Nachsuche - Reicht mein Equipment

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10 Nov 2017
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Vielleicht kam das beim initialen Beitrag nicht deutlich raus, ich bin als zweiter Mann dabei und habe die Waffe nur zur Selbstverteidigung im absoluten Notfall. Sonst schießt ohnehin immer nur der Hundeführer. Und selbiger meinte zu mir "nimm mit, womit du dich wohlfühlst".
Das kann man als großes Kompliment an dich und als großen Vertrauensvorschuss seitens des HF auffassen. Der braucht deinen Feuerschutz nämlich nicht - im Gegenteil.
Genausowenig brauchst du eine Selbstschutzwaffe. Tue einfach exakt das, was der HF dir aufträgt, und du hast die womöglich beste Leibwache der Welt.

Wir hier lassen die HFs grds. allein ihr Ding machen, bleiben dabei in Deckung und kommen erst raus wenn man uns zum Bergen ruft. Falls wir zum Mitgehen eingeladen werden, dann gilt Schusswaffenverbot für die Begleiter unabhängig von Erfahrung, Rang oder Stand.
Blankwaffen dagegen sind erlaubt. Manche schleppen eine Saufeder mit - vorgeblich damit der HF sie nicht tragen muss, in Wahrheit vermutlich zur Beruhigung des eigenen Nervenkostüms ;)

Die meisten in meinem Umfeld - mich eingeschlossen - haben daher bzgl. Feuergefechten mit annehmenden Schweinen keine Übung und/oder Erfahrung. Und wir sind froh darüber (!) :rolleyes:
 
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MSP

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4 Mrz 2014
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Equipment für Leute, die einen NSF begleiten wollen:
1.) Ganz wenig anziehen. Es wird sehr warm, unabhängig von der Jahreszeit.
2.) Warnweste ist Pflicht.
3.) Schusswaffen zu hause lassen. Wenn man sie situationsbedingt dabei hat und nicht im Auto lassen möchte, nach Absprache ungeladen mitführen. Wichtig: Wenn es über die Jagdgrenze hinaus geht, ist ausschliesslich der bestätigte NSF berechtigt, Waffen zu führen. Dies dürfte in den meisten deutschen Revieren schnell der Fall sein.
4.) Kenner nehmen noch Aufbrechwerkzeug und was zu trinken mit.
5.) Wenn ich ohne Schusswaffe Angst habe, lasse ich den NSF alleine gehen und halte die Stellung.
 
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Hallo,

wenn du einen kurzen Rep. in .308 hast, hast du doch schon die Basis. Laß dir darauf eine gute, offene Visierung (kein Showstück, sondern eine mit der man auch zielen und treffen kann) montieren und achte auf nicht zu kurze Visierlinie (d.h. Abstand zw. Kimme und Korn).

Eine KW ist eine feine Sache, die sollte aber nur auf imobiles Wild eingesetzt werden.
Die meisten .357er und .44er Magnums "führt" eher der Waffentresor als deren Besitzer.
Da bist du mit deiner 9mmPara auch gut bedient.

Dann lieber eine größerer Blankwaffe wie Hirschfänger, Waidblatt oder ein gutes Bajonett (Kirschbaum oder Weyersberg/Solingen) oder ein besseres Bowie-Messer am Gürtel. Natürlich auch eine kl. Blankwaffe zum Rehwildabnicken.

Das wichtigste ist aber der Hund. Man könnte sagen, daß der HF eher "Ausrüstungsgegenstand" seines Hundes ist. Der HF hat seinen Hund auf die Fährte anzusetzen und wenn nötig am Ende der Nachsuche das Stück abzufangen/Fangschuß abgeben.
Der Rest, also der überwiegende Teil der Nachsuche, hat vom "vierbeinigen Nasendoktor" vorgenommen zu werden. Er führt seinen Besitzer zum Stück, nicht umgekehrt !
Dazu ist ein intensives Vortraining mit angelegten Schweißfährten unterschiedl. Länge, unterschiedl. Liegezeiten in unterschiedl. Terrain zu unterschiedl. Witterungsverhältnissen von Nöten. Dieses Vortraining dauert Monate und zeigt erst, ob der Hund (und auch sein Führer) überhaupt für die Schweißarbeit taugen.
Auch der bereits ausgebildete SH und HF hat sein Können durch stetiges Üben an der künstl. Schweißfährte immer wieder aufzufrischen.
Einen SH zu führen und da ist jetzt nicht explizit ein HSH oder BGS gemeint, ist nichts für "mal so nebenbei". Nachlässigkeiten in der Übung der Schweißarbeit schlagen sich prompt auf die Nachsucheergebnisse in der Revierpraxis nieder.
 
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Angesichts vergleichbarer Fäden zum Thema Kurzwaffe/Fangschuss freut es mich, das so viele Postings alle in die gleiche Richtung gehen. Ich denke ein Trödstarter bekommt selten soviel Einigkeit als Ratschlag serviert.
 
