Bitte einem Jagdanfänger die Disziplin "Fertigkeitsschießen" verständlich (!) erklären...

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Moin!

Leute, es macht einfach Spaß und kostet mit .22 lfb recht wenig. Muss denn immer alles gleich einer jagdlichen Situation entsprechen?

Im Prinzip gebe ich Dir fast völlig Recht (es muss keiner jagdlichen Situation entsprechen, aber ich muss meine Jagdwaffen einsetzen können), die Praxis ist jedoch zumindest da, wo ich bisher gelebt habe, eine andere. Das jagdliche KW-Schiessen wird sehr stiefmütterlich behandelt, z.T. sind auf den Ständen keine KW-Bahnen vorhanden oder diese sind in den LK integriert. Selbst Wettkämpfe und Meisterschaften werden ohne KW ausgeschossen und wenn mit KW, dann ist alles außer .22 lfB unerwünscht. Flinte MUSS man schiessen, die in der Praxis geführte KW: ?? Nur als Anmerkung: ich kenne inzwischen mehrere Jägerhaushalte hier, die "flintenfrei" sind, weil Schrot hier bestenfalls in der Kombinierten eine Rolle spielt und klassische Flintenjagd de facto nicht mehr stattfindet. Ich habe es in mehreren Anläufen nie geschafft, mal irgendwo eine Runde "DJV-KW" zu schiessen und habe diese Versuche inzwischen aufgegeben. Wenn ich mit den Teilen üben will, dann fahre ich zu den Sportschützen, stelle meine Scheibe auf und mache meine eigenen Übungen, die ICH für sinnvoll halte. (Dass ich dabei darauf achte, dass die nicht gegen die an dem Stand gültigen Sportordnungen verstoßen, ist klar.)

Viele Grüße

Joe
 
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Wie jemand übt ist eigentlich nicht so wichtig, Hauptsache es wird regelmässig gemacht.
Das für mich interessante beim DJV Schießen ist das kombinierte Schießen. Es gibt sehr gute Flintenschützen so wie viele brauchbare Büchsenschützen, und auch sehr gute KW Schützen. Die Kombi daraus erfordert eben ziemlich gute Fähigkeiten im Umgang mit allen 3 Gattungen an "Jagdwaffen". Dass Sportschützen in ihrer jeweiligen Teildisziplin und ihrem Equipment in einer anderen Liga spielen ist ja nichts verwerfliches. Mit Arroganz sollte man sich allerdings zurückhalten. Es ist kein Einzelfall, dass gerade solche Leute bei der Handhabung in der Jägerprüfung durchrasseln.
 
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Lassen wir mal die copy and paste Lobeshymnen und Sonntagsreden der DJV Öffentlichkeitsarbeitsabteilung , die man überall findet, weg.
Genau wie die immer wiederkehrenden Allgemeinplätze über die Selbstverantwortung des Jägers sich weiterzubilden. Im Prinzip richtig; aber warum, fragt der, viel Geld bezahlende
Absolvent eines Jagd-Powerkurses ,"zahl ich dann soviel Ausbildungsgeld"

jagdliche Fertigkeit mit der .22 Pistole? Auf eine genormte Distanz und Zielgröße? Auf Schußwinkel die der sportlichen Welt aber nicht der jagdlichen entsprechen. Oder schwebt das reale Ziel i.r.l. auf Augenhöhe des Schützen ?

mit praktischer Anwendung der KW hat das wenig zu tun. Der Fangschuß bei der Fallenjagd wird ja wohl noch ohne Fummelei am Holster stattfinden können.

Und die Bemerkung über die Silberschützen kann man auch anderes sehen.:ROFLMAO:
Die schießen vielleicht besser ,aber vielleicht sieht das nur so aus, weil die anderen so miserabel sind?

Ob realitätsferne KK Übungen wirklich Kompetenz an der Waffe aufbauen?
Wenn heute praktische Schießfertigkeit für Drückjagden verlangt werden, fällt erst mal das Wort Schießkino und dann auch das Wort Großkaliber; ebenso bei Fangschußseminaren die mit tauglichen Kw abgehalten werden.

Richtig ist sicher: besser mit dem KK Pistölchen geübt, als sich bei der ersten Gelegenheit mit der Glock die Zehen zu amputieren.

