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- 10 Jan 2018
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@ Anthas:
Warum ist es sinnvoll, als Verweisermaterial Futter zu verwenden? Wenn ich das Material von dem Stück entnehme, von dem ich auch die Schalen zu Treten verwende ist das doch am Natürlichsten und wenn er findet / anzeigt, dann beherzt abliebeln. Am Ende kann das was liegt (Stück Decke oder Haupt, etc.) doch auch von einem Helfer an der langen Schnur "bewegt" werden und löst beim Hund Freude aus oder nicht?
Grundsätzlich muss man unterscheiden, welche Art von Hund wir hier ausbilden wollen. Einen SH zu einem Fährten-Meister zu machen, ist etwas ganz anderes als einen Vorsteher oder einen Wachtel in der Nachsuchenarbeit prüfungsfit für BP/VGP oder VSwP zu bekommen.
Natürlich wären Fährtenschuh (bei HS) mit Schalen und Wild am Ende ideal - nur lässt sich das bei zwischen 1-2 Fährten pro Woche über fast ein ganzes Jahr selbst in unserem wildreichen Revier jagdlich kaum machen. Also Fährtenschuh und am Ende Futter für den SH bzw. Reizangel zur Belohnung (das geht bei einigen auch).
Bei Vorstehern gibt es welche die sich über Futter mehr freuen als über Spiel und Jagdersatz (Beuteln, Reizangel etc). Muss man individuell testen.
Der HS fand Futter spitze (Reizangel ok), der KLM fand Futter überflüssig und ignorierenswert aber Spielen toll (Reizangel auch aber einen Ball geworfen, den er bringen konnte noch besser), der DK findet Futter toll aber auch genauso Reizangel.
Das ist sicher sehr Hunde-individuell aber eine Tendenz SH mit Futter zu motivieren gibt es schon.
Das ganze Prozedere dient nur der Vorbereitung zur Prüfung. Wenn der Hund dann später, nach einiger Umarbeitung in das "Real-life-setting" der Nachsuchearbeit auf richtiges Wild, seine erste Erfahrung gesammelt hat, wird sein Drang an Wild zu gelangen ausreichender Motivator für jegliche Art der Nachsuche sein.
Außerdem: Wenn ich Fährten von unterschiedlich schweren Leuten treten lasse und keinen bis vielleicht ganz wenig Schweiß einsetze, dann ist das doch für einen wenig erfahrenen (jüngeren) Hund anspruchsvolle Konzentrtionsarbeit. Warum hetzt der also, außer er ist von etwas abgelengt.
Anfangs arbeiten die meisten Hundeführer ihre eigenen Fährten. Und diese sind auch deutlich markiert, damit Du den Hund ggf korrigieren kannst. Später erst kommen dann mal Freunde dazu um fährten zu legen, wenn alles bereits prinzipiell sitzt und nur noch verfestigt werden muss.
Als ich mit Futterschleppen anfing, habe ich bereits neben der Fährte Sachen verteilt um zu sehen, ob er sich ablenken lässt oder ob er auf der Fährte bleibt.
Kann man machen oder auch nicht. Wenn der Futter will, ist ihm alles andere eh egal.
Jetzt lese ich hier, dass alle möglichen Sachen gemacht werden, um ihn zu motivieren (Leberwurst in Filmdosen, Fruchtzwerg-Schalen, etc.). Ich verstehe natürlich, dass das Motivation ist wenn er Leckerlis findet, aber bei der Nachsuche später hat er doch solche künstlichen Motivatoren auch nicht. Deshalb ist mir nicht so ganz klar, warum man "künstliche" Motivatoren einsetzen soll?
Die künstlichen Motivatoren dienen nur der Beibehaltung einer Lernmotivation und der Ausbildungsphase- später ist richtiges Wild und der Drang eines Jagdhundes daran zu kommen Motivator genug.
Lieber öfters Fährten treten
Ja
von unterschiedlich schweren Leuten treten lassen,
Nein, nicht notwendig
Standzeiten erhöhen, Haken, Verleitungen einbauen, ... all das macht für mich Sinn.
