[Bleihaltig] Beratung .308 weite Distanzen und rasant

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Es sollte erwähnt werden dass das Accubond LR seeehr weich ist, für den Fall dass die Füchse auf 50m kommen könnte es vorkommen dass die Wirkung enorm wird. Ich habe es bisher als 142 gr aus der 6,5x55 mit einer V0 von 830 m/s auf Rehe eingesetzt (bis 100 m). Umwerfende Wirkung und große Zerstörung. Eventuell lade ich es noch auf 789-790 m/s runter und versuche es erneut. Keine Erfahrung auf Schwarzwild mit dem Accubond LR.
 

KHH

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Es sollte erwähnt werden dass das Accubond LR seeehr weich ist, für den Fall dass die Füchse auf 50m kommen könnte es vorkommen dass die Wirkung enorm wird. Ich habe es bisher als 142 gr aus der 6,5x55 mit einer V0 von 830 m/s auf Rehe eingesetzt (bis 100 m). Umwerfende Wirkung und große Zerstörung. Eventuell lade ich es noch auf 789-790 m/s runter und versuche es erneut. Keine Erfahrung auf Schwarzwild mit dem Accubond LR.
Würde es nicht mehr Sinn machen, einfach ein normales Geschoss zu verwenden? Bevor ich gezielt 'runterlaboriere' oder mir das Wild auf Distanz halten muss ...
 
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Hallo Henry,
ganz so einfach, wie du dir das vermutlich vorstellst, ist es mit dem "zuverlässig weiter rauslangen" nicht.

Ich bleibe jetzt einfach mal beim Fuchs, da ich deinen Post so verstehe, dass dies die von dir hauptsächlich bejagte Wildart ist. Welche Zielgröße bietet nun ein durchschnittlicher Fuchs?

Wenn du schon mal einen Fuchs abgebalgt hast, wirst du wissen, wie niedrig der Kern tatsächlich ist. (Falls nicht, vermess mal die Höhe beim Nächsten vor und nach dem Abbalgen)
Da du den Fuchs ja tödlich treffen und ihn nicht nur oben oder unten streifen sollst, zieh von der Höhe des Kerns noch ein Drittel ab. Daraus ergibt sich eine Zielhöhe von etwa 6-7cm. Also etwas weniger als ein Tennisball.

Das ist die Größe, die du unter Revierbedingungen zuverlässig treffen können musst.
Also von unterschiedlichen Sitzen/Kanzeln aus, aus verschiedener Überhöhung geschossen, bei unterschiedlichen Temperaturen, wechselnden Windverhältnissen, guten/schlechten Licht, geschätzten Entfernungen usw.
Noch dazu steht das Wild ja nicht immer auf 12Uhr vor einem, oder wartet geduldig bis man sich optimal eingerichtet hat. Hinzu kommt dann noch die eigene Schützenstreuung und das Präzisionspotenzial deiner Waffe/Munition/Optik.

Da liegt die Grenze für einen sicheren / sauberen Schuss auf so ein kleines Ziel oft viel näher als vermutet.

Willst du zuverlässig/wiederholbar auf 200m +X kleine Ziele präzise treffen, musst du dafür schon einen gewissen Aufwand betreiben. Unter anderem:

- Befass dich mit den Grundlagen der Ballistik und begreife die Zusammenhänge.
- Finde heraus, was präzisionsmäßig aus deiner Waffenkombination und deinen Schießfertigkeiten überhaupt möglich ist. (3 oder 5 Schuss Streukreise sind nur bedingt aussagekräftig, mach 10 oder 15 Schuss Streukreise)
- Du wirst viel Zeit auf geeigneten Schießständen verbringen
- Werde selber Wiederlader! Eine wirklich ausgereifte Laborierung zu erarbeiten kostet Zeit, Arbeit, Geld und einiges an Pulver/Geschossen. Ob ein Dritter (hab einen Wiederlader an der Hand) da bereitwillig sein Pulverkontigent und die Zeit dafür opfert? Zudem wirst du auch Munition zum üben brauchen.
- Hast du die passende Munition gefunden, erschieße dir den tatsächlichen Geschossabfall auf den jeweiligen Entfernungen. Wiederhole dies bei unterschiedlichen Temperaturen. (Je nach Pulver kommen da teils ordentliche Abweichungen zusammen)
- notiere dir die gemachten Erfahrungen
- übe, übe, übe
- lass, wenn die Bedingungen mal nicht passen, den Finger gerade! Freu dich an dem Anblick und komm ein anderes Mal wieder

Ist dir das zu viel Aufwand, musst du lernen, die Distanz zur Beute zu verkürzen.
Füchse lassen sich gut mit der Mauspfeife oder der Hasenklage auf Schussentfernung bringen.
Sauen kann man mit Geduld und Selbstdisziplin auf teilweise unter 30m anpirschen.
Lerne aus dem Verhalten des Wildes und nutze dies für dich. Dann sitzt man meist schon in passender Entfernung.

Passende Geschosse wurden hier ja schon aufgezählt. Du musst rausfinden, was in deiner Waffe die beste Präzision bringt. Die Rasanz ist zweitrangig.
Zudem sollte das Geschoss auch auf weitere Entfernung und schwachen Wild noch ansprechen und nicht wie ein Vollmantel durch den Fuchs gehen. So ein Fuchs flüchtet sonst unter Umständen noch ein gutes Stück. Und eine Nachsuche im Raps oder Mais ist nicht unbedingt lustig.

