen auf zu engem Raum sind auch nicht gut. Wirst wohl nicht abstreiten.

Ihr Forstler seit dafür da, genau zu sagen, was, wieviel wo hingehören könnte und der Eigentümer muss ganz einfach Pflanzungen schützen, die er teuer gekauft hat, weil selbst bei scharfer Bejagung im Normalfall immer noch so viel Rehleins da sein werden, die das gschmackige Baumschulpflanzerl gegenüber sonstigem Angebot bevorzugen werden.

Das ist eine alte Weisheit, die dir jeder private Waldeigentümer sagt, der andererseits aber auch gerne Wild hat, weil er Jäger ist. Das sagen ebenso forstwissenschafltich Verständige, die nicht unbedingt den wahnwitzigen Ideologen-Deppen unter Euch hörig sind.

Spar Dir also bitte diese arrogante Haltung nach dem Motto, ihr habt das nicht studiert und somit auch keine Ahnung, was zu schießen ist. Ich möchte Dir nicht in Deine forstwissenschafltiche Kompetenz hinein reden, allerdings diskutiere ich auch nicht mit Leuten, die bspw. einen Rotwildbestand von unter einem Stück pro 100 Hektar für angemessen und erstrebenswert halten. Mit solchen Leuten darf man auch nicht lange diskutieren. Derlei Verrückte muss man bekämpfen. Und weil der Psychiater hier keine Chance mehr hat, geht das nur medial bzw. in der Öffentlichkeit.

Selbstverständlich ist Jagd "emotional". Ebenso wie Autos, Sex und das Essen von Fleisch.
Vielleicht küsst der ein oder andere von Euch auch jedesmal einen Baum, wenn er ein Reh erschossen hat; keine Ahnung, wie "emotional" Forstwirtschaft sein kann ...

Darüber kann man sich narürlich auch promovieren, selbst an einem forstwissenschaftlichen Institut scheint dies möglich zu sein. Es gibt positive und negative Emotionen und für letztere seit Ihr verantwortlich, weil es bei Euch äußerst fragwürdige Grenzen gibt.

Ich stimme Dir aber dahingehend zu, dass man in Foren was lernen kann. Sobald aber Förster und ideologische Wildmeuchler das Meinungsbild dominieren, gibt es nix Gescheites mehr zu lernen, weil sämtliche Alternativen Fakten in der indirekten Botschaft münden, zu schießen bis der Lauf glüht und der Wald mit Schweiß gedüngt ist, bis der Wald dem Klima trotzt. :cool:

Willst Du jetzt überhaupt nix mehr arbeiten oder warum willst Du Dich habilitieren? :cool: Du solltest allerdings die Normen und Werte der Forstpartie zum Gegenstand Deiner wissenschaftlichen Studien machen. Ich befürchte nur, dass Du dann keinesfalls mehr auf einen Lehrstuhl berufen wirst und Du musst bis zur Rente tatsächlich arbeiten. :cool: So gesehen wäre es vielleicht schon besser, wieder die Jäger zu sezieren. Dann wirst Du vielleicht noch Dekan einer forstwissenschaftlichen Fakultät. :cool:
 
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Sehr gut, Schilcher, hast alles gesagt, was wir wissen müssen, warst äußerst fleißig und darfst jetzt ins wohlverdiente Bett... :)
 
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@ SchSturm: Du machst mehrere Denkfehler. Zwei greife ich heraus. Wald ist ein sehr komplexes System mit zahlreichen, auch gegenläufigen Anforderungen. Daraus nur ein kleines Kompartiment herauszugreifen wie bspw. die Jagd und zu behaupten, darüber ausreichend Bescheid zu wissen, aber eben genau wenig bis nichts über die Interdependenzen, das zeigt sehr schön, wie schmalspurig Viele her unterwegs sind.
Zweiter Punkt: Gepflanzte Bäumen sollten die Ausnahme sein, Ziel ist die natürliche Verjüngung. Und die muss, wenn sie standortsgerecht ist, ohne Zaun mit punktuellem Verbissschutz durchkommen. Dass dies gelingt ohne Rehe auszurotten, kannst Du hier gerne besichtigen. Auf großer Fläche und nicht nur in einem paar hundert Hektar Kleinbetrieb.
Ich weiß nicht, welchem Beruf Du nachgehst oder gingst. Ich käme aber nie auf die Idee, einem Schreiner zu erklären, wie man Tische baut oder dem Internist, was man da auf dem Ultraschall sieht.
Bei Jägern ist das anders. Die wissen alles über die Jagd und das reicht auch für die Belange des Waldes. Ds nenne ich arrogant.

