WBK Dual-Use Einstiegsmodelle

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Welche brauchbaren Einstiegsmodelle gäbe es aktuell - nur Vorsatzgeräte?
Dabei wäre einige Features wichtig:
1. IPX7
2. Mikrobolometer 384x288 oder besser
3. für D zulässige Ausstattung

Das Pulsar FXQ 35 BW startet bei unter 3k€. Welche Alternativen gäbe es bzw. wären zu empfehlen?
 
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Hab jetzt folgende mal genauer angesehen

FXQ 35 BW
Guide TA435 (JSA TA435)
Xinfrared CL42 (Merlin 42)

Bestes Gerät für mich
Das Xinfrared CL42 (Liemke Merlin42) hab ich jetzt ausgiebig am Schießstand und auf der Jagd getestet. Zur Verfügung gestellt von einem Händler hier im Forum mit grünem Avatar.

CL42 Modell 2020

Vorteile:
Bild hervorragend! Da können die anderen NICHT mithalten.
Bedienungsmenü simpel!
Knöpfe gut fühlbar, leise, saubere Rastung
Schneller Start (Standby brauchts eigentlich nicht)
Wiederholgenau im Einsatz als VORSATZGERÄT

Nachteile:
Batteriefresser! Auch mit abgeschaltetem Bildschirm im "Standby"
Kabel zur Powerbank mit geradem Stecker ungeschickt ein abgewinkelter Stecker wäre besser!
(Sonst garantier ich dass die Steckerverbindung als bald im Eimer ist)

Batteriefach geht mit den mitgelieferten Akkus etwas hart zu
geht aber und sind hochwertige Akkus

Leider nicht wiederholgenau wenn man die Kollimatorlinse abgeschraubt hatte um das mitgelieferte Okular aufzusetzen und wieder zurückbaut um es als Vorsatzgerät zu nutzen.
Dann ist erneutes einschiessen ein muss!

Schießtests:
Ich habe an drei Schießstandterminen folgenden Versuchsaufbau gemacht.
Ich habe einen Teebeutel in heißes Wasser getaucht mit einer Reißzwecke auf die Scheibe gepinnt (oder einen Handwärmer hingepinnt) und 3 Schüsse abgegeben wobei ich nach jedem Schuss das Gerät von der Waffe nahm und wieder erneut aufgesetz habe. (Ergebnis Streukreis ~4cm 100m)

Dann habe ich die Kollimatorlinse abgeschraubt und wieder aufgeschraubt und fest angezogen.
Den obrigen Versuch genau so wiederholt.
Streukreis war der gleiche. Aber bis zu 8cm entfernt zur ersten Gruppe

Das ganze je drei mal!

Den Test habe ich an drei Schießstandterminen wiederholt und kam immer zum selben Ergebnis. Lässt man das Gerät zusammengebaut ist der Streukreis und die Wiederholbarkeit auf 100m top! Ansonsten Verlagerung der Gruppe.

Verkantungstest:
Es wird immer darauf hingewisen dass das WBG Vorsatzgerät verkantungsfrei auf der Waffe montiert werden muss. Ich habe hierfür ein Schusspflaster halbiert und auf ZF und Rusanadapter aufgeklebt und mit Tesafilm wasserdicht abgedeckt.
Ich habe (in einem nicht im Bild dokumentierten Verusch ) ausprobiert wieviel Trefferablagerung entsteht wenn ich das Glas um ca 15-20° nach rechts oder links verdehe.
An meiner Waffe und meinem Vorsatzgerät machte das 2-3cm /100m aus.
Ich denke das ist vernachlässigbar.
Es kann natürlich sein dass wenn jemand eine weit aus der optischen Mitte liegende Zielachse am ZF zum WBG hat sich das negativ auswirkt. Bei mir ist das vernachlässigbar gewesen.

Wichtig zu wissen.
Die Testwaffe schießt perse Streukreise <15mm
Ich schoss aus der Benchrestauflage.
Kaliber 6,5x55 mit SD
Vergrößerung an der Waffe ist sinnvoll 1-6 fach. Ich habe mit einem DDOPTICS 2,5-15x50 und einem DDoptics 1-6x24 getestet. Paralaxeverstellung ist NICHT nötig.

Eine Wärmequelle wie Teebeutel oder Handwärmer gibt eine ca 10cm große Wärmesignatur. Genaues reinhalten ist also schwierig. Auf 50m hatte ich Streukreise kleiner 2cm.
(5Schuss)

(Teebeutel hält die Wärme für 3-4 Schuss)


Bild und Ansprechen auf der Jagd
Wer schonmal durch ein GUTES WBG wie z.b. Keiler 35 (oder baugleiche) geschaut hat weis dass man bis 100m sich beim unterscheiden von Fuchs/Katze/ oder Dachs/Waschbär etwas schwer tut. Längeres beobachten im Verhalten und Bewegungsart helfen hier.
Rehwild konnte ich bis auf 400m als solches ansprechen. Wissend dass es hier nur Rehwild gibt!
Damwild oder RW dazwischen wäre verm. nicht zu unterscheiden .
Einen Sauberen Schuss auf Rehwild/Sau hätte ich mir bis auf max 150m zugetraut. Auf Raubwild bis max 100m. Rotwild vermutlich bis 200m (War aber keines da!)
Das Bild ist auch auf niedrigster Beleuchtungsstufe ziemlich hell. Bildauflösung top somit Hintergrundbeobachtung gar kein Problem.

