wo geht es hin mit der Jagd?

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Habe die Woche einen sehr interessanten Artikel im Netz gefunden. Darin beschreibt Prof. Dr. Werner Beutelmeyer vom Market Institut die jagdlichen Thesen von 2030 aus seiner Sicht und Umfragen. Diese Dokumentation ist von 2011. Nun ist Halbzeit und die Thesen kann man jetzt schon erfahren. Also, ich für meine Teil, sehe schwarz für die Jagd.
  1. Die Wertschätzung der Natur nimmt deutlich zu. Gleichzeitig nimmt das Naturverständnis und Naturerfahrung ab.
  2. Die Naturegoisten werden mehr. Die einzelnen Nutzer – Zielgruppen reklamieren die Natur für sich.
  3. Den Jägern gelingt es zunehmend weniger, glaubwürdig Naturkompetenz zu vermitteln.
  4. Die Jäger können das „Warum“ der Jagd nicht ausreichend erklären.
  5. Die Ablehnung der Jagd nimmt in der Gesellschaft deutlich zu.
  6. Die Jagd verliert an Professionalität. Sie wird vermehrt nur Freizeitbeschäftigung mit Netzwerknutzen.
  7. Das Jagdwissen und die Praxiserfahrungen nehmen dramatisch ab. Die Jagdkultur erlebt massive Erosion.
  8. Das Führen von Jagdhunden tut sich der Jäger 2030 kaum mehr an.
  9. Es kommt zu Liberalisierung verschiedener, derzeit noch illegal geltender Jagdmittel. Dazu zählen vor allem die Verwendung von Nachtzielgeräten, Scheinwerfer, die Jagd zur Nachtzeit auf Hochwild sowie der verstärkte Einsatz von Kirrungen um zu raschem Jagderfolg zu kommen.
  10. Das Ansehen der Jagd wird 2030 massiv in Schieflage geraten.

Was meint ihr?
 
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Es geht abwärts mit der Jagd , genau wie mit diesem Land, aber selbst Schuld, ..... und jetzt überlegen wo jeder sein Kreuz bei der letzten Wahl gemacht , drum aufhören zu Jammern und Schicksal ertragen......
hoppel61
 
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Mit Bedacht wählen und nicht beeinflussen lassen.
Wählen bedeutet nicht seine Stimme abgeben und dann zu schweigen
Wählen ist die Beauftragung eines Stellvertreters der eigenen Interessen. Sollten dies nicht so erfolgen hat man das Recht dies durchzusetzen.
 
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Was hat Punkt 4,6,7-9 mit dem Wahlverhalten zu tun?

Wenn man den Jägern die Kompetenz abspricht, sind sie doch selber Schuld. Wer hat denn diesen Schwachsinn mit 3-Wochen Kursen unterstützt?
Ich würde die Kurse von einem Jahr auf drei Jahre mit Praxisjahren verlängern und dann sehen wir mal weiter.
 
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Wieder ein Stück Kulturgut wo verschwinden wird. Schade das es doch so schnell geht:cautious:
 
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Der Mann hat leider Recht. Nur in einem Punkt nicht: der Jahreszahl. Er beschreibt vielmehr die heutigen Zustände. Ja, es kann und wird noch schlimmer kommen, keine Frage.
Man lese den "Überjäger" von Hermann Löns. Der Mann war ein Seher.
 
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  1. Den Jägern gelingt es zunehmend weniger, glaubwürdig Naturkompetenz zu vermitteln.
  2. Die Jäger können das „Warum“ der Jagd nicht ausreichend erklären.
  3. Die Ablehnung der Jagd nimmt in der Gesellschaft deutlich zu.
  4. Die Jagd verliert an Professionalität. Sie wird vermehrt nur Freizeitbeschäftigung mit Netzwerknutzen.



  5. Das Ansehen der Jagd wird 2030 massiv in Schieflage geraten.

Was meint ihr?

Alles Punkte, an denen man etwas ändern könnte – wenn man sich auch mal an die eigene Nase packen würde. Das Interesse an "unseren" Themen ist zweifellos da, nur bedient wird es von Kieling und Wohlleben...
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Der Prof. hat den Punkt 11 vergessen.

