"Ein Berufsjäger packt aus";

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Dein favorisierter Handlungsspielraum sieht doch nur so aus, alle Wiederkäuer, mit allen erdenklichen Mitteln totschießen, fertig!

Nein.
Weder "alle", noch mit "allen erdenklichen Mitteln".
Nur so viele, wie nötig sind, um ALLE Baumarten OHNE SCHUTZ aus dem Äser wachsen zu lassen.
Und nur mit JAGDLICHEN Methoden, also z. B. nicht im Fanganlagen oder in Fütterungs-Gattern.

Ich weiß, dass das möglich ist, deshalb bevorzuge ich die schöne, spannende JAGD, bevor sie einem wegen kollektiven Versagens aus der Hand genommen und durch 'empathiereduzierte' Bekämpfung ersetzt wird. Was dazu an moderner Technik verfügbar ist, ist natürlich herzlich willkommen, ganz besonders dann, wenn es dazu beiträgt, im Grenzbereich schwachen Lichts sicherer anzuprechen, besser zu treffen und weniger Wild zu vergrämen, weil man es aufklärt, bevor man selbst als Jäger vom Wild wahrgenommen wird.
Nur hohe jagdliche Effizienz (durch skills UND Technik) schafft den erwünschten zeitlichen Spielraum, die langen gesetzlichen Jagdzeiten freiwillig zum Wohl der freilebenden Tieren auf kürzere Jagdintervalle und mehr Ruhephasen zu reduzieren, so wie es viele Wildbiologen (und sogar die Gamsn-Christl) fordern.
 
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Was wäre wohl, wenn das Wild nicht "herrenlos", sondern etwa wie in den USA, Eigentum des Staates und damit der Allgemeinheit wäre.
Ein Beispiel wäre die Bekämpfung der Wilderei, sowohl mit als auch ohne Jahresjagdschein.
Was Schalenwild, einiges Raubwild und Flugwild angeht, gilt das zwar das ganze Jahr über, aber auch in der Jagdzeit. Ohne "Licence" geht da gar nix und die Game Warden nehmen ihre Aufgabe sehr ernst.
Hier wie "drüben" gibt es gute und weniger gute Jäger.
Dass ein US-Jäger im Jahr mehr als 10, vielleicht auch nur fünf oder nur ein Stück Schalenwild erlegt, ist nicht anders als bei uns.
Nur - alle jagen nach den gleichen Regeln, zumindest im jeweiligen Bundesstaat.
Nachdem es mehr Jäger gibt als Wild, werden die Abschüsse verlost. Wer daran teilnimmt, zahlt ein und wenn die Verlosung erfolglos war, kriegt das Geld (-Bearbeitung) wieder retour.
Jagt er erfolglos, verfällt die Lizenz - aus Äpfel - Amen.
Wer hier viel Geld hat oder machen will, kann viel erlegen, oder erlegen lassen. Berufsjäger in unserem Sinn gibt es drüben nicht. Die Gamewarden haben andere Aufgaben.
Bashing, Hetze, Anwürfe, Verleumdungen, Unterstellungen werden mit hoher Intrensität betrieben, wurscht um wen es geht.
Bundes-, Landes-, Adels- und Kommunalforsten und deren Bedienstete
Jagdpächter und deren Mit-, Neben- und Unterpächter.
Alle armen abhängigen Begeher, Kirrer, Hegebeitragszahler, SW-Nachtansitzer, Hochsitzbauer, Wildverwerter, Nachsucher, immer- oder selten-Treffer, viel oder wenig Über.
Weit- und sehr weit Schießer.
Wirtshaus- und PC-Jäger
Also alle gegen alle - und hier in den Foren noch mehr als sonst wo.
Die Jagdpresse haut in die gleiche Kerbe unter der Prämisse, Unsauberkeiten aufzugreifen, lässt aber kaum kritische Leserbriefe zu, was aber durch die von Zeitschriften (welche noch als diese?) angebotenen und "gepflegten" Foren reichlich ausgenützt und aus missbraucht wird.
Nachdem die allermeisten der ca. 400.000 JSI Hobby- oder Sonntags-Jäger sind, mangels jagdlicher Heimat als DJ-Nomaden waidwerken, vielleicht noch ganz- und langjährige Verbindungen pflegen oder über Jahre einen PB bejagen, ist die Zahl der Berufsjäger dagegen seeeehr bescheiden.
Zu dem von Biberist angesprochen Bild sei zu sagen, dass die alte Weisheit, wonach Bilder nicht lügen, oder mehr sagen als tausend Worte, mit größerer Vorsicht zu behandeln sind, als lange Episteln.
Wenn uns alle, die wir Jäger sein wollen, wenigstens ein kleiner gemeinsamer Nenner einen würde, könnten wir bei jeder Wahl auf legalem Wege mehr erreichen als die Russen bei der Trump-Wahl.
Im aktuellen DWJ ist ein Editorial zum "Duckmäusertum" beachtenswert.
Wir lassen uns als Bürger und Jäger auf den Kopf kacken und tragen diesen Kopfschmuck der bürgerlichen Freiheiten noch mit Stolz durch dieses doch so schöne Land.
Schönes Wochenende wünscht S.H.
 
