Es war von Anfang an klar, dass es keine allesvernichtende Todesseuche ist und wurde offiziell auch immer so kommuniziert.
Die wenigen Quellen die behauptet haben es handele sich auch nur annähernd um soetwas in der Richtung musste ja eh keiner ernst nehmen. Die Leute die solche Panikmache gelesen haben sollten endlich mal ihre Informationsquellen überdenken.
Man muss sich garnicht auf dubiosen Internetseiten rumtreiben. Es genügt die Omnipräsenz als fast alleiniges Dauerthema. Fallzahlen, Infektionsgeschehen, Todesfälle. Täglich steigend. Wie eine Schlinge, die sich langsam um den Hals der bislang nicht infizierten zuzieht.
In der Bevölkerung (meine Wahrnehmung in der Region Niederbayern) steigt das Stresslevel enorm. Mittlerweile sind viele derart verängstigt, dass sie glauben eine Infektion käme einem halben Todesurteil gleich. Die mediale Aufbereitung lenkt die öffentliche Meinung, und die verengt in ihrer Darstellung den Blick ganz gewaltig.
Das kann natürlich gewollt sein, weil es ja in kürzester Zeit gelingen muss die Leute von Maßnahmen zu überzeugen, die normalerweise auf massive Widerstände treffen würden. Ich möchte mir nicht anmaßen die getroffenen Maßnahmen zu kritisieren, aber zumindest bemerkenswert finde ich, in welchem Tempo man es geschafft hat dass die Leute Beifall klatschen und sich höchstens beschweren, dass man sie nicht schon früher "eingesperrt" hat.
Man stelle sich mal vor in Jahren mit starkem Influenza-Geschehen würden Ausganssperren verhängt, um Risikogruppen zu schützen...
Ganz deutlich: Ich maße mir da kein Urteil an, bin selbst etwas unentschieden was ich davon halten soll, aber ich staune zumindest Bauklötze wie schnell und bereitwillig sich die Leute die Freiheit
behördlich angeordnet (freiwilig habe ich mein Verhalten schon vorher geändert) nehmen lassen. Nebenbei natürlich auch gleich die "Seuchenschleuder Bargeld"...
Logisch ist aber doch, dass es kaum einen Unterschied macht ob die Todesrate bei 50%, 20% oder 1% liegt. Denn wenn man als Gesellschaft das eine 1% nicht akzeptieren will, dann müssen die Maßnahmen eben immer gleich drastisch ausfallen.
Zumal die Sterblichkeit mit der Auslastung der Krankenhäuser skaliert, bei Überlastung werden es schnell >2%. Spätestens dann wird es gruselig, mich zumindest schauert es wenn ich die Szenen aus Italien sehe.
Ja, die Szenen aus Italien sind gruselig. Und, auch das sehe ich natürlich,
bei jedem einzelnen kommt es ja nicht nur auf das "ob", sondern auch auf das "wie" an. Bei vollem Bewusstsein ersticken stelle ich mir nicht prickelnd vor.
Was das 1 %, in D gerade etwa 0,5 % der offiziell gemeldeten (!) Fälle angeht bin ich der Meinung, dass das eine Gesellschaft erstmal einordnen muss, bevor sie für sich die Frage der Akzeptanz beantworten kann.
Täglich sterben in D 2200 Menschen über 65 Jahre. In den letzten 2 Wochen waren das also etwa 30.000 Menschen. Von diesen 30.000 Menschen hatten bislang auch 120 Tote das neuartige Coronavirus. Ob aber diese Menschen nicht sowieso, weil insgesamt in schlechtem Gesundheitszustand, innerhalb der nächsten 12 Monate gestorben wären weiß niemand.
Das Vorhandensein von Vorerkrankungen in der Breite der Gesellschaft lässt sich leider nicht eben wegzaubern, daher bringt es überhaupt nichts darüber zu fabulieren wie harmlos das Virus ohne diese "Helfer" ist...
...Ich habe trotzdem das Gefühl, viele werden es erst verstehen wenn ein erster Verwandter/Bekannter verstorben ist, vorher scheint die Bedrohung für die Meisten noch zu abstrakt.
Der Preis des Lebens ist der Tod. Kranke und alte Menschen starben vor COVID 19 und werden nach COVID 19 sterben. Ich weiß dass es schwierig ist dieses Naturgesetz anzuerkennen, hilft aber nix.
Natürlich wünsche ich mir eine gesunde Familie und einen gesunden Freundeskreis. Auch fremden Menschen wünsche ich nur das Beste, und versuche schon seit mehreren Wochen mich entsprechend zu verhalten.
Was mir in der Debatte aber insgesamt etwas fehlt ist der Fokus auf die Stärkung des eigenen Immunsystems. Die Diskussion dreht sich lediglich um die (fast aussichtslose) Vermeidung von Viruskontakten.
Insgesamt habe ich noch kein abschließende Meinung, was ich von dem aktuellen Geschehen und den bisher getroffenen Maßnahmen halten soll. Bei einem so neuen, und dynamischen Geschehen, bei dem es noch viele offene Fragen gibt auch keine Schande, wie ich finde.
Aber eine gewisse Skepsis will einfach nicht weichen...
Gruß und die besten Wünsche an alle,
rauhbart