Auslandsjagd: Nachtsicht oder Wärmebildgerät als Vorbau für das Zielfernrohr

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Wie ich sehe gibt es da Leute die wenig Erfahrung haben. Sie werden vielleicht ihre Fehlabschüsse verheimlichen aber ich weiss wovon ich rede! Ich benutze schon jahrelang WBK‘s und habe sehr viel Erfahrung damit. Ich könnte jetzt dutzende Argumente anführen aber ich habe keine Lust dazu. Das einzige was ich dazu zu sagen habe: Vorsatzgeräte sind Quatsch da sie total ungeeignet sind für Schüsse über 50-60 Meter! Des weiteren gibt es noch andere Ursachen die dem benutzen von Vorsatzgeräten wiedersprechen!

Nun gut lieber Joe.... sicher sind WBK-Zieloptiken besser geeignet, als Vorsatz + ZF.... aber alle mal besser als gar nichts sehen und nur mit ZF in dunkler nacht agieren.

Zu Deinem Argument: Sommer, Wild steht hinter Sträuchern/Bäumen.... ja, lol... mit dem Nachtsichtgerät wirst Du es nur wesentlich schwerer finden, wenn Du nicht mal durch Zufall ein Auge erwischst. Das geht mit der WBK um Größemordnungen besser. Nachtsichtgeräte gut und schön, nur sind die Ziele mit WBK wesentlich schneller erfassbar, weil sich das Wild besser vom Hintergrund abhebt. Auf 200m wird keiner in der Nacht schießen wollen; hoffe ich zumindest. bei 40-80m siehts da schon besser aus. Im Zweifel.... natürlich Finger gerade lassen, wie im Hellen auch.
 
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Gut, ich möchte dann doch ein paar Grundsätze klären die wohl jedem einleuchten werden:
Zuerst zu den Vorsatzgeräten gernerell:
Nehmen wir an, es ist ein Swaro Zielfernrohr der neusten Generation mit 8x Vergrösserung also z.b. und 56 er Objektiv montiert. (2,3-18x56P)
Wenn man da ein Vorsatzgerät dran setzt, dann hat man folgendes:
- Man schaut mit einem 3.100€ teuren Zielfernrohr auf einen Bildschirm der keine 5 cm von der Linse des Zielfernrohres entfernt ist. (Für die die es nicht wissen: nein man sieht nicht durch ein Nachtsichtgerät hindurch, sondern auf einen Bildschirm!)
- Bei mehr als 4-5 x Vergrösserung ist das Bild dermassen Verpixelt dass man nichts gescheites mehr erkennt ( Einfach zu testen: Versuchen sie einmal mit einer 6 x Vergrösserung aus nächster nähe auf einen HD Fernseh Bildschirm zu schauen)
- Die Zielfernrohr-Montage wird enorm belastet durch das Gewicht welches am Objektiv befestigt ist, normalerweise ist das kein Problem aber man muss wissen dass durch den Rückstoss, die Energie welche auf die Montage ausgeübt wird, wesentlich grösser ist weil ja eventuell das doppelte Gewicht daran hängt.
- Die Kupplung der beiden Geräte Zielfernrohr und NSG ist nie 100% genau, somit ist auf längere Zeit mit Treffpunktänderungen durch Verschmutzung oder Abnutzung oder aber Temperaturunterschiede zu rechnen!
Mein Fazit zu den Vorsatzgeräten:
Dieselben sind nur sehr bedingt tauglich und bei längerem Gebrauch unpräzise, sie beschädigen oder belasten die Zielfernrohrmontage um das doppelte, es ist unsinnig mit einem 3.000€ Zielfernrohr, welches für höchste Ansprüche ausgelegt ist auf ein Bildschirm zu visieren, die Vergrösserung von 4-5x reicht in den meisten Fällen nicht aus um auf 300-400 Metern Wild anzusprechen ( Ich meinte nicht eine Schussabgabe, nur ansprechen), dies ist sehr frustrierend! Man kann nie sicher sein dass nach anbringen des Vorsatzgerätes, die Waffe wirklich dahin schiesst wo man hin visiert!
Es gibt wesentlich bessere Möglichkeiten die viel effizienter sind!
Es ist nur meine Erfahrung und ich bin natürlich niemandem böse der das Gegenteil behauptet. Aber wenn dieselben wirklich schon solche Geräte legal benutzt haben und mehr als nur ein paar mal, sondern häufig, dann müssten sie zum selben Schluss kommen wie ich!

