Es ist nicht so das ich generell gegen E-Mobile eingestellt bin, nur sollte man halt wissen, worauf man sich da einlässt. Die Verkaufsversprechen sind oft sehr optimistisch. Bei den wenigen und neuen Stromern die bislang auf den Straßen unterwegs sind, läuft es noch relativ problemlos. Wird sich aber mit mill. von Stromern auf den Straßen ändern.
Was man zum Laden wissen sollte.
Einphasiges AC-Laden bis 3,7kW (230 v, 16A) ist quasi der kleinste gemeinsame Nenner für Elektrofahrzeuge und bei allen Hausanschlüssen möglich.
Gemäß der meisten in Deutschland gültigen technischen Anschlussbedingungen ist einphasiges Laden bis etwa max. 4,6kW möglich.
Die nächste Stufe ist das Dreiphasige AC-Laden, kann z.B. mit 3 x 16A =11kw, oder wer einen solchen Anschluss hat, mit 3 x 32A =22kW. So einen Anschluss hat aber längst nicht jeder. Ladeleistungen von 4,7kW bis 11kW müssen beim zuständigen Versorger angemeldet werden. Anschlussleistungen ab 12kw sind dann zustimmungspflichtig durch den Netzbetreiber. Die Zuleitungen und auch die ersten Sicherungen (Panzersicherungen) zu den Häusern sind oft eben so ausgelegt das mehr nicht möglich ist. In den meisten Fällen wird bei privaten Anschlüssen bei 11kW Ladeleistung Schluss sein.
Beim AC-Laden, also mit Wechselstrom muss der Strom noch durch ein vergleichsweise langsames, im Fahrzeug eingebautes Modul zu DC (Gleichstrom) gewandelt werden. Um zuhause mit 11kW AC-Laden zu können wollen viele Fahrzeug Herstellern einen Aufpreis für das Modul, für manche Elektroautos ist es gar nicht zu haben.
Will man gleich DC-Laden, also Gleichstrom zuhause mit einer entsprechenden Wallbox, muss man erst mal so ab 10.000 € investieren.
Öffendliche High Power Charger die mit über 100 kw bis 350 kW Spitzenleistung pro Fahrzeug laden können benötigen nur für ein angeschlossenes Fahrzeug schon enorme Kabelquerschnitte, im Sommerurlaub bei mehreren Dutzend gleichzeitigen Ladevorgängen an entsprechenden Autobahn-Ladepunkten vermutlich einen eigenen Hochvolt Anschluß (380kV) mit eigener Trafostation. Außerdem wird die abgegebene Leistung reduziert je mehr Fahrzeuge angeschlossen werden.
Die jenigen die von super Ladegeschwindikeiten träumen sollten zur Kenntnis nehmen, dass die
Ladegeschwindigkeit auch vom Alterungszustand der Akkus sowie von den Temperaturen abhängt. Also drei alte Akkus im Winter an der Ladesäule vor einem und es wird dauern bis man dran ist. Alle tollen Zeitangaben in den Prospekten beziehen sich immer auf neue Akkus bei moderaten Temperaturen. Wer keine beheizte Garage hat wird im tiefsten Winter seine Akkus auch nicht ganz voll bekommen.
Die Akkus werden geschont durch langsames Laden, nicht ganz leer fahren und nicht bei über 80% Ladung schon wieder nachladen.
Vom Auto-Akku Strom Nachts ins Netz zurück abgeben? Smart Grid genannt, gab es ja schon mal über einen Anbieter der Solarzellen und Akkus dazu verkauft hat. Hat geflopt, wer möchte auch schon vom Finazamt als Unternehmer besteuert werden der Strom verkauft? Denn das wäre die Folge. Oder Morgens beim Start ist der Akku nur halb voll, wenn überhaupt. Außerdem müssen die Fahrzeuge über eine bidirektionale Laderegelung verfügen, haben sie aber noch nicht.
Zur Lithium-Ionen-Technologie wäre zu sagen, die hat ihr Potenzial weitgehend ausgeschöpft, 140Wh pro 1kg Akkugewicht. Darüber hinaus wird es bei einer Ausweitung der Produktion von LI-Akkus erhebliche Probleme beim Kobald geben. Es gibt einfach nicht genug davon.
Ob es in mittlerer Zukunft andere Stromspeichermaterialien mit höherer Speicherkapazität bei weniger Gewicht geben wird, ist zumindest z.Zt. noch absolut nicht sicher abzusehen. Gelingt das nicht wird es sehr, sehr problematisch mit den Akkus.