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Gelöschtes Mitglied 26188
Guest
Sagen wir mal so: das Schwarzwild ist noch im ansteigenden Bereich der sigmoiden Wachstumskurve. Die haben die Biotopkapazität noch gar nicht erreicht. Republikweit gesehn. In einzelnen Regionen mag das weiter gediehen sein oder nachhinken.
Streckenschwankungen spiegeln nach wie vor eher dem Populationsanstieg günstige bzw. ungünstige Witterungsbedingungen/Nahrungsverfügbarkeit wider als Reduktionserfolge der Jägerschaft. Was wir schaffen ist allenfalls eine Verlangsamung des Populationswachstums. Ein Rückgang ist nicht in Sicht. Der ließe sich nur durch eine radikale Verringerung der Biotopkapazität erzwingen. Auch nicht in Sicht.
Das ist jetzt aber eine gewagte wie interessante These. Wenn man das diskutieren möchte, kommt man meiner Meinung nach aber net umhin, die "Biotopkapazität" genauer zu definieren. Geht es um "wilden" Lebensraum oder vom Menschen genutzten Lebensraum (Bewirtschaftungsraum)? An welchen Parametern wollen wir das festmachen, zB an dem Grad der Nutzung, ähnlich wie bei Reh- oder Rotwild. Wenn ich Reduktionserfolg durch Jagd oder Populationsentwicklung analysieren will, brauch ich irgendwo ne Basis, auf die ich mich stütze. Haben wir die, außer Streckenlisten? Was man weis, ist, das Wetter und Nahrungsangebot die Populationsentwicklung direkt beeinflussen. Mir leuchtet nicht ein, weshalb der Mensch nicht erfolgreich reduzieren können sollte (wenn er will). Die Krux ist eher, wie man den Erfolg misst. Prinzipiell wäre es nicht anders handhabbar, wie bei Rehwild. Ich nehme zwei (annähernd vergleichbare) Biotope und betrachte den Nutzungsgrad. Vorher definiert man eine Benchmark und dann schaut man mal....
Ob ich dann allerdings weniger als den Zuwachs, den Zuwachs oder mehr entnommen habe, weis ich immer noch nicht. Man nähert sich übers Ergebnis (definierter Biotopzustand) einer Bestandsvermutung.
Aber pauschal über die kumulierte Strecke jagdlichen Erfolg oder Misserfolg anzunehmen, halte ich so pauschal für nicht möglich.