M-V: Landesforstbeirat warnte vor hohen Beständen

G

Gelöschtes Mitglied 23774

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Leider gibt es auch PBler, die meinen, selber die Vorgaben in „ihrem“ PB machen zu können.

Selbst erlebt: Revier, wo die Pirschbezirkler zur Orga eingeteilt wurden und welche dann beim Anstellen die allgemeinen Freigaben aus der Ansprache einzuschränken versuchten. „Bitte kein Rehwild schiessen, das macht ein echter Jäger nicht auf DJ“.
Es macht aber einen gewaltigen Unterschied ob der es in deinem Wortlaut gesagt hat oder ob es hieß: „Bitte kein hochflüchtiges Rehwild schiessen, das macht ein echter Jäger nicht auf DJ“
 
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Vielleicht lese ich da ja was anderes als du, aber er schreibt "bei Erfüllung"...also für mich heißt das "der Abschußplan ist erfüllt"....wird dann "trotzdem eine DJ veranstaltet"....also bewusst über den Plan geschossen....
Kein Forstbetrieb würde sich so bewusst rechtlich dermaßen angreifbar machen.

Leider gibt es auch PBler, die meinen, selber die Vorgaben in „ihrem“ PB machen zu können.

Selbst erlebt: Revier, wo die Pirschbezirkler zur Orga eingeteilt wurden und welche dann beim Anstellen die allgemeinen Freigaben aus der Ansprache einzuschränken versuchten. „Bitte kein Rehwild schiessen, das macht ein echter Jäger nicht auf DJ“.
Kennen wir uns? Genau so einen Fall gab es bei uns auch schon. Seit dem stellen PBler grundsätzlich nicht mehr in ihrem eigenen PB an.

Das ist definitiv keine Latrinenparole!!
Ich denke du kommst aus den BaysF und kennst deine Pappenheimer.
Genauso wie Du die Reviere kennst, bei denen eine "Saujagd" angesetzt wird, am Ende der Jagd der Betriebsleiter sein Bedauern ausspricht, weil die "Sauen nicht daheim waren" und sich von der "Rehwildstrecke mehr versprochen hat" und einen der Revierleiter zur Seite nimmt und fragt wieviel Rehwild in meinem Bogen war.......... eines, höchstens zwei..............ja wo sollen wir sie denn noch hernehmen...............Tatsachen!
Kling irgendwie nicht sehr schlüssig. Jemand, der fragt, wo er denn die Rehe noch hernehmen soll, veranstaltet normalerweise keine DJ auf Rehwild.
Und selbst wenn... Jagd bei reduzierten Wildbeständen ist nunmal etwas zäher... das macht sie ja für die meisten so unattraktiv. Aber nochmal die Frage: wo ist das Problem?
 
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Es macht aber einen gewaltigen Unterschied ob der es in deinem Wortlaut gesagt hat oder ob es hieß: „Bitte kein hochflüchtiges Rehwild schiessen, das macht ein echter Jäger nicht auf DJ“

Sag bloß ... ich jage übrigens schon ein wenig länger auf Gottes schöner Erde ... ;-)
 
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Ob die AÖR organisatorisch gelingt, wird man sehen. Ich bin da bis jetzt mäßig zuversichtlich.
Eine wirklich blöde Sache ist der Ausschreibungszwang, der sowohl für Forstunternehmer als auch für den Forstbetrieb großen Aufwand bei geringer Flexibilität bringt.
Jagdlich wird es so weiter laufen wie bisher.

Drückjagden ohne Wildschaden: wer so was macht, ist blöd.