Haken als erstes, dann langsam Standzeiten erhöhen, Übungsfährte Wechsel kreuzen lassen (= Verleitungen)
Genauso, wie alle möglichen Spielereien wo die Nase des Hunderls gefragt ist.
Nein, ein Schweisshund braucht nur Fährtenarbeit und keine freien Suchspiele (es sei denn er soll Drogenhund o.ä. werden). Suchspiele kann man mit Vorstehern machen.
Wenn ich mir vorstelle, Hund und Herrl machen das Spielchen ein paarmal die Woche oder im Monat und es gibt alle 50 bis 100 Meter Leberwursti im Fruchtzwerg versteckt, dann zieht doch der Hund erst recht am Strick, wenn er mal darauf konditioniert ist oder wo steckt der tiefere Sinn der Sache Wursti im Fruchtzwergmantel?
Der Hund der nur das Ziel "Belohnung am Fährtenende" kennt, wird alles daran setzen dieses Ziel schnell zu erreichen.
Wenn es "zwischendurch" auch was zu "gewinnen" gibt, wird der Hund in manchen Fällen auch die Fährte selber etwas mehr studieren, damit er nichts verpasst.
Aber wie gesagt: Wir reden hier bei SH, Wachtel und Vorstehern von ganz unterschiedlichen Hunderassen. Und auch unterschiedlichen Ausbildungszielen und -Prinzipien.
Haben KLM und DK durch die entsprechenden Zucht und Leitstungsprüfungen - den DK auch sehr gut durch VSwP gebracht und den HS jetzt kürzlich durch seine VP. Und bei jedem Hund musste das Programm doch völlig anders aufgebaut werden. Die Zuchtverbände haben dort jeweils gute Ratschläge und denen zu folgen, dort an Übungstagen mitzumachen und Prüfungen zuzuschauen brachte uns ans Ziel.
Irritierend sind leider viele der Bücher dazu auf dem Markt - dort werden zwar prinzipiell viele wichtige Dinge beschrieben. Die Faktenfülle ist aber grade für viele Erstführer etwas erdrückend und verwirrend, zumal sie i.d.R. nicht ausbildungshierarchisch gestaffelt wird.
Wie heißt es doch so schön: Grau ist alle Theorie
Warum ist es sinnvoll, als Verweisermaterial Futter zu verwenden? Wenn ich das Material von dem Stück entnehme, von dem ich auch die Schalen zu Treten verwende ist das doch am Natürlichsten und wenn er findet / anzeigt, dann beherzt abliebeln. Am Ende kann das was liegt (Stück Decke oder Haupt, etc.) doch auch von einem Helfer an der langen Schnur "bewegt" werden und löst beim Hund Freude aus oder nicht?
Grundsätzlich muss man unterscheiden, welche Art von Hund wir hier ausbilden wollen. Einen SH zu einem Fährten-Meister zu machen, ist etwas ganz anderes als einen Vorsteher oder einen Wachtel in der Nachsuchenarbeit prüfungsfit für BP/VGP oder VSwP zu bekommen.
Natürlich wären Fährtenschuh (bei HS) mit Schalen und Wild am Ende ideal - nur lässt sich das bei zwischen 1-2 Fährten pro Woche über fast ein ganzes Jahr selbst in unserem wildreichen Revier jagdlich kaum machen. Also Fährtenschuh und am Ende Futter für den SH bzw. Reizangel zur Belohnung (das geht bei einigen auch).
Bei Vorstehern gibt es welche die sich über Futter mehr freuen als über Spiel und Jagdersatz (Beuteln, Reizangel etc). Muss man individuell testen.
Der HS fand Futter spitze (Reizangel ok), der KLM fand Futter überflüssig und ignorierenswert aber Spielen toll (Reizangel auch aber einen Ball geworfen, den er bringen konnte noch besser), der DK findet Futter toll aber auch genauso Reizangel.
Das ist sicher sehr Hunde-individuell aber eine Tendenz SH mit Futter zu motivieren gibt es schon.
Das ganze Prozedere dient nur der Vorbereitung zur Prüfung. Wenn der Hund dann später, nach einiger Umarbeitung in das "Real-life-setting" der Nachsuchearbeit auf richtiges Wild, seine erste Erfahrung gesammelt hat, wird sein Drang an Wild zu gelangen ausreichender Motivator für jegliche Art der Nachsuche sein.