Wer sagt man sieht keine Äste, hat noch nicht durch ein WBG dieser Qualität geschaut. Ich sehe auf 25m die Litze eines Elektrozauns, Fingerdicke Äste auf 50m. Schuss in den Bestand bis 50m (und selten wird man in einen Bestand weiter schauen können) wäre kein Problem.

Prinzipiell ist das Bild etwas besser als beim Keiler35


Fazit:
Ich werde dieses WBG, das ich bisher nur zum Testen hatte, behalten.
Der Einsatz im Wechsel von Handbeobachtung zum Vorsatzgerät auf der Waffe macht im Jagdalltag keinen Sinn. Entweder oder! Man braucht also einen Spotter und einen Shooter.
Den hier im Forum auftretenden Händler kann ich empfehlen, sehr nett und kommunikativ!


Noch Fragen?

WMH Brackenmann
 

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Guter Bericht, danke.

dazu hätte ich was anzumerken:
Wer sagt man sieht keine Äste, hat noch nicht durch ein WBG dieser Qualität geschaut. Ich sehe auf 25m die Litze eines Elektrozauns, Fingerdicke Äste auf 50m. Schuss in den Bestand bis 50m (und selten wird man in einen Bestand weiter schauen können) wäre kein Problem.
Das kann man so nicht pauschalisieren. Meist sehe ich wie du schreibst jedes Ästchen. Bei ungünstigen Bedingungen (nasse Zweige, hohe Luftfeuchtigkeit, Schnee) sehe ich jedoch mit der WBK vom Hinterland nur einheitlich matschige Flächen im Display.
 
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Guter Bericht, danke.

dazu hätte ich was anzumerken:

Das kann man so nicht pauschalisieren. Meist sehe ich wie du schreibst jedes Ästchen. Bei ungünstigen Bedingungen (nasse Zweige, hohe Luftfeuchtigkeit, Schnee) sehe ich jedoch mit der WBK vom Hinterland nur einheitlich matschige Flächen im Display.

Das kann sein. Ich hab das die letzten drei Tage getestet Da hatte es keinen Schnee.
Hast DU das CL42 oder Merlin42?
 
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Weder noch, ich habe ein WB-Handgerät Xeye E3Max (aka Liemke Keiler 35 2019) und ein PARD.
 
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Weder noch, ich habe ein WB-Handgerät Xeye E3Max (aka Liemke Keiler 35 2019) und ein PARD.
Dann kann das anders sein. Das Bild des Vorsatzgerätes ist meiner Meinung nach besser als das des XeyeE3Max/keiler35.
Ist aber auch egal. Man sieht bei normal guten Bedingungen die Äste, mag bei schlechten anders sein. Mit einem IR Vorsatzgerät mit eingeschaltetem IR Aufheller. Überblendet das Bildauf Ästen /Laub/nahen Gegenständen/Nebel/Regen und man sieht...GARNIX.
 
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Danke an allen, die hier mitschreiben.
Danke bes. an Brackenmann für den umfassenen Bericht.
Unabhängig der Bildqualität beim Xinfrared CL42 sehe ich hier auch die geringere Dichtheitsklasse und den höheren Preis. Dabei meine ich, dass nicht unbedingt das Bessere für einen noch höheren Preis stets und für jeden die richtige Entscheidung sein muss.
Vielmehr frage ich mich: Wieviel ist ausreichend für den jagdlichen Einsatz?
Diese Frage ist wiederum von den eigenen Jagdmethoden abhängig.
Was mich aber wirklich extrem irritiert, ist die Notwendigkeit eines erneuten Einschießens, nachdem man das Gerät von Vorsatz zu Handhalten und zurück nutzten will.
Die Frage ist nun, ob es bei allen 3 genannten Geräten und generell bei allen Display-Vorsatzgeräten so ist, also auch die NICHT-Wärmebildtechnik.
 
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Danke an allen, die hier mitschreiben.
Danke bes. an Brackenmann für den umfassenen Bericht.
Gerne
Unabhängig der Bildqualität beim Xinfrared CL42 sehe ich hier auch die geringere Dichtheitsklasse

CL42 hat die Schutzklasse IP67 was soll daran "geringer" sein?

und den höheren Preis. Dabei meine ich, dass nicht unbedingt das Bessere für einen noch höheren Preis stets und für jeden die richtige Entscheidung sein muss.
Niemand stellte diesen Anspruch! Das Pulsar ist brauchbar, das Guide gut, das CL42 besser.
Schau selbst durch und mache damit Tests und Du wirst die für dich passende Lösung finden-
Preislich sind sie ~300 bzw ~500€ auseinander.

