.308 oder .30-06 als Universalkaliber

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Wenn man die Wirkung von Wild schon mit Zahlen in Relation bringen möchte, dann doch bitte eher mit der Auftreffgeschwindigkeit, als mit der Auftreffenergie.
Nehmen wir doch mal ein Beispiel: ein normales .308er TM 180gr mit einer Eziel von ca. 5000J > Vziel= 925m/s und beispielsweise ein .505er TM 600gr mit einer Eziel von ca. 5000J > Vziel= 508m/s. Beide haben die gleiche Eziel aber das .308er TM würde durch die sehr hohe Vziel über das 2-fache des Kalibers aufpilzen und bei dem 600gr. TM wird kaum eine großartige Deformation festzustellen sein, dabei gehen wir vom gleichen Treffersitz und dem gleichen Zielwiderstand aus.
Dadurch sollte das schnelle .308er deutlich mehr Gewebe zerstören aber kann dafür auch eine schlechtere Tiefenwirkung aufweisen, als das .505er TM. Bei bleifreien Deformatoren im gleichen Kaliber ist der Unterschied zwischen höherer und niedrigerer Auftreffgeschwindigkeit, bei gleicher Auftreffenergie, auch sehr gut festzustellen.

Gruß
Bock

Jo. 45/70 funktioniert nicht, die Schweinchen laufen alle weiter.....:rolleyes:
 
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Ich erzähle jetzt was aus den 80er. Falls derjenige hier mit liest, er möge es mir verzeihen aber es drückt mich.
Ein Jungjäger, familiär vorbelastet, macht seinen Schein und darf beim Onkel jagen gehen.
Der Drilling vom Opa und die BBF vom anderen Onkel waren noch nicht vererbt also musste er sich eine eigene Waffe kaufen.
Die Forderung vom Onkel war ein "richtiges Kaliber", mindestens 30-06 muss es sein. Alles andere ist zu schwach. Die Sauen waren ja im Anmarsch. Irgend ein Nachbar kannte einen der mal eine gesehen hatte...
Besuch bei WFW, es fiel die Entscheidung auf einen 98er, spanischer Fertigung in 30-06.
Dazu ein Glas, guter Preis ausgehandelt und Termin für die Abholung vereinbart.
Der JJ holte die Waffe, bekam eine Einweisung und eine Kiste Munition, machte ein paar Probeschüsse und ging fortan damit jagen.
Der Onkel war mit dem Ergebnis zufrieden. Gab wohl keine Probleme mit der Wirkung und alle waren mit der 30-06 sehr zufrieden.

Irgendwann in den 2000ern, der Onkel hatte mittlerweile auch eine 30-06 waren beide auf einer Drückjagd. Der Onkel hatte keine Patronen mehr und fragte den Neffen ob er ihm aushelfen konnte. Der gab ihm welche und der Onkel schaute etwas dumm aus der Wäsche. (Der Blick war unvergesslich, so kannte ich ihn nicht o_O)
Er gab ihm .308er.
Es kam scheinbar bei F. zu einer Verwechslung. Sie hatten das Modell in 308 und 30-06.
Beim Abholen war der Neffe wohl nur auf die "eigene Waffe" gefixt, es fiel ihm scheinbar nicht auf.
Als seine Patronen leer waren ging er mit der alten Schachtel hin und holte "genau die" wieder.
Ob es ihm jemals bewusst wurde, keine Ahnung. Glaube es aber eher nicht.
Angeblich wusste er es aber und hat nur nichts gesagt...

Der Eintrag in der WBK war 30-06, das wurde wohl erst mit dem NWR behoben...

Unterm Strich, es geht einer ~25 Jahre mit einer viel zu schwachen Patrone zur Jagd, und keiner merkt es. Wie kann das sein?

Zum Glück war mein Daddy da ganz anders. Ihm war die 7x57 groß genug.
 
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Werte Gemeinde-

Ich verstehe es nicht.
Warum müssen denn die 308Win-Freunde immerzu mit Superlativen auftrumpfen?
Oder die Lauflängen bei der Springfield kürzen?
Ist etwa am End doch die .30-06Sprf etwas schneller und stärker?

Ich jedenfalls habe die .308Win abgestoßen.
Die .30-06 wollte ich nicht.
..................................
derTschud

Hei Tschud,
ich hoffe nicht, dass du meinen Beitrag als Hymne auf die .308 Win verstanden hast. So war er nicht gemeint!
Auch diese Patrone hat ihre Grenzen, ganz logisch. Meine Meinung ist aber, dass der Fadenstarter, bei seinen Anforderungen, diese niemals erreichen wird. Da empfehle ICH ihm die Patrone, die weniger Rueckstoss/ Schuetzenbelastung generiert und die von ihm beschriebenen Aufgaben mehr wie erfuellt.