Außerdem: Wenn ich Fährten von unterschiedlich schweren Leuten treten lasse und keinen bis vielleicht ganz wenig Schweiß einsetze, dann ist das doch für einen wenig erfahrenen (jüngeren) Hund anspruchsvolle Konzentrtionsarbeit. Warum hetzt der also, außer er ist von etwas abgelengt.
Anfangs arbeiten die meisten Hundeführer ihre eigenen Fährten. Und diese sind auch deutlich markiert, damit Du den Hund ggf korrigieren kannst. Später erst kommen dann mal Freunde dazu um fährten zu legen, wenn alles bereits prinzipiell sitzt und nur noch verfestigt werden muss.
Als ich mit Futterschleppen anfing, habe ich bereits neben der Fährte Sachen verteilt um zu sehen, ob er sich ablenken lässt oder ob er auf der Fährte bleibt.
Kann man machen oder auch nicht. Wenn der Futter will, ist ihm alles andere eh egal.
Jetzt lese ich hier, dass alle möglichen Sachen gemacht werden, um ihn zu motivieren (Leberwurst in Filmdosen, Fruchtzwerg-Schalen, etc.). Ich verstehe natürlich, dass das Motivation ist wenn er Leckerlis findet, aber bei der Nachsuche später hat er doch solche künstlichen Motivatoren auch nicht. Deshalb ist mir nicht so ganz klar, warum man "künstliche" Motivatoren einsetzen soll?
Die künstlichen Motivatoren dienen nur der Beibehaltung einer Lernmotivation und der Ausbildungsphase- später ist richtiges Wild und der Drang eines Jagdhundes daran zu kommen Motivator genug.
Lieber öfters Fährten treten
Ja
von unterschiedlich schweren Leuten treten lassen,
Nein, nicht notwendig
Standzeiten erhöhen, Haken, Verleitungen einbauen, ... all das macht für mich Sinn.
Haken als erstes, dann langsam Standzeiten erhöhen, Übungsfährte Wechsel kreuzen lassen (= Verleitungen)
Genauso, wie alle möglichen Spielereien wo die Nase des Hunderls gefragt ist.
Nein, ein Schweisshund braucht nur Fährtenarbeit und keine freien Suchspiele (es sei denn er soll Drogenhund o.ä. werden). Suchspiele kann man mit Vorstehern machen.
Wenn ich mir vorstelle, Hund und Herrl machen das Spielchen ein paarmal die Woche oder im Monat und es gibt alle 50 bis 100 Meter Leberwursti im Fruchtzwerg versteckt, dann zieht doch der Hund erst recht am Strick, wenn er mal darauf konditioniert ist oder wo steckt der tiefere Sinn der Sache Wursti im Fruchtzwergmantel?
Der Hund der nur das Ziel "Belohnung am Fährtenende" kennt, wird alles daran setzen dieses Ziel schnell zu erreichen.
Wenn es "zwischendurch" auch was zu "gewinnen" gibt, wird der Hund in manchen Fällen auch die Fährte selber etwas mehr studieren, damit er nichts verpasst.
Aber wie gesagt: Wir reden hier bei SH, Wachtel und Vorstehern von ganz unterschiedlichen Hunderassen. Und auch unterschiedlichen Ausbildungszielen und -Prinzipien.
Haben KLM und DK durch die entsprechenden Zucht und Leitstungsprüfungen - den DK auch sehr gut durch VSwP gebracht und den HS jetzt kürzlich durch seine VP. Und bei jedem Hund musste das Programm doch völlig anders aufgebaut werden. Die Zuchtverbände haben dort jeweils gute Ratschläge und denen zu folgen, dort an Übungstagen mitzumachen und Prüfungen zuzuschauen brachte uns ans Ziel.
Irritierend sind leider viele der Bücher dazu auf dem Markt - dort werden zwar prinzipiell viele wichtige Dinge beschrieben. Die Faktenfülle ist aber grade für viele Erstführer etwas erdrückend und verwirrend, zumal sie i.d.R. nicht ausbildungshierarchisch gestaffelt wird.
Wie heißt es doch so schön: Grau ist alle Theorie
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