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Sir, der US Normaljäger gilt gesellschaftlich nicht viel in den USA. Er gilt eher als Hilly Billy. Eine Jagdkultur ist auch nicht verbreitet, sondern eher life target shooting und/oder harvesting für den deep freeze. Die open seasons sind sehr kurz, sonst wäre es wohl noch schlimmer.
 
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Sir, der US Normaljäger gilt gesellschaftlich nicht viel in den USA. Er gilt eher als Hilly Billy. Eine Jagdkultur ist auch nicht verbreitet, sondern eher life target shooting und/oder harvesting für den deep freeze. Die open seasons sind sehr kurz, sonst wäre es wohl noch schlimmer.

Das mag ja alles sein, aber unter dem Schirm der NRA findet sich jeder wieder, der sich auch nur im entferntesten mit Waffen befasst, beschäftigt oder schießt.
Was haben wir?
Zerstrittene Gruppen und Grüppchen von den Verbänden bis herunter zu jedem Einzelnen.:oops::cry: :sad::sick:(n)
 
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Neben den bereits genannten Gründen: die BaySF sind der größte Waldbesitz der BRD. Rein statistisch ist die Chance, daß man was findet, wenn man lang genug sucht, einfach am größten.
Soll das jetzt heißen,daß immer der Größte durch schlechte Vorbildfunktion auffallen muß oder müßte ?
 
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Ich kenne ein Revier, da wird jede Abschusserhöhung erfüllt.
Wie die das machen keine Ahnung.

Ob die Erlegungszahlen den Tatsachen entsprechen, wage ich zu bezweifeln.
Die Zeiten, als man mit den "Ursprungsmarken" sparsam umging, sind vorbei.
Damals fragte Der Wildbrethändler: "brauchst a kwiddung"?
So wie heute, brauchst an Bong?
Meine schier unerschöpflichen Trophäenbestände vom Reh ,eingelagert in Schuhkartonagen auf dem Spitzboden,haben schon so manchen hesseschen Pächter im Laufe der Jahre vor finanziellem Schaden bewahrt !
Was tut man nicht alles für gute Jagdfreunde ! ;)
 
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So langsam wurden aus den Hauptbaumarten, alle Baumarten. Ich habe schon viele derartigen "Versuche"gesehen. Da ist die Jagd dann allen feuchten Träumen eines Försters ausgeliefert oder wie?

Falls es Dir bisher entgangen ist: die Hauptbaumarten Buche und Fichte "schwächeln" gerade etwas und deshalb brauchen wir zur Zukunftsvorsorge im Klimawechsel dringender denn je eine viel buntere Mischung, als Fichte mit Buche oder Buche mit Fichte. Kiefer und Birke sind da sicher auch ohne besondere Verbissproblematik mit dabei, Douglasie macht aktuell einen stabilen Eindruck und kommt sicher auch noch ohne Schutz ganz gut mit, aber wir brauchen viel mehr Eiche, Tanne und weitere Laub- und Nadelhölzer. Das ist insbesondere auf den großen Kalamitätsflächen gar nicht alles mit Schutz machbar. Deshalb muss vor allem Rehwild dort jetzt ein paar Jahre schärfer als bisher bejagt werden.

Nochmal: bisher gab es landes- oder bundesweit KEINEN Streckeneinbruch beim Rehwild und so lange das so ist, gibt es keinen Anlass von "drastischer Rehwildreduktion" zu sprechen. Wir tasten uns vielmehr noch immer von unten an die nachhaltig nutzbare Abschöpfung heran. ;)
 
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Moin @Stoeberjaeger ,

so sehe ich das auch - verschärfte Bejagung an den Problemflächen. Wo anders kann man sich mehr oder weniger entspannt hinsetzen und abwarten was kommt (und ggf. auch laufen lassen).

munter bleiben!!

hobo

Das Problem wird nur sein, dass etliche Waldreviere nach 3 Borkenkäfer und 2 Trockensommern, in den folgenden Jahren überwiegend aus "Problemflächen" bestehen. Nicht mehr 1,2,3 Käferlöcher , sondern etliche ha Pflanzungen:cool:
 
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So langsam wurden aus den Hauptbaumarten, alle Baumarten. Ich habe schon viele derartigen "Versuche"gesehen. Da ist die Jagd dann allen feuchten Träumen eines Försters ausgeliefert oder wie?

Obacht, dass wir da nichts durcheinander bringen.

Alle Jäger sind (in Bayern zumindest) verpflichtet Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung durch das Wild möglichst zu vermeiden. Dabei soll die Bejagung insbesondere die natürliche Verjüngung der standortgemäßen Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermöglichen.

In den meisten Fällen (die ich kenne, logisch) würde die natürliche Verjüngung der Bestände mit standortgemäßen Baumarten problemlos gelingen, wenn nicht überhöhte Schalenwildbestände dies verhinderten.
 

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