Die Politik versteht Jäger nur noch als unbeliebte misstrauisch beäugte bewaffnete Erfüllungsgehilfen für ASP Prophylaxe und ForstWIRTSCHAFT. Diese Einstellung überträgt sich zunehmend auf die Bevölkerung.
 
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Wenn man den Jägern die Kompetenz abspricht, sind sie doch selber Schuld. Wer hat denn diesen Schwachsinn mit 3-Wochen Kursen unterstützt?
Ich würde die Kurse von einem Jahr auf drei Jahre mit Praxisjahren verlängern und dann sehen wir mal weiter.
Du solltest erstmal selbst zur Jagd gehen ;)

IDe Kompetenz wird wegen fortschreitender Unkenntnis und neuer ideologischer Standards abgesprochen. Nicht weil etwas richtig oder falsch wäre.
 
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Habe die Woche einen sehr interessanten Artikel im Netz gefunden. Darin beschreibt Prof. Dr. Werner Beutelmeyer vom Market Institut die jagdlichen Thesen von 2030 aus seiner Sicht und Umfragen. Diese Dokumentation ist von 2011. Nun ist Halbzeit und die Thesen kann man jetzt schon erfahren. Also, ich für meine Teil, sehe schwarz für die Jagd.
  1. Die Wertschätzung der Natur nimmt deutlich zu. Gleichzeitig nimmt das Naturverständnis und Naturerfahrung ab. Wertschätzung fremder Natur, um das eigene Haus legen wir Vlies aus und einen "Steingarten" an.
  2. Die Naturegoisten werden mehr. Die einzelnen Nutzer – Zielgruppen reklamieren die Natur für sich. Sind das die, welche alles können ausser anpacken?
  3. Den Jägern gelingt es zunehmend weniger, glaubwürdig Naturkompetenz zu vermitteln. Weil zu viele Schnellbedampfte exakt 0 Ahnung von Flora und Fauna haben, aber alle E0, V0 und sämtliche Geschoßtypen aufzählen können und die Lumen Zahl von Taschenlampen auswendig kennen, aber keine Himmelsrichtung kennen.
  4. Die Jäger können das „Warum“ der Jagd nicht ausreichend erklären. Wem sollte man das erklären? Veganern sicher nicht.
  5. Die Ablehnung der Jagd nimmt in der Gesellschaft deutlich zu. Sehe ich z.Zt. anders, noch nie hatten wir so viel Kursanmeldungen wie in den letzten Jahren.
  6. Die Jagd verliert an Professionalität. Sie wird vermehrt nur Freizeitbeschäftigung mit Netzwerknutzen. ????
  7. Das Jagdwissen und die Praxiserfahrungen nehmen dramatisch ab. Die Jagdkultur erlebt massive Erosion. Hörner abtreten, Jagdhorn ist für Lodenjockel und Blaulicht statt Schweißhund, wer wundert sich da noch?
  8. Das Führen von Jagdhunden tut sich der Jäger 2030 kaum mehr an. s.o.
  9. Es kommt zu Liberalisierung verschiedener, derzeit noch illegal geltender Jagdmittel. Dazu zählen vor allem die Verwendung von Nachtzielgeräten, Scheinwerfer, die Jagd zur Nachtzeit auf Hochwild sowie der verstärkte Einsatz von Kirrungen um zu raschem Jagderfolg zu kommen. Haben wir doch längst ob mit oder ohne Genehmigung, ich lehne es ab!
  10. Das Ansehen der Jagd wird 2030 massiv in Schieflage geraten. Meine Sicht der Dinge, wir sind seit einigen Jahren immer dannn gut genug wenn sich der geneigte Bürger gestört fühlt, der Hausbesitzer möchte Marder entfernt, Wildschweine bejagt und Tauben erlegt haben. Der Landwirt möchte Sauenleere Feldfluren und der Waldbauer tote Knospenfresser. Der Maisanbau wird deutlich zunehmen, kommt mit wenig Pflanzenschutz aus, steckt Dürre besser weg als z.B. Zuckerrübe, ist stabiler im Preis als Weizen, was das für die Sauenbestände heißt, brauche ich wohl niemand hier erklären und wer hat Schuld?:unsure:

Was meint ihr?