Im Übrigen sei unbesorgt: eine Habilitation steht nicht auf meiner to do Liste. Mir gefällt mein Beruf sehr gut.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

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Zweiter Punkt: Gepflanzte Bäumen sollten die Ausnahme sein, Ziel ist die natürliche Verjüngung. Und die muss, wenn sie standortsgerecht ist, ohne Zaun mit punktuellem Verbissschutz durchkommen. Dass dies gelingt ohne Rehe auszurotten, kannst Du hier gerne besichtigen. Auf großer Fläche und nicht nur in einem paar hundert Hektar Kleinbetrieb.
Das gelingt aber auch ohne Böcke im Winter zu schießen und auch wenn man dem Kitz die Geis über den Winter gönnt. ;)
Habt ihr eigentlich kein Rotwild im Revier, wenn ihr schon wegen der Rehe ständig Panik schiebt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

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Das gelingt aber auch ohne Böcke im Winter zu schießen und auch wenn man dem Kitz die Geis über den Winter gönnt. ;)
Klar gelingt das auch ohne Böcke im Winter zu schießen, aber ab und zu passierts halt, und dann ist das auch kein Beinbruch.
Und ich gönn auch dem Kitz die Gaiß, aber ich sehs nicht jeder Gaiß an, ob sie ihr Kitz noch hat, und dann ists eben auch kein Beinbruch, wenn das irgendwann im November passiert... meiner Meinung nach. Wenn ich nur Gaißen als Tribletten schieße, dann wird der weibliche Abschuss wohl kaum gelingen - und ich kann auch nicht ausschließen, ob nicht noch irgendwo ein Drillingskitz rumspringt. Selbes bei Doubletten. Also bin ich so pragmatisch und senke den zwanghaften Kitz vor Gaiß Anspruch mit fortschreitendem Jahr. Da kannst Du gerne anderer Meinung sein. Damit kann ich leben und kann sie nachvollziehen. Die ganze Jagd ist ein Kompromiss, nur jeder geht ihn woanders ein...
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

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Du machst mehrere Denkfehler

Die Denkfehler dieses Herrn, der wie Phönix aus der Asche des Forums aufstand und hier seitenlange nächtliche posts abliefert, sind noch das Geringste...!

Die unglaubliche Überheblichkeit alles zu wissen, alles bewerten zu können, in seiner unbändigen Eloquenz, ist genauso indiskutabel wie schlicht unverschämt.

Darauf im Detail einzugehen und zu diskutieren, ist die Zeit zu schade, die Tastatur zu benutzen.
 