Aber wär's nicht zeitgemäßer ein richtiges, praktisches Kurzwaffeschießen (und eine solche Ausbildung) für Jäger anzuschieben ,als über ein eher absonderlich verstaubtes Regelwerk zu diskutieren ?

immer noch: nix für ungut
ICh sehe durchaus einen sinnvollen Trainingsaufbau im jagdlichen KW-Schiessen.
ICh erwähnte schon, dass dies die einzig behördlich abgesegnete Schießübung für verdecktes Ziehen in D ist. Das verschafft Rechtssicherheit.
Waffenhandhabung hat wenig mit dem Fangschuss zu tun.
Soll an diese Stelle etwa 1 aufgesetzter Schuss auf ein Kissen geübt werden?
Natürlich spiegeln die Übungen auch jagdliche Realität. Dazu bedarf es keiner Simulationen.
Die VErkürzung auf den Fangschuss verkennt die Realität.
KK mindert das Ergebnis nicht. Im Gegenteil. Es ermöglicht intensiver zu üben.

In dieser Kritik schwingt mir persönlich zu viel Unkenntnis über Trainingsaufbau und Kurzwaffenschießen mit. Ich kenne kein Element des Pistolenschießens, welches dabei nicht abgebildet werden kann. Meintewegen auch die 7 Phasen der Schussabgabe. Wer zielen und treffen gerlernt hat, kann dies dann auch in eine andere Richtung umsetzen als 25m voraus.
Es ist für den Wettkampf genormt. Auch daran gibt es nichts auszusetzen.
Die Übungen sind nicht alles, aber doch ein sehr guter Bestandteil. Man darf ergänzen und Abwandeln. Dann ist es nur kein DJV Wettkampf nach Schießordnung.
 
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OT:
Kurzwaffen schießen ist auch in NDS. kein prüfungs -oder Schulungspunkt mehr.
In unseren Jägerkurs durfte man freiwillig (!) 1 Mal mit ner (Uralt) 7.65er PPK und nem .357er Revolver auf ca. 20m Scheibe schießen.


Zurück zu meiner Ursprungsfrage:

Ich habe irgendwie immer noch keine exakte Antwort auf meine Ursprungsfrage bekommen !
(Ich bin Ing. und Techniker, ich benötige exakte Antworten auf präzise Fragen und kein Jägerlatein !)

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Ich frage zur Durchführung der eigentlichen Übung nochmal etwas präziser, weil ich da immer noch, rein logisch betrachtet, ganz stark schwimme :

1)
Ist eine PISTOLE (= Halbautomat mit Magazin) bei Beginn des Fertigkeitsschiessens im Magazin mit FÜNF Patronen geladen oder nur mit EINER ?

2)
Falls nur mit EINER, wie soll man in 4 Sekunden 4 Patronen ins Magazin (oder die Trommel ) nachladen und schießen ... (logisch unmöglich, oder ? !)

3)
Angenommen :
5 Patronen im Magazin (realistisch)
Die Pistole ist vor dem Kommando also unterladen (Magazin mit Munition drin in der Waffe, Waffe aber nicht gespannt) im Holster unter der Jacke zu führen ?

3)
Und dann kommt das weiter Unverständliche
Soll der Schütze also in 4 Sekunden ....:
- Jacke beiseite räumen (0,5-1 Sekunde minimum)
- Waffe aus dem Holster ziehen (0,5 -1 Sekunde Minimum)
- durchladen (1-2 Sekunden minimum)
- anlegen und 5 mal auf die Scheibe schißen (5-6 Sekunden minimum)

Macht zusammen also logisches Minimum : 6-10 Sekunden....
Alles in 4 Sekunden ? = unmöglich !


Ich verstehe es somit immer noch nicht.....sorry !

------

Wie gesagt, beim BDS ist z.B. das Schnellfeuerschießen mit 1x5 Schuss in 20 und 1x5 Schuss in 10 Sekunden zu erledigen.
Eegal jetzt, ob aus dem Holster oder aus der Bereitschaftshaltung (Waffe 45 Grad schräg vorne) heraus (da muss ich erst nochmal nachlesen, was da genau verlangt wird):
Das wäre definitiv machbar.

-----

Mein Kommentar zur Frage der Waffenwahl:
JEGLICHE Kurzwaffe >200Joule E0 ist als Abfangwaffe zugelassen und für einen Jäger eintragbar.
Somit ist auch JEGLICHE Kurzwaffe (hier Zusatzvorschrift : ab Kaliber >.22lfb) zum DJV Kurzwaffe Wettbewerb ZUGELASSEN !
Somit ist auch meine Glock 9mm zugelassen !

