"Ein Berufsjäger packt aus";

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Enten und Hasen sehe ich täglich, obwohl hier auf 1600 ha seit 30 Jahren keine Füchse mehr bejagt werden (Waschbären, Marder, Wiesel und Dachse auch nicht - kein sinnvoller Grund).….

Die Frage ist natürlich auch nicht nur ob überhaupt, sondern in welcher Anzahl Du Hasen und Vertreter andere Tierarten sehen würdest.

Du würdest auch ohne Bejagung des Rehwilds ein bestimmtes Quantum an Naturverjüngung sehen. Aber das würde halt nicht ausreichen für die Ziele des modernen Waldbaus. Wenn man den Artenschutz und die Niederwildhege als Ziel hat, ist das nicht-bejagen von Fuchs und Co keine Option.

Da die Enten auch nicht bejagt werden (kein sinnvoller Grund), sind sie so vertraut, dass man auf den Dämmen um die Teiche laufen kann, ohne dass sie aufsteigen. Das finde ich schön, (Nieder-)Wild täglich so vertraut erleben zu können.

Ist das wünschenswert? Das sind Wildtiere, eine Fluchtverhalten dem Menschen gegenüber finde ich natürlicher.
 
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Ja, aber das kann aus dem gesammten natürlichen und künstlichen Verbreitungsgebiet von C. capreolus stammen und sogar schon fast aus den Anfängen der Farbphotographie. Ohne präzise Quellenangabe ist sowas eben einfach nur ein buntes Bild ohne Beweiswert.
 
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Enten und Hasen sehe ich täglich, obwohl hier auf 1600 ha seit 30 Jahren keine Füchse mehr bejagt werden (Waschbären, Marder, Wiesel und Dachse auch nicht - kein sinnvoller Grund). Da die Enten auch nicht bejagt werden (kein sinnvoller Grund), sind sie so vertraut, dass man auf den Dämmen um die Teiche laufen kann, ohne dass sie aufsteigen. Das finde ich schön, (Nieder-)Wild täglich so vertraut erleben zu können.
Fasane passen hier nicht zu Klima und Boden, gab es noch nie und Rebhühner sind im angrenzenden Feld fester Bestand.

na ja, so pauschal sollte man es vielleicht jetzt nicht sehen. wenn jemand mehr knödel und weniger ente mag, ist das enten jagan schon ein sinnvoller grund. ich mag aber weniger knödel und mehr ente (wg. der gesunden ernährung). deswegen ist mir die bauernentn vom biohof lieber. :love:

wenn leut sich die mühe machen und prädatoren bejagen, um einer artenvielfalt auf die sprünge zu helfen, sie dann auch leben lassen, ist das vernünftig und schön. wenn´s hingegen darum geht, künftig wieder saubere flintenjagden zu veranstalten, dann hast sicher recht. du bist ein glückspilz, wenn bei dir die welt noch so in ordnung ist, dass du rebhühner hast und dich daran erfreuen kannst. (y)
 
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und die Fichten-Zweige hat der Foto-shop kreiert...;)
Ich habe doch geschrieben - auf dem Streckenplatz. Die Stücke werden gleich nach dem Verblasen - so wie sie zur Strecke gelegt worden sind - versorgt. Da bleibt das Fichtenreisig natürlich liegen bzw. liegt noch.
 
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....wenn leut sich die mühe machen und prädatoren bejagen, um einer artenvielfalt auf die sprünge zu helfen, sie dann auch leben lassen, ist das vernünftig und schön. wenn´s hingegen darum geht, künftig wieder saubere flintenjagden zu veranstalten, dann hast sicher recht....

DAS ist der springende Punkt!

Prädatorenjagd zur Fell-Verwertung finde ich völlig ok. Prädatorenjagd als WIRKSAMES Instrument im Rahmen eines Artenschutzprogramms oder zur Seuchenabwehr finde ich auch ok, wenn es seine Wirksamkeit auch wirklich nachweist.
 
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......
wenn leut sich die mühe machen und prädatoren bejagen, um einer artenvielfalt auf die sprünge zu helfen, sie dann auch leben lassen, ist das vernünftig und schön. wenn´s hingegen darum geht, künftig wieder saubere flintenjagden zu veranstalten, dann hast sicher recht.....

DAS ist der springende Punkt!

Prädatorenjagd zur Fell-Verwertung finde ich völlig ok. Prädatorenjagd als WIRKSAMES Instrument im Rahmen eines Artenschutzprogramms oder zur Seuchenabwehr finde ich auch ok, wenn es seine Wirksamkeit auch wirklich nachweist.

Die Motivation bei der Prädatorenjagd ist eigentlich egal, der Artenschutz profitiert auch wenn Du als Ziel die Flintenjagd hast. Es gibt nicht nur Enten, den anderen Arten wird auch geholfen. Und es spricht rein gar nichts gegen die Entnahme von Enten, wenn einer gesunder Bestand vorhanden ist.

