Ich muss sagen, dass ich heute über die Solidarität im kleinen Kreis sehr erfreut bin. Wir machen glaube ich gerade genau das, was jetzt hilft: Wir unterstützen uns gegenseitig und finden Lösungen.
Schule ist zu, aber unbezahlten Urlaub kann sich nicht jeder leisten (viele der Eltern glauben tatsächlich, sie bekämen weiterhin Lohn). Also haben wir uns mit drei befreundeten Familien zusammen getan um die Arbeitstage aufzuteilen. So haben unsere Kinder Betreuung und minimale wechselnde Kontakte und die Eltern können weitestgehend weiter zur Arbeit gehen. Es wurden schon die Kellerkartoffeln und Wildbestände gezählt und Einkaufshilfen für Rentner organisiert ... also, es läuft
ich versuche gerade, dass die Schulküche weiter laufen kann um die Kinder weiter zu versorgen (dann zum Mitnehmen) und zusätzlich vielleicht die Rentner aus dem Dorf. Mal sehen ob das klappt.
Es sind nicht die Egoisten, Schwarzmaler und Zyniker wie unsere Formica, die solche Krisen bewältigen, sondern die Vernunft, die Kooperationsbereitschaft und die Liebe zu den Menschen, die uns weiter hilft. Egoismus und Angst sind im Moment die Feinde und schlechte Ratgeber.
Wir brauchen jetzt auch keine Schuldzuweisungen und Fingerzeige mehr, wir brauchen jetzt notwendige Anleitungen, konkrete Lösungen und gute Nachrichten. Jetzt wird es nämlich wirklich unangenehm und da ist Motivation wesentlich besser.
Wir liegen in der Halbzeitpause zurück, nun müssen wir die Spieler motivieren und anfeuern. Nach dem Spiel können wir ihnen dann klar machen, dass man vorher hätte mehr trainieren müssen, jetzt hilft ihnen das gar nicht.
Wenn die Krise überstanden ist, dann können ja alle Besserwisser, Verschwörungstheoretiker, Freizeitpolitiker und Hobbyärzte wieder aus ihren Löchern krabbeln und weiter machen
PS: Was mich jetzt aber wirklich anpisst, sind die Rentner, die weiter machen wie bisher und sich nicht beschränken. Wer jetzt die Enkel noch zu Ostern besucht oder täglich zum Einkaufen geht, der handelt leichtsinnig