Vorsatzgeräte werden militärisch nur auf kurze Distanzen genutzt (0-20-30 Meter). Sobald es um mittlere oder grössere Distanzen geht, verwendet das Militär, in die Zielfernrohre integrierte NSZ‘s. Das Top sind jetzt kombinierte Zielgeräte welche Tages-Nachtzielfernrohr und Wärmebildkamera kombinieren. Aber das ist wieder ein anderes Thema!

Ich möchte noch etwas nachtragen zu Wärmebild in Kombination mit Zielfernrohren: Auch eine erlebte Erfahrung: Wenn eine Sau sich während dem anvisieren dreht und den Kopf unten hält, dann riskiert man in die Keulen zu schiessen anstatt auf das Blatt. Ganz einfach weil man auf grössere Distanzen (zwischen 50-120Metern, man bei schlechten Sichtverhältnissen für Wärmebildkameras, Nieselregen, Nebel, hohe Temperaturen, ungünstig warmer Hintergrund) nicht mehr weiss wo hinten und vorne ist!
 
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Vorsatzgeräte werden militärisch nur auf kurze Distanzen genutzt (0-20-30 Meter). Sobald es um mittlere oder grössere Distanzen geht, verwendet das Militär, in die Zielfernrohre integrierte NSZ‘s.

Vielleicht bis du so nett und erklärst mir interessehalber, ob man bei einem NSZ durch das Gerät schaut oder wieder nur auf einen Bildschirm wie bei einem Vorsatzgerät.

Danke und WH

CA
 
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Zum detektieren von Wild bis auf die 3-4 fache Schußentfernung reicht mir eine günstige WBK, zum ansprechen verwende ich ein Nachsatzgerät auf einem Monookular mit 8fach Vergrößerung und IR-Strahler sehr erfolgreich.
Bei der Auslandsjagd habe ich diese Kombination erfolgreich bis ca. 150m geteste.
Bei überschaubaren Kosten eine funktionierende Ausrüstung, die Nachteile von Vorsatzgeräten nicht hat. Sicher auch nur ein Kompromis auf dem Weg zu einer integrieten Zieloptik die hoffendlich bald legal wird.
 
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Lieber Joe... es gibt auch Menschen, die an einen Ferrari eine Anhängerkupplung montieren.

Deine Vergleiche mit den teuren Zielfernrohren und den Nachtzieloptiken, die es am Markt gibt, hinkt gewaltig. Vorsatzgeräte sind auch nicht für den Dauereinsatz konzipiert, sondern als Ad-On, wenn es die Situation erfordert.

Diejenigen, die Monate im Ausland zur Jagd unterwegs sind, machen sich wohl um eine Montage kaum Gedanken.
 
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Wieso Vorsatzgeraet fuer auslandjagd weil ein Pular Digisight n455 oder Liemke Sperber in E ausfuerung mittels Wechselmontage einfach gegen die Tagesoptik zu tauchen ist. Viel robuster und leichter. Mit Digisight kann mann Tagsueber auch gut ansprechen und schiessen.
 
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plötzlich langen die guten Bauer Zielfernrohre wieder. Um auf einen Monitor in 4cm Abstand zu schauen reichts:ROFLMAO:. Joe hat schon recht irgendwie.
 
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Intressanter weise sind die Gläser von Vixen bei meinem Nite Site besser als deutlich teuere Premiumgläser, denke es ist der Beschichtiung im Zusammenspiel mit dem IR-Strahler geschuldet.
 
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Deine Vergleiche mit den teuren Zielfernrohren und den Nachtzieloptiken, die es am Markt gibt, hinkt gewaltig. Vorsatzgeräte sind auch nicht für den Dauereinsatz konzipiert, sondern als Ad-On, wenn es die Situation erfordert.

