Jagdlich relevante Präzision

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Ich hab da inzwischen eine recht radikale Position. Man sollte sich aus meiner Sicht von den letzten 20 Erlegungen anschauen wo man vorher den AUSSCHUSS eingeplant hätte und wo er dann später lag. Die größte Abweichung in cm zum geplanten Ausschuss x 2 stellt dann den Streukreis des Schützen im der Summe seiner jagdlichen Praxis war. Auf Grundlage dieser Zahl entscheide sich dann ob 2 oder 5cm unter Schießstandbedingungen was ausmachen. Und ganz ehrlich gesagt, wenn man noch weiter als nur 20 Erlegungen zurück schaut ist man mit einem Bierdeckel sehr gut bedient.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Das Schussbild ist von mir. Jagdliche Schussdistanzen (über alles bislang erlegte Wild in den letzten Jahren) ~50 mtr im Durchschnitt.

Ausgangsbasis ist eine Mauser 66 in 7x64 mit Barnes TTSX (soll aber keine Kaliber/Munitionsdiskussion werden)
Für deine Art zu jagen (und meine auch) und die damit verbundenen Distanzen mit Sicherheit ausreichend. Aussagekräftig sind für mich aber eher mehrere Schussgruppen. (3 ev. Schützenfehler?) Ich wäre allerdings nicht zufrieden damit und würde vermutlich andere Munition probieren. Meine 308 schießt mit ~ 8gr Geschoßen ähnlich, mit 10,7 oder 11,7 aber ca 2-2,5 cm Streukreise.
 
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Wer mit dem ersten Schuss auf die gewünschte Distanz einen Streukreis kleiner einem üblichen Kaffeebecher trifft kann damit jagen gehen.

Als Sportschütze könnt ich damit allerdings nix anfangen.
 
S

Schorse2210

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Moin,

das berühmte 5-Mark-Stück (Durchmesser 30mm) sollte man auf dem Stand bei 100m, Ruhe und guter Auflage schon treffen.
Auf der Jagd kommen dann immer Einflüsse dazu, die den Streukreis wachsen lassen, wie wackelige Auflage, Aufregung oder höhere Entfernung.

Streut die Munition und die Waffe wie bei von Dir oben gezeigt würde ich etnweder noch ein bis zwei weitere Gruppen schießen um zu sehen, ob der Schuldige nicht doch am Schaft hängt...
Sollte sich keine Besserung einstellen würde ich mir eine andere Munition zum Vergleich besorgen.

WmH
Schorse

Vorsicht, dieser Beitrag enthält eine persönliche Meinung, die nicht übernommen werden muss!
 
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Ich hab da inzwischen eine recht radikale Position. Man sollte sich aus meiner Sicht von den letzten 20 Erlegungen anschauen wo man vorher den AUSSCHUSS eingeplant hätte und wo er dann später lag. Die größte Abweichung in cm zum geplanten Ausschuss x 2 stellt dann den Streukreis des Schützen im der Summe seiner jagdlichen Praxis war. Auf Grundlage dieser Zahl entscheide sich dann ob 2 oder 5cm unter Schießstandbedingungen was ausmachen. Und ganz ehrlich gesagt, wenn man noch weiter als nur 20 Erlegungen zurück schaut ist man mit einem Bierdeckel sehr gut bedient.
Hä? Der Ausschuss hängt aber ja viel mehr mit dem Winkel zusammen, oder ggfs. einem Knochentreffer im Stück, als mit meinem Abkommen als zweidimensionalem Punkt und der davon (je nachdem) abweichenden tatsächlichen Treffpunktlage auf dem Stück. Der Ausschuss hat mit dem Zielen/Treffen erstmal nichts zu tun, der resultiert dann im Optimalfall nur aus dem in meinem Kopf „berechneten“ Abkommen/TPL.
 
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Der Ausschuss hat mit dem Zielen/Treffen erstmal nichts zu tun,
Doch, hat er.
Der Zuagroaste hat da schon recht.(y)

Das "Ziel" ist dreidimensional. Insofern spielt es auch eine gravierende Rolle wie gut man in der Lage ist diesen Umstand bei der Schussabgabe zu berücksichtigen.
Das kommt dann nachdem Munition und Steuermann hinreichend in der Lage sind zweidimensional was zustande bringen.
 
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Ich hab da inzwischen eine recht radikale Position. Man sollte sich aus meiner Sicht von den letzten 20 Erlegungen anschauen wo man vorher den AUSSCHUSS eingeplant hätte und wo er dann später lag. Die größte Abweichung in cm zum geplanten Ausschuss x 2 stellt dann den Streukreis des Schützen im der Summe seiner jagdlichen Praxis war. Auf Grundlage dieser Zahl entscheide sich dann ob 2 oder 5cm unter Schießstandbedingungen was ausmachen. Und ganz ehrlich gesagt, wenn man noch weiter als nur 20 Erlegungen zurück schaut ist man mit einem Bierdeckel sehr gut bedient.