Aus eigener Erfahrung kann ich in der .308 das Accubond und das Superhammerhead, jeweils in 150gr. empfehlen.
Das 165er Accubond war bei mir zu hart auf Entfernungen über 120m und hatte da öfters längere Fluchten zur Folge.

Waidmannsheil!
 
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meine "Blei Laborierung" aus der S202 52cm Lauf V3 um die 800 m/s habe ich mit dem 165gr AB und dem 165gr BT gefunden. Jede für sich unter 2cm beide im Wechsel zusammen unter 3cm Streukreis. Wirkung / Entwertung ist natürlich auch vom Treffersitz abhängig.
 
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Als Wiederlader habe ich mit dem Hornady Interlokt so viel Wild erlegt, dass eine Bewertung möglich ist.
..., hab vor Jahren viel mit dem Interbond 150gr gewaidwerkt und war sehr zufrieden damit.
Rasant verladen war es mir lieber als das gleich schwere Accubond.
War leicht auf Präzision zu bringen und kompakter im Wildkörper bei noch hoher V0.
Jetzt ist es wieder erhältlich, und hab natürlich gleich wieder gebunkert;)
 
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Von was sprichst du?
Das Long Range Accubond ist eine spezielle, deutlich weichere und mit besseren BC ausgestattete Form des normalen Accubond - gibt es auch mit 190 und 210 Grain - da nimmt man sich aber in der 308 schon ordentlich Pulverraum weg - also net grad das Optimum
https://www.grauwolf.net/308-7-62-mm-168-gr-10-9-g-nosler-sp-geschosse-accubond-lr-100-stueck.html

Schrieb ich doch. Von Lapua Scenar.
Das Accubond (das LR kenne ich nicht) ist mir zum Stahlscheiben plingen zu teuer.

Für mich ist ein leichtes 150-155gr Geschoss aus einem kurzen Lauf das Optimum. Ein 168 oder schwerer kriegst (aus einem kurzen Lauf) kaum auf Speed um Überschall bei 900m zu haben.
 
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Alles Relativierungen und kein klaren Aussagen.
Können sie auch nicht sein, daher verlegt sich auf Annahmen, weil keine eindeutigen Ergebnisse vorliegen.


so das BfR:
Das Risiko einer Gesundheitsgefährdung für Jäger und ihre Familien ist insbesondere dann hoch, wenn das Wildbret mit konventioneller Bleimunition erlegt worden ist. Das BfR empfiehlt deshalb, Jäger verstärkt über die Gesundheitsrisiken von mit Bleimunition geschossenem Wild aufzuklären und auf die Verwendung von Jagdmunition hinzuwirken, die kein Blei an das Lebensmittel Wildbret abgibt.

Das würde bedeuten, dass Wildfleisch in jedem Fall, nur eben unterschiedlich hoch, gefährlich ist.
So hat das BfR in Keulen Blei gefunden, obwohl das Stück mit Kammerschuss erlegt wurde.
 
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Würde es nicht mehr Sinn machen, einfach ein normales Geschoss zu verwenden? Bevor ich gezielt 'runterlaboriere' oder mir das Wild auf Distanz halten muss ...
Hallo, ja natürlich macht das Sinn. Ich habe aber sehr viele der Accubonds LR da liegen und könnte es ausprobieren...
 
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Guest
Schrieb ich doch. Von Lapua Scenar.
Das Accubond (das LR kenne ich nicht) ist mir zum Stahlscheiben plingen zu teuer.

Für mich ist ein leichtes 150-155gr Geschoss aus einem kurzen Lauf das Optimum. Ein 168 oder schwerer kriegst (aus einem kurzen Lauf) kaum auf Speed um Überschall bei 900m zu haben.

ja ok - aber was hilft das dem Threadstarter weiter?
Der will Raubwild und Sau erlegen - und net auf 900 Meter Scheiben schiessen?!
 
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Hallo Allerseits

ich bin Jungjäger.
Ich führe eine Savage Hog Hunter in .308.

Mein Pächter möchte nicht, dass ich bleifrei schieße.
ich hinterfrage das nicht. Ich darf jagen gehen und halte mich dementsprechend an die
Vorgaben.

Hier im Revier sind viele Füchse vorhanden, die auch oft auf weitere Entfernungen stehen.
Ich suche daher eher ein leichteres Geschoss (150gr?), dass rasant fliegt und auch auf weitere Entfernungen wenig Abweichung hat.

Frei habe ich Raubwild und Raubzeug sowie Sauen.

Ich habe einen Wiederlader an der Hand. Daher habe ich jetzt schon etwas nach Geschossen gesucht und bin dabei auf das Nosler Accubond gestoßen.

Haltet ihr das für Präzise genug und auch für genügend wirksam, falls mal eine Sau kommt?

Für andere nicht bleifreie Vorschläge bin ich natürlich offen!

An den (verschwundenen?) Threadstarter:

Butter bei die Fische, schreib mal bitte die Wildarten und angedachten Entfernung auf, z. B. :

Wolpertinger: 150m - 450m
Yeti: 10m - 40m

Aber realistisch bleiben, 0m - 800m und 100% verwertbar klappt nicht.
 

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