Jeder der 3.000€-4.000€ für ein Vorsatzgerät ausgibt, erwartet auch dass es funzt in egal welcher Situation und Dauereinsatz oder nicht, da gibt es nix zu Ad-On. Man will dass das Gerät funktioniert egal wie, wann und wie oft! 3.000€ bis 4.000€ sind schliesslich eine Menge Geld!
 
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Gut, ich möchte dann doch ein paar Grundsätze klären die wohl jedem einleuchten werden:
Zuerst zu den Vorsatzgeräten gernerell:
Nehmen wir an, es ist ein Swaro Zielfernrohr der neusten Generation mit 8x Vergrösserung also z.b. und 56 er Objektiv montiert. (2,3-18x56P)
Wenn man da ein Vorsatzgerät dran setzt, dann hat man folgendes:
- Man schaut mit einem 3.100€ teuren Zielfernrohr auf einen Bildschirm der keine 5 cm von der Linse des Zielfernrohres entfernt ist. (Für die die es nicht wissen: nein man sieht nicht durch ein Nachtsichtgerät hindurch, sondern auf einen Bildschirm!)

@JoeKox

dann sollten wir uns aber darauf verständigen, dass das € 3.000,00 teuere Swaro auf der Waffe montiert ist, weil man damit ansonsten üblicherweise bei Tageslicht jagt und man es dann nicht gegen ein günstiges Glas tauscht um damit auf den Monitor des Wärmebildvorsatzgerätes zu schauen.

Das von dir angeführte Swaro ist eben nicht primär angeschafft um damit in der angeführten Kombination nachts zu jagen und mehrheitlich bereits existent und montiert.

- Bei mehr als 4-5 x Vergrösserung ist das Bild dermassen Verpixelt dass man nichts gescheites mehr erkennt ( Einfach zu testen: Versuchen sie einmal mit einer 6 x Vergrösserung aus nächster nähe auf einen HD Fernseh Bildschirm zu schauen)

Auch das ist nur bedingt richtig. Die Wärmebildvorsätze haben beispielsweise eine optische Vergrößerung des Faktors 3x und man ist gut beraten, auf den Bildschirm nur mit 2 oder 3-facher optischer Vergrößerung der Zieloptik zu schauen. In Summe ergibt das dann eine 6 bis 9-fache Vergrößerung die - bei Verwendung einem hochwertigen Wärmebildvorsatz - definitiv nicht verpixelt ist.

Ganz sicher kennt der nutzbare Vergrößerungsbereich der Zieloptik in der Kombination Grenzen, die eine Gesamtvergrößerung wohl bei 12-fach beschränken. Das ist aber bekanntlich schon sehr ordentlich.

- Die Zielfernrohr-Montage wird enorm belastet durch das Gewicht welches am Objektiv befestigt ist, normalerweise ist das kein Problem aber man muss wissen dass durch den Rückstoss, die Energie welche auf die Montage ausgeübt wird, wesentlich grösser ist weil ja eventuell das doppelte Gewicht daran hängt.

Ein aktuelles Wärmebildvorsatzgerät wiegt nur wenig (+/- 400 Gramm) und baut sehr kurz. Der Gewichtsunterschied ist geringer (!) als der zwischen meinem Swaro Z6i und meinem S&B PMII und die vordere Länge ist nur marginal größer als bei meinem 12 fachen Swaro zu dem beschriebenen S&B PMII. Welche gewaltige zusätzliche Belastung sollte da also auf die Montage wirken, die nicht auch beispielsweise bei einem S&B PMII wirken würden.

Ein Restlichtvorsatzgerät ist wahrnehmbar schwerer und deutlich länger.

Bei einem Wärmebildvorsatz schaust Du auf einen Monitor, das ist richtig, bei einem Restlichtverstärker schaust Du, nicht wie Du es ausführst, mit deiner normalen Zieloptik nicht auf einen Monitor sondern durch den Restlichtvorsatz.

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Ich möchte noch etwas nachtragen zu Wärmebild in Kombination mit Zielfernrohren: Auch eine erlebte Erfahrung: Wenn eine Sau sich während dem anvisieren dreht und den Kopf unten hält, dann riskiert man in die Keulen zu schiessen anstatt auf das Blatt. Ganz einfach weil man auf grössere Distanzen (zwischen 50-120Metern, man bei schlechten Sichtverhältnissen für Wärmebildkameras, Nieselregen, Nebel, hohe Temperaturen, ungünstig warmer Hintergrund) nicht mehr weiss wo hinten und vorne ist!

