Ich hatte meinen Auftakt schon am 1. Samstag im Oktober. DJ beim Kollegen. Kurzfristig konnte ich nen Jungjäger mitbringen, der den Stand meiner Frau beziehen konnte. Letztere wollt sich den Stress nicht antun und hat den Kurzen gehütet.
Mein Dad war auch dabei (Nachbarstand) und da ich näher am Einstand saß hatte ich auch seinen (meinen ehemaligen) Hund zum Schnallen dabei. Der Stand selber war auf einem DJ-Bock auf einer Abteilungslinie (ca. 5m breit) im Rücken n eichenstangenholz mit Unterstand - natürlich noch voll belaubt, Vor mir ein relativ astreiches Douglasien Baumholz. Die Schneiße nach oben war - abgesehen von wirklichen Nahschüssen Tabu, kurz hinter und unterm Horrizont saß besagter Jungjäger. In die andere Richtung hatte ich nach etwa 40m ne Hangkante
, die nächsten 50m waren überriegelt bevor das Gelände wieder ansteigt. Dass ich sicheren Kugelfang in diese Richtung hatte, hab ich vorm Beziehen des Standes kontrolliert. Noch vorm Treiben - es waren auch schon einige Schüsse gefallen - kam mir ne einzelne Schwarze Sau in der Zentnerklasse unmittelbar hinter der Hankante aus den Eichen. Ich hab die Sau beobachtet und nach etwa 30m in der letzten halbwegs brauchbaren Lücke hab ich fliegen lassen und war mir sicher, auch gut abgekommen zu sein. etwa 5 Sekunden nach dem Schuss sind dann unvermittelt mehrere Frischlinge (30kg) an der Hangkante aufgetaucht und haben dort unschlüssig verhofft. Spitz von vorne und im Pulk hab ich mir den Schuss verkniffen. Die Sauen haben dann wieder kehrt gemacht und sind - immernoch hinter der Hangkante - zurück in die Eichen. Im ersten Pulk war nix zu machen, aber glücklicher weise kam ein einzelner Frischling (für mich) alleine hinterher, auf den bin ich einen zweiten Schuss los geworden. Schemenhaft hab ich die Rotte noch durch die Eichen flüchten sehen, ein weiterer Schuss war nicht möglich. Gleich drauf den Hund geschnallt (der die Sauen aus dem tieferen Blickwinkel vermutlich nicht gesehen hat). Kurzes Zeubeln am 1. Anschuss - also wird die bache wohl liegen...
Das weitere Treiben bot zwar noch einiges an Anblick, aber aufgrund der Bestandesdichte bzw. aufgrund der Sicherheitszone waren die vier Reh und ein einzelner Überläufer nicht zu beschießen. Dem Jungjäger kamen zwei Rotten, eine allerdings deutlich zu weit und bei der zweiten ist ihm leider im letzten Moment eine 10cm dicke Buche in die Flugbahn der Kugel gewuchert und hat die Murmel leider abgelenkt. war schade, es hätte sein erstes Stück sein können!
Kurz vor Ende kamen die Hundeführer vorbei und entschwinden in der Richtung, die auch die Rotte genommen hat.
Nach dem Treiben die erste Sau - leider ne etwa 55kg Bache - geborgen und den Anschuss der 2. verbrochen. Am Auto kommt mein Nachbarschütze und erzählt, dass er kurz nach mir zweimal auf einen Frischling geschossen hat, der aber drei Löcher hat. Wir einigen uns darauf, das das Loch ziemlich mittig wohl von mir ist, er aber die Sau erlegt hat und wir uns die Nachsuche sparen können.
Ich guck mit "meinem" Jungjäger nochmal nach dessen Anschuss. Wie wir wieder zum Auto kommen, sind auch grad die Jungs mit dem Wildwagen da. Der eine davon war mit den Hundführern unterwegs und gratuliert mir zu meiner Dublette - ich wiegel ab, naja eine schon, aber die zweite ist ja noch bis zum Nachbarn gekommen... Da sagt der Kollege - kann nicht sein, etwa 80m hinter mir in den Eichen - also noch lange vor meinem Nachbarn - lag ein verendeter Frischling mit einem sauberen Kammertreffer! das konnte ich nun wiederum nicht glauben, aber weil er eh seine Kappe als Markierung dort in nen Baum gehängt hat, laufen wir zu Dritt los um der Sache auf den Grund zu gehen. Was soll ich sagen: in der Tat fand sich in den Eichen ein weiterer Frischling in den Eichen mit drei Löchern auf der Einschusseite (alle Kammer) aber nur einem Ausschuss (allerdings auch nicht größer als der Einschuss). Wie läßt sich das erklären??? Wie ich den 2. Schuss abgegeben hab, hab ich nur einen einzelnen Frischling gesehen und von diesem auch nur den Wildkörper ab der Bauchlinie aufwärts. Offensichtlich muss ein zweiter Frosch deckungsgleich aber vermutlich etwas tiefer am Hang zeitgleich die Schneiße überfallen haben den ich definitiv nicht gesehen hab! In den Nadelholzbestand konnte ich an der Stelle nicht sehen. Was ich schon beim Hingehen befürchtet hatte, wurde leider Realität - die Überrriegelung ht mir wichtiges Sichtfeld genommen, sonst hätte ich die Frischlinge früher gesehen und die Bache verschont und des weiteren hätte ich vermutlich auch besser in den Bestand sehen können und wahrscheinlich auch den verdeckten Frosch erkannt. Ohne den Durchgeher würd die Sau heut noch in den Eichen liegen!
Die Konsequenz: Ich werd künftig genauer hinschauen vorm Schuss und nach dem Schuss auch mal das Hintergelände checken, z.B. auch wenn das Stück vor einer Dickung steht/wechselt. Dem Revierleiter hab ich übrigens auch den Tipp gegeben, dass er den DJ-Bock näher an die Hangkante rückt, damit man künftig auch die Überriegelung einsehen und beschießen kann. Warum ich das hier schreibe:
"Da wirst de alt wie a Kuh
und lernst immernoch dazu!
PS: Gesamtstrecke erfreuliche 22 Sauen und vier Rehe mit etwa 30 bis 35 Schützen. Die Trotzdem durchgeführte Kontrollsuche auf die Sau vom Jungjäger ergab wie zu erwarten war nix. Dafür ist uns auf dem Weg aus dem Wald noch n 2 bis 3jähriges Keilerchen vorm Auto über die Forststraße gehuscht!
PPS: Am Freitag und Samstag gehts weiter. Am Samstag vor zwei Wochen musst ich krankheitsbedingt auf daas Anstehen bei uns wärend der Drückjagd im Nachbarrvier verzichten. Die 25 köpfige Rotte hat vermutlich meinen auserkohrenen Fernwechsel passiert...