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Gelöschtes Mitglied 26188
Guest
Die Jagd war nie von lauter "Supertypen" durchdrungen, Rückschau in nostalgischer Anwandlung verklärt das leicht.
Was die "Bezahl-Drückjagden" betrifft, war das nie ein "Wunschmodell" der staatlichen Regiejagd, sondern politische Lobbyarbeit des DJV und der LJVs. Es sollten alle Wege zu Jagdbeteiligung privater Jäger im Staatsforst besser geöffnet werden, Verpachtung, Abschussfreifgaben und Drückjagdbeteiligung. Also erst jahrelang gefordert und jetzt kritisiert?!
Als vor knapp zwei Jahrzehnten der Umbau vieler Landesforstverwaltungen in Landesforstbetriebe stattfand, war man aus rein betriebswirtschaftlichen Erwägungen ganz angetan davon, auch bei der Jagdvermarktung zu demonstrieren, dass staatliche Förster erfolgreiche Okonome sein können.
Bis heute (und auch zukünftig) befinden sich Forstbetriebe aber in einem Lernprozess, waldbaulich wie jagdlich, und es scheint sich aktuell wieder weg zu entwickeln, von umfangreichem Verkauf von Drückjagdständen. Immer öfter erlebe ich bei staatlichen Bewegungsjagden, dass nur noch relativ wenige Teilnehmer über bezahlte Stände dabei sind und dann sind das oft bewährte Jäger, die man seit Jahren kennt, schätzt und einschätzen kann.
Staatliche Jagd MUSS definitiv in jeder Hinsicht vorbildlich und möglichst effizient sein, das ist ihre wesentliche Berechtigung.
Soweit die Theorie, aber zumindest in Bayern denke ich, dass unser Staatsforst hier in die richtige Richtung marschiert. Zumindest ist der Wille da, dass Ökologie vor Rendite gehen soll. Man muss abwarten, ob das Fleisch schwach bleibt oder ebenso stark wird.
Dass "Jagdwirtschaft" im Zusammenhang mit forstwirtschaftlichen Bestrebungen aber in Teilen Deutschlands noch eine große Rolle spielt, kann man - glaube ich zumindest - nicht bestreiten.
Das muss sich ändern, wenn die Jagd als Ökologische Notwendigkeit gesellschaftlich an Akzeptanz gewinnen soll. Eine Landesregierung kann sich nciht in die Öffentlichkeit stellen und sagen, wir wollen ökologisch wertvolle, zukunftsfähige Wälder mit Bekenntnis zu WIldtieren, wenn sie auf der anderen Seite durch ihre Forstbetriebe DJ-Stände für teueres Geld an Spassvögel verkaufen lässt. Bei uns in Bayern ist das aber so eh nicht der Fall und deshalb sind wir - wie immer - vorbildlich auf dem Weg zum Ökologischen Wald mit Wild und gesunden Beständen.