Hunters Brothers: Die Jagd-Diskussion

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Also eins kann man sicherlich mal festhalten: die HB nutzen der Jagd. Handwerklich und argumentativ machen die es richtig .

Ob man persönlich es anders machen würde oder ob man überhaupt Jagdvideos ansehen mag, steht auf einem andern Blatt Papier.

Ob sie der Jagd nutzen, lasse ich mal im Raum stehen, aber du hast recht, argumentativ stehen sie nicht gerade schlecht da. Sie haben m.M.n. mit ihren Fernsehauftritten die Öffentlichkeit deutlich besser aufgeklärt, als in den meisten ihrer Jagdvideos (aber über die Videos habe ich mich bereits genug ausgelassen...).

Gruß
Bock
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
Doch, sie nutzen. Niemand wird durch sie von der Jagd verschreckt, manche sehen sie vielleicht positiver und den verlorenen Seelen hinterherzulaufen bringt eh nix.

Unter dem Strich bleibt da Nutzen über.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4026

Guest
Na ja... die offiziellen Videos zum Thema Jagd sind ja eher so im Style des Schulfernsehens von 1978...

Ohne Lodenmäntel, Drilling und Rauhaardackel ging da nix...
Die Sprecherstimme dann wie Oberstudienrat Müller...
Damit erwischt man die Facebook, Instagram usw Generation wohl weniger!
 
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Alle, die HB kritisieren und behaupten, sie stellten nur einen kleinen Teil, gar einen Randbereich der Jagd dar, sollten sich selber filmisch betätigen und so einen Beitrag zu leisten, um die Vielfalt der Jagd dem interessierten Publikum zu zeigen.
Mit Lebensraumgestaltung, Biotopflege kann man sicher auch gute Imagewerbung betreiben. Das ist aber nicht Kern der Jagd.
Ganz schlimm finde ich die Wolfsersetzer und Krankwilderleger. Ich esse lieber Wild, das gesund war, bevor ich ihm Tombak und Zinn verpasst habe.
 
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....Ganz schlimm finde ich die Wolfsersetzer und Krankwilderleger. Ich esse lieber Wild, das gesund war, bevor ich ihm Tombak und Zinn verpasst habe.

Die "Wolfsersetzer" sind gewöhnlich die, die keinesfalls wieder vom Wolf ersetzt werden wollen und damit eine argumentative Bauchlandung erster Güte hinlegen.

Jagd hat m. E. nur dann und in den Teilbereichen langfristig die nötige Akzeptanz, wenn sie drei wesentliche Kriterien erfüllt:

1. muss sie Sinn machen, also wirklich Sinn - das ist NICHT reines Jagdvergnügen! Vor allem machen Verwertung, Wildschadensabwehr und ggf. Bestandskontrolle zur Seuchenprophylaxe Sinn.

2. muss sie Grundsätze der Ethik und Wildbiologie berücksichtigen und

3. muss sie die proklamierte Wirkung auch entfalten, d. h. die Jägerschaft muss beweisen, dass sie das Jagdhandwerk in der geforderten Qualität auch leistet, Nur dann bleibt Hobbyjagd akzeptabel.

Zum Thema "ganzjährige Prädatorenjagd", die z. B. im Thread "Ärger mit der hess. Jagdverordnung" gerade diskutiert wird, würde das bedeuten, dass die proklamierte Wirkung auch erreicht wird, dass also durch ganzjährige statt halbjähriger Waschbärbejagung unter strikter Einhaltung des Elterntierschutzes tatsächlich der Waschbärbestand so deutlich abgesenkt werden kann, dass die Schäden an Häusern und Tierwelt (mittelfristig) spürbar zurückgehen. Das bezweifele ich.
 
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Nur dann bleibt Hobbyjagd akzeptabel.

Es gibt keine Hobbyjagd. Nur Jagd. Und die wird auf Dauer akzeptabel bleiben müssen, weil sich die Gesellschaft alles andere doch schon rein finanziell gar nicht leisten kann. Das vergessen die hohen Herren der Forstpartie nämlich immer: in den Revieren und selbst bei ihnen im Forst sind es die von ihnen gerne belächelten und verspotteten „Hobbyjäger“, die den Finger krumm machen und oder ihre Hunde einsetzen.

