Selbsthilfegruppe der Glücklosen Saujäger

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15976
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Frage:
Wenn es auf der Kirrung eine Rotte gibt ohne gestreifte Frischlingen, kann man denn davon ausgehen dass keiner der Bachen welche hat?
Oder könnte sie die kleinen noch im Kessel oder in der Dickung abgelegt haben und trotzdem wieder mit der Rotte äsen?
 
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Frage:
Wenn es auf der Kirrung eine Rotte gibt ohne gestreifte Frischlingen, kann man denn davon ausgehen dass keiner der Bachen welche hat?
Oder könnte sie die kleinen noch im Kessel oder in der Dickung abgelegt haben und trotzdem wieder mit der Rotte äsen?
o_O
1: Nein kann man nicht, hierzu gilt es richtig anzusprechen und nicht auf schwarze Klumpen anzulegen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Deine Frage geht in die richtige Richtung ! Ich kenn das folgendermaßen :

Ein Bache, die sehr kleine Frischlinge im Wurf-Kessel hat, bewegt sich wenig, die siehst Du i.d.R. nicht und schon gar nicht an einer Kirrung !
Wenn diese größer sind, ca. 3-4 Wochen, ist sie aktiver unterwegs und nimmt die auf Nahrungssuche mit. Dann dürfen die vorjährigen Frischen später auch wieder dabei sein und Du hast die typischen gemischten Rotten.

In einer anlaufenden Rotte kannst Du immer ein Stück von den kleineren, möglichst gleichgroßen erlegen.
Ein einzeln anwechselndes Stück v.a. im Spätwinter/Frühjahr ist den jagdlichen Regeln zufolge immer anzusprechen, ob es nicht führt - gern sind es (Überläufer-)Keiler, die nicht bei den Rotten stehen.
Dieses Ansprechen nachts aufs Geschlecht ist aber gerad das Problem im Thema !
 
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Leider gehen Bachen der 40kg Überläuferklasse mit Frischlingen im Kessel sehr wohl an Kirrungen. Vielleicht auch nur wenn Frischlinge und Kirrungen sehr dicht zusammen liegen. Man kann bei Schwarzwild leider nie irgendetwas wegen "eher unwahrscheinlich" ausschließen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Ausschließen kann man Frischlinge zu 100% wohl nur bei Frischlingen unter 20Kg, wenn man sonst nicht nach Geschlecht ansprechen kann....... und das ist nicht immer ganz einfach.............
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Siehst Du und genau das geht in halbwegs normalen Beständen in normalen Revieren eben nicht so. Es sei denn, es handelt sich um einen Schweinestall, bei dem im Zentrum jeder Einstandsdickung eine Kirrung liegt, von welcher der Mais fast in den Kessel geworfen wird... das solls ja geben (u.a. in Gattern, kennst ja sicher den Ebersberger Forst! ;))
Das sind aber keine natürlichen Verhältnisse, sondern die Verhausschweinung eines faszinierenden Wildtiers.

Jedes Muttertier gleich welcher Art, daß frisch geboren hat, ist äußerst vorsichtig, vermeidet zunächst mal große Bewegungen und Artkontakte und hat intensiven Brutpflegetrieb, sprich muß ja säugen. Das gilt nicht nur für Schwarzwild.
Ich hab mal im Frühjahr eine Bache beobachtet, noch abends im Hellen, deren Kleine auf einem Wurzelteller spielten, sie ging von denen über mehrere Stunden nicht weiter weg als ein paar Meter. Äste dort Grünzeug und brach etwas. Eine für mich wunderbare Beobachtung.

Auf cams sieht man immer die runden Bachen mit schon dickem Gesäuge und plötzlich sind sie wie vom Erdboden verschluckt - ein paar Wochen später kommen sie mit ihren Streifenhörnchen, die zwar noch klein aber schon munter mit rumsausen wieder ins Bild...
Das Problem ist, daß der Jäger diese in Bodenbewuchs/Schlagabraum durchaus übersehen kann, also ist bei noch einzeln gehenden Sauen immer Vorsicht und Geduld angebracht. Hier bleibt das Glas extra lang am Kopf bevor man zur Waffe greift.

Aus gemischten Rotten läßt sich aufgrund guter Möglichkeit zur Ansprache (Größenvergleich)immer eine Sau erlegen, wer das wegen jetzt bald Frühjahr nicht tut, handelt falsch. Mittlerweile können wir bekanntlich das ganze Jahr frischende Stücke haben in allen Größen.
Kompliziert wird's wieder, wenn 2 Bachen führen und verschied. große Gestreifte mitlaufen. Wer zu wem gehört, ist nicht einfach zu erkennen.
Ich schoß letztes Frühjahr einen Frischlingskeiler (schwacher Überläufer) aus solcher Rotte heraus, der noch nicht abgeschlagen war.
Es brauchte über 1 Std Beobachtung mit dem Glas, bis ich den Pinselträger ausgemacht hatte...
Gut, morgens im Hellen, eine seltene Chance.
 