Zu Vorgaben der Begeher an Gäste: das wäre für mich auch das Signal für eine Verabschiedung. Ist aber derzeit Theorie, weil wir keine DJ mehr veranstalten. Mit fähigen Jägern kommt man auch so hin.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Das halte ich für eine Latrinenparole. Bei den Jagden, an denen ich teilnehme, ist es im Gegenteil so, daß häufig die Begeher als Ansteller in die Organisation eingebunden sind. Eingeladen wird jeder. Manche haben halt kein Interesse daran, und wenn das vorher oft genug kund getan wird, kann ich mir schon vorstellen, daß der Revierleiter so jemanden nicht mit auf die Einladungsliste setzt.
Doch, das kommt schon vor. Aber usus sollte es nicht sein, weils zeigt, dasses wo nicht passt. Dein letzter Absatz ist ein Möglichkeit. Das wäre noch in Ordnung. Möglichkeit 2 ist, dass es persönliche Differenzen gibt, Möglichkeit 3 Differenzen in der Zielsetzung. Bei beiden ists besser, wenn man sich von einander trennt, und bei beiden wird aber in der Regel noch mal zum Schluss ordentlich schmutzige Wäsche gewaschen.
 

z/7

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Eine wirklich blöde Sache ist der Ausschreibungszwang, der sowohl für Forstunternehmer als auch für den Forstbetrieb großen Aufwand bei geringer Flexibilität bringt.
Das blödeste daran ist, daß schlechte Arbeit keine unmittelbaren Konsequenzen mehr hat, bei gleichzeitiger Vorprogrammierung, da Geiz ist geil. Der RL vor Ort darf praktisch nix mehr entscheiden, der malt den Wald an und gut ist. Alles andere entscheiden andere, die weit weg sind: Servicestellen, Betriebsleiter, Vorstand. Ich kenn praktisch nur noch RL, die entweder in der inneren Kündigung sind oder sich noch frisch von der Ausbildung Illusionen machen. Möglicherweise ist das hier auch besonders schlimm, vllt ne unglückliche Personalbesetzung an Schlüsselstellen, aber imho sind das inherente Probleme, die genau aus dieser Bürokratisierung erwachsen. Entscheider in so einem System werden immer den Weg des geringstmöglichen Widerstands gehen, und das hängt vor allem mit der Zeitnähe von Folgen zusammen.

Außerdem hab ich schwer den Eindruck, daß die Position des Betriebsleiters mit der Umwandlung in die AöR zu einer Karrieresprosse verkommen ist. Kurzfristige Profilierung durch Profit. Vor allem in den Betrieben hier im Voralpenland, wo das Geld gemacht wird. Mit dem Personalscherbenhaufen darf sich dann der Nachfolger auseinandersetzen.

Die These, daß der Betrieb durch eine Funktionalisierung an Kompetenz gewinnt, weil schlechte RL dann weniger Schaden anrichten können, als durch Beschränkung der Handlungsfreiheit guter RL an Verlusten entsteht, verkennt imho, daß wir bei der Qualität der RL im Staatsforst eben keine Gaußsche Verteilung haben, bzw. auf sehr viel höherem Niveau als in anderen Branchen, aus denen diese Idee ja stammt. Außerdem gilt nach wie vor das eiserne Gesetz des Örtlichen, im Forst mehr als irgendwo sonst. Das wird damit schlicht ignoriert.
 
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Das blödeste daran ist, daß schlechte Arbeit keine unmittelbaren Konsequenzen mehr hat, bei gleichzeitiger Vorprogrammierung, da Geiz ist geil. Der RL vor Ort darf praktisch nix mehr entscheiden, der malt den Wald an und gut ist. Alles andere entscheiden andere, die weit weg sind: Servicestellen, Betriebsleiter, Vorstand. Ich kenn praktisch nur noch RL, die entweder in der inneren Kündigung sind oder sich noch frisch von der Ausbildung Illusionen machen. Möglicherweise ist das hier auch besonders schlimm, vllt ne unglückliche Personalbesetzung an Schlüsselstellen, aber imho sind das inherente Probleme, die genau aus dieser Bürokratisierung erwachsen. Entscheider in so einem System werden immer den Weg des geringstmöglichen Widerstands gehen, und das hängt vor allem mit der Zeitnähe von Folgen zusammen.

Außerdem hab ich schwer den Eindruck, daß die Position des Betriebsleiters mit der Umwandlung in die AöR zu einer Karrieresprosse verkommen ist. Kurzfristige Profilierung durch Profit. Vor allem in den Betrieben hier im Voralpenland, wo das Geld gemacht wird. Mit dem Personalscherbenhaufen darf sich dann der Nachfolger auseinandersetzen.

