Schießprüfung Laufender Keiler

Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
Ich war vor geraumer Zeit auf einem Schießstand, wo ein Ausbilder seinen Schützlingen das Schießen auf den laufenden Keiler "leerte", ja leerte, nicht lehrte. Er verlangte von seinen Schützlingen, dass sie den Keiler "hineinlaufen lassen" sollten. Das heißt, die Waffe auf einen Punkt in der Keilerbahn richten und dann, wenn der Keiler im richtigen Abstand davor ankommt, abdrücken. Angeblich kann man das nicht schneller und einfacher für die Prüfung ausbilden.

Wer das erlebt: WEHRT EUCH!!!

Das ist das unmöglichste, was man beim Bewegungsschießen nur vermittelt kann. Da ich in einem anderen Forum hier gerade darüber geschrieben hatte, fiel mir jene Truppe wieder ein, hier der Tipp, den ich Euch weitergeben kann und der n. m. Einschätzung und Erfahrung nicht nur leichter zu lernen, sondern auch noch auf die Jagd übertragen werden kann:

Also, lasst das Schießeisen mit dem dusseligen und für jagdliche Zwecke ungeeignetem "Nur-Rotpunkt" zu Hause und nehmt die Büchse mit dem Ziel-Vier vom Großvater mit (keine moderne, da ist im ZF das Absehen vielleicht in der 2.BE und dann muss man anpassen, das könnt Ihr in nem Buch woanders nachlesen, wenn es sein muss). Da ist dann ein Absehen 1 drin. Kommt die Sau von rechts, haltet Ihr mit einem virtuellen Punkt, der zwischen dem Zielstachel und dem Anfang des rechten horizontalen Balkens liegt auf den Punkt, den Ihr treffen wollt. Dabei schwingt Ihr mit und zieht dann langsam den alten Druckpunktabzug und lasst Euch ganz klassisch vom Schuss überraschen. Dann gibt's auch kein Mucken. Wenn Ihr am Anfang den rechten Stachelanfang (bei von links natürlich den linken) nehmt, werdet Ihr feststellen, dass das vielleicht etwas viel ist, und Euch dann den richtigen virtuellen Punkt suchen können. Für die klassischen (ernsthaften jagdlichen) Kaliber dürfte der Balkenanfang aber schon die richtige Wahl sein. (Absehen vier geht auch, aber nicht 8). Wenn Ihr .222 o.ä. schießt, ist die Murmel schneller, deswegen dann auch ein bisschen weniger. Es ist übrigens egal, ob der "Laufende" dann 40 oder 60m entfernt ist. Da seit Ihr den Sportschützen, die nur auf die 8 (oder was auch immer) anhalten schon überlegen, die müssen ihren Haltepunkt nämlich bei Entfernungsänderung verlegen. Das ist im Grunde schon die angewandte Dreipunktschießtechnik - allerdings ist der Visierpunkt nicht auf die hochflüchtige oder flüchtige Sau zu übertragen! Alles nachzulesen in einem Buch namens "Ballistik für den Jagdgebrauch", da wird auch gut beschrieben, wieso das funktioniert. War eine Empfehlung von WildundHund, also dieser Zeitung.

Natürlich könnt Ihr auch die "8" oder ähnlich anhalten, aber das ist wieder nur für Prüfung oder Wettkampf geeignet und hilft Euch im Revier nicht weiter. Außerdem manchmal nur schlecht zu sehen.
 
Registriert
1 Jun 2017
Beiträge
5.058
Jagdlich macht diese Art zu schießen keinen Sinn, da kann man dir nur recht geben.

Ein ungeübter Schütze besteht mit dieser Methode aber eventuell eher die Prüfung.
In meinem Kurs wurde zuerst die "richtige" Art vermittelt, die die damit nicht klar kamen haben dann mit dem Fixpunkt gearbeitet.

Viele Jagdschulen und auch KJV´s feiern ihr Bergfest nach bestehen der Schießprüfung, das liegt eher nicht an Bock und Hase :sneaky:
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
20 Apr 2018
Beiträge
2.321
Also als erstes neue alte Büchse kaufen, dann mit einem alten System lernen und dann noch mal umlernen, wenn man sich was neues kauft. Geiles System :cool:
 
Registriert
5 Jul 2012
Beiträge
2.377
Gestern erst Marksman-Simulator (Anzeige der Bewegung des Haltepunktes und Korrektur der Bewegung), dann Schiesskino. Sehr gutes Training in der Kombination. Kann ich nur empfehlen.
 