Was ich mir als Kurzwaffe zum Zwecke Abfangen/Jagdschutz/Eigenschutz zulege, ist mir als erwachsener und mündiger Bürger und staatsgeprüfter Jagdscheininhaber selbst überlassen und Kommentare dazu überflüssig.

P.
 
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Ob man mit der 22lfb oder 357 Mag trainiert spielt für die größten Probleme des Kurzwaffenschießens eine untergeordnete Rolle, Visierung, Zielbild und sauberes Abziehen.

Wenn ich das sauber beherrsche kommen Schießübungen wie Doubletten hinzu, da spielt das Kaliber dann eine größere Rolle.
 
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Zurück zu meiner Ursprungsfrage:

Ich habe irgendwie immer noch keine exakte Antwort auf meine Ursprungsfrage bekommen !
(Ich bin Ing. und Techniker, ich benötige exakte Antworten auf präzise Fragen und kein Jägerlatein !)


P.
Genauer als in der Vorschrift kann man es eigentlich nicht beschreiben.
Es ist in ganz wenigen Sätzen beschrieben und ohne jede Vorkenntnis erfassbar. Ich hatte sogar extra gefettet um das zu verdeutlichen.
Was ist für dich exakt unverständlich (bitte die Textstelle aus der DJV Schießordnung)?
Dann gehen wir das Schritt für Schritt durch.
Bitte nur Originalquellen verwenden.

P.S.: Darüberhinaus ist es recht simpel in der vorgegebenen Zeit 5 Treffer in einem einzigen Durchgang von 4 Sek zu erzielen. Das ist ein Übung zur Überprüfung eines ordentlichen Waffengriffs und macht den Teilnehmern Spaß.
 
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Die VErkürzung auf den Fangschuss verkennt die Realität.

Sorry jetzt hab ich zu wenig Jagdscheine🤪
Wo ausser bei der Fallenjagd die .22 , und beim Fangschuß mit der Dicken ,setzt der Jäger denn die KW ein.?

Und ja ,es wird jagdlich hinterfragt,weil dies wohl kein Forum der IPSC freunde ist,sondern sich mit der Jagd beschäftigt.
 
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Sorry jetzt hab ich zu wenig Jagdscheine🤪
Wo ausser bei der Fallenjagd die .22 , und beim Fangschuß mit der Dicken ,setzt der Jäger denn die KW ein.?

Und ja ,es wird jagdlich hinterfragt,weil dies wohl kein Forum der IPSC freunde ist,sondern sich mit der Jagd beschäftigt.
Das hängt immer von der Inspiration des LWB ab. Ich wüsste schon wozu ;-)
 
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Was ist für dich exakt unverständlich (bitte die Textstelle aus der DJV Schießordnung)?
Dann gehen wir das Schritt für Schritt durch.
Bitte nur Originalquellen verwenden.

P.S.: Darüberhinaus ist es recht simpel in der vorgegebenen Zeit 5 Treffer in einem einzigen Durchgang von 4 Sek zu erzielen. Das ist ein Übung zur Überprüfung eines ordentlichen Waffengriffs und macht den Teilnehmern Spaß.

Die Vorschrift gibt es nur als PDF und der Text kann nicht mit copy/paste hier eingefügt weden.
Nur als Bild:
1563446100897.png
1563446327845.png


Nochmal:

Dieser Text ist absoluter grottiger Mumpitz !

1. Was ist ein FUTTERAL ? Eine Kurzwaffe führt man WELTWEIT in einem HOLSTER !!!

2. "darf sich DIE Patrone (nur eine ???) im Lauf befinden, das Schloss m uss jedoch entspannt sein"
Bei welcher Pistole (Nicht Revolver) macht man das ?
Jede halbautomatische Kurzaffe neuerer Bauart ist immer gespannt, wenn per Durchladen eine Patrone vom Magazin in den Lauf befördert wird !
Manuelles Laden einer Kurzwaffe (wie bei einer Repetierbüchse) geht nur, wenn der Schlitten hintensteht und man dann manuell eine Patrone vorne reinlegt !
KEIN MENSCH SCHIESST SO...außer vielleicht mal in Hollywood...


3. Weiterhin immer noch die Frage :
10 Mal Schissen einzeln für 4 Sekunden also....und wieviel Zeit ist dazwischen ?
Soll man dann dazwischen Magazin rausnehmen und wieder 1 Patrone laden , Magazin rein und wieder Spannen und wieder schiessen, oder gar wieder in den Holster zurück und alles von vorn ?
Das steht da eben nicht !

