Den Zukunftsbock, den man nicht schießen sollte...

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Klar muss man solche Entscheidungen individuell für sich treffen, aber ein Starker 2-Jähriger kann im nächsten Jahr schon wieder schwach sein, hatte halt im falschen Moment im Winter irgendeine Krankheit. Oder er sucht sich einen Platz in einem Nachbarrevier, warum auch immer. Die Gene, die er verteilt, haben nichts mit der Trophäe zu tun.

Naja, Krankheit im Winter, schlechtere Trophäe im nächsten Jahr, dass ist schon eine recht konstruierte Argumentation. Es geht doch eher darum, was wahrscheinlich ist.

Aufgrund welcher wissenschaftlichen Studien hat eigentlich die Genetik "keinerlei" Einfluss auf die Trophäe?
Wenn man berücksichtigt, dass beim Menschen selbst Dinge wie die eigene Persönlichkeit im Wesentlichen durch die genetischen Vorgaben geprägt sein könnten, finde ich es erstaunlich, wie man zu dem Schluss gelangt genetische Vorgaben hätten keinerlei Einfluss auf die Trophäenentwicklung von Rehwild.
 
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Um bei den Hirschen und insbesondere den Böcken zu bleiben , natürlich spielt die Genetik eine wichtige Rolle. Es ist in den Genen vorgeschrieben wie etwas werden kann , aber nicht muss.

Durch entsprechenden Lebensraum und Äsung kann das Wachstum jedes Gehörns oder Geweih deutlich beeinflusst werden. Man kann etwas dadurch verschönern aber nicht beliebig aus jedem Horn oder Geweihträger einen hochkapitalen Hirsch erzeugen. Auf der anderen Seite können schlechte Bedingungen einen genetisch gut veranlagten Hirsch nie zu etwas kapitalem werden lassen.

Durch intensive Trophäenjagd wird der genetische Pool einer Art geschwächt.
 
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Westwood

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Der in erster Linie zählende Selektinsfaktor ist doch wer die Musik bezahlt...
So Leid es mir tut, ich bin auch kein Pächter aber wenn die Vorgabe ist das dieses und jenes geschossen werden darf und anderes nicht dann muss ich entweder damit Leben oder halt nicht.

Sicherlich kann man seine Meinung mit einbringen und wir in manchen Revieren auch angehört, sollte es aber die sein das der Pächter bei seiner Meinung bleibt dann ist dem halt so.
Unterm Strich ist es ja nunmal auch sein Problem wenn Schäden Überhand nehmen.
 
G

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Guest
1. - Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen.

2. - Fortbildung ist bei Jägern oft ein Fremdwort.

3. - Man kann niemanden fortbilden, der sich in seiner Scheinkompetenz ausruht.

--> Entweder Du jagst da so weiter, wie die wollen oder (flapsig formuliert) Du musst erstmal ihre Neugier auf die wildbiologischen Erkenntnisse der letzten 50 Jahre wecken. ;)


Wie hier schon mehrfach gepostet, bestimmt derjenige die Musik, der die Kapelle bezahlt. Daraus zu schlussfolgern, daß er unglücklich oder nicht bereit wäre sich fortzubilden ist, ist reine Unterstellung oder Ideologie. Wenn die studierten Forstler Wild in der Notzeit durch den Schnee treiben, einlappen oder mit Pyrotechnik bewerfen unterstellt ja auch niemand, daß sie es nicht besser wüssten oder ihnen die Fortbildung fehlt. Es scheint ihnen aber als Jagdherr im Sinne ihrer Jagd opportun zu sein. In gleicher Denke kann aber der private Pächter auch in seinem Revier sein JagdRECHT so ausüben, wie ihm das in Abstimmung mit Verpächter und im Einklang mit dem Jagdgesetz, angezeigt erscheint. Wenn er beispielsweise der Meinung ist, es wird kein schwarzes Rehwild geschossen, dann ist das eben so. Ein "Beweis", daß der Pächter sich dann nicht mit Verbiss auskennen würde ist das aber noch lange nicht.
 
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Bleibt zu hinterfragen ob das menschliche Gefühl für Gehörnästhetik ein genetischer Selektionsfaktor für ein Wildtier sein sollte
Wenn du einen Menschen siehst, mit schütterem Haar und schlechten Fingernägeln, sagt das genau das gleiche aus , wie das Gehörn am Bock.
Es sind ganz klare Weiser zur Gesundheit.
Es hat nichts mit Ästethik zu tun.
Meist kommen dann noch weitere Merkmale hinzu.
Starke Böcke die noch zur Reproduktion beitragen schießt man besser nicht, wenn man auf eine gesunde Population achtet.
Das ist nebenbei gesetzliche Grundlage der Jagd.
(2) Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt
 
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Bleibt zu hinterfragen ob das menschliche Gefühl für Gehörnästhetik ein genetischer Selektionsfaktor für ein Wildtier sein sollte

Ein starkes Geweih beim Hirsch bspw. ist Ausdruck von körperlicher Gesundheit und zeigt den Damen des Rudels den besten Vererber, deswegen wird der vor den schwachen bevorzugt.
Das ist Genetik.
 