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Horrido. .....wenn man in der Waldjagd Rehe niemals 2xsieht dann weiß ich nicht wieso es Rehwild Wechsel gibt .....wieso man Rehwild als Standortreu bezeichnet, und ! !Achtung! ! wieso man bei uns im Wald immer dieselben Rehe/Böcke an Lecken oder auf Wechseln sieht ?? . ...oder beschleicht mich deshalb das komische Gefühl, dass es hier mal wieder um die verzweifelte Suche nach (fadenscheinigen) ! Argumenten fürs Totschiessen geht ???
Zum Film sei gesagt wenn der Wald Bauer doch Waldbauer ist (dann wäre er Waldbesitzer, oder er ist Forstwirt , dann macht das Gespräch Sinn ???) wieso muss er dann nachweisen ? so ein Käse. .....mein Fazit das ist mal wieder Politik, mehr nicht. ......beim Rehwild gibt es nie einen Überbestand, da sowohl Ricken wie auch Böcke territorial sind und jedes Reh was zuviel ist wird verjagt !!!! Diese landen dann in Vorgärten oder am Kühlergrill !! Und dass Rehe bei scharfer Bejagung plötzlich wider der Natur zu SetzMaschinen werden entspricht wohl eher den feuchten Jägerträumen der Totschiesser. .....!!! Wenn ihr wirklich mal draussen seid um "mal nicht zu schiessen" dann schaut euch mal an was die Rehe äsen. ....!?! Nämlich alle,s nicht nur Eichen und Tannen. ....hauptsächlich Sträucher, Brombeeren ,Hundsrosen , Himbeeren, Salweiden usw, usw ....deswegen bezeichnet man sie auch als Konzentratselektierer.....und grade auf Windwurfflächen gibt's genug Sukkzession (vom WeidenRöschen bis zur Birke) wo alles Wild genug findet !!! aber sie brauchen Ruhe, wie alles Wild .....und die fehlt, dank der ganzen Freizeitjunkies, welche sich überall tummeln (hatte ich öfters schon beschrieben )......einseitige Sichtweisen begründen nur extreme Positionen und die brauche ich nicht. .....nicht das Wild ist Schuld, sondern der Mensch ( Homo non sapiens )
....der ÖJV ist für mich genausowenig "ökologisch" wie die Grüninnen grün, oder die Linkenen demokratisch und/oder tolerant sind. ....Grüße +WMH Olli
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

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Horrido. .....wenn man in der Waldjagd Rehe niemals 2xsieht dann weiß ich nicht wieso es Rehwild Wechsel gibt .....wieso man Rehwild als Standortreu bezeichnet, und ! !Achtung! ! wieso man bei uns im Wald immer dieselben Rehe/Böcke an Lecken oder auf Wechseln sieht ?? . ...oder beschleicht mich deshalb das komische Gefühl, dass es hier mal wieder um die verzweifelte Suche nach (fadenscheinigen) ! Argumenten fürs Totschiessen geht ???

Wenn ich 24/7 im Wald am selben Punkt sitze, unsichtbar, geräusch- und geruchslos bin, dann seh ich die natürlich öfters. Ich bin aber nur einen sehr geringen Teil des Jahres in ein und dem Selben Reh-vier. Und in dieser kurzen Zeit muss dass Reh a) unterwegs, b) sichtbar und c) an der Stelle sein. Die Wahrscheinlichkeit steigt natürlich mit der Offenheit der Landschaft. Der Spruch, dass man im Wald ein Reh nie 2x sieht soll natürlich nur verdeutlichen, das die Sichtbarkeit vom Rehwild im reich verjüngten Wald äußerst gering ist. Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass man ein Reh auch 2 x und öfters sieht. Andere dagegen vermutlich nie. Andere nur vermeindlich öfters, weil man verwechslungen erliegt. Wurde doch schon reichlich untersucht mit markierten Rehen. Manche sah man einige Jahre nimmer, obgleich sie da waren
Zum Film sei gesagt wenn der Wald Bauer doch Waldbauer ist (dann wäre er Waldbesitzer, oder er ist Forstwirt , dann macht das Gespräch Sinn ???) wieso muss er dann nachweisen ? so ein Käse. .....mein Fazit das ist mal wieder Politik, mehr nicht. ......beim Rehwild gibt es nie einen Überbestand, da sowohl Ricken wie auch Böcke territorial sind und jedes Reh was zuviel ist wird verjagt !!!! Diese landen dann in Vorgärten oder am Kühlergrill !! Und dass Rehe bei scharfer Bejagung plötzlich wider der Natur zu SetzMaschinen werden entspricht wohl eher den feuchten Jägerträumen der Totschiesser. .....!!! Wenn ihr wirklich mal draussen seid um "mal nicht zu schiessen" dann schaut euch mal an was die Rehe äsen. ....!?! Nämlich alle,s nicht nur Eichen und Tannen. ....hauptsächlich Sträucher, Brombeeren ,Hundsrosen , Himbeeren, Salweiden usw, usw ....deswegen bezeichnet man sie auch als Konzentratselektierer.....und grade auf Windwurfflächen gibt's genug Sukkzession (vom WeidenRöschen bis zur Birke) wo alles Wild genug findet !!! aber sie brauchen Ruhe, wie alles Wild .....und die fehlt, dank der ganzen Freizeitjunkies, welche sich überall tummeln (hatte ich öfters schon beschrieben )......