Registriert
18 Apr 2017
Beiträge
3.940
Ich habe vor 35 Jahre,
mit einer 12er Berr. Querfli.,
am laufenden Keiler meine Prüfung o. P. bestanden.
Fand es als J.j. damals,"wie auch heute"
ganz lehrreich.
Kann ich empfehlen.
Mein Tochter schiesst in diesen Jahr,wie in den 60er 70er Jahre,
bei der Jä.prüfung auf Tontauben😉👍
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Jun 2017
Beiträge
4.662
Er verlangte von seinen Schützlingen, dass sie den Keiler "hineinlaufen lassen" sollten. Das heißt, die Waffe auf einen Punkt in der Keilerbahn richten und dann, wenn der Keiler im richtigen Abstand davor ankommt, abdrücken. Angeblich kann man das nicht schneller und einfacher für die Prüfung ausbilden.

Das war beim Kipphasen doch auch so. Wer den nach 100 Schuss noch immer nicht sicher traf, zielte statisch auf das Ende der Bahn. War der Hase noch 50 cm davon weg, wurde abgedrückt. Bevor ich wegen schlechter Schießleistung durch die Prüfung rassle, würde ich genauso schießen. Einen Schönheitspreis gibt es nicht, nur durchfallen oder bestehen.
 
Registriert
1 Jun 2017
Beiträge
5.058
Kann man nach bestehen den Führerscheins Auto fahren?
Ich denke man erhält das Recht sein Können in der Praxis zu entwickeln und zu verbessern.

Aber ich bin grundsätzlich der Meinung von Saufeder, so lernt man nicht korrekt zu schießen!
Ist das Ziel aber erstmal zu bestehen, kann die andere Methode eine Lösung sein.

Bei mir hatten 23 von 25 Teilnehmern keine Vorkenntnisse mit Schußwaffen.
Vom Naturtalent bis Härtefall war speziell beim Keiler alles dabei.
 
Registriert
10 Jan 2012
Beiträge
7.623
Bei uns war das sehr simpel: Sobald der Kipphase sauber funktionierte, wurde auf den laufenden gewechselt. Dementsprechend saß der grobe Bewegungsablauf schon mal.

Das drei Wochen bei "Problemfällen" knapp werden können wird wohl keinen wundern. Und dann gibt es eben solche "Anleitungen" gemäß dem Motto: Hauptsache bestehen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 8926

Guest
Also, lasst das Schießeisen mit dem dusseligen und für jagdliche Zwecke ungeeignetem "Nur-Rotpunkt" zu Hause und nehmt die Büchse mit dem Ziel-Vier vom Großvater mit (keine moderne, da ist im ZF das Absehen vielleicht in der 2.BE und dann muss man anpassen, das könnt Ihr in nem Buch woanders nachlesen, wenn es sein muss).

Was ein Schwachsinn. Mit dem "dusseligen Rotpunkt" am Teller anhalten, einigermaßen mitschwingen, abdrücken und die Prüfung ist bestanden. Warum hier jetzt wieder Uraltgelumpe besser sein soll als was neues, ist mir ein Rätsel. Ich schieße mit Aimpoint und Zeiss 1,1-4×24 auf Browning Bar und Blaser Repetierer, nur mit Rotpunkt seit mehr als 10 Jahren und habe auch meine Prüfung damals damit geschossen - ohne Probleme. Warum soll das ungeeignet sein?
 
Registriert
30 Aug 2015
Beiträge
2.488
Eine Prüfung mit realitätsfremden "Techniken" zu vereinfachen - davon halte ich wenig. Schießen wollen tun viele - können tun es wenige - und lernen tut man es bestimmt nicht bei der Jägerprüfung - da sollte man schon vorher üben und nicht auf irgendwelche Techniken vertrauen.......