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ach, das jahr hat doch gerade erst angefangen.
... mein Jahr fängt im April an :)

Bei uns hat eine Sau auch die glorreiche Idee gehabt, ihren Kessel in wurfweite zur Kirrung zu beziehen. Um die Kirrung ist dichter, nicht so hoher Nadelbaumbewuchs. Ingesamt sehr ruhig da, ausser dem täglichen Besuch durch uns. Ansonsten kommt es bei uns öfters vor, dass eine Sau aus dem Kessel alleine zur Kirrung kommt. Das Revier ist stark fragementiert, da um eine Stadt herum im Grossraum Rhein Main. Da ist insgesamt wenig Platz für Rückzugsmöglichkeiten.

Nicht zu vernachlässigen, dass die Streifenhörnchen gerne mal zurück bleiben. Ich habe schon erlebt, dass die Sau schon 10 Minuten an der Kirrung war bevor die wuselnde Truppe unter!!! dem Hochsitz durchzog und auf die Kirrung kam. Noch nie hatte ich mich so erschrocken und nachher so viel Spass gehabt.
Peter
 
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Frage:
Wenn es auf der Kirrung eine Rotte gibt ohne gestreifte Frischlingen, kann man denn davon ausgehen dass keiner der Bachen welche hat?
Oder könnte sie die kleinen noch im Kessel oder in der Dickung abgelegt haben und trotzdem wieder mit der Rotte äsen?

Wo ist Dein Problem??? Häng ne Wildkamera hin, am besten über ein paar Tage und Du wirst irgendwann brauchbare Bilder drauf haben und erkennen, ob die schwachen Stücke in der Rotte angezogene Zitzen haben. Wenn ja (auch wenn es nur einzelne schwache Stücke haben) bleibt der Finger gerade. Wenn nicht, kannst Du es vermutlich riskieren. Du solltest aber so viel Licht haben, dass Du die schwachen von den starken Stücken unterscheiden kannst. Und Dir auch sicher sein, dass nur DIESE Rotte an die Kirrung kommt...

PS: Solltest Du noch stärkere männliche Frischlinge bei der Rotte erkennen, sollten auch die dicke(n) Bache(n) noch nicht gefrischt haben.

PPS: Es gibt mittlerweile keine einzige Regel mehr, für die ich beim Schwarzwild noch keine Ausnahme erlebt hab. So hat es ein Bekannter Ende August (!) fertig gebracht (nach eigener Aussage) beim Maishäckseln aus einer gemischten Rotte mit 25 Stück einen Keiler mit über 100Kilo, einen Überläuferkeiler und eine nichtführende Bache herauszuschießen. Alle erlegten Sauen >65kg. (er hat gerade mal drei Jahre den Jagdschein und ich hab ihm für sein Glück gratuliert, hab ihm aber vorausgesagt, dass er bald bei so ner Aktion mal so richtig in die Kaxxe langen wird und er bei solchen Aktionen seinen Jagdschein riskiert. Wie gesagt, ein Bekannter, bis Mitte August ein Freund, aber scheinbar hat er mir das krum genommen...)
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
IMG-20190118-WA0037.jpgSo heute kurz vor 19 Uhr draußen gewesen, mit Klappstuhl und Pirschstock sollte den Erfolg bringen.
Erst 5 Minuten draußen sehe ich 2 Stück Rehwild, danach höre ich ein paar Füchse und glase die Umgebung ab, denke mir der Wind steht recht günstig und prüfe mit dem Feuerzeug zur Sicherheit nochmal, aber alles bestens. Gucke nach links oh was ist das im Schatten? Sauen? Hmm recht klein dafür!
Aber auch weit weg, ich beschließe mir das aus der Nähe anzusehen, die Autos auf der Straße machen genug krach um nicht aufzufallen und so stehe ich knapp 10 Meter vor den Frischlingen!
Das kleinste Stück zieht langsam frei und breit, etwas von mir weg, ich bin drauf und lasse fliegen, Aktion auf der Wiese, die anderen beiden flitzen wie wild über die Wiese und verschwinden hinter der Grenze! Ich horche und höre das Stück röcheln und schlegeln, also tödlich getroffen, gebe ich ihm die Zeit zu verenden.
Nach einer Weile gehe ich zum Stück und versorge es und setze mich nochmal an, ggf kommt da noch der Keiler oder die Überläuferrotte vorbei. Außer ein paar Füchsen die ich aber auch nur weit weg hörte tat sich nichts mehr.

IMG-20190118-WA0038.jpg
 

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