wo geht es hin mit der Jagd?

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Also ich mach das erst seit ein paar Jahrzehnten, aber aus Jagdgegnern Jagdversteher machen gelang mir noch nie, aber ganz ehrlich... Jagdgegner sind mir so suspekt dass ich mich kaum damit beschäftige. Ich habe aber schon etlichen Hunde Laufenlassern im Vieraugengespräch erklärt, warum das ab heute ein Ende hat. Ich fragte aber danach, was Du für Die Jägerschaft leistest und wie lange schon?
 
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Am meisten Angst habe ich vor Jägern wie dir. Nicht wegen mir, denn ich bin weder dick, noch trage ich Loden und Diabetes habe ich auch nicht. Ich habe Angst davor was unbedarfte Theoretiker wie du aus der Jagd machen könnten.

Ich seh schon vor mir, wie du mit deinem wohnungsgehaltenen Elchhund und jagdsportiv gekleidet den Bürgern auf der Jagdmesse die Jagd und die Natur in ein neues endlich zeitgemäßes Bild bringst.
Kein Elchhund und auch kein Laika aber wenn es so weiter geht ein Jagdhund in Not wird es werden. Es gibt Menschen, die dazu lernen wollen, Fragen stellen und sich mit dem Jagdhundeausbilder des hiesigen Hegerings treffen um das im Detail zu besprechen. Habe ich zumindest gehört :devilish: :evil:
Ab wie vielen Stücken Wild (nur Hochwild oder auch etwa Niederwild) ist man denn kein Theoretiker mehr? Und wie theoretisch ist es denn, nicht Jäger mit auf den Ansitz zu nehmen? Und wie oft muss man das machen, bis es als Praxis durch geht?
Und warum, schauen wir nicht gemeinsam, wo das Problem liegt und versuchen es anzugehen uns zu verstehen als uns innerhalb der Jägerschaft fertig zu machen?
Es ist nicht ratsam, das eine Minderheit mit "wir haben das schon immer so gemacht" auf die Mehrheit zu geht. Dialoge sind keine ausgetauschten Beleidigungen, auch wenn das hier im Forum so üblich ist.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Also ich mach das erst seit ein paar Jahrzehnten, aber aus Jagdgegnern Jagdversteher machen gelang mir noch nie,

Rotnase schafft das. Bei ihm ist nur nicht klar wer Patient und wer Therapeut ist.
 

steve

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Die Thesen entstammen einer Umfrage in Österreich:

https://www.jagdverband.de/sites/default/files/jgerstudie_2011__zukunftsvision_0.pdf

Es sind Thesen und mehr nicht. Ob sie übertragbar auf Deutschland sind ist ungewiss. These 5 beispielsweise beißt sich meines Erachtens mit der Entwicklung der Jagdscheinabsolventen in Deutschland. Hinter jedem Prüfling steht immer noch ein Umfeld das ihn unterstützt.

Was ich selbst so erlebe ist der Punkt Professionalität und Wissen. Das kann durchaus stimmen.
 
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Rudolph Rednose schreibt unter anderem, dass er keine Trophäen behält.

Dass davon die breite Öffentlichkeit positiv beeinflusst wird, stelle ich in Frage.
Dem Hören und Sagen nach soll das ja Praxis in dem einen oder anderen Nationalpark sein, wenn die Bestände durch Gastjäger bei Sammelansitzen oder Drückjagden reduziert werden sollen.

Nach einer großen Anzahl von praktischen Jagdjahren mit Waidmannsheil, kann es schon sein, dass der Platz an den Wänden und auf den Böden für Gehörne, Geweihe, aufgesetzte Waffen, gegerbte Decken, Schwarten und oder Präparate knapp wird und die Photos von Nicht-Trophäenträgern zig Alben füllen. Aber Jagd ist ja nicht nur einfach totschießen und abhaken, sondern Jagd ist ja auch das Erleben dessen, was in der Natur so abläuft, eine Haselmaus, die einen auf dem Hochsitz besucht, der Fasanenhahn, der im morgendlichen Sonnenlicht plötzlich auf einem Weg auftaucht und ruft, die Schleiereule, die einen auf dem Hochsitz besucht um zu schauen, was sich dort aufhält, die Schnepfen, deren Quorren mich immer wieder glauben machte, dass da irgendwo ein Moped durch den Wald fährt, und eben die Trophäen, die mich auch heute noch daran erinnert, was ich draußen im Revier an dem Tag erlebte, als ich die Wutz, den Hirsch, den Bock oder was auch immer erlegen konnte. Das gilt auch für die Trophäen meines Vaters und Grossvates, die haben Zettel beschrieben und dran geheftet.

Ich kann mir schon vorstellen, dass das etwas mehr ist, als totschießen, aufessen und abhaken, auch wenn es andere Menschen oder gar Jagdgegner nicht interessiert.
Gruss, DKDK.
 
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Hallo,

mal offen gesagt: Mir persönlich ist es völlig egal, was irgendwelche mir völlig unbekannten Leute von der Jagd halten.

Ich denke auch nicht daran, mich vor irgendwelchen selbsternannten "Tier- und Naturschützern" für meine Freizeitbeschäftigung zu rechtfertigen.

Dafür genieße lieber die Zeit im Revier.

Und zum großen Mißfallen aller Traditionalisten unter den Jägern:

Was auch immer an technischen Neuerungen auf den Markt kommt um dem Wild gegenüber einen Vorteil zu haben, das werde ich nutzen, da ich keine Veranlassung zur hausgemachten Selbstbeschränkung sehe. Und ja, ich habe meine Freude an der Jagd, mehr noch als früher, als ich immer darauf achten musste, Gehörschutz zu tragen oder ob der Vollmond steht.

