@bockgeschossen : mal ein paar Fragen: Weißt du, wie ein flächig verjüngter Wald, größtenteils mit schon höherer, mehrjähriger Verjüngung aussieht? Weißt du, wie sich Rehwild bei solchen Gegebenheiten verhält? Hast du schonmal ernsthaft versucht, eine Chance, die sich bei diesen Bedingungen bietet zu nutzen?
Ich bin bei solchen Jagden viel als Klettersitzler unterwegs und weiß deshalb, dass Rehe es um fast jeden Preis vermeiden, diese teils mehrere Hektar großen Einstände verlassen zu müssen, weswegen man dann auf Freiflächen denken könnte, es gäbe keine Rehe mehr. Doch! Sie sind da! Man muss nur dahin gehen, wo sie sind. Im Einstand. (Den es nur dank intensivster Jagd gibt, aber das ist eine anders Thema...) Diese Plätze sind idR nur mit Klettersitz erreichbar und schießtechnisch extrem schwierig, weil sich um einen herum meist nur 25m oder weniger Sichtfeld ergeben, was aber vollkommen ausreichend ist, wenn man sein Handwerk beherrscht. Dafür liebe ich diese Plätze, weil sie extrem effektiv sind. Aber: alles muss extrem schnell gehen. Wenn ich ein Reh sehe muss innerhalb von fünf Sekunden der Schuss fallen, sonst ist es auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Ich weiß, das ist für jemanden, der gemütlich auf seinem Drückjagdbock sitzt und darauf wartet, dass sich ein schöner Keiler breit stellt schwer nachzuvollziehen, aber wenn ich jetzt noch anfangen würde zu versuchen, zwischen Geiß, Kitz und Bock zu unterscheiden, würde ich kaum noch Rehe schießen. Und das ist denke ich auch das eigentliche Ziel der Jägerlobby: Jagdverhinderung. Die privaten stören sich daran, dass der Staat effektiv jagt, weil es nicht den eigenen Zielsetzungen entspricht.
Dass ich mir auf einer Bewegungsjagd in den wenigsten Fällen die Zeit nehmen kann, genau sicherzugehen, auf was für ein Reh ich da schieße ist denke ich jedem hier klar. Einige tun nur so, als wäre es nicht so, um anderen das Leben schwer zu machen.