Gehörschutz gegen Mucken

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Es ist aber bestimmt kein falscher Weg, bestimmte Ursachen (Knall und Rückstoß) im Ausschlussprinzip auszuschalten/zu minimieren, indem man einen sehr stark dämpfenden Gehörschutz und einen Schalldämpfer nutzt.
 
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Ist nicht Mucken ein jeder unterbewusster (unkontrollierter) Impuls, der quasi reflexartig durchreißen lässt? ... oder der sonst irgendwelche Körperspannungen entlädt?

Zumindest nach meinen eigenen Erfahrungen konnte ich das eine Zeit lang kaum unterscheiden - Respekt vorm Knall oder vorm Rückstoß, oder eben die Sorge zu fehlen: das musste ich jedenfalls erst sorgsam auseinanderdividieren und dann nacheinander abstellen.
das war bei mir nie die Frage. Rückstoß und die Sorge zu fehlen spielen und spielten bei mir nie eine Rolle. Es ist der Knall. Wenn am Stand neben mir einer eine sehr laute Laborierung schießt, mucke ich auch.
 
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... Weiß nicht, welche Synapsen da dazwischenfunken. Scheint da ne Kontrollinstanz zu geben, die den Befehl zum Schießen in letzter Billionstelsekunde aufhebt. ...
Sauber abziehen ohne Mucken abseits der Angst vorm Knall, tut (mir) am meisten da weh, wo mir meine eigene Schützen-Streuung am offensichtlichsten wird - hier 10 Meter Freihand:

Aufzeichnung eines SCATT-Systems eines Sportschützen

Man kann präzise nachvollziehen, wie es ein sehr guter Schütze schafft, mit nahezu jedem Schuss ein grobes Salzkorn weg zu pusten. (Das ist übrigens nicht jedesmal eine 10: die zählen in zehntel Schritten hoch bis 10,9).

Wenn man dieses elende Rumgezappel auf dem Ziel genauer studiert, dann wird schnell klar, dass es auch für den Crack nicht den einen perfekten Moment für eine 10,9 gibt: ein Impuls, in genau so einem Moment abzudrücken, in dem einem das Gehirn sagt "jetzt bist du drauf", käme einer Eruption gleich und man wird in aller Regel verreißen.
Das heißt, mit dem Ziel eine 10,9 zu schießen, schafft es ein guter Schütze dennoch, den Druck am Abzug allmählich zu erhöhen - wohlwissend, dass dies eine 10,1 bedeuten kann, weil im Zeitraum dieses Vorgangs (des bewussten Abdrückens) die eigene Streuung einige Male über das Ziel hin und her wandert.
Bedeutet, er beherrscht die Situation, durch sich über diese "Billionstelsekunde" hinwegzusetzen, während ungeübte da eher reflexhaft agieren.

(Hoffe dem TS ist das nicht zu sehr Off-Topic!)
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

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dieses elende Rumgezappel

den Druck am Abzug allmählich zu erhöhen - wohlwissend, dass dies eine 10,1 bedeuten kann, weil im Zeitraum dieses Vorgangs (des bewussten Abdrückens) die eigene Streuung einige Male über das Ziel hin und her wandert.
So hab ich das gelernt. Im potentiellen Zielbereich rumeiern ist ok, und sich dann vom Schuß überraschen lassen, während man den Druck auf den Abzug erhöht. Nett, wenn man beliebig viel Zeit hat. Schwierig, wenn es schnell gehen muß. Schnell nicht im Sinn von Flüchtig schießen, das ist technisch ne andere Baustelle, sondern im Sinn von: das Stück kann jeden Moment abspringen und ist WEG. Sollte man vllt mal auf dem Schießstand so üben. Du hast 10 Sekunden für den Schuß, wie teilt man sich diese Zeit ein, um möglichst zügig mit der Waffe einigermaßen fokussiert auf den Zielbereich zu sein? Ich denke, das ist Übungssache.
 
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Nachdem der Peltor bei mir den Geist wegen Feuchtigkeit aufgegeben hat, war nicht mehr reparabel laut Hersteller, habe ich mir den MSA Sorin zugelegt. Teurer, aber wasserdicht. Manchmal ist es doch besser gleich etwas mehr Geld auszugeben. Für den Schießstandbesuch kann man sich zusätzlich noch ein paar Stopfen in die Ohren stecken, wenn es ums Mucken abgewöhnen auf dem Schießstand geht. Auf der Jagd merkt man den Unterschied von 1 Dezibel wahrscheinlich gar nicht.
 
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So hab ich das gelernt. Im potentiellen Zielbereich rumeiern ist ok, und sich dann vom Schuß überraschen lassen, während man den Druck auf den Abzug erhöht. Nett, wenn man beliebig viel Zeit hat. Schwierig, wenn es schnell gehen muß. Schnell nicht im Sinn von Flüchtig schießen, das ist technisch ne andere Baustelle, sondern im Sinn von: das Stück kann jeden Moment abspringen und ist WEG. Sollte man vllt mal auf dem Schießstand so üben. Du hast 10 Sekunden für den Schuß, wie teilt man sich diese Zeit ein, um möglichst zügig mit der Waffe einigermaßen fokussiert auf den Zielbereich zu sein? Ich denke, das ist Übungssache.
Gerade diese Tage musste ich noch darüber nachdenken, dass ich immer mehr durchs Zielfernrohr anspreche, weil gerade auch das Rehwild immer heimlicher tut: da habe ich im Wald oft 10 Sekunden im Ganzen - von in Anblick kommen über Waffe hoch, Ansprechen, Maß nehmen, aber noch den passenden Moment abwarten, Schuss. (Fast wie auf der Drückjagd.) Und das bewusste Abziehen - im Ziel den Druck auf den Abzug erhöhen, das kann man auch deutlich unter einer Sekunde alles sauber erledigen. In solchen Situationen ist die Konzentration auf zügiges präzises Handeln derart hoch, dass kaum Zeit für´s Mucken bleibt; da ist man tatsächlich wohl eher gefährdet, wenn das Wild schon stundenlang vor einem geäst hat.
 