Vielmehr frage ich mich: Wieviel ist ausreichend für den jagdlichen Einsatz?
Diese Frage ist wiederum von den eigenen Jagdmethoden abhängig.
Das kann und muss jeder für sich selbt herausfinden. Ich wollte für die nächsten Jahre Ruhe haben und mich nicht mit Gesetzesunklarheiten (IR Leuchte an Waffe montiert) herumschlagen.

Ich habe auch das PARD getestet. Das kostet 700€ und macht sein Ding. Sofern man einen IR Strahler benutzen darf, einen das Streulicht an Hindernissen nicht stört und man damit leben kann dass Wild den IR strahler sieht, funktioniert es!
Aber hier war ja die Frage nach WBG's in der Einsteigerklasse.

Was mich aber wirklich extrem irritiert, ist die Notwendigkeit eines erneuten Einschießens, nachdem man das Gerät von Vorsatz zu Handhalten und zurück nutzten will.
Die Frage ist nun, ob es bei allen 3 genannten Geräten und generell bei allen Display-Vorsatzgeräten so ist, also auch die NICHT-Wärmebildtechnik.

Alle Geräte haben eines gemeinsam.
Wenn man den Rusan adapter /Kollimator herunterschraubt um ein Okular aufzuschrauben und dann wieder zurückbaut verändert sich die Lage der Gruppe.
Einfach weil man in einem Gewinde immer etwas Spiel hat.

Steckt man aber anstatt das zu tun ein vergrößerndes Okular/Booster/Magnifier in den Rusan Adapter passiert dies nicht. Dafür ist dann aber das Gerät etwas länger und unhandlicher

Ich habs im praktischen Jagdeinsatz getestet. Das herumgefuchtel mit einem ,durch das zusätzliche Okular)"langen" Beobachtungsgerät (egal ob WBG oder IR Gerät mit Strahler) in der Kanzel ist alles andere als einfach und ergonomisch.
Ich habe deshalb eine handgehaltene WBK und ein Vorsatzgerät.
 
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Beim Guide klappt das ohne Kolimatorlinse oder extra Okular. Da kann man das Gerät mit dem Rusan adapter aufsetzen oder eben handgehalten einfach durch den Rusanadapter durchsehen.
Da gibt es auch keine Probleme mit der Wiederholgenauigkeit, sofern man es vernünftig montiert hat.
 
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Beim Guide klappt das ohne Kolimatorlinse oder extra Okular. Da kann man das Gerät mit dem Rusan adapter aufsetzen oder eben handgehalten einfach durch den Rusanadapter durchsehen.
Da gibt es auch keine Probleme mit der Wiederholgenauigkeit, sofern man es vernünftig montiert hat.
Bei meinem ist so ein Abstandshalter mit Augenmuschel für den Rusanadapter dabei, lässt sich damit ganz gut durchschauen.
 
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Beim Guide klappt das ohne Kolimatorlinse oder extra Okular. Da kann man das Gerät mit dem Rusan adapter aufsetzen oder eben handgehalten einfach durch den Rusanadapter durchsehen.
Da gibt es auch keine Probleme mit der Wiederholgenauigkeit, sofern man es vernünftig montiert hat.
Man kann beim CL42 auch einfach so durch den Rusan adapter durchsehen. Aber ohne Vergrößerung ist das ein ziemlich kleines Bildchen. Dafür gäbe es ja dann die Booster.
 
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Dann kann das anders sein. Das Bild des Vorsatzgerätes ist meiner Meinung nach besser als das des XeyeE3Max/keiler35.
Ist aber auch egal. Man sieht bei normal guten Bedingungen die Äste, mag bei schlechten anders sein. Mit einem IR Vorsatzgerät mit eingeschaltetem IR Aufheller. Überblendet das Bildauf Ästen /Laub/nahen Gegenständen/Nebel/Regen und man sieht...GARNIX.
Na warte mal bis du bei z.B. Niesel rausgehst.
Du wirst wahrscheinlich erstmal denken, dass das Gerät kaputt ist:eek:
 
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Das Bild ist auch auf niedrigster Beleuchtungsstufe ziemlich hell. Bildauflösung top somit Hintergrundbeobachtung gar kein Problem.
Ist bei meinem TA leider auch so...
Das ist schon unangenehm hell, könnte ruhig noch weiter runter geregelt werden, beim Handgerät ist es nicht ganz so krass, aber könnte auch noch dunkler gehen.
Batteriefresser ist meins auch, werde mal bei Gelegenheit nach anderen Akkus schauen und dann testen, was im Standby möglich ist. Ansonsten werde ich das Gerät wohl auch immer komplett ausschalten....
 

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