Bei Glock kann man konstruktiv nicht entspannen zwischen zwei Schüssen, die hat nur Innensicherungen und zum Entspannen muss die Glock im gespannten Zustand komplett entladen und dann abgeschlagen werden !




Kann es sein, dass Ihr hier noch nie mit ner modernen halbautomatischen (Kurz)Waffe oder gar ner Glock geschossen habt ??

P.
 
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Meine Frage zum Ladezustand ging ja in eine ähnliche Richtung.

1. In den genannten 4 Sekunden wird ein Schuss abgegeben, nicht vier.
Ablauf wie beschrieben, aus dem Holster ziehen, spannen usw.

2. Die Waffe darf nur in Richtung Scheibe gespannt werden, bei Revolvern und Pistolen mit außenliegendem Hahn möglich. Waffen wie die Glock müssen nachdem sie aus dem Holster gezogen wurden durchgeladen/fertiggeladen werden.

3. Bei Revolvern und Pistolen mit außenliegendem Hahn können 5 Schuss geladen werden.
Bei der Glock wäre nur einzeln laden zulässig. Ob man mit 5 Magazinen antritt oder immer die eine Patrone nachlädt ist einem selbst überlassen. Aber eben immer nur unterladen!

Ein paar der Formulierungen lassen der Aufsicht Spielraum, traut man es dir z.B. nicht zu dass du deine Pistole/Revolver sicher entspannst oder beim Holstern versehentlich den Abzug durchreist, kann die Aufsicht auch für den Revolver Einzelfütterung anordnen.

Selbst schon gesehen wie einer meine Beretta 92 nicht über die Sicherung entspannt hat sondern es mit Daumen versucht hat, Schnittverletzung durch den Schlitten war dann der Enderfolg.
 
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So, wie ich die Schießvorschrift lese, ist es beim Fertigkeitsschiessen so (im Falle deiner Glock):
- Waffe mit einem Schuß im Magazin unterladen im Holster, Jacke im Gürtelbereich geschlossen.
- Scheibe erscheint 4 Sekunden nach "Sind die Schützen fertig?" für 4 Sekunden
- Du ziehst, repetierst die Patrone ins Patronenlager und schießt.
- Danach wieder Magazin mit einem Schuss laden und bereit machen für das nächste erscheinen der Scheibe
- weiter mit Punkt 1, das ganze 10mal.

Klar ist das ganze nicht wirklich realistisch, aber welche schießsportliche Disziplin ist das schon.
Biathlon hat längst nichts mehr mit wehrsportlichem Schießen zu tun, Trap und Skeet sind auch nicht extrem nah an der jagdlichen Realität und selbst beim Jagdparcours ist es nicht wirklich realistisch, wenn der erste Schütze der Rotte sich die Taube vorführen lassen kann, auch wenn es für ihn sonst gegenüber den nachfolgenden Schützen unfair wäre.
Aber der sportliche Wettbewerb muss ja auch für alle Teilnehmer vergleichbare Bedingungen schaffen und so die Vergleichbarkeit erzielen.
Für mich ist jagdliches Schießen halt eine sportliche Disziplin und fertig.
Wer realistisch jagdlichen Umgang mit der KW trainieren will, sollte ein entsprechendes Seminar besuchen.
 
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Grundgedanke vermutlich:

Wie verhinder ich Schüsse ins Bein beim Holstern.

Und danach richtet sich Deine Startposition.
 
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Selbst bei der Polizei gab es, gibt es vielleicht noch immer, unterschiedliche Vorgaben zum Tragen der Waffen. Kenne diverse Polizisten die Ihre Waffe nur unterladen im Holster haben, andere laden fertig und sichern.

Realität vs. Sicherheit?! (welche Realität, Kino oder die Echte?!)
 
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Kann es sein, dass Ihr hier noch nie mit ner modernen halbautomatischen (Kurz)Waffe oder gar ner Glock geschossen habt ??

P.

Kann es sein, dass Du noch nie mit einer anderen Pistole als einer Glock geschossen hast (so einem alten "G'lump" mit außenliegendem Hahn, Sicherung und / oder Entspannhebel eventuell?? :eek: ) ) und den Unterschied zwischen "uns" und der Schiessvorschrift nicht kennst? :rolleyes:
 

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