Bei kritischen Wetterbedingungen (aufsteigende Feuchtigkeit) ist auch eine handgeführte Wärmebildkamera in ihrer Abbildungsleistung sicher eingeschränkt.


Grosso
 
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@JoeKox

Ein aktuelles Wärmebildvorsatzgerät wiegt nur wenig (+/- 400 Gramm) und baut sehr kurz. Der Gewichtsunterschied ist geringer (!) als der zwischen meinem Swaro Z6i und meinem S&B PMII und die vordere Länge ist nur marginal größer als bei meinem 12 fachen Swaro zu dem beschriebenen S&B PMII. Welche gewaltige zusätzliche Belastung sollte da also auf die Montage wirken, die nicht auch beispielsweise bei einem S&B PMII wirken würden.

Ein Restlichtvorsatzgerät ist wahrnehmbar schwerer und deutlich länger.

Bei einem Wärmebildvorsatz schaust Du auf einen Monitor, das ist richtig, bei einem Restlichtverstärker schaust Du, nicht wie Du es ausführst, mit deiner normalen Zieloptik nicht auf einen Monitor sondern durch den Restlichtvorsatz.



Bei kritischen Wetterbedingungen (aufsteigende Feuchtigkeit) ist auch eine handgeführte Wärmebildkamera in ihrer Abbildungsleistung sicher eingeschränkt.


Grosso

Also zu Wärmebild Optiken generell zum schiessen:
Ich habe mir ein Wärmebildzielfernrohr ausgeliehen um es zu testen. Dies war also ein Gerät das mit Zielkreutz ausgestattet war wie beim Militär verwendet. Fragt mich nicht nach der Marke, weiss ich nicht mehr. Aber an den Preis konnte ich mich sehr gut erinnern. (Ca. 6.500€)
Nun das Resultat:
Auf 300 Meter war es leicht möglich ein Reh von einer Sau zu unterscheiden weil Rehe lange, schmale Hälse haben, Sauen kurze, keilförmige Köpfe die dieselben normalerweise nicht über Schulterhöhe hinaus aufrichten. Auf 100 Meter war es nicht mehr möglich einen Bock von einem weiblichen Reh zu unterscheiden. Es war auch nicht möglich die Striche mit Sicherheit zu erkennen oder Keiler / Sau zu unterscheiden. Was mich aber am meisten gestört hat, war dass wenn ein unbekanntes Wild seinen Kopf zum fressen am Boden hat, und dasselbe in etwas höherem Gras steht (was man abends nicht erkennen kann) so kann man definitiv nicht sagen ob Reh oder Sau. Dann noch folgendes. Wenn die Sau (welches ja als einziges Wild nachts bejagt werden darf) sich während der äsung, sprich wenn es den Kopf unten hat, um seine eigene Achse dreht, sagen wir mal auf 100-150 Meter, dann sieht man so lange nicht wo hinten und vorne ist bis es den Kopf wieder hebt. Wie schnell hat man da in die Keulen anstatt auf das Blatt geschossen?
Es mag sein dass ein Wärmebildzielfernrohr dazu taugt einen Feind auf 100-300Meter zu beschiessen, weil es im Krieg darauf ankommt den Gegner ausser Gefecht zu setzen egal ob tot oder verletzt, auf der Jagd kommt es aber darauf an dem Wild so wenig Schmerzen als möglich zu bereiten. Darum sind für mich persönlich, Wärmebildzielgeräte, egal in welcher Ausführung, für die Jagd untaugliche Kriegsgeräte und keine Jagdgeräte!
Nur meine Meinung und andere die vielleicht bei exzellenten Wetterkonditionen andere Erfahrungen gemacht haben, können ruhig anderer Meinung sein, die ich auch respektiere, aber leider sind die Wetterkonditionen meistens nicht optimal! Das genaue ansprechen des Wildes ist nun einmal wichtigste Aufgabe bei der Jagd!
 

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