Diverse Studien zeigen, das eine Reduktion der Prädatoren mit einer Erholung der gefährdeten Arten einhergeht. Auch die Studien die regelmäßig von den PETA Jüngern zitiert werden zeigen das.

Jetzt können wir uns noch drüber streiten mit welcher Intensität die Prädatoren gejagt werden müssen, bis Erfolge sichtbar sind.
 
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ob der wald existentiell ist oder nicht, steht nicht zur diskussion. freilich ist wald eine generationenfrage, aber wenn jemand will, dass in seinem wald die naturverjüngung durchkommt, ist das in ordnung und ohen wenn und aber zu respektieren.

Hast Du mich wirklich so missverstanden? :unsure:

"Was hier jetzt nicht zur Diskussion stehen soll" bezieht sich auf Deinen Beitrag #232, in dem Du die zunehmende Wildfeindlichkeit auch auf die ökonomichen Interessen "kleiner und mittlerer Betriebe" zurückführst :

dem bauern früher - also dem kleineren oder mittleren - war das holz früher nebensächlich, weil er mit der landwirtschaft gut verdient hat und auch die kalamitäten nicht so viel kaputt machten. heute ist das anders. es spielen ein paar festmeter holz eine gewisse rolle. der wald wird ökonomisch wichtiger auch für die bauern, die jetzt keine riesen flächen haben.

Und da sei doch der Hinweis erlaubt, dass sich die jetzige Generation von einer Naturverjüngung keinen ökonomischen Nutzen erwarten kann. Das ist alles. Mit keiner Silbe habe ich Waldbauern den Anspruch auf Naturverjüngung versagt, oder behauptet sie müssten ausufernden Verbiss klaglos hinnehmen.

noch einmal: wald vor wild bedeutet nicht, wald ohne wild!!! aber wald als lebensraum geht vor und zwar in erster linie wegen der ökologie. das ist gesunder menschenverstand und da brauch ich keinen reimoser und kein gar nix. das heißt aber nicht, dass man deshalb wildfeindlich eingestellt sein muss. dass es natürlich unte denen, die "wald vor wild" zu großzügig interpretieren, menschen gibt, denen schalenwild nicht sehr viel bedeutet, kann man nicht bestreiten. das sieht man ja gelegentlich. wenn ich aber diskutiere, muss ich von dem rechten und guten ausgehen und nicht von den extremisten in richtung ausrottung oder puffbetreiberei.

Da meinen wir vermutlich sogar dasselbe, geben ihm aber einen unterschiedlichen Namen. Ich teile die Ansicht dass Wald nicht nur "Streichelzookulissse" sein darf. Aber er darf eben auch nicht nur "Baumplantage" sein. Jeder Grundbesitzer muss anerkennen dass seine Wirtschaftsfläche gleichzeitig Lebensraum ist, und Wildtiere Äsung brauchen. Da käme übrigens auch die, lustigerweise von allen ignorierte, Satzung der Jagdgenossenschaft in's Spiel... ;)

als ökologische kapitulation sehe ich "wald vor wild" nicht, absolut nicht! dieser slogan bedeutet keineswegs "missbrauche das waldgesetz".
Leider bildet dieser Slogan aber die Rechtfertigungsgrundlage der "Extremisten" schlechthin.

die extremisten brauchen doch überhaupt keinen slogan. die räumen aus, wie es ihnen beliebt und die wird man auch kaum stoppen können.

In der Praxis hast Du wohl recht. Grundsätzlich hätten sich eigentlich auch die "Extremisten" an einen Abschussplan zu halten.

um was es geht, ist doch ganz einfach. die jagd an die erfordernisse vor ort so anzupassen, dass sich der wald naturverjüngt. man muss deshalb keineswegs zur sau werden.

(y) Aber warum spricht man immer nur von der Jagd im Sinne von Abschuss. Warum nicht auch mal Lebensraumgestaltung, Ruhezonen, Wildäcker etc.?

natürlich gibts aber auch eine ökonomische seite. holz ist ein wertvoller rohstoff, der ökologisch eine hohe bedeutung hat. heimisches holz für häuser in der heimat finde ich nicht so verkehrt, auch wenn heimische produktion nie ausreicht und importiert werden muss. aber ein nachwachsender rohstoff ist wertvoll.

Absolut!

meiner meinung nach kann man ökonomie und ökologie im wald schon in einklang bringen.
das setzt aber voraus, dass man wald vor wild im positiven sinne respektiert bzw. anerkennt.
über die ausführung mancherorts darf und muss man sicher streiten.

Die Begrifflichkeit trennt uns, sonst stimme ich da auch zu.

wenn man sich aber gegenseitig ständig nur die hucke voll drischt, wird das nie was.