Das bezweifele ich.

Mit welcher Konsequenz? Aufhören? Huiuiui. Heißes Eisen. Dann lassen wir es bei den Sauen und beim Rehwild am besten auch gleich bleiben.
 
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.......

Jagd hat m. E. nur dann und in den Teilbereichen langfristig die nötige Akzeptanz, wenn sie drei wesentliche Kriterien erfüllt:

1. muss sie Sinn machen, also wirklich Sinn - das ist NICHT reines Jagdvergnügen! Vor allem machen Verwertung, Wildschadensabwehr und ggf. Bestandskontrolle zur Seuchenprophylaxe Sinn.

...........

Sinn machen ausschließlich im Sinne von gesellschaftlichem Nutzen und Nahrungsgewinnung ist mir zu wenig, weil da am Ende nur noch der nach "betriebswirtschaftlichen" agierende Effektivitätsbolzen sprich Wildtiermanager bei herauskommt. Ich bin aber Jäger- und Sinn macht für mich auch (und vor allem) der Jagdvorgang als solcher, als emotionales Erlebnis und Freude am Beutemachen.
 
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Es gibt keine Hobbyjagd. Nur Jagd. Und die wird auf Dauer akzeptabel bleiben müssen, weil sich die Gesellschaft alles andere doch schon rein finanziell gar nicht leisten kann. Das vergessen die hohen Herren der Forstpartie nämlich immer: in den Revieren und selbst bei ihnen im Forst sind es die von ihnen gerne belächelten und verspotteten „Hobbyjäger“, die den Finger krumm machen und oder ihre Hunde einsetzen.

Ich würde es ähnlich bewerten. Da, wo der Förster seinen Dienstbezirk verlässt und/ oder der Berufsjäger nicht in seinem Revier tätig ist, wird für die Genannten die Jagd auch zum Hobby. Aus meiner Wahrnehmung formuliert das eine potenzielle Angriffsfläche, die in keiner Weise dienlich ist.

Wenn die HBs mit den Videos zu ihren jagdlichen Aktivitäten ein Geschäftsmodell entwickelt haben, sind sie dann Amateure/ Hobby-Jäger oder Profis? Waren sie Hobby-Jäger, als sie die Videos auf FB mehr oder minder kostenlos veröffentlichten und wurden sie demnach zu Profis, als sie ihr Portal starteten?

Evtl. handwerkliche Defizite oder auch besondere Fähigkeiten sind wohl nur bedingt mit der Profession des Ausübenden verknüpft und damit schafft die Bezeichnung 'Hobby-Jagd' eine nicht dienliche, bewusste Differenzierung, die eine qualitative Abstufung impliziert.

Mit welcher Konsequenz? Aufhören? Huiuiui. Heißes Eisen. Dann lassen wir es bei den Sauen und beim Rehwild am besten auch gleich bleiben.

Ja, sehe auch exakt genau so! Soweit die Jagd bzw. die Ausdehnung der Jagd keinen Einfluss auf die Bestände haben sollte, könnten wir uns das beim verbeißenden Schalenwild entsprechend auch sparen.

Klar, wir können das handhaben wie die Holländer und diverse Spezis einfach vergasen oder vielleicht auch vergiften.


Grosso
 
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Sinn machen ausschließlich im Sinne von gesellschaftlichem Nutzen und Nahrungsgewinnung ist mir zu wenig, weil da am Ende nur noch der nach "betriebswirtschaftlichen" agierende Effektivitätsbolzen sprich Wildtiermanager bei herauskommt. Ich bin aber Jäger- und Sinn macht für mich auch (und vor allem) der Jagdvorgang als solcher, als emotionales Erlebnis und Freude am Beutemachen.