Es ist meines Erachtens mal Zeit, etwas mehr Selbstbewußtsein zu zeigen und dieses peinlich - naive "Gefallenwollen" abzulegen.

Bernhard
 
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..... und eben die Trophäen, die mich auch heute noch daran erinnert, was ich draußen im Revier an dem Tag erlebte, als ich die Wutz, den Hirsch, den Bock oder was auch immer erlegen konnte.....

Welche Trophäen zuhause erinnern Dich denn an die schönen Erlebnisse .....z. B. der Jagd auf weibliches Rehwild und Kitze?
 
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Die Thesen entstammen einer Umfrage in Österreich:

https://www.jagdverband.de/sites/default/files/jgerstudie_2011__zukunftsvision_0.pdf

Es sind Thesen und mehr nicht. .....

Danke steve, sehr interessant im Detail.

Z. B. die These: "Wichtigkeit des jagdlichen Brauchtums nimmt ab" ist m. E. miserabel durchdacht. Dort wird zuerst nach Bedeutung von Nachsuchen und Waidgerechtigkeit (Tierschutz/Ethik) gefragt, die nichts mit jagdlichem Brauchtum wie Streckenlegung, Jägersprache, Bruchzeichen, Jagdgericht oder Jagdsignalen zu tun haben, sondern unverzichtbare Grundpfeiler der Jagd und gesetzlich verankert sind. Folgerichtig werden sie von den Zukunftsjägern 2030 ähnlich hoch (und höher) bewertet, wie bei den Traditionsjägern.
 
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Als ich den Jagdschein gemacht habe, dauerte es 1 1/4 Jahre vom Kursbeginn bis man den Jagdschein in der Hand hatte.

Die Leute hatten eine solide, praxisorintierte Ausbildung.

Heute ist eine Generation von technikverliebten, naturfernen, Geländewagen fahrenden 14 Tage-Jagdkurs-Flachmaten herangewachsen, denen man die Kompetenz in Sachen Natur zu recht aberkannt hat.


Gruß

HWL
 
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So siehts aus.

Die Zahl der Jagdscheine nimmt zu, nicht die der Jäger.
Und wenn diese Jagdscheine morgen nicht mehr jagen können, machen sie einen beliebigen anderen Schein fürs nächste Hobby.
 
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Z. B. die These: "Wichtigkeit des jagdlichen Brauchtums nimmt ab" ist m. E. miserabel durchdacht. Dort wird zuerst nach Bedeutung von Nachsuchen und Waidgerechtigkeit (Tierschutz/Ethik) gefragt, die nichts mit jagdlichem Brauchtum wie Streckenlegung, Jägersprache, Bruchzeichen, Jagdgericht oder Jagdsignalen zu tun haben, sondern unverzichtbare Grundpfeiler der Jagd und gesetzlich verankert sind. Folgerichtig werden sie von den Zukunftsjägern 2030 ähnlich hoch (und höher) bewertet, wie bei den Traditionsjägern.

Die üblichen Spaltereien von dir.
JEDER von dir abfällig betitelte "Traditionsjäger" beherrscht die Grundsätze der Weidgerechtigkeit in all ihren Facetten.
Du anscheinend nur in dem Teil der dir bequem erscheint.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25156

Guest
Als ich den Jagdschein gemacht habe, dauerte es 1 1/4 Jahre vom Kursbeginn bis man den Jagdschein in der Hand hatte.

Die Leute hatten eine solide, praxisorintierte Ausbildung.

Heute ist eine Generation von technikverliebten, naturfernen, Geländewagen fahrenden 14 Tage-Jagdkurs-Flachmaten herangewachsen, denen man die Kompetenz in Sachen Natur zu recht aberkannt hat.


Gruß

HWL
Ich gehöre schon zu der "jüngeren" Generation der Jagdscheininhaber, wohl aber ging der alte Herr zur Jagd, so dass ich da etwas vorbelastet bin. Kursdauer ca. 6 Monate, 2x die Woche zum Kurs und dann eigentlich jedes WE andere Praxisthemen. Die prakische Zeit war doch überschaubar im Nachhinein und kann einem nicht alles vermitteln. Allerdings fanden sich wohl irgendwann zu wenige Interessenten für die Jagdkurse, so dass die Zahl der scheidenden Jäger wesentlich größer war, als die der nachkommenden. Man reagierte also durch die Verkürzung der Lehrgangszeit.
Und die Tatsache, dass man nicht mehr alle Prüfungen wiederholen muss, wenn man z.B. beim Schrotschiessen danebenlangt, finde ich doch richtig.
Ob man in 2 oder 3 Wochen wirklich was mitbekommt? Wenn ich alleine an die knackige Prüfung der Waffenhandhabung denke und unsere Vorbereitungszeit darauf, dann kann ich mir schon denken,
warum so mancher Jagdscheininhaber auf dem Stand so agiert wie er agiert. was ich da schon alles gesehen habe...
 
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Photos und kurze Notizen im Jagdtagebuch. Ist vielleicht veraltet, macht nix, ...

Ist sogar ganz modern, moderner jedenfalls, als das Sammeln von Hörnern, Schädeln und Präparaten. Und es stellt sich die Frage, warum bei weiblichem Wild ohne Hörner als "Erinnerung" an das schöne Jagderlebnis ein Foto reicht und bei "Trophäenträgern" nicht! ;)
 

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