Die These, daß der Betrieb durch eine Funktionalisierung an Kompetenz gewinnt, weil schlechte RL dann weniger Schaden anrichten können, als durch Beschränkung der Handlungsfreiheit guter RL an Verlusten entsteht, verkennt imho, daß wir bei der Qualität der RL im Staatsforst eben keine Gaußsche Verteilung haben, bzw. auf sehr viel höherem Niveau als in anderen Branchen, aus denen diese Idee ja stammt. Außerdem gilt nach wie vor das eiserne Gesetz des Örtlichen, im Forst mehr als irgendwo sonst. Das wird damit schlicht ignoriert.



Deine Schilderungen klingen ja äußerst dramatisch und vor allem vollkommen resigniert;
"Ich kenn praktisch nur noch RL, die entweder in der inneren Kündigung sind oder sich noch frisch von der Ausbildung Illusionen machen." , eine schlimmere Arbeitsplatzbeschreibung und Darstellung der Arbeits-Motivation der Mitarbeiter gibt es dann wohl kaum noch!
Na dann aber gut Nacht und hoffentlich nicht mehr all zu viele Jahre bis zur Pensionierung!

Gruß

Prinzengesicht
 

z/7

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ja äußerst dramatisch und vor allem vollkommen resigniert;
Ich bin mir bewußt, daß das alles sehr überspitzt formuliert ist, und die reale Lage hoffentlich nicht ganz so schlimm. Der Zeitgeist ist damit halt auch im Forst angekommen, mit etlichen Jahren Verspätung. Hatte gehofft, so spät, daß man aus den Fehlern anderer lernen kann. Tja.

Und nein, ich seh das als Außenstehender. Als Insider würd ich das sicher dezenter formulieren, wenn überhaupt.

Der Staatsforst war immer schon politische Verschiebemasse. Einschläge wurden trotz waldbaulicher Notwendigkeit verschoben, um den Holzmarkt stabil zu halten. Dabei hat man aber immer versucht, vorbildlich zu wirtschaften, vor allem auch in ökologischer Hinsicht, und Schäden gering zu halten, denn Gewinn war sekundär. Mit der AöR hat man das über Bord geworfen, wiederum politisch gewollt, allerdings sehr kurzsichtig. Ich sag nicht, daß der verstärkte Einschlag schlecht war, im Gegenteil, vielerorts hat es das sicher gebraucht, s.o. . Die gleichzeitig mit der Funktionalisierung eingeleitete Sparschiene führt dabei aber auf der anderen Seite zu sehr viel überflüssigen Reibungsverlusten. Ob sich das je einspielt? Vllt mit einer Förstergeneration, die es nicht anders kennt? Der der Umgang mit GIS und EDV in die Wiege gelegt wurde? Die nichts anderes kennen als Teamarbeit und km schrubben?
 
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Ich hoffe, dass ForstBW nicht die Fehler aus Bayern wiederholt. Funktionalisierung ist, wenn es nicht Spezialistentätigkeit handelt, beim dem der Generalist nie die Übungsschwelle erreicht, ein Irrweg.

Ganz allgemein noch einmal zu den Äußerungen über geknechtete Begeher: niemand wird gezwungen einen Vertrag über eine Jagdmöglichkeit zu schließen. Man kann, wenn einem die Vertragsbedingungen nicht zusagen, bei einem anderen Anbieter abschließen oder sich eine andere Freizeitbeschäftigung suchen, wenn man nirgends im Umfeld für sich akzeptable Vertragsbedingungen findet. Sonst im Leben, auch wenn es um wichtigere Dinge geht, wie bspw. Mietverträge oder Arbeitserträge, da wird viel akzeptiert, aber ausgerechnet bei einem Hobby und mehr ist es bei Lichte betrachtet für die Meisten nicht, da werden Aufstände gemacht.
 
