Einarbeitung auf Futterschleppe/Schweiß

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Am Ende hab ich zwar ne Schwarte liegen,damit ein Ziel markiert ist. Aber der Hund bekommt für das erreichen des Ziels sein lieblingsspielzeug.und genau das bekommt er immer nur nach erbrachte Arbeit und nur kurz...
Und er ist genau darauf gallig
Sowas interessiert meinen überhaupt nicht, Futter/Leckerlies dito. Auch wenn er einen Tag nichts zu fressen bekommen hat. Zuerst gibt es immer etwas zum Spielen von dem, womit die Fährte gelegt worden ist und irgendwann interessiert er sich dann für Fressen...
 
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Tja. So verschieden sind die Hunde. Und jeder der seinen Hund ausbildet muss halt selber herausfinden was seinen Hund animiert und was nicht...
 

z/7

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Wenn er sich fürs Fressen erstmal nicht interessiert, heißt das nur, daß er die Sache so aufregend findet, daß sein Organismus zu beschäftigt damit ist, als daß er sich groß mit Stoffwechsel befassen könnte.

Viele Hunde sind regelrecht enttäuscht, wenn die Fährte schon zuende ist, und würden lieber weiterarbeiten.

Macht alles nix. Das baut Erwartungshaltung auf, die die Motivation für das nächste mal liefert.

Wenn der Hund nicht gleich so mitspielt, wie man sich das vorstellt, nicht sofort was anderes probieren, sondern sein Ding einige Male durchziehen. Der Hund kann auch lernen, sich auf etwas zu freuen. Das setzt aber voraus, daß der Ablauf immer gleich ist. Die einzelnen Schritte haben dann Signalwirkung.

Oft wird der Fehler schon ganz am Anfang gemacht, daß man mit dem Hund aus dem Auto zur Fährte stürzt und er soll sofort loslegen. Genau anders ist es richtig. Zeit lassen. Riemen vorbereiten. Hund dabei ruhig zusehen lassen. Wenn er drängelt, anbinden. Zum Anschuß gehen. Hund ein paar Meter entfernt an den Riemen legen und wieder anbinden. Anschuß selbst in aller Ruhe suchen, studieren, Zeit lassen. Dann den Hund holen, und mit ihm zusammen den Anschuß untersuchen. DANN dem Hund Riemen geben, und ihn machen lassen. Manchmal geht er sofort auf die Fährte, sehr oft wird aber auch erst das unmittelbare Umfeld abgesucht. Meist muß man da nicht eingreifen, der Hund geht dann von selbst auf die Fährte. Das muß man aber sehen. Solange er für seine Verhältnisse ruhig arbeitet, ist in der Regel alles ok.

Ans Ende der Fährte natürlich die Läufe oder Decke/Schwarte von dem Stück, mit dem die Fährte getreten/geschleppt wurde. Hab ich oben vergessen zu erwähnen. Gern damit zergeln wenn gefunden, oder ein Lauf an ne Reizangel. Danach am "Stück" ablegen und kurz außer Sicht gehen, am Anfang nur kurz und nicht weit, später immer länger.

Leckerli wird nach dem Zergeln dann meist auch schon genommen, da der Hund damit Spannung abbauen kann.

Ps. Wildteile erst unmittelbar vor der Arbeit ans Ende legen. Übernacht finden die Dinger meist dankbare Konsumenten...
 
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Ans Ende der Fährte natürlich die Läufe oder Decke/Schwarte von dem Stück, mit dem die Fährte getreten/geschleppt wurde. Hab ich oben vergessen zu erwähnen. Gern damit zergeln wenn gefunden, oder ein Lauf an ne Reizangel. Danach am "Stück" ablegen und kurz außer Sicht gehen, am Anfang nur kurz und nicht weit, später immer länger.

Kurze Frage: Das Ablegen des Hundes am "Stück", warum macht man das, was wird damit bezweckt?
 
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Kurze Frage: Das Ablegen des Hundes am "Stück", warum macht man das, was wird damit bezweckt?

Dann kann man schauen, dass der Hund allein nicht anschneidet ;-)
Und man kann in Ruhe die Riemenarbeit ausklingen lassen, so wie man sie begonnen hat.
 
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Ein Dackel, der nicht verfressen ist? Den würd ich umtauschen, weil offensichtlich kaputt... :D

Im Ernst:
Wenn Futter nicht funktioniert, kannst auch ein Lieblingsspielzeug zur Konditionierung nutzen. Muss halt Schweißgeruch haben und bei erfolgtem Fund muss der Hund sein Spielzeug kriegen.
 
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Ist m.E. eine längst überholte Anforderung aus vergangener Zeit...

