jagdtauglicher Hofhund?

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Muss ich Dir widersprechen, paar 100m weg von meinem Haus ist ein Bauernhof, der Hund macht die Aufgaben welche von einem stinknormalen Hofhund erwartet wird, wenn Herrchen auf Jagd geht schaltet er um, ist ein kleiner Münsterländer. Hunde können Alltag und Jagd sehr gut Unterscheiden, gibt auch Familienhunde wenn ins Revier gegangen wird schaltet er auf "Jagdhund" um, einige trauen das dem Hund nicht zu. Kannte eine Bracke die leider schon verstorben ist, passte sogar auf die eigenen Hühner auf, wie ein Hütehund, war ein guter Wachhund, der Besuch und fremde Personen bemerkbar machte, mit Kinder spielte bei der Jagd ist es wie man einen Schalter umlegt, da war sie scharf auf Hühnervögel.
Ja, kann sein. Oder auch nicht.:rolleyes:
Vor nunmehr einigen Jahrzehnten hatte mein Vater einen Deutsch-Drahthaar.
Der Hund erarbeitete sich auch unter den Mitjägern einen hervorragenden Ruf. Und er kannte zwei Zuhause. Einmal unser eigenes und dann auch den Hof des Jagdherren. Er wuchs in diesen Gegebenheiten auf.
Mein Vater pflegte damals immer zu sagen er musste dem Hund jagdlich gar nichts beibringen, der konnte schon alles. :oops: Auch aus meiner heutigen Sicht (ich war zu der Zeit noch ein Dreikäsehoch) als erwachsener Jäger war der Hund ein Wahnsinn.

ABER: Wenn es eine Gelegenheit gab hat er auch selbst entschieden, da stand die Passion immer an vorderster Stelle. :sneaky:
Lange nach dem Tod meines Vaters, als ich das letzte Mal die Frau des Jagdherren besuchte kurz bevor sie verstarb, hatte sie immer noch den längst vergangenen Drahthaar im Gedächtnis.
Sie konnte (wieder) drüber lachen, als sie erzählte wie er ihr in einem unbeobachteten Moment der Freiheit alle Gänse gemeuchelt hatte. :LOL: Damals hat sie eher nicht gelacht.
Das war nicht nur auf dem Hof so, auch das heimische Anwesen am Ortsrand wurde konsequent in Eigenregie von allem was der Drahthaar als "jagdbar" für sich identifizierte frei gehalten.

Ich würde keinem passionierten Jagdhund vertrauen ob er auch wirklich umschaltet!
Auch die vermeintlich "harmloseren" Rassen können überraschen wenn es um Passion in Eigenregie oder Verteidigung geht.
 
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Hallo zusammen,

vorab: ich bin kein Jäger, suche aber dennoch nach einem Hund, der sich theoretisch zur Jagd eignet.

Das hat folgenden Hintergrund: ich schreibe an einem Buch, in dem einem Hund eine gewisse Rolle zukommt. Es geht um einen Hofhund auf einem Bauernhof, der vom Bauern auch auf die Jagd mitgenommen wird. Bei einer dieser Jagden wird der Hund bei einem Jagdunfall tödlich verletzt.

Die Jagd wird nicht näher beschrieben - es wird vielmehr so sein, dass der Bauer den Hund ins Auto holt und zur Jagd fährt und später mit dem schwer verletzten oder bereits toten Hund im Auto wieder nach Hause kommt.

Ich will keinen totalen Stuss schreiben und suche nun nach einer passenden Rasse, die sowohl die Rolle als "Hofhund" ausfüllen kann, als auch zur Jagd geeignet ist. Gibt es solche Hunde, die für beide Einsatzzwecke geeignet sind? Wenn ja, für welche Jagdzwecke.

Nehme ich einen Spaniel, den der Bauer mit zur Entenjagd nimmt? Wie wahrscheinlich sind dann tödliche Jagdunfälle?
Oder nimmt ihn der Bauer mit zur Drückjagd (wo der Hund dann vielleicht einer Sau zum Opfer fällt? Oder angeschossen wird?)? Was wäre am wahrscheinlichsten?

Der Unfall wird nicht weiter ausgeschmückt. Ich möchte nur nicht, daß später jemand liest und sich denkt, "Erschossen? Bei der Entenjagd? War es ein fliegender Hund?"

Also: welche Rasse würde sich auf dem Hof gut machen, aber auch gern mit zur Jagd mitgenommen werden? Für welche Art der Jagd wäre er tauglich? Und was könnte ihm dort zustoßen?

Es wäre prima, wenn Ihr mir ein paar Anregungen geben könntet.

Danke
Schmendrich

Verfolge die Diskussion und du hast bereits einen Roman.

Die Frage nach dem richtigen Rasse unter Jägern ist gleichzusetzen mit "dem richtigen Auto", "der richtigen Frau", usw...

Nimm einen Mischling, dann kannst du alles reindichten.

Dramatisch und blutig ist alles mit Sauen, tragisch eher im Bau wenn der Hund nicht mehr rauskommt oderw enn ein Hund verversehentlich erschossen wurde (alter Jäger, Jagdfieber)
 
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Verfolge die Diskussion und du hast bereits einen Roman.

Die Frage nach dem richtigen Rasse unter Jägern ist gleichzusetzen mit "dem richtigen Auto", "der richtigen Frau", usw...

Nimm einen Mischling, dann kannst du alles reindichten.