Genau das ist für mich der falsche Denkansatz.
Bierdeckel als Streukreis auf dem Stand + das rumgeeier auf dem sitz und schon ist man beim Suppenteller.
 
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Ja, kann man durchaus anders sehen. Aber für mich besteht das jagdlich relevante Ziel eben nicht aus der Stelle wo die Kugel die Decke beim Auftreffen durchschlägt und dadurch entsteht eine viel größere Streuung in der Praxis. Deshalb ist natürlich trotzdem eine möglichst geringe Streuung unter Laborbedingungen wichtig. Nur hört für mich persönlich bei allem unter 3cm/100m die jagdliche Relevanz auf.
 
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Doch, hat er.
Der Zuagroaste hat da schon recht.(y)

Das "Ziel" ist dreidimensional. Insofern spielt es auch eine gravierende Rolle wie gut man in der Lage ist diesen Umstand bei der Schussabgabe zu berücksichtigen.
Das kommt dann nachdem Munition und Steuermann hinreichend in der Lage sind zweidimensional was zustande bringen.
Ja, kann man durchaus anders sehen. Aber für mich besteht das jagdlich relevante Ziel eben nicht aus der Stelle wo die Kugel die Decke beim Auftreffen durchschlägt und dadurch entsteht eine viel größere Streuung in der Praxis. Deshalb ist natürlich trotzdem eine möglichst geringe Streuung unter Laborbedingungen wichtig. Nur hört für mich persönlich bei allem unter 3cm/100m die jagdliche Relevanz auf.

Jaja, schon klar. Aber wie gesagt, wo ich TREFFEN will überlege ich mir ja vorher, dann geht es halt darum, DASS ich auch („einigermaßen“, hier geht‘s ja um die „jagdlich vertretbare Präzision“) dort den Wildkörper treffe, damit ich den von mir erwünschten Wundkanal erziele.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Um mittels Streukreis den jemand zeigt auf die Schussleistung der Waffe schließen zu können muß man aber auch Wissen welchen Streukreis der betreffende überhaupt erreichen kann.
Beginner 308 schaffst du mit anderen Waffen Streukreise im 2 cm Bereich?
 
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Jaja, schon klar. Aber wie gesagt, wo ich TREFFEN will überlege ich mir ja vorher, dann geht es halt darum, DASS ich auch („einigermaßen“, hier geht‘s ja um die „jagdlich vertretbare Präzision“) dort den Wildkörper treffe, damit ich den von mir erwünschten Wundkanal erziele.
@Walther PP hat es gerade so schön geschrieben.
Bierdeckel als Streukreis auf dem Stand + das rumgeeier auf dem sitz und schon ist man beim Suppenteller.
Zu dem "Suppenteller" kommt dann auch noch ein möglicherweise ungünstiger Winkel hinzu. Man irrt sich da schneller als man denkt. DARUM gehts wenn @Der Zuagroaste von der Beachtung des Schusskanals über den Ausschuss redet.
Dann wird der Rand vom Suppenteller noch größer, dort wo die zu treffenden Organe liegen. Die sind nunmal nicht außen auf der Oberfläche.
Und deshalb denk ich mir meinen Teil zu den Bierdeckeln unter guten Schießstandbedingungen auf auf optimales Zielen ausgelegte Papierscheiben. :rolleyes:
Die Gedanken drehen sich meist darum die "Passt schon"-Fraktion möge wenigstens Hunde haben, die besser sind als die Schützen.
 
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das berühmte 5-Mark-Stück (Durchmesser 30mm) sollte man auf dem Stand bei 100m, Ruhe und guter Auflage schon treffen.

Meine App hat gerade behauptet das der TS einen Streukreis von 29mm hinbekommt, meine über den Daumen gepeilte 1 MOA oder dein 5 Mark Stück sind also beide erfüllt...

Wenn du erwartest das ein 5DM Stück alle 3 (5) Löcher komplett abdeckt sind wir bei Streukreisen die je nach Kaliber unter 15mm liegen, das halte ich für ziemlich ambitioniert mit Waffe und Munition direkt aus dem Regal des Händlers.
 
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es gibt auch noch die Waffen/ Fälle, wo der Streukreis insgesamt nicht so berauschend ist, aber der erste Schuss trotzdem immer gut liegt - oder anders herum: 2-5 liefern eine top Gruppe, nur der erste aus dem kalten Lauf ist nicht so prickelnd.

Also ich meine: der Erste muss sitzen und dann ist der Streukreis sekundär. Für mich am interessantesten ist dann auch dieser Schuss. Selbst wenn danach alles bestens passt - liegt der zu weit weg,dann mache ich mir Sorgen und überprüfe das.
 

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