Der Insektenschwund wird nicht erst "in jüngerer Zeit" festgestellt wie verschiedene Insektenkundler jüngst in Interviews betont haben. Die "wasserdichte" quantitative statistische Erfassung ist wahrscheinlich immer besser geworden und natürlich über einen langen Beobachtungszeitraum auch immer eindeutiger...
Da dürftest Du aus meiner Sicht erst mal recht haben. Viele Insekten waren aber auch entsprechend früh schon "weg", andere Populationen haben sich eine Zeit lang noch gehalten, sind aber der "Nachhaltigkeit" des "Schutzmittel"-Einsatzes schlussendlich erlegen. Maikäfer z.B. kenne ich noch aus meiner Kindheit (bin 1970 geboren), heute für meine Begriffe praktisch verschwunden.
Gleiches gilt für die gesamte aquatische Insektenwelt. Die Ursachen des aquatischen Niedergangs hatte zwar in meiner Kindheit primär andere Ursachen als im terrestrischen Bereich, heute ähneln sich die Mechanismen aber zunehmend. Schon in den 70er Jahren war die Klassifizierung der Wassergüte über Bioindikatoren Standard, weil es diverse Insekten gibt die ultra-sensibel gegen jedwede Verunreinigung sind. Man sollte daher heute nicht so tun wie wenn man aus allen Wolken fiele. Es hat auch damals schon genügend "Nestbeschmutzer" gegeben die rechtzeitig gewarnt haben. Diese Leute werden heute noch, auch sehr gerne in diesem Forum, pauschal wie Nestbeschmutzer behandelt.
Ich bin kein Insektenkundler, bekam aber die Fliegenfischerei+Fliegenbinderei in die Wiege gelegt. Daher ein wirklich reeller Bezug zur Materie. Und auch als jagdlichen Quereinsteiger wundert es mich aufgrund dieser Erfahrungen ehrlich gesagt nicht dass diverse Problemchen auch beim jagdbaren Wild angekommen sind. Wir werden es aber gemeinsam richten wenn wir uns nicht gegenseitig zerhacken wie die Krähen ! (komisch, denen geht immer gut
)
Stets guten Anblick wünscht concolor