Ich bin ja bei Dir!
Das kannst Du heutzutage aber nicht mehr so verkaufen.
Genau damit machst Du die Jagd unter den Nichtjägern unmöglich.
Und gerade die sind die Zielgruppe der Hantabrasers!
Die bringen das gerade für Nichtjäger mit wenig Pathos und viel Pfanne (stand hier irgendwo) gut rüber.
Wenn ich als 25Jähriger heute eine Entscheidung für oder wider Jagdscheinmachen treffen müsste, würden die HB 's für mich eher den positiven Ausschlag geben als so ein fetter Kistenhocker mit Dackel, der mir drei Jahre lang immer wieder was von dem selben Bock erzählt.
Gruß-Spitz
 
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..........
Wenn ich als 25Jähriger heute eine Entscheidung für oder wider Jagdscheinmachen treffen müsste, würden die HB 's für mich eher den positiven Ausschlag geben als so ein fetter Kistenhocker mit Dackel, der mir drei Jahre lang immer wieder was von dem selben Bock erzählt.
Gruß-Spitz
Wie ich meine, kommt auch bei den HBs die Freude an der Jagd rüber. Sie begründen das auch gut, als sie gefragt werden, warum bzw. worüber sie sich sichtbar freuen nach dem Erlegen eines Stückes.
Das muss nicht der korpulente, alte weiße Mann mit Dackel sein- aber so zu tun, als jage man ausschließlich, um der Gesellschaft ganz altruistisch einen Gefallen zu tun und um gesundes Fleisch zu essen ist mir zu unehrlich- und ich möchte/werde dazu stehen, dass ich jage und fische, weil ich Freude am Beutemachen habe.....Meine Erfahrungen sagen mir, dass ich bisher damit "ehrlicher" rüberkomme und als Beutemacher eher akzeptiert werden, als wenn ich den "caritativ" unterwegs seienden Wildtiermanager gebe.

Für wen welche Jagdmotive in welcher Rangordnung wichtig sind, ist sicher unterschiedlich, aber sich und andere zu belügen, bringt nichts.
 
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Ich bin ja bei Dir!
Das kannst Du heutzutage aber nicht mehr so verkaufen.
Genau damit machst Du die Jagd unter den Nichtjägern unmöglich.
Und gerade die sind die Zielgruppe der Hantabrasers!
Die bringen das gerade für Nichtjäger mit wenig Pathos und viel Pfanne (stand hier irgendwo) gut rüber.
Wenn ich als 25Jähriger heute eine Entscheidung für oder wider Jagdscheinmachen treffen müsste, würden die HB 's für mich eher den positiven Ausschlag geben als so ein fetter Kistenhocker mit Dackel, der mir drei Jahre lang immer wieder was von dem selben Bock erzählt.
Gruß-Spitz

Ich sehe bei den HBs gar nicht so viel Pfanne und durchaus eine Menge Emotion im Sinne von Freude über eine erfolgreiche Jagd und die gewonnene Beute. Soweit ich das bis dato einschätzen kann, wird Jagd damit glaubwürdiger und nachvollziehbarer als mit dem in den Vordergrund Rücken anderer Aspekte der Jagd, die nur dienendes Element sind.

Reduzieren wir die Aufnahme der Jagd im menschlichen Entwicklungsprozess als evolutionären Step, der den Menschen zu planvollem Handeln leitete und die Entwicklung seiner geistigen Fähigkeiten mit tierischen Proteinen beschleunigte, dürfen wir doch mit Fug und Recht behaupten, dass die Jagd eine elementare menschliche Errungenschaft ist.

Entschuldigen müssen sich doch die, die mit dem Weg zur Fleischtheke im Supermarkt eine Entwicklung begünstigt haben, die weg von der Jagd als natürlichem Element, hin zur viel kritisierten Massentierhaltung mit Billigfleisch geführt hat und damit den Konsum von Fleisch in die Kritik brachte.

Klar, man mag kritisieren, dass wir auch jagen gehen, wenn wir gerade nicht unmittelbar Nahrungsmittel gewinnen wollen. Wir bumsen aber auch, wenn wir uns aktuell nicht unmittelbar vermehren wollen ;) ... und wir tun es, weil wir unabhängig von der natürlichen Intention Freude daran haben. Manchmal tun wir letzteres sogar nur der Trophäe wegen :cool:

Vielleicht sollten wir die dienenden Elemente in unserer Außendarstellung nur als 'Kulisse' nutzen, das Brauchtum als lieb gewonnenes Beiwerk darstellen und uns zum eigentlichen Zweck der Jagd sichtbarer bekennen.


Grosso
 

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