Nostalgie - was ist das?

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Gelöschtes Mitglied 15976

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Und Fleisch und Wurst kam von Opas Schweinen, die auf dem Hof geschlachtet und verarbeitet wurden, die haben nie einen Anhänger kennen gelernt......... nur die Borsten und Knochen, letztere nach dem Abkochen, wurden entsorgt.
 
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Ich habe gestern Abend eine Brühe gekocht, weil ich beim Wildverkauf zu Ostern noch eine vergessene Rinderbeinscheibe im Froster gefunden habe, als ich den Knochen und etwas Bindegewebe nach dem Kochen entsorgt habe, fiel mir auf, dass diese Knochenstücke früher Schlüsselanhänger für alle möglichen Schlüssel auf den Höfen waren.
 
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Wenn der benachbarte Hausschlachter zur Tat schritt, sind wir immer hin. Blut rühren, der Geruch der versengten Borsten, mit den Glocken die Restborsten abschrappen, usw..
Der Schlachter zeigte uns an einer Faser aus 'nem Bindfaden, wie eine Augenlinse vergrößert.
Und dann das Wellfleisch aus dem Wurstkessel. Mit etwas Salz über'n Daumen gespachtelt. Lecker!
Bei so 'ner Gelegenheit bekam ich auch zum ersten Mal Schluck verpasst. Musste ja sein beim Schlachten im Winter.:LOL:
Da war ich zehn oder elf Jahre alt.
 
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In einem Nachbardorf vor vielen Jahren gab es auch eine Hausschlachtung; Nachdem die Wurst gekocht war, holten sich die Nachbarn mit den Blechmilchkannen die "Metzelsuppe" Die zum Haus gehörende Großmutter meinte, in der Suppe hätte sie noch ein "Bläschen", also eine Gekochte Wurst in einer Schweineblase, gesehen. Nachdem einige Nachbarn schon mit der Suppe wieder weg waren wurde mit der Seihe nochmals im Kessel rumgefischt: Zum Vorschein kam ein tote Kätzchen, was wohl unvorsichtigerweise in den Kessel gefallen war. Schon fast gar gekocht, mit nur noch wenig Fell auf dem Buckel......:D:LOL::ROFLMAO:
 
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Wo ich grad an Bauernhof denke...

Könnt ihr euch noch an den schönen Klang der Lanz Bulldogs erinnern?

Es war eine Riesenfreude Anfang der 80er während der Zuckerrübenkampagne noch 2 Bulldogs regelmässig im Einsatz sehen zu können, einer davon ein "Schnellläufer". Schon weit vor dem Dorf kündigten sie sich durch ihr eigentümliches Motorgeräusch an. Dann aber nix wie Schuhe an, vors Haus, und dem folgenden Schauspiel zugesehen:

Mann konnte sie auf ca 300m kommen sehen, zunehmend langsamer werdend, dann gekonnt um die Verkehrsinsel herum, (manchmal aber auch regelwidrig davor entlang, um nicht zuviel an Geschwindigkeit zu verlieren), um dann nach dem Abbiegen mit Vollast wieder die leichte ansteigende Strasse zu bewältigen. Satte, schwarze Rauchwolken entstiegen dem Auspuff und das eindringliche Klopfen der Motoren hämmerte durch den Ort.

Meist polterten auch ein paar Rüben beim Abbiegen vom Anhänger, welche wir flugs einsammelten, um Sie an die Kaninchenhalter, oder wenns recht viele waren, an die benachbarten Landwirte zu verkaufen. Das lief so gut, dass mein Bruder und ich als kleiner Butscher mit dem Bollerwagen die rübenträchtigen Kurven im Ort abklapperten, um stets Nachschub in petto zu haben.

Damals waren 2-3 Mark in der Hand eines Kindes noch etwas wert! Das bringt mich zum beliebten Jeans-Sparbuch der Volksbank, aber das ist eine andere Geschichte...;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 20525

Guest
Kann sich noch jemand an die 10-pfennig-geldscheine nach der Währungsreform erinnern? Hartgeld gab's nicht (müsste wohl erst aus dem Militär Kram eingeschmolzen werden).
 
S

Schorse2210

Guest
Hab mal was beim Hausschlachten erlebt, beim Nachbarn wenn die Schaafe in die Kühltruhe wanderten, wurden die noch mit Hammer und Dorn betäubt, die Insider wissen wovon ich rede. Da beim Hausschlachten immer Bier und Schluck dazu gehörte, standen der Nachbar und sein Handlanger meist nach 3 von 6 Schaafen bei meinem Opa auf dem Hof und fragten ob sie den Schußapparat leihen könnten. In dem erinnerungswürdigen Jahr standen sogar beide mit verbundenen Daumen vor der Tür als ich sie geöffnet habe. Opa erteilte mir dann den Auftrag mitzugehen, falls die Jungs fragen zur Bedienung hatten. Das Ende vom Lied waren dann 6 geschlachtete Schaafe und ich war das erste mal besoffen, mit 12!!!
Kam nach Hause und stank wie ne ganze Brauerei, Opa und mein Vater standen nur da und lachten nach der Bemerkung: "Morgen wird er die Sauferei auch bereuen!" Was soll ich sagen, die Altvorderen hatten natürlich recht...
Mit 13 ging ich dann am Hausschlachtetag der Schaafe gleich zum Nachbarn und brachte den Schussapparat vorbei, nur die Sauferei habe ich diesmal fast gelassen!;)
 
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Mein Vater hielt eine kleine Herde Angusrinder. Diese wurden anfangs auch von obigem Hausschlachter "betreut". Er war inzwischen schon an die 70 und nicht mehr gut zu Fuß. Ein bisschen bange war er wohl vor den verwilderten Weidebullen auch. Das führte dann dazu, dass ich als Sechzehnjäriger mit seinem Schussapparat auf dem Fanggatter rumturnte, bis der "Zielbulle" passend stand und den Kopf schön hochhielt. Heute undenkbar.
 

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