Bei meiner Art zu jagen benutze ich, auf "Storvilt"( Hirsch, Elch, Wildschwein) die 6,5x55, .308 Win, 30-06 Spr. oder .338 WinMag.
Die Wahl der jeweiligen Waffe ist nur davon abhaengig, welches finnische Fraulein mich lieb ansieht. Nicht vom Wild auf das ich jagen werde, weil ich weiss, aus eigener Erfahrung, dass jede dieser Patronen, mit meinen Laborierungen, auf jede der genannten Wildarten zuverlaessig wirkt.

Ich schiesse und jage schon zu lange und zu oft um jeder neuen Patrone hinterher zu laufen. Ohne Zweifel gibt es interessante Entwichlungen, wie zum Beispiel die von @2RECON. Nur, ich brauche sie nicht um jagen zu koennen und der Fadenstarter, @DaNilz hat nicht danach gefragt;).

tømrer

p.s.: Wenn es eine Patrone gibt, die eine Hymne verdient, dann die alte Dame 6,5x55(y)
 
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Jo. 45/70 funktioniert nicht, die Schweinchen laufen alle weiter.....:rolleyes:
Jetzt hast du aber nicht begriffen, worauf ich hinaus wollte.
Ich fasse es einfach nochmal für dich kurz zusammen:
Bei der Wirkung sollte man sich lieber an der Auftreffgeschwindigkeit (Treffersitz und Geschossaufbau mal außen vor) orientieren, als an der Auftreffgeschwindigkeit.
Dabei sollte man bei 2 untersch. Kalibern aber auch nicht den Geschossdurchmesser außer acht lassen.


Gruß
Bock
 
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Ich erzähle jetzt was aus den 80er. Falls derjenige hier mit liest, er möge es mir verzeihen aber es drückt mich.
......................
Er gab ihm .308er.
Es kam scheinbar bei F. zu einer Verwechslung. Sie hatten das Modell in 308 und 30-06.
Beim Abholen war der Neffe wohl nur auf die "eigene Waffe" gefixt, es fiel ihm scheinbar nicht auf.
........................
Zum Glück war mein Daddy da ganz anders. Ihm war die 7x57 groß genug.

Wer keine 30-06Spr. Patronen mehr hat. kann auch .308 Win Patronen verschiessen.
Das sieht dann so aus (rechts):
1579803658395.png
www.kammeret.no

Auch ein Vorteil der .308 Win! Es koennen keine 30-06 geladen werden.
Die Leerhuelse hat uebrigens eine eigene Wikipedia Seite:
https://no.wikipedia.org/wiki/.30_Idiot
:ROFLMAO:

Liebe deutsche Jaeger!
Nicht nachmachen!! Ist ganz gefaehrlich!!!

tømrer
 
G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Die Frage nach dem "perfekten" Kaliber ist vermutlich so als, wie die Jagd mit Feuerwaffen selbst. Zumindest, wenn man sich über Wildpret-Verwertung Gedanken macht. Und jeder hat seine ganz persönliche Meinung dazu. Unterschiedliche Wildarten im Revier, durchschnittliche Distanzen und natürlich auch das Terrain tun sein übrigens, so dass es natürlich keine Antwort auf diese Frage gibt.

Für mich hatte ich diese Frage bisher mit ".308 Win" beantwortet und zahlreiche User hier im Forum und in meinem jagdlichen Umfeld haben mir Recht gegeben.

Allerdings hatte ich jetzt eine recht spannende Diskussion mit einem erfahrenen Jäger, der mir nach meinem Vortrag "Pro .308" dennoch geraten hat, die .30-06 zu nehmen, vor allem, weil man hier mit den vielen unterschiedlichen Geschossen und Laborierungen ähnlich flexibel unterwegs ist wie bei der .308, nach oben aber noch einiges an Leistungsreserven hat, wenn man doch mal ins Ausland fahren und Schwarzwild oder größere Hirsche auf weitere Distanzen erlegen will.

Ich fand das alles recht schlüssig...ihr auch? Hier im Forum habe ich eigentlich recht viel Positives über die .30-06 gelesen. Übersehe ich was? Mein Ziel ist es, eine Büchse zu kaufen, die sich möglichst vielseitig einsetzen lässt. Ich fange erst an, meine Wildarten werden Rehe, Gämse und SW sein...da ich in den Alpen wohne, ist es durchaus möglich, dass sich die Distanzen auch mal jenseits der 150m befinden...

Ah so: ich werde wohl außerdem ziemlich schnell auf Bleifrei umstellen (müssen)...

Nachdem mein Kauf von Sauer 202 mit Z6 wohl wegen der Schludrigkeit der Waffenhandlung nicht zu Stande kommt, muss ich mich eh neu orientieren. Hätte deswegen an eine Savage Axis gedacht, mit dem besten Glas, dass ich für den Rest (ca. 1.500€) kriegen kann...


