Hast Du mich wirklich so missverstanden?
ich glaube nicht, dass ich dich falsch verstehe. mir ist aber klar geworden, wo wir das unterschiedliche verständnis haben. das habe ich im vorgehenden post aufgegriffen und klargestellt.
wenn wir uns darauf einigen könnten, dass wald vor wild logisch ist und daher korrekt, wären wir so gut wie beieiander.
natürlich hat der grundeigentümer die von dir genannten pflichten, gesetzlich und moralisch. die jägerschaft aber auch und wenn du die naturverjüngung eben u. a. mit äsungsflächen, wildruhezonen, etc. in deinem revier förderst, kannst ja statt x stückl auf 100 ha x-y stückl schießen und es wird auch keiner meckern. hauptsach, der wald verjüngt sich natürlich. bekommst du die fläche von deinen genossen zur verfügung gestellt, umso besser. was aber wenn das einer nicht tut? dann hat er immer noch das jagdrecht. in der satzung der jg steht nämlich nicht drin, wieviel schalenwild er dulden muss und für zwei rehe auf 100 ha stellt der eigentümer bestimmt genug äsung zur verfügung. hauptsache, die art ist gesichert. wenn man ein böser junge ist, kann man das auch so interpretieren.
ich will damit sagen, dass weder du noch ich noch der bjv oder der öjv oder der liebe gott den menschen ändern werden, der die verantwortung vor ort hat.
man kann blos das machen, was im eigenen einflussbereich ist, um das ziel der naturverjüngung zu erreichen. du kannst aber auch niemanden auf die goschn haun, der mit der bixn hegen will. du kannst ihn bequatschen. wenns hilft o.k., wenn nicht gibts eben weniger wild.
entweder ich respektiere das jagdsystem oder nicht. wenn ja, muss ich es mit allen vor- und nachteilen respektieren und kann nur in meiner (kleinen) welt dafür sorgen, dass es vielleicht anders gemacht wird, bei gleichem zielerreichungsgrad wohlgemerkt.
überzeuge deinen gestrengen fbl in der nachbarschaft von deinen alternativen ansätzen. wenn es funzt, super, wenn nicht, sche... gelaufen. aber du brauchst gar nicht erst läuten, wenn du "wald vor wild" nicht akzeptierst oder wie diese honks vom team steinzeit das waldgesetz ändern willst. dann hört er dir nämlich gar nicht erst zu.
man braucht immer erst den kleinsten gemeinsamen nenner und dann kann man den methodenstreit führen. der kleinste gemeinsame nenner von jagd, ökologie, wald- und forstwirtschaft sollte die einsicht sein, dass der wald in ordnung sein muss und aus den uns allen bekannten gründen vorrang hat.
und noch einmal: wenn der slogan missbraucht wird und zur rechtfertigung für extreme lösungen herangezogen wird, dann liegts nicht an der richtigkeit des geflügelten worts sondern an den menschen, die in möglicherweise falsch auslegen.
hätten wir den nationalsozialismus nicht in schrecklicher erinnerung, käme niemand auf die idee, an "arbeit macht frei" etwas schlimmes zu finden, weil die zahl der freiheitsgrade wächst je erfolgreicher die arbeit ist.
der konstruktive dialog ist die lösung und das geht auch zw. forstlern, jägern und grundeigentümern. ein professionelles jagdmanagement muss dabei rauskommen, auch mit und bei der freizeitjagd. das wird nicht nur in deutschland oder österreich die lösung, sondern wird bspw. auch von internationalen forstlern wie in "pro silva" vereinigt, gern so kommuniziert.
was hast du sonst noch gesagt? ach ja, das recht auf "rehreine" Wälder gibts natürlich nicht. wär auch noch schöner. auf der anderen seite findest du im waldgesetz auch nix von wildpuff oder trophäenoptimierungshege oder wahl vor zahl oder freizeitjagd vor naturverjüngung oder oder oder......
es ist ganz einfach so. wer schindluder treiben will, der kann es in jede richtung ergebnisoffen. und die zielkonflikte löst man nur durch konstruktiven dialog, wenn man das jagdsystem behalten will.