(y)


auf der anderen seite ist das jagdrecht mit dem grund und boden verbunden und wenn jemand einfach keine rehe will, dann will er sie nicht...
an welchen waldbaulichen stellschrauben der grundeigentümer drehen will, musst du dem grundeigentümer überlassen. da gibt es keine diskussion... er anwendet um sein ziel zu erreichen, solange das legal ist. du kannst auf deinen grundeigentümer wohlwollend einreden. das ist aber auch schon alles, was du kannst.

Das sehe ich tatsächlich etwas kritisch. Es gibt kein Recht auf "rehreine" Wälder. Auch aus dem Bayerischen Waldgesetz lässt ich so ein Anspruch nicht herleiten. Dazu die bereits zitierte Passage aus der Bayerischen Satzung für Jagdgenossenschaften, die auch die Jagdgenossen in die Pflicht nimmt für die Lebensgrundlagen des Wildes Sorge zu tragen.
Zuletzt noch die aus dem Jagdgesetz stammende Hegepflicht, die zwar von "einem den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten Wildbestand", aber auch von der "Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen" spricht.

Letzenendes geht es mir lediglich darum, dass Jagd immer mit Achtung und Respekt erfolgen sollte, und dass man auch wiederkäuendem Schalenwild einen Platz im Ökosystem zuspricht, der über eine ökonomische Schadwirkung hinausgeht.

Dass Wald auch, ja sogar in erster Linie, Wirtschaftsfläche ist erkenne ich aber ausdrücklich an!

Gruß, rauhbart
 
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So, so, die Jagdverbände betonen also, dass es seit 20 Jahren keine Trophäenjagd mehr gäbe. Sagenhaft, was hier so zur Rechtfertigung alles rausgekramt wird. Wird langsam echt peinlich wie die Forstfraktion rumheult
Die einzigen, die hier umhüllen, sind die jagdlichen Ultratraditionalisten, für die es ein Verbrechen darstellt, einen Bock im Winter oder gar im Bast zu erlegen. Obwohl das heute völlig normal ist und vor einiger Zeit die Qualität von „Falschparken“ hatte.
 
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An UNI 's wird viel gelehrt (auch viel Blödsinn ) oft das was gerade politisch angesagt ist ! .....Vielleicht sollte auch mal retrospektiv gelehrt werden was der Club of Rome, und viele Klimaforscher damals (Spinner genannt ) vor knapp 60 Jahren schon angemahnt hatten. .....nämlich das was wir jetzt haben. .....! Von wegen konnte keiner wissen. ......😂😂😂.......wollte keiner wissen. . .....genau wie heute immer noch !
Grüße + WMH Olli
Man merkt, dass Du nie in den Genuss einer solchen Lehranstalt gekommen bist.
 
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(...)

Und da sei doch der Hinweis erlaubt, dass sich die jetzige Generation von einer Naturverjüngung keinen ökonomischen Nutzen erwarten kann. Das ist alles.
(...)
Gruß, rauhbart

Den Satz verstehe ich nicht. Meinst Du damit, dass die Bäume, die sich jetzt verjüngen, angesichts des erwarteten Klimawandels ohnehin keine Chance haben? Dem würde ich widersprechen. Nicht jede Naturverjüngung wäre zukunftsorientiert, aber manche Baumarten werden auch mit 2-3 Grad plus zurechtkommen.
Das fatale ist: die sich super verjüngende Fichte ist die Baumarten, die vom Rehwild am wenigsten verbIsmen wird und zugleich das höchste Klimarisiko in sich trägt. Da wird sich nun zeigen, welche Rolle die Jagd einnimmt, ob sie die Ziele des Grundeigentümers unterstützt oder dagegen arbeitet.
 
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@Oberförster: Das meine ich so, dass selbst eine bis zur Hiebreife standorttaugliche Verjüngung eben erst von den Enkeln-Urenkeln der heutigen Akteure genutzt werden kann. Dieser Generationenvertrag an sich wird überhaupt nicht kritisiert, allerdings greift in dem Zuammenhang eben das Argument von @Bluadwurz etwas in's Leere, dass sich die heute vielfach beobachtete Wildfeindlichkeit, gerade jüngerer Jagdgenossen, aus Gründen wirtschaftlicher Notwendigkeit erklären ließe.

Gruß, rauhbart
 
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Wissen ist keine Mehrheitsfrage. Du kannst auch nicht über die Schwerkraft abstimmen.

@rauhbart:
Warum soll eine in der Zukunft realisierbare wirtschaftliche Notwendigkeit heute keine Auswirkungen haben können? Eine Entmischung der aktuellen Naturverjüngung erhöht das Risiko und senkt tendenziell den zukünftigen Ertrag bzw. gefährdet eventuell ALLE aus dem Wald bezogenen Leistungen (auch die nicht monetär bewerteten).
 

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