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Jungejunge,
wenn ich Gäste im Revier habe wir geschossen was Jagdzeit hat und der Abschussplan hergibt. PUNKT.

Bin ich irgendwo eingeladen verfahre ich genauso. Will einer Herrgot und Zuchtmeister spielen soll er sich alleien raushocken oder jemanden suchen dem jagdlich langweilig ist. :rolleyes:
 
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Starke Böcke die noch zur Reproduktion beitragen schießt man besser nicht, wenn man auf eine gesunde Population achtet.
Das ist nebenbei gesetzliche Grundlage der Jagd.
wenn der "starke Bock" sich schon mehrfach vererbt hat und diese Genträger noch im Revier sind, würde ich den Starken im Erntealter schon erlegen. Die Nachkommen der ersten bzw. zweiten Generation (je nach Mendel) brauchen ja auch mal ihren Einstand. Wenn diese allerdings wahllos entnommen wurden, sollte man den Starken hegen und pflegen.
 
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Jungejunge,
wenn ich Gäste im Revier habe wir geschossen was Jagdzeit hat und der Abschussplan hergibt. PUNKT.

Bin ich irgendwo eingeladen verfahre ich genauso. Will einer Herrgot und Zuchtmeister spielen soll er sich alleien raushocken oder jemanden suchen dem jagdlich langweilig ist. :rolleyes:


Jo. Hauptsache Finger krumm machen.
 
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"In Reviermitte lassen, an der Grenze darfst du alles schießen."

Sehe ich genau anders herum.

Wenn ein Bock nicht mehr ist wird sein Revier neu besetzt oder bestehende vergrößert. So zieht man seine Böcke von der mitte an die Grenze. Meine Meinung!

Ist bei uns aber auch egal. Wenn der Bock passt dann passt er. Entscheidet der, der schießt. Egal wie stark oder wo.

Wobei wir aber auch mit unseren Nachbarn das abkommen haben das gerne mal über die Grenze geschossen werden darf. (Sicherheit vorausgesetzt)

Verbiss, Wildbretgewichte und Trophäen zeigen das wir es gar nicht so schlecht machen.

Wenn ich die Wahl habe schieße ich auch zuerst schwache jährlinge. Geht aber bei naturnahem Waldbau nicht immer und überall.

Gruß Weichei
 

MSP

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Im Wald beim bösen Forst machen wir es so: Wir schiessen die Böcke, die wir sehen. IdR hat man im Wald nur Sekunden zur Entscheidung bei Anblick. Das Gehörn wird abgesägt und zur Güteprüfung an den Teckel gegeben. Das Gehörn von gut veranlagten Böcken hält deutlich länger, bis es glattgeknabbert ist.
 
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Jungejunge,
wenn ich Gäste im Revier habe wir geschossen was Jagdzeit hat und der Abschussplan hergibt. PUNKT.
Bin ich irgendwo eingeladen verfahre ich genauso. Will einer Herrgot und Zuchtmeister spielen soll er sich alleien raushocken oder jemanden suchen dem jagdlich langweilig ist. :rolleyes:

Und sollte einer Deiner Gäste dann eben nicht auf alles, was sich irgendwo zeigt, Dampf machen, hast Du selbstverständlich jedes Recht als JAB, ihm zu empfehlen, sich irgendwo eine neue Jagdgelegenheit zu suchen, hindert Dich niemand dran.
Markige Sprüche sind daher eher "eingeschränkt sinnvoll" und angekündigtes Missachten von jagdlichen Vorgaben schlicht überheblicher Dummfug.
 
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Im Wald beim bösen Forst machen wir es so: Wir schiessen die Böcke, die wir sehen. IdR hat man im Wald nur Sekunden zur Entscheidung bei Anblick. Das Gehörn wird abgesägt und zur Güteprüfung an den Teckel gegeben. Das Gehörn von gut veranlagten Böcken hält deutlich länger, bis es glattgeknabbert ist.
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjspozzuLviAhWrwMQBHQ7BBXEQwqsBMAF6BAheEAc&url=https://www.youtube.com/watch?v=C7M99j3NTgg&usg=AOvVaw1fTrLm0wChEKhqDv5YbDA_

:ROFLMAO:
 
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