CD
 
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
... Mit dem "dusseligen Rotpunkt" am Teller anhalten, einigermaßen mitschwingen, abdrücken und die Prüfung ist bestanden. Warum hier jetzt wieder Uraltgelumpe besser sein soll als was neues, ist mir ein Rätsel. Ich schieße mit Aimpoint und Zeiss 1,1-4×24 auf Browning Bar und Blaser Repetierer, nur mit Rotpunkt seit mehr als 10 Jahren und habe auch meine Prüfung damals damit geschossen - ohne Probleme. Warum soll das ungeeignet sein?

Danke für die Anmerkung,
- hinter den Teller anhalten und dann passt das bis 60m immer, Originalton im Statement eines Jägers - allerdings wunderte der sich - tatsächlich nicht zum ersten Mal - warum er die flüchtige Sau in die Keule getroffen hatte ... deswegen bin ich von Deiner Methode nicht angetan, es ist gleich der "Sportschützenmethode" bewährt bei Wettkämpfen, aber eben im Revier? Da wirkt sich ein so falsch eingeprägtes Bild offenbar tatsächlich fatal aus.

Es geht darum zu üben wie man Jagd und so geübtes übertragen zu können. Mit dem Militär-Rotpunkt für den Deutschuß, den modernes Marketing in die Jägersparte übertragen hat um mal wieder was neues zu verkaufen, kann man jagen - ja, aber natürlich nur, wenn man damit zuverlässig trifft. Ich verwende das nur auf dem G36 im militärischen Aufgabenbereich für kurze Distanzen.
 
Registriert
10 Mrz 2003
Beiträge
4.010
.........Kommt die Sau von rechts, haltet Ihr mit einem virtuellen Punkt, der zwischen dem Zielstachel und dem Anfang des rechten horizontalen Balkens liegt auf den Punkt, den Ihr treffen wollt. Dabei schwingt Ihr mit und zieht dann langsam den alten Druckpunktabzug und lasst Euch ganz klassisch vom Schuss überraschen..........
Man wird also gleich zu Anfang darauf konditioniert, dorthin zu halten, wo man treffen will. Und das ist doch beim Flüchtigschießen genau der Fehler! Den muss man dann mühsam und aufwendig wieder abtrainieren, sonst sind Weidwundschüsse geradezu programmiert. Halte ich in jedweder Ausbildungsphase für "nicht zielführend", - egal, wie knapp es vor der Schießprüfung zu stehen scheint.
 
Registriert
20 Apr 2018
Beiträge
2.321
Wenn die Prüfung es hergibt, dass man sie mit schlechter Technik besteht, ist die Prüfung schlecht, nicht die Technik!
Die Jagdprüfung hat nicht viel mit der Realität zu tun. Wie bei den meisten Prüfungen ;)
 
Registriert
3 Jan 2006
Beiträge
7.065
Danke für die Anmerkung,
- hinter den Teller anhalten und dann passt das bis 60m immer, Originalton im Statement eines Jägers - allerdings wunderte der sich - tatsächlich nicht zum ersten Mal - warum er die flüchtige Sau in die Keule getroffen hatte ... deswegen bin ich von Deiner Methode nicht angetan, es ist gleich der "Sportschützenmethode" bewährt bei Wettkämpfen, aber eben im Revier? Da wirkt sich ein so falsch eingeprägtes Bild offenbar tatsächlich fatal aus.

Es geht darum zu üben wie man Jagd und so geübtes übertragen zu können. Mit dem Militär-Rotpunkt für den Deutschuß, den modernes Marketing in die Jägersparte übertragen hat um mal wieder was neues zu verkaufen, kann man jagen - ja, aber natürlich nur, wenn man damit zuverlässig trifft. Ich verwende das nur auf dem G36 im militärischen Aufgabenbereich für kurze Distanzen.

Wo bitte ist jetzt der Unterschied zwischen deiner Methode - mit einer "Markierung" ausserhalb der gewünschten Treffpunktlage an zu halten oder mit einem modernen Rotpunkt?
Richtig, es gibt keinen. Der von dir zitierte Jäger hat einen elementaren Vorgang beim flüchtig Schießen außer acht gelassen, das Mitschwingen und weiter schwingen.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
124
Zurzeit aktive Gäste
568
Besucher gesamt
692
Oben