Der Empfehlung Deines erfahrenen Gesprächspartners kann man nur zustimmen. Allerdings würde ich bei der 30-06 keinen kurzen Lauf nehmen, damit Du das Ding auch in jeder Hinsicht gut nützen kannst. Mit 60 cm wärest Du sicher gut angezogen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Weder hier bei uns, noch in Schweden, Finnland, Daenemark oder Deutschland hatte ich einen Schussabstand auf Wild, welcher mit der .308 Win nicht sicher und waidgerecht geschossen werden koennte.

tømrer

Sag das bloß nicht Cast, der hat doch ein Häuschen in Schweden.

Entgegen aller Unkenrufe und aufgerührt durch diesen Faden, bin ich schnell nochmal raus
und kann sagen, dass auf ca 70 m, die 30-06 mit 9,7g Lapua Mega, durchaus ihre Arbeit macht.


Remy
.
Unglaublich bei diesem Treffersitz! Zum Glück konnte 30-06 die Sache auf den letzten Drücker noch mal weidgerecht richten. Weniger Schmackes hätte es aber wirklich nicht sein dürfen! (y)
 
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G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Sag das bloß nicht Cast, der hat doch ein Häuschen in Schweden.


.
Unglaublich bei diesem Treffersitz! Zum Glück konnte 30-06 die Sache auf den letzten Drücker noch mal weidgerecht richten. Weniger Schmackes hätte es aber wirklich nicht sein dürfen! (y)
Auf 70m mit Treffer Herz hätts die 22WMR auch getan.....
(Ja ich weiß das man das nicht darf)
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Remy,

die Schwäche der .308 zeigt sich bei ziemlich identischen Trefferbild oft daran, daß das Stück bei einem Herzschuss noch mal 100m Vollgas gibt, während es dem Luftdruck der 30-06 nicht wiederSTEHEN kann. Selbst diesem schwachen Stück musste ich wegen Verwendung einer .308 gute 80m hinterherlaufen. Deshalb sollte auch noch die Fluchtdistanz bei der Kaliberwahl unbedingt ausdiskutiert werden. :p

308.jpg
 
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G

Gelöschtes Mitglied 11388

Guest
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Werter Tömrer-

Aber ich habe doch gar nicht auf Sie geschossen!
Das muß ein Abpraller gewesen sein...

Nein, ich habe kein allzu großes Problem mit der .308Win.
Im Gegenteil: Ich habe mit ihr das Schießen gelernt, so halbwegs.
Aber ich wollte ein deutliches Plus an Geschwindigkeit, und das möglichst kostensparend.
Aus Gründen, die der werte Ewige_Bock gerade eben seltsam klingend beschrieben hat.

Wenn 308Win, dann 130-135gr, und zwar Vollgas.
Und das grenzt eben ein, zuerst in der Geschoßwahl.
Das schmeckt mir halt nicht sehr gut.

Die .30-06 schmeckt mir nicht, weil sie nicht wirklich gut ist.
Der mangelnde Druck, die Form, alles reichlich durchschnittlich.
Und die 30er Geschosse wirken zwar ganz gut, aber das Bessere...
Zur Zeit tendiere ich eben zu den 7mm/.284ern, mit grantiger Geschwindigkeit.

Daß die 6,5x55SE eine treue Anhängerschaft hat, läßt sich ja nicht überlesen.
Selbst Stoeberjaeger, für den ich in Puncto Erlegung einiges an Bewunderung aufbringe,
benutzt sie sehr häufig. Allerdings auch nur mit leichten Kupfergeschossen,
damit sich im Ziel "was rührt".

Und überhaupt: Sie dürfen die SE ja nicht einmal lobhudeln, schon wegen der Befangenheit!
Das wäre ja so, als ob ich als Fast-Ostseefinne sagte: Die 8x68 ist eine excellente Patrone
auf schwere Hirsche!

Zur 7,62x57mm:
Nein, ich habe hier nicht die Werbetrommel gerührt.
Ich habe sie auch nicht empfohlen, denn das ist nichts für einen Jäger/Aspiranten,
der die Frage nach diesen beiden Patronen stellt. Das ist klar wie die Schwerkraft.
Wer sie haben will, der holt sie sich.
Wer sie nicht haben will, läßt das.
Mir gibt sie 13% mehr Geschwindigkeit als die .308Win,
und das ist das, was ich wollte.

Die Erwähnung in diesem Thread sollte nur DaNilz verwirren.
Oder wahlweise zum Lesen bringen. Soll ja auch schon geholfen haben.
So wie das Lesen der Bedienungsanleitung bei vierlagigem Toilettenpapier.
"Produkt nicht beidseitig benutzen!"

Und warum empfiehlt eigentlich keiner mehr eine vernünftige Jagdpatrone für seine
Anwendung, wie .270Win mit 140gr oder 7x64 mit 150gr?
Das hat Esprit!

derTschud
 

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