Das "wir" ist es, was ich an den Jagdvideos der Selbstdarsteller schade finde: es geht ihnen in erster Linie darum, die menschlichen Protagonisten in Szene zu setzen, nicht mehr das Wild, die Jagd oder die Natur. Dabei steigt der Zeitanteil, in dem im Video Musik gespielt und gelabert wird, statt die Geräusche des Waldes, die Stimmung einer Pirsch oder eines Ansitzes zu transportieren.
Ähnlich, wie gute Comedy zerstört wird, wenn sie unter Leistungsdruck entstehen soll, kommt auch bei Jagdvideos nix Vernünftiges mehr raus, wenn den Konsumenten in möglichst kurzen Abständen neue Action geboten werden soll. Spannende Jagderlebnisse lassen sich nicht in Serie produzieren, dazu braucht es Zeit und wer sich unter Druck fühlt, schnell wieder liefern zu wollen, gerät leicht in Gefahr, "grenzwertige" Aktionen zu erzwingen (ganz allgemein, nicht diesem Fall unterstellt!).