Bin ich ganz bei dir. Die Zeiten in denen der Hund am Stück abgelegt wurde um es zu verteidigen während man ins Dorf marschiert um Bergehilfe zu organisieren sind lang vorbei.
Mal davon abgesehen hab ich das kleinste Problem damit wenn der Hund am liebsten das ganze Stück fressen würde wenn er angekommen ist, dann will er nämlich auch um jeden Preis ankommen und das is am Schweißriemen sehr sehr vorteilhaft.

Die Fährte/Schleppe selber scheint hier ja nicht das Problem zu sein, sondern eher das Verhalten am Ende wenn ichs richtig verstanden hab? Wurde ja schon 100x gesagt aber hier gilt es rauszufinden was er braucht als Belohnung. Da gibt es vom fressen, spielen, kuscheln viele verschiedenen Charaktere. Bin aber kein Dackelexperte, hab nämlich keinen.

Was ich auch gelesen habe und was meiner Meinung nach Quatsch ist, ist das Schleppen von gesamten Stücken. So eine massive 10 spurige Duftautobahn braucht der Hund nicht. Ein Haupt, Lauf, Teller/Lauscher reicht, je nach Ausbildungsstand. Und genau das geschleppte muss dann am Ende liegen, keine trockene 100 Jahre alte Schwarte/Decke.

Auch hier ist schon die Stückgleichheit sehr wichtig!! Bei manchen VSP wird mit Rotwildschweiß gespritzt/getupft und am Ende liegt ein Stück Rehwild. Hat man einen guten Hund am Strick wird er das anzeigen, aber dann versuchen den Anschluss zu finden wo denn seine Fährte weiter geht. Völlige Fehlverknüpfung für den Hund!
 

z/7

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Kurze Frage: Das Ablegen des Hundes am "Stück", warum macht man das, was wird damit bezweckt?
Ganz generell war das früher zum Bewachen gedacht, bis man Bergehilfe geholt hatte. Heute ist es meist nur noch prüfungsrelevant und ich nutz es auch ganz gern als eine Ablegeübung unter vielen. Eine, die für den Hund zur Abwechslung auch mal Sinn macht.

Anschneiden ist imho eine Frage des Respekts, den der Hund vor dem Führer/Menschen generell hat. Bei Schweißhunden in der Situation der Nachsuche u.U. eher abträglich. Drum mach ich den Hund ganz gern genossen, bevor ich ihn am Stück ablege.
 
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Ganz generell war das früher zum Bewachen gedacht, bis man Bergehilfe geholt hatte. Heute ist es meist nur noch prüfungsrelevant und ich nutz es auch ganz gern als eine Ablegeübung unter vielen. Eine, die für den Hund zur Abwechslung auch mal Sinn macht.

Anschneiden ist imho eine Frage des Respekts, den der Hund vor dem Führer/Menschen generell hat. Bei Schweißhunden in der Situation der Nachsuche u.U. eher abträglich. Drum mach ich den Hund ganz gern genossen, bevor ich ihn am Stück ablege.

Okay, ich hatte überlegt ob das Ablegen am Stück ggf. auch eine psychologische Wirkung auf den Hund hat, die der Ausbildung förderlich ist.

Zufällig besuche ich gerade selbst einen Erstlingsführerkurs, für Teckel, die im Herbst die Schweißprüfung absolvieren sollen. Bei den bislang vermittelten Inhalten habe ich viele Übereinstimmungen mit den von dir gegebenen Tipps gefunden. Nur das mit dem Ablegen am Stück war neu für mich ;-)

Da es sich speziell um Teckel handelt und die meisten Hunde im Alter von 6 bis 12 Monate sind (wie der des TS), ist es vielleicht hilfreich, wenn ich die Herangehensweise in diesem Erstlingsführerkurs einmal kurz beschreibe:

1) Grundvoraussetzung für die Teilnahme war, dass die Hunde Grundgehorsam mitbringen. Der Hund sollte vor Beginn des Kurses bei Fuß gehen können und man sollte ihn ablegen können.

2) Zunächst wurde die Wildschärfe der Hunde an der Reizangel getestet. Dabei wurden Rehwilddecken und Sauschwarten verwendet. Nicht alle Hunde reagierten gut auf Schwarzwild. Die Reizangel diente hier nicht nur dem Zweck die Wildschärfe des Hundes herauszufinden, sondern der Hund sollte für seine erste Schleppe auch ein bisschen Grelle gemacht werden.

3) Mit den Rehwilddecken wurden anschließend kurze Schleppen (ca. 200-300 Meter) gezogen, wobei die Teilnehmer des Kurses jeweils so aufgeteilt wurden, dass der Hundeführer immer eine fremde Schleppe bekam. Standzeit der Schleppe war ca. 2-3 Stunden. Die Schleppe war gut markiert (durch Markierungsband an den Bäumen), so dass Abweichungen des Hundes gut erkannt werden konnten.

