Fuchsjagd

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Also ich finde die Fuchsjagd nicht nur notwendig sondern auch sehr reizvoll. Neben den Neuankömmlichen aus den Öko-Gauen die meist schnell auf dem ewigen Hasenanger verschwinden gibt es auch welche die den Jäger fordern. Mit so eine Spezies beschäftige ich mich seit ein paar Wochen. Sie waren zu zweit, Jungfüchse, zugewandert. Einer hat eine auffallend große weiße Luntenspitze. Seinen Kameraden erlegte mein Jagdfreund. Weißlunte spielt ein Spiel mit mir, es steht ich denke 5:0 für ihn. Dabei hat er es nicht leicht: Es lauern Fallen, die Treibjagden kommen noch und die Baujagd mir den beiden Jagdterr(i)oristen. Irgendwann werde ich ihn erwischen. Ich denke er spielt mit mir. Zu verlockend ist das Beuteangebot in dieser Ecke: Die Fasanen, Rebhühner, Karnickelhecke und Mäuse gibt es heuer sowieso. Ein paar Mal haben sich unsere Blicke getroffen und er hat die Chance ohne Schrecksekunde genutzt. Hätte ich bei der Erntejagd statt der Kugel die Flinte dabei gehabt (wer macht das, wenn Sauen vermutlich stecken), hätte Weißlunte schon in einem Eintrag im Jagdtagebuch "weitergelebt".
Ich muss nur ans andere Ende unserer Stadt fahren: So sehr viel anders sieht das Revier dort nicht aus. Naja sie machen keine Heckenpflege, die Rehbockmedaillenbesitzer. Ich fahre dort ca. 1,5 km durch einen Revierteil, da habe ich in den letzten 15 Jahren noch nie einen Hasen gesehen. Im Winter bei Vollmond und Schnee kann man von einem Fuchs zum anderen schauen. Der Rekord lag bei 6 einzelnen Füchsen auf dieser Strecke. Die Artenvielfalt beschränkt sich auf Fuchs, Rabenkrähen, Elstern, Bussard, Graureiher, Ringeltauben und hin und wieder mal Nilgänse seit zwei Jahren.
 
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Die schießen keine, da sie Angst haben eine Sau bekäme den Schuss mit ….
 
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Meine tschechischen Jagdfreunde verwenden so gut wie keine Fallen, außer Kastenfallen. Bei deren Lohn würde sich keiner eine Betonrohrfalle für ein paar Hundert Euro kaufen und ins Revier stellen.
Da wird lieber in Nachtzieltechnik investiert. Zumindest dort wo ich jage geht der Schuss auf den Fuchs immer vor. Nur oben im Hochwildrevier war das anders.

Als ich dort vor zwei Jahren in der Biogasprärie mit angrenzendem Auwald auf Rehbock jagte, sah ich drei Wochen keinen einzigen Fuchs (u.a.Rapsstoppel, GPS-Stoppel). Die Fuchsdünne ist dort schon auffällig weil eben konsequent jeder Fuchs geschossen wird. Aber davon sind wir weit entfernt und wie richtig geschrieben wurde: Ein Anfang wäre es, wenn jeder Fuchs geschossen würde den man bekommen kann! Von einer zielgerichteten Fuchsjagd ist man in vielen Revieren weit entfernt. Lamentieren geht halt einfacher und der Maibock soll ja nicht vom Nachbarn erlegt werden.
 

JBB

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Gibts sowas wirklich? Ich dachte man bekommt in der Ausbildung überall beigebracht dass Raubwild immer vorrang hat?
Ich wäre ja mal froh, einen Fuchs vor mir zu haben...

Ich sag mal so... es kann mal passieren, der Fall ist aber äußerst selten und meist wirst du es nicht mitbekommen.

Ich habe bisher EINEN Fuchs wegen ner Sau pardoniert - die Sau stand aber schon 80m von mir weg in der Gründüngung als der Jungfuchs auf 10m vorbeikam. In genau dem Moment war es mir zu kritisch (und wurde mit meinem stärkstem Keiler bisher belohnt).

Aber sonst nehme ich jeden Fuchs, dessen ich habhaft werden kann, mit. Hab auch schon 5 Minuten nach einem Schuss auf Raubwild ne Rotte vor gehabt - die war zum Zeitpunkt des Schusses schon im Anmarsch an der Stelle.
 
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Jedes Revier und seine Umgebung ist anders und die Prioritäten ganz verschieden.

Bei uns und in den Revieren um uns herum wird die Bejagung von Fuchs und Marder mit Fallen und Kunstbauten sehr intensiv seit langem durchgeführt.

Der Threadstarter fragte ja, lohnt es sich.

Wahrscheinlich dürfte der Hasenbesatz und der Besatz an Fasane noch deutlich weniger sein, als er jetzt ist. Auch etliche Kitze dürften weniger sein, ein Punkt der oft unterschätzt wird.

Ich glaube viel intensiver geht es kaum. Bei mir im Revier mit 8 Fallen, meist Betonwipprohrfallen und 10 Kunstbauten ist das Ende an Intensität und das machbare erreicht. das seit Jahren.

Manche sprechen dann davon, das die Strecken sich innerhalb von einigen Jahren von 30 auf 300 erhöht haben. Das ist bei uns nicht der Fall. Wir freuen uns eher, dass sie nicht weiter zurückgehen.