Überbestand ist immer relativ... Überbestand aus sich des Rehwildes? Aus Sicht des Wolfes? Aus Sicht des Jägers? Aus Sicht des Waldbauers? Aus Sicht des Ökosystems?

Somit ists klar, dass es hier zu unterschiedlichen Sichtweisen kommen muss und es nur zur Einigung kommen kann, wenn die Interessen des anderen akzeptiert werden. Natürlich ist der Speiseplan des Rehwildes reichhaltig. Kein Mensch wird behaupten, dass es sich nur von Verjüngungspflänzchen ernährt. Aber eben auch, und das um so mehr, je zahlreicher es vorkommt. Und je mehr Rehe alternative Äsungsquellen besetzen, desto mehr müssen andere selbst auf Quellen ausweichen, die sie eigentlich nicht so mögen...Stichwort - wie du schon sagst - Territorialität.

einseitige Sichtweisen begründen nur extreme Positionen und die brauche ich nicht. .....nicht das Wild ist Schuld, sondern der Mensch ( Homo non sapiens )
(...)

Sehr richtig!
 
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Moin!

Horrido. .....wenn man in der Waldjagd Rehe niemals 2xsieht dann weiß ich nicht wieso es Rehwild Wechsel gibt

Das erschliesst sich dir bei etwas Nachdenken sicherlich auch. Hinweise: Schaust Du immer (24/7/365) auf genau diesen Punkt am Wechsel und muss ein Wechsel immer nur von genau einem Tier gemacht werden?

....beim Rehwild gibt es nie einen Überbestand, da sowohl Ricken wie auch Böcke territorial sind und jedes Reh was zuviel ist wird verjagt !!!!

Sicher? (24/7/365 im gesamten Streifgebiet?)

Diese landen dann in Vorgärten oder am Kühlergrill !! Und dass Rehe bei scharfer Bejagung plötzlich wider der Natur zu SetzMaschinen werden entspricht wohl eher den feuchten Jägerträumen der Totschiesser. .....!!!

scharfe Bejagung --> weniger Rehe --> bessere Bedingungen je Einzeltier --> bessere Bedingungen für die Embyonalentwicklung --> mehr / stärkere Kitze pro Ricke

Ganz einfach, hätte Dir Dein Bekannter, der Herr. Prof. Dr. ... sicher auch am Telefon erklären können.

Wenn ihr wirklich mal draussen seid um "mal nicht zu schiessen" dann schaut euch mal an was die Rehe äsen. ....!?! Nämlich alle,s

Das ist ja bei entsprechender Dichte das Problem: die äsen ALLES. Es geht da aber nicht nur um die Menge, sondern die Zusammensetzung und deren Auswirkungen auf z. B. waldbauliche Ziele ...

Joe
 
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. .....Eben die Waldbaulichen Ziele. ....! Denkt mal 40-50 Jahre zurück .....Da waren Förster noch für alles im Wald verantwortlich und nicht nur für Gewinnmaximierung für Kommunen/Land eines Wirtschaftswaldes .....Ich übertreibe ja auch gerne , um etwas farbiger darzustellen. ....aber es werden nur noch Einzelperspektiven gesehen von Fachleuten. ....Der Blick fürs Ganze schwindet. .....Schade. ...! Grüße + WMH Olli
 

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