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Nachsuchen die in unübersichtliches Gebiet (zB. Maisfeld) führen überlässt man einem eingespielten Nachsuchengespann. Allerdings wenn ich, aus welchem Grund auch immer so eine NS durchführen müsste, dann NIEMALS ohne KW mit dementsprechender FS- Muni. Der annehmende Sau eine auf die ,,12" zu geben, ist ein Kapitel für sich, das sehr viel Übung vorraussetzt! Denn selbst mit der ,,kalten Waffe" kann das Abfangen für einen ungeübten sehr schmerzhaft und schlimmer werden. Es wird wohl in unseren Breiten kaum etwas gefährlicheres als ne angeschweisste Sau/Keiler geben......wie immer, nur meine Meinung.
MfG.
 
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Okay Du hast max eine Bierdeckelgröße die sich unkontrolliert blitzschnell in alle Richtungen bewegen kann. Nur der "Brainshoot" stoppt eine Sau mit der Kurzwaffe. Viel Spaß beim Üben.
Warum man so wenig über missglückte Kurzwaffenfangschüsse hört? Die einen verwenden keine KW und die anderen warten jahrelang auf eine Möglichkeit.
 
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Nachsuchen die in unübersichtliches Gebiet (zB. Maisfeld) führen überlässt man einem eingespielten Nachsuchengespann.

Richtig! Eigenschutz geht da vor! NSF beißen nicht und es ist nur löblich diese im Fall der Fälle anzurufen. Sie helfen zudem gern und zeitnah und freuen sich über die Arbeit für Ihren Hund ;)

Verstehe den Nachsuchenführer nicht, dass er dich ohne geeignete Hose usw. mit ins Maisfeld nimmt.

Das ist grob fahrlässig. Bevor man sich über die Bewaffnung Gedanken macht, besser daran denken was passieren könnte. Aus der Region. Nachsucheunfall
Aus diesem Grund gehen die NSF bei uns in der Gegend auf Sauen ab ~50kg , sofern möglich, nur noch im Team. Untereinander eingespielt und vertraut eine solide Absicherung. Sollte dann doch was passieren ist direkt Hilfe vor Ort.

3.) Schusswaffen zu hause lassen. Wenn man sie situationsbedingt dabei hat und nicht im Auto lassen möchte, nach Absprache ungeladen mitführen. Wichtig: Wenn es über die Jagdgrenze hinaus geht, ist ausschliesslich der bestätigte NSF berechtigt, Waffen zu führen. Dies dürfte in den meisten deutschen Revieren schnell der Fall sein.
In BW falsch. Da darf ein weiterer Jagdscheininhaber auch mit mehreren Waffen die Nachsuche eines anerkannten NSF über Grenzen mit begleiten.

Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG)
§ 39
5. Zum Zwecke der Wildfolge dürfen anerkannte Nachsuchegespanne ohne Zustimmung der jagdausübungsberechtigten Personen des angrenzenden Reviers die Reviergrenzen unter Mitführung geeigneter Jagdwaffen sowie in Begleitung einer weiteren zur Nachsuche ausgerüsteten Person, die Inhaberin eines Jagdscheins ist und ebenfalls geeignete Jagdwaffen führen darf, überschreiten, die Wildtiere erlegen und versorgen. [...]

In der Regel werden da auch nur erfahrene Personen von den NSF mitgenommen, die die entsprechende PSA tragen und zuvor schon ein paar Nachsuchen unbewaffnet begleitet haben, sodass man sich eben kennt und eine Vertrauensbasis entstanden ist.
 
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24 Sep 2017
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Wer das Stück nicht mit der blanken Waffe abfangen will, mag die Kurzwaffe nehmen. Auf einer Nachsuche, im Mais, bei einer plötzlich angreifenden Sau?
Stolpert man dann dem NSF mit gezogenem Komplexkompensator hinterher? Gegen eine annehmende Sau noch zu ziegen und im Mais zu treffen??? Django kanns . Aber der war einsam aber schneller....
Ich habe fast ein Jahrzehnt Polizeibeamte im Schußwaffengebrauch ausgebildet - an Gewehr, MP und Kurzwaffe. Es dauert lang, bis man intuitiv sicher schießen kann und eine mannsgroße Figur zuverlässig trifft. Eine bierdeckelgroße Fläche...im Mais...aus dem Holster????
Das kann man nicht üben und diese Erfahrung besitzt niemand. Das beste Schießkino der Welt kann das nicht wirklich darstellen.
 
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5 Dez 2013
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Der hat ein verdammt guten Hund (y)
Wäre sonst übel ausgegangen!
(Zumindest wenn die 2. Person weiter gefilmt hätte, bzw die Reaktionszeit kann schon für ernsthafte Verletzungen reichen..)
 
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