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Langes herumzielen im Anschlag bewirkt nur eins, man verkrampft.
Ansprechen, passt, drauf und bumm. Ansonsten, absetzen. Dieses stundenlange rumgeeier sieht man vorallem bei Anfängern.
Ich rede von Jagd, nicht vom Stand, wo es um Millimeter geht.
 
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So hab ich das gelernt. Im potentiellen Zielbereich rumeiern ist ok, und sich dann vom Schuß überraschen lassen, während man den Druck auf den Abzug erhöht. Nett, wenn man beliebig viel Zeit hat. Schwierig, wenn es schnell gehen muß. Schnell nicht im Sinn von Flüchtig schießen, das ist technisch ne andere Baustelle, sondern im Sinn von: das Stück kann jeden Moment abspringen und ist WEG. Sollte man vllt mal auf dem Schießstand so üben. Du hast 10 Sekunden für den Schuß, wie teilt man sich diese Zeit ein, um möglichst zügig mit der Waffe einigermaßen fokussiert auf den Zielbereich zu sein? Ich denke, das ist Übungssache.
Eines ist beim "Rumeiern" noch zu beachten - egal ob es schnell gehen muß oder ob man Zeit hat.
Wenn du länger als 6 Sekunden im "Fokus" bist, weil du den optimalen Punkt suchst, spielt dir das Gehirn einen Streich und zeigt dir nimmer das Life-Bild sondern eine Art Aufzeichnung, bist du den Focus wieder verlässt. Deswegen musst du spätestens nach 5 oder 6 Sekunden abbrechen und neu fokusieren. Ist ein neurobiologisches Phänomen.
 
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Wenn du länger als 6 Sekunden im "Fokus" bist, weil du den optimalen Punkt suchst, spielt dir das Gehirn einen Streich und zeigt dir nimmer das Life-Bild sondern eine Art Aufzeichnung, bist du den Focus wieder verlässt. Deswegen musst du spätestens nach 5 oder 6 Sekunden abbrechen und neu fokusieren. Ist ein neurobiologisches Phänomen.
Worauf stützt sich denn diese These? Kannst Du das weiter erläutern oder hast Du Literatur dazu? Das kenne ich so nicht.
 
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Worauf stützt sich denn diese These? Kannst Du das weiter erläutern oder hast Du Literatur dazu? Das kenne ich so nicht.
Ich hatte befürchtet dass diese Frage kommt ;). Ich bin selber am Überlegen wo ich das her habe. Sobald ich die Quelle gefunden habe, poste ich sie.
 
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#110
So hab ich das gelernt. Im potentiellen Zielbereich rumeiern ist ok, und sich dann vom Schuß überraschen lassen, während man den Druck auf den Abzug erhöht.

Das sich vom Schuss überraschen lassen, geistert seit immer wieder durch Foren, die sich mit dem Thema Mucken befassen.
Man muss wissen wann es knallen wird, sonst könnte man im erkannt ungünstigen Moment den Schuss nicht zurückhalten. Um zu wissen wann es knallen soll, braucht man einen Abzug, an den man den Finger ANLEEEGEN kann ohne dass es knallt. Das geht je nach persönlicher Feinfühligkeit so um 500 bis 1000g. Druck verstärken geht nicht, wenn der Finger auf Abstand zum Abzug gehalten wird. Welcher Überraschung ist der Schütze ausgeliefert, wenn er überrascht wird??Man muss wissen, wann es knallt, dann muckt man auch nicht.
Richtig geschrieben war, wenn der Nachbar schießt, erschrickt man. (y) Hat man den Finger am Abzug, kann durch den Schreck der Schuss rausgewürgt werden. Wenn ich mit dem Schuss rechne, dann erschrecke ich auch nicht.

Mucken ist erschrecken bevor es knallt oder kickt. Heute Abend 17:30 einenHasen mit Kopfschuss erlegt. Keine große Sache auf 35m, aber das kleine Ziel auf diese Entfernung ist wie ein Schuss auf ein Rehblatt auf 100m. Durch Zufall auf den Hals gemuckt liegt das Stück, der gleiche Mucker in die Gegenrichtung ergibt einen WW-Schuss. Auf den Hasen wäre eben vorbeigemuckt worden.
Am Abzug reißen ist ballern aber nicht schießen. Wenn geschossen wird, sollte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dort getroffen werden, wo es gewollt war. Das geht aber nicht unter Krawitschko-Umständen, auch wenn immer wieder angemerkt wird "ich habe schießen müssen".
Müssen bestimmt nicht, allenfalls wollen.
 

z/7

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Eines ist beim "Rumeiern" noch zu beachten - egal ob es schnell gehen muß oder ob man Zeit hat.
Wenn du länger als 6 Sekunden im "Fokus" bist, weil du den optimalen Punkt suchst, spielt dir das Gehirn einen Streich und zeigt dir nimmer das Life-Bild sondern eine Art Aufzeichnung, bist du den Focus wieder verlässt. Deswegen musst du spätestens nach 5 oder 6 Sekunden abbrechen und neu fokusieren. Ist ein neurobiologisches Phänomen.
Ich versteh Bahnhof. Das Phänomen statischer Bilder wäre ein avianes, dacht ich?
 

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