Nun, der Plot steht ja schon und es wird ja auch kein "Jagdroman".
Ich wollte nur sichergehen, dass ich den Bauern nicht am Ende mit einem Rottweiler in den Wald schicke, und selbst 10-jährige Leser sich dann vor die Stirn hauen und das Buch an die Wand werfen ;-)
 
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Was immer geht (für den Zweck des Buches) ist, dass der Hund auf der Jagd von der Leine muss, dann im jagdlichen Einsatz über eine Straße läuft und über-/angefahren wird.
Lässt sich leider nie ganz verhindern.
 
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Als ich mit meinen Foxterriern begann hier in der Gegend auf Drückjagden zu gehen, bekamen viele alte Jäger ein leuchten in die Augen. Gar oft hörte ich Sätze wie :
"die liefen früher auf jedem Hof" oder " die saßen früher auf jedem Misthaufen ":)
Speziell die Drahthaarfoxterrier liefen früher auf vielen Höfen um Ratten zu fangen und unerwünschte Vagabunde fernzuhalten. Am WE gingen sie selbstverständlich mit zur Baujagd oder stellten den Sauen nach. Auch so manche Katze oder Nachbars Huhn wurde dabei wohl nicht verschont. Neben dem Wolfsspitz bis in die 80er DER Hofhund der Bauernjäger hier in der Gegend. In den Nachbardörfern kenne ich noch 2 solcher Terrier alsHof-und Jagdhunde.
 
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Was immer geht (für den Zweck des Buches) ist, dass der Hund auf der Jagd von der Leine muss, dann im jagdlichen Einsatz über eine Straße läuft und über-/angefahren wird.
Lässt sich leider nie ganz verhindern.
Die Idee gefällt mir sogar - weil der Tod des Hundes damit noch zufälliger wird.
 
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Als ich mit meinen Foxterriern begann hier in der Gegend auf Drückjagden zu gehen, bekamen viele alte Jäger ein leuchten in die Augen. Gar oft hörte ich Sätze wie :
"die liefen früher auf jedem Hof" oder " die saßen früher auf jedem Misthaufen ":)
Speziell die Drahthaarfoxterrier liefen früher auf vielen Höfen um Ratten zu fangen und unerwünschte Vagabunde fernzuhalten. Am WE gingen sie selbstverständlich mit zur Baujagd oder stellten den Sauen nach. Auch so manche Katze oder Nachbars Huhn wurde dabei wohl nicht verschont. Neben dem Wolfsspitz bis in die 80er DER Hofhund der Bauernjäger hier in der Gegend. In den Nachbardörfern kenne ich noch 2 solcher Terrier alsHof-und Jagdhunde.

Als Kind hatte ich ein Buch aus den 50ern: "Tiere und ich". Das habe ich -zig mal gelesen. Ich denke, eine Episode drehte sich um einen Fox, der auch die Ratten in den Ställen gefangen hat. Von der Zeit und dem nostalgischen Gefühl her würde ein Fox schon in die Geschichte passen. Allerdings wäre ein Fox für den Rest der "Rolle" zu quirlig. :sneaky:
 
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@schmendrich
Als Anregung und ohne die Rasse selbst zur Jakt benutzt zu haben:
"Ich hatte einen Hund" von Joachim Eilts ISBN: 9783440100950
Wenn du fuer dein Buch keinen Nutzen daraus hast, wirst du auf jeden Fall etwas ueber eine fantastische Mensch-Hund Beziehung erfahren.

tømrer
 
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Dann als alternative einen schweren Deutsch Drahthaar-Rüden. Die fristeten früher ihr dasein meist an der Kette oder im Zwinger und kamen nur zur Jagd mit raus. Das verhältnis zum Tier war eben früher ein anderes. Als Kind, schon mit der Jagd verbunden, hatte der damalige Jagdpächter ebenso Einen auf dem Hof im Zwinger. Seine 2 "Knechte"/ Betriebshelfer ärgerten den Hund täglich, so das dieser agressiv gegen Fremde wurde. Sobald er einen blauen Drillich sah, rastete er aus. Ich fand ihn toll, hab mich viel mit Ihm beschäftigt und konnte nach einiger Zeit mit ihm umgehen.
Damals hiessen Hunde noch Arko, Asta, Bessi, Anka Greif oder Arko..........Björn-Sören als Name für Jagdhunde kam erst später;)
 
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Damals hiessen Hunde noch Arko, Asta, Bessi, Anka Greif oder Arko..........Björn-Sören als Name für Jagdhunde kam erst später;)

:LOL::LOL::LOL:

Tatsächlich habe ich nach dem Lesen hier und weiterer Recherche im Netz den Deutsch Drahthaar schon ins Auge gefasst. Warum auch immer: der Name war mir ein Begriff und ich hatte auch ein Bild vor Augen. Aber dass der so schön sein kann, wie ich jetzt sehen durfte, hätte ich nicht gedacht.

Was mir bei den Erzählungen allerdings bewußt wurde: ich nähre mich Jagdhunden oft mit zu wenig Respekt. Ich meine nicht respektlos, sondern "zu wenig ängstlich". Wo ich bei einem Rotti lieber zweimal schaue, was der macht, bin ich bei den schlanken Jagdhunden immer "unbegründet sorglos".

Vielleicht bin ich ja deshalb beim Joggen noch nicht angefallen worden (im Gegensatz zu anderen Läufern, die angeblich bei fast jedem Lauf zur Hälfte aufgefressen werden).
Nur einmal wurde mir ein Loch in die Hose gezwickt - von der Taschenratte einer älteren Dame.
Ich brülle aber auch nicht gleich jeden Hundebesitzer nieder, nur weil sein Hund mir an der Hand schnuppert.

So, zurück zum Thema: der Name für den Hund im Buch steht schon lange fest und soll auch seinen Charakter unterstreichen: Wotan.
 

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