Erfreulich ist, dass der Wiesenvogelbestand bei uns deutlich, gezählt vom Vogelschutz, weit über den Gebieten ohne diese Bejagung liegt.

Warum ist der Erfolg eher gering?

Die Sovon Studie gibt eventuell eine Antwort. Ist der Top Prädator reduziert werden andere Arten seinen Platz einnehmen.

Fuchs und Steinmarder sind weniger geworden, auf einmal sind Iltisse wieder da.
( Kann auch an den Mäusen liegen, aber die Tendenz gibt es seit einigen Jahren)

Viel deutlicher jedoch ist der Bussard und die Wiesenweihe, besonders letztere räumt immer stärker unter allem auf.

Durch die hohen Zahlen an Kühen die nur in begrenzten Rahmen auf der Wiese laufen, haben sich die Mähzeiten von zwei mal mähen auf bis zu fünf erhöht. Das fördert keinesfalls den Besatz.

Mit etwas mehr Regen wird sich das noch verstärken,
der Landwirt hat keine andere Möglichkeit !

Für mich ist klar: Ohne starke Bejagung von Raubwild und Raubzeug ( die ja auch Freude macht ! ) geht es nicht.
 
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Jedes Stück Raubwild das die Jagdkarte hergibt erlegen..

Und Nosler verwerte halt den Fux..
Winterblag eh klar.
Fang Zähne zu Schmuck.
Lunte kannst immer selber Konservieren..
(Leider gibt's nimma viele Manta Fahrer)
 
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Jedes Stück Raubwild das die Jagdkarte hergibt erlegen..

Und Nosler verwerte halt den Fux..
Winterblag eh klar.
Fang Zähne zu Schmuck.
Lunte kannst immer selber Konservieren..
(Leider gibt's nimma viele Manta Fahrer)
Ich hab nicht mal ne Antenne, wo ich den dran knoten könnte....

Ich gehe mal in mich, wie ich da weiter mache!
 
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Beim Hasen ist es primär der Fuchs zur Aufzuchtszeit, da wird die Höhe der Hasenpopulation bestimmt. Um jedes Geheck versammeln sich die Rüden der Nachbarschaft und kehren das Revier aus. Mehr als die Jungen fressen können. Aber in unserer weichgespülten Gutmenschengesellschaft ist es ja wichtig, dass von 8 Welpen nicht nur 7 durchkommen. Als ein Vogelschutzverband dies erkannt hat, weil die Populaton eines Seevogelbestandes nicht auf dem Tief herauskam und eine Änderung wollte, dann haben die Jäger am lautesten geschriehen. Hauptsache man kann jemand den man nicht besonders mag ans Bein pinkeln. Die Rüden gehören auf jeden Fall auch zur Aufzuchtszeit freigegeben. Man muss unterscheiden zwischen "beteiligt" und "für das Überleben der Jungen notwendig".
Es geht längst nicht mehr darum, im Herbst mehr Hasen schießen zu können. Allen Bodenbrütern steht das Wasser bis zum Hals und die ganzen landwirtschaftlichen Maßnahmen dies zu verringern laufen ins Leere. Wiesenbrüterschutzprogramme ohne intensive Räuberkontrolle sind nur Schall und Rauch und beruhigen das Gutmenschengewissen.
Wichtig ist es auch, dass wenig bis keine Altfüchse da sind. Das sind die Profis.
Beim Schalenwild weicht man den Muttertierschutz (hier ist es ein echter) nach Vorne und Hinten ständig auf, aber im Zuge der Heiligsprechung aller Räuber geht man den anderen Weg.
 
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Moin Moin,

es ist tatsächlich so das grade der Fuchs beim Hasen aufräumt.
Wir sind jetzt im 5. Jahr mit der intensiven Bejagung des Raubwildes. Die Herbstzählung ergab 2015- 32 Hasen auf 300 ha. Wir haben immer die gleiche Zählfläche und die gleiche Fahrtrichtung bei unseren Zählungen. Wir hatten 2015 in der Fangsaison 3 Füchse. 2016 waren es dann 8.
2017 waren es 20 und 2018 dann 25. In diesem Jagdjahr sind wir schon bei 18 Füchsen. Hasen haben wir im März auf unserer Zählfläche 160 gezählt. Bin gespannt was wir ende Oktober dann zählen werden.

Waldheil

Falkenterzel
 
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Moin Moin,

es ist tatsächlich so das grade der Fuchs beim Hasen aufräumt.
Wir sind jetzt im 5. Jahr mit der intensiven Bejagung des Raubwildes. Die Herbstzählung ergab 2015- 32 Hasen auf 300 ha. Wir haben immer die gleiche Zählfläche und die gleiche Fahrtrichtung bei unseren Zählungen. Wir hatten 2015 in der Fangsaison 3 Füchse. 2016 waren es dann 8.
2017 waren es 20 und 2018 dann 25. In diesem Jagdjahr sind wir schon bei 18 Füchsen. Hasen haben wir im März auf unserer Zählfläche 160 gezählt. Bin gespannt was wir ende Oktober dann zählen werden.

Waldheil

Falkenterzel



Darf ich fragen in welcher Region euer Revier liegt?

Gruß

Prinzengesicht
 

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