Sorry, aber bei so vielen Punkten habe ich reingeschrieben:cool:
 
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  1. Den Jägern gelingt es zunehmend weniger, glaubwürdig Naturkompetenz zu vermitteln.
    Klar, weil sie sich von den Experten (Forst, Naturschutz) distanzieren, statt zu kooperieren
  2. Die Jäger können das „Warum“ der Jagd nicht ausreichend erklären.
    Sie könnten schon, sie tun es aber nicht, weil es unbeliebte Konsequenzen hätte.
  3. Die Ablehnung der Jagd nimmt in der Gesellschaft deutlich zu.
    Logisch, folgt aus 1. + 2.
  4. Die Jagd verliert an Professionalität. Sie wird vermehrt nur Freizeitbeschäftigung ....
Das hoffe und glaube ich nicht, eher kommt es vermutlich zur Spaltung zwischen professioneller Jagd im Staatswald und Freizeitjagd.
.....Was meint ihr?
 
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Bei 9. sind wir Jäger uns noch nicht einmal einig ... wobei das eher Waffenrecht, denn Waidgerechtigkeit war bzw. ist.

Den zunehmenden, atomisierenden Egoismus und die a-soziale Partikularisierung der Gesellschaft sieht man nicht nur beim Thema Jagd bzw. Natur.

Der wirkliche Klimawandel ist ein politischer und dieser ist ausnahmsweise mal unbezweifelbar menschgemacht und von Menschen zu beeinflussen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Du solltest erstmal selbst zur Jagd gehen ;)

IDe Kompetenz wird wegen fortschreitender Unkenntnis und neuer ideologischer Standards abgesprochen. Nicht weil etwas richtig oder falsch wäre.

Naja, ganz verkehrt liegt er nicht. Welche Kompetenz in Naturfragen will die Jägerschaft noch nachweisen, wenn immer mehr naturfremde und oft naturferne Bürger im Schnellkurs zum Jäger gemacht werden, in dem Naturkompetenz kaum eine Rolle spielt. Natur auf Fuchs, Wabä, Dachs und Marderhund oder Schalenwildarten zu begrenzen funzt nun mal nicht. Da beginnt ja oft schon bei den Hauptbaumarten das Stottern. Und wenn es darum geht die Bekassine von der Waldschnepfe zu unterscheiden ist Ruhe im Schiff.

Ein halbes Jahr nach dem Kurs ist die Hälfte des gepaukten begrenzten Wissens vergessen und zehntausende gehen nur mal sporadisch zur Jagd, bei der es aber nicht um Natur geht, sondern nur darum mal irgendwas zu strecken.

Glaubst du denn die Gesellschaft merkt nicht, wie viele jagd- und naturferne Kompetenzsimulanten jetzt bald wieder zur DJ Saison anreisen? Da muss man gar nicht tief schürfen, es reicht feixende Treiber, genervte Jagdleiter und kopfschüttelnde HF/NSF zu sehen.
 
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Es muss bei den Punkten aber auch starke regionale Unterschiede geben, da ich viele davon so nicht erlebe.
Was ich aber gerade heute wieder erlebt habe, ist der unglaublich schlechte Gesundheitszustand der Jäger. Es ist daher kaum glaubwürdig, wenn mir ein Jäger mit einem BMI von 30+ und Diabetes Typ II versucht zu erklären wie gesund das Fleisch vom Wild ist.
Und wenn man das auf das Natur = Gesund und Interaktion mit der Natur = Gesundheitsfördernd Bewusstsein in Verbindung bringt, ist eine große Zahl der Jäger einfach unglaubwürdig, allein durch ihr Auftreten.
Grob gesagt: dicke Jäger in grünen Lodenjacken auf Hegeschauen sind nicht mehr Zeitgemäß. Die Zukunft wird eher von Menschen wie Jagdmomente und Co. wiedergespiegelt. Denn die finden auch anklang, bei der nicht jagenden Bevölkerung.

p.s. auch meine Sicht auf die Jagd findet Verständnis und Zustimmung bei nicht Jägern und sogar bei Vegetariern und Tierschützern ;)
 

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