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@z/7:

Sicher kannst du intensive Einblicke in die Branche vermitteln, aber ich bin der Meinung, eine Diskussion um Berufspolitik und Berufsbildwandel im Forst gehören nicht in dieses Forum. Erste Reaktionen bestätigen mich.

Im Forum sind auffällig viele Leute unterwegs, die nicht in der Lage sind, aufgrund ihres jagdlichen Tunnelblicks die Notwendigkeit von Waldwirtschaft als Umweltvorsorge anzuerkennen und den beruflichen Einsatz dazu in der nötigen Bedeutung einzuschätzen.
Die vorrangige Bedeutung von stabilen Wäldern - auch zum Wohl ihrer Funktion als wichtigster Wild-Lebensraum - wird von so vielen Jägern negiert, dass man sich fragen muss, aus welcher fragwürdigen Motivation sie Jäger wurden, wenn sie offensichtlich kein positives Interesse an solch grundlegenden Themen aufbringen.
 
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Ganz allgemein noch einmal zu den Äußerungen über geknechtete Begeher:....
Nach meiner Erfahrung werden von den Vertragsnehmern oft nur drei Vokabeln wahrgenommen: "Revier", "Vertrag", "Bezahlen", die dann im Laufe der Zeit zu "ich bezahle für mein Revier" verschmelzen.
Es könnte helfen, vor Vertragsunterzeichnung für mehr Deutlichkeit zu sorgen.
Die Kommunikation muss dabei ja nicht gleich so drastisch sein, wie hier:

Unbenannt.GIF

basti
 
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Ich bin mir bewußt, daß das alles sehr überspitzt formuliert ist, und die reale Lage hoffentlich nicht ganz so schlimm. Der Zeitgeist ist damit halt auch im Forst angekommen, mit etlichen Jahren Verspätung. Hatte gehofft, so spät, daß man aus den Fehlern anderer lernen kann. Tja.

Und nein, ich seh das als Außenstehender. Als Insider würd ich das sicher dezenter formulieren, wenn überhaupt.

Der Staatsforst war immer schon politische Verschiebemasse. Einschläge wurden trotz waldbaulicher Notwendigkeit verschoben, um den Holzmarkt stabil zu halten. Dabei hat man aber immer versucht, vorbildlich zu wirtschaften, vor allem auch in ökologischer Hinsicht, und Schäden gering zu halten, denn Gewinn war sekundär. Mit der AöR hat man das über Bord geworfen, wiederum politisch gewollt, allerdings sehr kurzsichtig. Ich sag nicht, daß der verstärkte Einschlag schlecht war, im Gegenteil, vielerorts hat es das sicher gebraucht, s.o. . Die gleichzeitig mit der Funktionalisierung eingeleitete Sparschiene führt dabei aber auf der anderen Seite zu sehr viel überflüssigen Reibungsverlusten. Ob sich das je einspielt? Vllt mit einer Förstergeneration, die es nicht anders kennt? Der der Umgang mit GIS und EDV in die Wiege gelegt wurde? Die nichts anderes kennen als Teamarbeit und km schrubben?
Ich war jetzt schon ein paar Mal auf Flächen der BaySF auf Bewegungsjagden. Die Waldbilder waren größtenteils sehr herzeigbar. Gut strukturierte, gemischte Bestände, wenige tiefe Harvesterspuren. Also mir hat das recht gut gefallen. Das Personal hat größtenteils einen motivierten Eindruck gemacht. Ach ja, und Wild war auf diesen professionell organisierten Jagden auch jedes mal genug vorhanden!
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Ich war jetzt schon ein paar Mal auf Flächen der BaySF auf Bewegungsjagden. Die Waldbilder waren größtenteils sehr herzeigbar. Gut strukturierte, gemischte Bestände, wenige tiefe Harvesterspuren. Also mir hat das recht gut gefallen. Das Personal hat größtenteils einen motivierten Eindruck gemacht. Ach ja, und Wild war auf diesen professionell organisierten Jagden auch jedes mal genug vorhanden!
Ist das nicht widersprüchlich?
 

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