4) Für den Beginn der Schweißarbeit (hier Schleppe) wurde dann bei allen Hunden das gleiche Prozedere verwendet, welches über den gesamten Kurs konstant gehalten wird. Dies soll es dem Hund leichter machen, zu erkennen was in dieser Situation von ihm erwartet wird.
Der Hund wurde bis mehrere Meter vor den "Anschuss" geführt und dann auf einer kleinen Decke abgelegt. Der Hundeführer begab sich dann zum Anschuss um diesen eine Zeit lang zu untersuchen und das Interesse des Hundes zu wecken. Im Anschluss wurde dem Hund die Schweißhalsung angelegt und er wurde zum Anschuss angetragen. Der "Anschuss" war durch Schnitthaar für den Hundeführer kenntlich gemacht. Die Suche startete dann immer mit dem gleichen Kommando "such Verwund" in einer für den Hund motivierenden Tonlage.

Die anderen Kursteilnehmer folgten in einigem Abstand um aus der Arbeit des Hundes und des Hundeführers zu lernen. Die Hunde sind letztlich alle zum "Stück" gekommen, wenn auch mit oder ohne Korrekturen und in unterschiedlichem Tempo. Die Hunde wurden, angekommen am Stück, intensiv durch den Hundeführer gelobt (in hoher Tonlage), anschließend einige Meter abgetragen und bekamen dann zur Belohnung ein besonderes Leckerli.
Im Anschluss gab es für die Teilnehmer noch ein Abschlusgespräch im Clubhaus mit Tipps für die nächste Übungseinheit.

Diese DTK Ortsgruppe führt diese Kurse schon seit vielen Jahren durch und hat sich ihr eigenes Prozedere dafür erarbeitet. Es sind halt Teckel, einen BGS wird man nicht zum Anschuss tragen. Auch geht es hier um die "normale" Schweißprüfung des DTK. Bei der Verbandsschweißpüfung sind die Prüfungsinhalte andere.
 

z/7

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Danke für den Bericht, immer interessant zu erfahren, wie andere vorgehen.

2-300 m kommt mir etwas lang vor für eine erste Fährtenarbeit. Wird das gemessen oder ist das nur eine Vermutung?
 

z/7

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Okay, ich hatte überlegt ob das Ablegen am Stück ggf. auch eine psychologische Wirkung auf den Hund hat, die der Ausbildung förderlich ist.

Ganz sicher macht das auch was mit dem Hund. Zum einen wie powerslave schon schrieb, der Hund hat Gelegenheit, runterzukommen, das erlebte nochmal zu verinnerlichen, seinen Erfolg auszukosten. Gleichzeitig wird ihm grade durch die Abwesenheit des Führers dessen Rolle bewußt gemacht. Darum soll das auch möglichst nicht in Streß ausarten. Deshalb klein anfangen, solang der Hund nicht von sich aus gern liegenbleibt, lieber anbinden, nicht weit weggehen, kein großes Bohai veranstalten, sondern ganz selbstvertändlich agieren. Nur dann hat der Hund auch die Sicherheit, daß er entspannen kann.
 
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Danke für den Bericht, immer interessant zu erfahren, wie andere vorgehen.

2-300 m kommt mir etwas lang vor für eine erste Fährtenarbeit. Wird das gemessen oder ist das nur eine Vermutung?

Die Entfernungsangabe stammt aus den Vorgesprächen zur Fährtenarbeit. Gefühlt waren es auch 200-300 Meter. Die Strecke wird allmählich gesteigert, bis auf 1000 Meter, die auch mit GPS ausgemessen werden. Mir kam es auch lang vor, für eine erste Übungseinheit, andererseits muss man berücksichtigen, dass eine Schleppe mit Rehdecke und dieser Standzeit sicherlich auch keine große Herausforderung für den Hund ist.

Soweit ich weiß, wird in der nächsten Übungseinheit wieder mit einer Schleppe gearbeitet. Im Anschluss wird dann zu "Blut" übergegangen (allerdings nur aus logistischen Gründen, es ist schwer die erforderliche Menge Schweiß für eine so große Anzahl an Hunden und Übungseinheiten zu bekommen) . In Summe sind bis zur Schweißprüfung 20-30 Übungseinheiten geplant, was mir auch viel vorkommt.
Aber da gehen die Meinungen auseinander. Manche sagen, wenn der Hund es kann zur Prüfung anmelden, bevor ihm langweilig wird. Andere sagen viel hilft viel, man kann nicht genug üben. Kommt wohl auch immer darauf an, welchen Zweck man verfolgt. Einen Hund durch eine Prüfung zu bringen oder einen guten Schweißhund für Nachsuchen auszubilden. Beides geht in dieselbe Richtung, stimmt jedoch nicht zu 100% überein.
 

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